Cover-Bild Um 180 Grad
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 11.02.2020
  • ISBN: 9783825152376
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Julia C. Werner

Um 180 Grad

Zum Davonlaufen findet Lennard die Besuche bei der schrulligen Frau Silberstein. Wenn die hübsche Lea nicht wäre, die er im Heim ab und zu trifft, hätte er sich schon längst verkrümelt. Doch dann erfährt er von dem Schicksal der alten Dame, die
die Hölle von Auschwitz überlebt hat.

Langsam entwickelt sich eine unerwartete Verbundenheit zwischen Frau Silberstein und Lennard. Dankbar hört sie zu, wenn er ihr aus Tschick vorliest und ihr damit die Welt der jungen Leute näherbringt. Mit der Zeit erzählt auch sie immer mehr von
ihrem Leben und ihren schrecklichen Erfahrungen im KZ. Lennard wird klar: Wenn er ihr nicht zuhört, tut es niemand mehr.
Außerdem ist da noch das geklaute Handy, durch das Frau Silbersteins Kontakt zu ihren Angehörigen abgebrochen
ist. Die Suche nach der Adresse erscheint aussichtslos, ebenso wie Lennards Bemühungen, Lea für sich zu gewinnen.
Doch dann ändert sich fast alles, und zwar um 180 Grad …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2020

Gegen das Vergessen

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Lennard steckt in Schwierigkeiten…nachdem man seine 2 Freunde und ihn beim Graffiti – Sprühen erwischt hat muss er Wiedergutmachung leisten, als Lesepate in einem Pflegeheim. Zu Beginn ist er gar nicht ...

Lennard steckt in Schwierigkeiten…nachdem man seine 2 Freunde und ihn beim Graffiti – Sprühen erwischt hat muss er Wiedergutmachung leisten, als Lesepate in einem Pflegeheim. Zu Beginn ist er gar nicht begeistert auch wenn er die ältere Dame Frau Silberstein eigentlich total locker und cool findet. Doch Lea, die ihre Großmutter öfter besucht, lässt Lennard zu seinen Terminen schweben, ist es doch die einzige Möglichkeit hier mit ihr in Kontakt zu treten. Doch auch Frau Silberstein hat einiges zu erzählen…denn sie ist eine Überlebende des Holocaust…

Die Zeitzeugen des Holocaust sterben, die jüngere Generation kann sich unter dem Grauen des zweiten Weltkrieges immer weniger vorstellen, sich ein Bild machen, aber es darf nicht vergessen werden, also wie damit umgehen?
Dies versucht die Autorin, mit ihrem Buch, und in meinen Augen sehr gelungen, umzusetzen.

Gerade für die jugendlichen Leser, hier ab 13 Jahren, wird das Buch einiges bieten. Der Schreibstil ist locker, leicht, die Kapitel nicht zu lange, es werden keine Fachausdrücke oder ähnliches verwendet und die Autorin beweist in vielen Themen wie Holocaust, Alter, Pflege, Tod, Familie und die Pubertät viel Feingefühl und vielseitige Blickwinkel.

Lennard ist 14 Jahre, mitten in der Pubertät und hält von sich nicht sonderlich viel. Man sagt immer er ist weder Fisch noch Fleisch und das spürt man als junger und älterer Leser hier sehr deutlich, wie die Hormone bei Lennard verrückt spielen und er seinen Platz im Leben sucht. Und dann die Dummheit mit dem Graffiti und die Lesepatenschaft, die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Lennar war für mich immer sehr realistisch dargestellt, alleine weil ich selbst ein 14jähriges Pubertierchen daheim habe. Seine Reaktionen waren in meinen Augen nie übertrieben, kindisch dumm oder unrealistisch sondern nachvollziehbar.

Der große Plustpunkt erhält wohl hier Frau Silberstein, für eine ältere Dame ist sie auf jeden Fall richtig cool und offen, sie bemerkt die Stimmungen und dieses Hin und Her bei Lennard sehr genau und trifft mit ihren Aussagen meist den Nagel auf den Kopf. Aber schon zu Beginn gibt es Andeutungen was sie eventuell erlebt hat, die Autorin führt an die Thematik sehr schonend heran. Die jüngeren Leser werden das als Spannungsbogen sehen, die älteren Leser werden vielleicht hier und da etwas ungeduldig.

Wie schon erwähnt zählen in diesem Buch viele Faktoren die perfekt zusammenspielen – die Menschen werden immer älter, aber das Pflegesystem hält überhaupt nicht. Wie geht es in Pflegeheimen zu? Wie belastend ist es nicht nur für die Bewohner und die Betreuer sondern auch für die Angehörigen wenn sie dort zu Besuch sind? Wie mit dem Tod umgehen der ja in solchen Heimen oft gegenwärtig ist? Und was heisst es eine Überlebende des Holocaust zu sein?

Frau Silberstein erzählt ihre Geschichte, bewegend, eindringlich, erschreckend wie soviele andere, gleiche Schicksale. Hier sollten die Jugendliche, wenn sie das Buch alleine lesen, jemanden an der Seite haben der ihnen vieles erklärt, sich mit ihnen darüber unterhält und man sich austauscht denn auch ich, als ältere Leserin, bin von der Geschichte der Frau Silberstein bewegt, schockiert und mitgenommen worden, es geht jedes Mal aufs neue ans Herz und festigt sich dort.

Die jugendliche Liebe, dieses neugierig sein auf eine Freundin zu haben, sie zu erobern, sich als der richtige Freund darzustellen erhält natürlich ebenso seinen Platz, ist für Jungs und Mädels also gewiss sehr interessant, lustig und hier und da zu verstehen oder mit einem Augenrollen zu kommentieren. Diese kleine aber feine Liebesgeschichte die hier einfließt lockert die Stimmung zum richtigen Moment etwas auf und lenkt kurzweilig von den erdrückenden Erlebnissen von Frau Silberstein ab, das durchatmen für die Leser.

Im Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist stimmig, es beinhaltet viele wichtige Themen und ist in meinen Augen ein sehr guter Ansatz gegen das Vergessen, für das Interesse der jüngeren Generation und kann von allen Generationen gelesen werden, sollte es auch!

Eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.02.2020

180 Prozent Lesevergnügen

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"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, ...

"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, "verurteilen" seine Eltern ihn dazu, die Strafe abzuarbeiten, indem er im Bunker als Lesepate aktiv wird und so nicht nur die graue Außenwand, sondern auch das doch recht graue Leben eines Bewohner zu verschönern. Dazu hat Lennard aber eher wenig Lust und freut sich zunächst, dass er mit Fraus Silberstein eine Vorlesepartnerin hat, der es offensichtlich egal ist, ob er ihr etwas vorliest und wie lange er das tut. Aber zum Einen ist Frau Silberstein, als Auschwitzüberlebende, eine sehr interessante Person und zum Anderen lernt er im Pflegeheim auch noch Lea kennen, die er, nunja, mindestens genauso spannend findet.

Das Buch richtet sich vor allem an Jugendliche. Dies merkt man zum Einen am Alter und an der Lebenswelt der Protagonisten zum Anderen an der verwendeten Sprache. Aber auch für Erwachsene ist dieses Buch lesenswert, weil es einfach eine wunderbare spannende und liebevoll erzählte Geschichte ist. Man ist als Leser fasziniert und kann es kaum noch erwarten, was Frau Silberstein noch preisgibt.

Veröffentlicht am 24.02.2020

Ein toller Roman, um Jugendliche in das Thema "Holocaust" einzuführen

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Als Lennard und seine Freunde beim Graffitisprühen erwischt werden, muss Lennard als Strafe im Altenheim vorlesen. Er wird als Lesepate für Frau Silberstein eingeteilt und kann zunächst gar nichts mit ...

Als Lennard und seine Freunde beim Graffitisprühen erwischt werden, muss Lennard als Strafe im Altenheim vorlesen. Er wird als Lesepate für Frau Silberstein eingeteilt und kann zunächst gar nichts mit der alten Dame anfangen. Doch dann erfährt er Stück für Stück mehr von ihrer Vergangenheit und merkt, dass auch sie jemanden braucht, der ihr zuhört. Denn Frau Silberstein ist eine Holocaust-Überlebende.
Hinzu kommt die hübsche Lea, welche sich im Altenheim ebenfalls um eine Dame kümmert. Und plötzlich ist der wöchentliche Besuch dort lange nicht mehr so schlimm...

Das Cover des Buches hat mir zunächst nicht ganz zugesagt. Es erschien mir ein wenig nichtssagend und ich konnte nicht viel damit anfangen. Im Nachhinein gefällt es mir etwas mehr, ich kann es nach dem Lesen besser mit dem Buch in Einklang bringen.

Der Schreibstil hingegen konnte mich von Anfang an überzeugen. Er ist locker, recht einfach und optimal zur Zielgruppe - Jugendliche ab 13 Jahren - passend.

Mindestens ebenso toll fand ich die Protagonisten.
Lennard schien mir anfangs wie ein typischer Teenager. Im Laufe des Buches machte er allerdings eine enorme Entwicklung durch, wurde immer reifer und lernte, für andere einzustehen. Alles in einem erschien er mir sehr authentisch.
Frau Silberstein war mir von Anfang an sympathisch. Trotz ihres beachtlichen Alters und ihren schlimmen Erfahrungen war sie unglaublich locker und offen und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.

Die Geschichte an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Heutzutage gibt es leider nicht mehr viele Zeitzeugen und sie geraten allmählich in Vergessenheit. "Um 180 Grad" beschäftigt sich ausgiebig mit diesem Thema und klärt auf, wie mit den Verbliebenen umgegangen werden sollte. Sensibel und emotional werden Lennards Erfahrungen damit dargestellt. Für meinen Geschmack hätten gerne noch mehr historische Erzählungen seitens Frau Silberstein in das Buch einfließen können. Sie wurden doch eher sparsam dosiert, was aber keinesfalls schlecht sein muss. Für Jugendliche, welche sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, ist dies meiner Meinung nach optimal. Gerade auch deswegen, weil das Stück Geschichte mit vielen aktuellen und modernen Thematiken verbunden wird.

Zusammenfassend kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Holocaust noch nicht besonders gut auskennt und gerne in dieses Thema eingeführt werden möchte. Ich finde die Altersempfehlung so durchaus dazu passend. Vorstellen kann ich mir aber auch gut, dass das Buch als Lektüre für den Deutschunterricht genutzt wird. Ich denke, dass es viel Potenzial für kreative Arbeiten bietet.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Wenn Generationen aufeinander treffen......

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MEINE MEINUNG
Dieses Buch ist ein Jugendbuch für junge Erwachsene und auch für Erwachsene.
Es zeigt uns hier einen großen Generationen Unterschied.
Es geht um eine alte Dame in einem Heim, die den Krieg ...

MEINE MEINUNG
Dieses Buch ist ein Jugendbuch für junge Erwachsene und auch für Erwachsene.
Es zeigt uns hier einen großen Generationen Unterschied.
Es geht um eine alte Dame in einem Heim, die den Krieg überlebt hat und in einem Konzentrationslager war und einem 14 jährigen Jungen, der noch viel im Leben vor sich hat.

Die Autorin hat das Buch so verfasst, das es uns aus der Sicht des 14 jährigen Lennard erzählt wird.
Der Schreibstil ist hier sehr lebendig, sehr flott und sehr gut lesbar. Auch die Emotionen kommen hier nicht zu kurz und es wirkt hier alles sehr gefühlvoll.

Die Sprache ist hier sehr ansprechend für die Jugendlichen und das Gesamtwerk regt doch sehr zum nachdenken an.
Man sieht hier sehr deutlich, das die Jugend manchmal überhaupt nicht so brutal und eigensinnig ist, wie man ihnen immer nachsagt.
Auch die Jugend kann durchaus sehr nachdenklich und sehr gefühlvoll sein. Das sieht man hier an Lennard. Was zuerst wie eine Pflicht war, geht ihm plötzlich sehr nahe und er macht sich Sorgen.

Von mir bekommt das Werk gerne die vollen 5 Sterne, da hier ziemlich viel angesprochen wird, was bei der Jugend so präsent sein könnte.

Bluesky_13
Rosi

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Eine starke Geschichte über einen starken Jungen

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Lennard muss einer alten Dame im Altersheim vorlesen. Seine Aufgabe als Lesepate hat er einer Graffiti-Aktion zu verdanken. So lernt er Frau Silberstein kennen. Die Dame mit den silbernen Haaren ist ihm ...

Lennard muss einer alten Dame im Altersheim vorlesen. Seine Aufgabe als Lesepate hat er einer Graffiti-Aktion zu verdanken. So lernt er Frau Silberstein kennen. Die Dame mit den silbernen Haaren ist ihm gleich zugetan und freut sich über die Besuche. Nach und nach erzählt sie ihm von ihrer Vergangenheit. Sie ist eine Holocaustüberlebende und trägt traurige Erlebnisse mit sich herum. Lennard möchte zunächst nicht ins Heim, doch dann sieht er ein großartiges Mädchen. Lange Zeit weiß er selbst nicht, weshalb er jeden Dienstag ins Heim geht. Er liest das Buch "Tschick" vor, in dem er Parallelen zu seinem Leben sieht. Frau Silbersteingefällt das Buch und sie freut sich etwas über die Jugend zu erfahren. Lennard reift in der Geschichte und sein Verhältnis zu der alten Dame wird immer enger.
Sowohl der normale Familienalltag als auch das Verhältnis zu seinen Freunden wird lebendig erzählt. Dramatisch sind die Geschichten, die wir von Frau Silberstein erfahren. Aber auch der Alltag im Pflegeheim ist manchmal für den Jungen schwer zu ertragen. Gut, dass die Schwester Susanne so menschlich ist.
Ein Buch, dass viel über das Leben des Mädchens in Auschwitz erzählt, aber auch die Probleme der Seniorin nicht außen vorlässt. Es ist schön, der positiven Entwicklung Lennards zu erleben. Sicher nicht nur ein Jugendbuch, aber ganz klar für Jugendliche spannend.

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