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Veröffentlicht am 05.04.2020

Römische Legion und druidische Tradition

Roman Quest – Im Bann der Druiden (Roman Quest 2)
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Nach ihrem ersten Abenteuer haben sich die Kinder in einem britannischen Dorf eingelebt und beginnen leichte Freundschaften zu schließen. Dem Ältesten der Dreien, Fronto fällt die ungewohnte Lebensweise ...

Nach ihrem ersten Abenteuer haben sich die Kinder in einem britannischen Dorf eingelebt und beginnen leichte Freundschaften zu schließen. Dem Ältesten der Dreien, Fronto fällt die ungewohnte Lebensweise jedoch schwer und so beschließt er zu seinem und dem Wohl der anderen in die römische Legion einzutreten. Denn die gewohnte Lebensweise bietet ihm Ordnung und Stabilität. Doch in der Annahme, dass seine Schwester Ursula von den „barbarischen Druiden“ entführt worden sei, wächst er über sich hinaus.

Die Autorin führt auch diesmal gekonnt durch römische Lebensgeschichte am Ende des 1. Jahrhunderts und zeigt den jungen Lesern Informatives zu Geschichte und Gesellschaft im britannischen Teil des Reiches.
Dabei wurde die Einteilung in kurze Kapitel mit römischen Begriffen, die am Buchende erläutert werden beibehalten. Schwerpunkt des Einblickes liegt diesmal zum einen beim Leben in der römischen Legion, zum anderen bei der Beschreibung alter keltisch verbundener Lebensweise auf dem Lande. Richtig gut, wenn auch nur ganz knapp und am Rande gehalten ist die schöne Aufzählung der britannischen Stämme und deren Verhältnis zu Rom und auch ein wenig untereinander.

In diesem Band wurden innerhalb der Kapitel auch nur dann lateinische Begriffe verwendet, wenn es Sinn machte, so dass der Lesefluss überhaupt nicht beeinträchtigt wurde.

Auch dieser Band steht in meinem Fanregal und ich hoffe, dass er viele Leser finden wird.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Bo und Shu gehen durch dick und dünn

Drachenmeister Band 3 - Das Geheimnis des Wasserdrachen
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Als Bo eine schwarze Feder auf seinem Bett findet fängt er an sich sehr merkwürdig zu verhalten. Und zur gleichen Zeit versucht auch jemand den Drachenstein, den Griffith aufbewahrt zu stehlen. Recht schnell ...

Als Bo eine schwarze Feder auf seinem Bett findet fängt er an sich sehr merkwürdig zu verhalten. Und zur gleichen Zeit versucht auch jemand den Drachenstein, den Griffith aufbewahrt zu stehlen. Recht schnell stellt sich heraus, dass es Bo ist. Doch macht er das wirklich aus reinem Eigennutz oder wird er unter Druck gesetzt? Was hat Kaiser Song damit zu tun? Können Drake und Bo das Rätsel gemeinsam mit ihren Drachen lösen?

Mein Sohn war wieder einmal ganz aufgeregt. Immerhin wollte er erfahren, ob der stille Bo eine Verbindung mit seinem Wasserdrachen eingehen kann, den er im Übrigen richtig cool findet. Aber auch die Geschichte um Bos Familie und den Kaiser fand er spannend. Er hätte nicht geahnt, dass man so leicht unter Druck gesetzt werden kann wenn es um die eigene Familie geht. Das fand er ziemlich fies.

Das Lesen der Überschriften war für ihn als Erstklässler wieder recht problemlos und motivierte ihn zudem dem Text folgen zu wollen und einzelne Wörter mitzulesen.

Für die schöne Gestaltung sowie die klare Gliederung und lesefreundliche Sprache gibt es von uns auch weiterhin eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Fantasyhighlight im ersten Quartal 2020

Das Haus der tausend Welten
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Sechs „Helden“ – neun Schicksale und als Leser erkennt man nicht immer wer „Held“ – „Nebenfigur“ oder „Strippenzieher“ der Handlung ist; fast schon wie im realen Leben. Der Spielraum der Handlung verengt ...

Sechs „Helden“ – neun Schicksale und als Leser erkennt man nicht immer wer „Held“ – „Nebenfigur“ oder „Strippenzieher“ der Handlung ist; fast schon wie im realen Leben. Der Spielraum der Handlung verengt sich immer mehr von einer Welt, auf eine Stadt und schließlich auf eine Haus und eröffnet bei aller Beschränkung des Ortes immer wieder vielseitige Szenarien.

Atail ist eine Stadt hoch in den Bergen, die etwas Besonderes haben muss. Hier ist das Klima – im Gegensatz zum rauen Hochgebirge, in der sie liegt – stets angenehm milde und freundlich. Das Leben pulsiert, wie in anderen Städten auch. Und die Stadt kann mit einer kleinen Attraktion aufwarten, der „Aufgehenden Sonne“, einem schon legendären Gasthaus. Und dorthin führt letztendlich der Weg all der Helden, um die es in diesem Roman geht. Streuner, Barden, Krieger, Magier – wenn man so will die klassische Heldenrunde, jedoch mit sehr menschlichen Ecken und Kanten – nicht einfach nur edel und mutig. Da das Leben aller unterschiedlich verlief erhofft sich jeder von Ihnen etwas anderes von seiner Reise durch dieses wundersame Haus und stellt sich den dort lauernden Gefahren anders.

Daraus ergibt sich eine tiefgründige, spannende und zugleich atemberaubende Geschichte, voller Wendungen und Entwicklungen, die nicht immer gleich vorher zu sehen sind.
Zudem besticht der gesamte Roman durch Charaktere, die wirklich individuell und nicht stereotyp heldenhaft angelegt sind, so dass sich trotz bisweilen dichter atmosphärischer Grundstimmung situationsbedingte humorvolle bis witzige Dialoge ergeben, die das Buch zu einem schönen Erlebnis machen.

Generell muss man den Autoren absolut Anerkennung zollen, wie gekonnt sie immer wieder Andeutungen auf unsere reale Erlebniswelt machen, Bekanntes aus dieser entlehnen und zu einer absolut eigenständigen Welt umformen.

Ein Highlight für mich war eine der ersten Beschreibungen des Gasthauses der „Aufgehenden Sonne“. Ich hatte das Gefühl, dass man als Protagonist nur noch einmal wieder vor die Tür des Gasthauses treten müsste um zu sagen: „Es ist von Innen viel Größer!“.

Ich hatte über 500 Seiten absoluten Lesespaß und kann den Roman nur empfehlen. Man muss ihn einfach gelesen haben. Und ja, ich denke, dass er Pen- und Paperspielern besonders viel Vergnügen bereiten wird, denn mann fühlt sich selber an so manch Abenteuer erinnert, in denen es bisweilen Entscheidungen zu treffen galt, von denen man selber wusste: „Dumme Idee, aber so bin ich halt nun mal.“

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Ana und Kepri – Ein Wettlauf gegen die Zeit

Drachenmeister Band 2 - Kinderbücher ab 6-8 Jahre (Erstleser Mädchen Jungen)
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Nach dem Abenteuer des ersten Bandes geht es Anas Drachen immer schlechter. Kepri verliert an Glanz und wird immer schwächer. Wie es aussieht, ist die rote Kugel daran Schuld gewesen. Als die Kinder nach ...

Nach dem Abenteuer des ersten Bandes geht es Anas Drachen immer schlechter. Kepri verliert an Glanz und wird immer schwächer. Wie es aussieht, ist die rote Kugel daran Schuld gewesen. Als die Kinder nach einer Lösung suchen, stoßen sie auf eine Fährte. Sonnendrachen haben immer einen Geschwisterdrachen, der in der Lage ist sie zu heilen. Doch dieser lebt in Anas Heimat und ist zudem kein Sonnendrachen. Wie sollen die Kinder so schnell dort hinkommen? Die Zeit läuft…

Oh, war mein Sohn neugierig, als er mitbekam, dass da anscheinend ein neuer Drache mit ins Spiel kommt. Und auch, dass Ana hoffentlich bald eine Verbindung zu Kepri aufbauen kann, ließ ihn nicht los. Ich habe ihn selten so motiviert gesehen, mitlesen zu wollen. Klar, dass wir das Buch wieder an einem Abend durch hatten.

Ich denke, dass man daran ganz gut erkennen kann, dass die gesamte Reihe das Potential hat, junge Erstleser gefangen zu nehmen. Die Texte sind wirklich nicht kompliziert geschrieben, zudem ausrechend groß in der Schriftwahl und durch zahlreiche Illustrationen unterbrochen, so dass die Kapitel nicht zu lang und kompliziert werden.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Dinos kennt doch jeder. Aber was ist denn ein Tarpan?

Ausgestorben - Das Buch der verschwundenen Tiere
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Dieses für mich wirklich schöne Kindersachbuch muss etwas differenziert betrachtet werden.
Ich finde das Buch sehr sinnvoll gegliedert, da es im Prinzip mittels Zeitstrahl ausgestorbene Tiere vorstellt ...

Dieses für mich wirklich schöne Kindersachbuch muss etwas differenziert betrachtet werden.
Ich finde das Buch sehr sinnvoll gegliedert, da es im Prinzip mittels Zeitstrahl ausgestorbene Tiere vorstellt – also zuerst die prähistorisch ausgestorbenen Amphibien, Dinosaurier und Säuger. Dabei werden in diesem Buch auch bekannte Forscher und Sammlungseinrichtungen vorgestellt, so dass Kinder ein wenig eine Vorstellung davon bekommen, dass Forschung hinter allem steckt und wie das ansatzweise funktioniert. Auf einige Tiergruppen wird auf schönen Doppelseiten auch ausführlicher eingegangen und es wird ein Überblick über den Forschungsstand im Hinblick auf das Aussterben der Tiere geliefert. Kurz nach der Hälfte des Buches werden dann ausgestorbene Tiere oder vom Aussterben bedrohte Tiere vorgestellt, bei denen der Mensch überwiegend seine Finger im Spiel hat. So wird aus meiner Sicht darauf hingearbeitet den Kindern begreiflich zu machen, dass Artensterben kein alleiniges „vergangenes“ Phänomen ist, sondern dass wir es sind, die diesen Prozess heute stark beeinflussen. Das finde ich wichtig und in diesem Buch gut dargestellt.

Und jetzt mein Sohn (7) und zwei befreundete Kinder (7 und 5). Das Gesamtfazit war tolles Bilderbuch mit in etwa zur Hälfte verständlichen Informationen für die Siebenjährigen. Bei Informationen ums Artensterben, wissenschaftlichen Hintergründen und einigen ausgefallenen Tierarten musste jedoch noch sehr viel erläutert werden.
Bei den Illustrationen herrschten verschiedene Meinungen vor. Mein Sohn hat seine „Hauptdinophase“ bereits leicht hinter sich und daher eine ganze Menge Bücher und andere Medien konsumiert, in denen Saurier realer abgebildet werden und fand die Bilder daher zwar hübsch, aber „fachlich unkorrekt“. Die anderen beiden Kinder hatte das überhaupt nicht gestört, da die kindgerechten Illustrationen alle wesentlichen Eigenschaften der Tiere wiedergaben.

Ich mochte die Bilder auch, wenn auch aus dem Grunde, dass mich die Art und Weise, wie Nikola Kucharska das Buch gestaltet hat sehr an eine Hommage an Iwan Jakowlewitsch Bilibin erinnert hat. Der ganze Bildaufbau Kucharskas erinnert mich ganz stark an ihn. Ich finde es toll.

Ausgestorben – Das Buch der verschwundenen Tiere ist aus unserer Sicht ein empfehlenswertes Kindersachbuch, dass junge Leser mit zunehmendem Alter gut abholt und Informationen rund um das Artensterben vermitteln kann. Ich kann mir das Buch auch sehr gut in Grundschulbibliotheken und eingebunden in den Sachkundeunterricht vorstellen.

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