Vergangene Zeiten treffen auf moderne Elemente und sorgen so für faszinierendes Setting
Klappentext
„Vor 500 Jahren versprach der Planet Laterre der Menschheit Hoffnung. Doch heute verhungern die Armen in den Straßen, während Wolken die Sterne verbergen und die herrschende Elite jedes Aufbegehren ...
Klappentext
„Vor 500 Jahren versprach der Planet Laterre der Menschheit Hoffnung. Doch heute verhungern die Armen in den Straßen, während Wolken die Sterne verbergen und die herrschende Elite jedes Aufbegehren rigoros bestraft. Die Revolution wird sich dennoch nicht aufhalten lassen. Und alles wird von drei jungen Menschen abhängen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Chatine ist eine Diebin, ein Kind der Straße, die alles tun würde, um dem brutalen Regime zu entkommen – einschließlich des Ausspionierens von Marcellus, dem Enkel des mächtigsten Mannes der Welt.
Marcellus wird von seinem Großvater darauf vorbereitet, die Macht zu übernehmen. Doch seit dem Tod seines Vaters, der als Verräter starb, plagen Marcellus immer stärkere Zweifel. Denn sein Vater hat eine kryptische Nachricht hinterlassen, die nur eine Person lesen kann: ein Mädchen namens Alouette.
Alouette ist in einer unterirdischen Zuflucht aufgewachsen, wo sie die letzte Bibliothek der Welt bewacht. Und sie hütet ein Geheimnis, das Laterre endgültig ins Chaos der Revolution stürzen wird.
Als das Schicksal Chatine, Marcellus und Alouette zusammenführt, ist nur eines gewiss: Die Zukunft von Laterre wird von ihren Entscheidungen abhängen, und davon, was sie zu opfern bereit sind: Liebe – oder Freiheit?“
Gestaltung
Das Symbol in der Covermitte, das der heraldischen Lilie der französischen Monarchie ähnelt, sieht in meinen Augen aus als wäre es aus Gold gegossen. Zu den Seiten hin löst sich das Symbol in Flüssigkeit und Spritzer auf, was eine interessante Idee ist angesichts der Handlung des Buches. Der rot-schwarze Hintergrund passt auch gut zu dem goldenen Farbton des Symbols. Die angeleuchteten Monde bzw. Planeten deuten dabei auch schon ein wenig auf die Handlung hin, was ich gut finde, da man so auf den ersten Blick sieht, was einen beim Lesen erwarten könnte.
Meine Meinung
Tatsächlich wurde ich durch den ansprechenden Klappentext neugierig auf die Geschichte, denn in „Die Rebellion von Laterre“ geht es um eine Art düsteres Zukunftsszenario, in welchem sich eine Rebellion andeutet. Eingebunden in diese Entwicklungen sind drei junge Menschen, deren Schicksal miteinander verknüpft zu sein scheint: Chatine, Marcellus und Alouette. Je nachdem wie sie sich entscheiden, wird sich das Schicksal von Laterre ändern…
Das Setting des Buches fand ich sehr besonders und total cool, weil es mal etwas anderes ist. So leben die Menschen nicht mehr auf der Erde, sondern unter anderem auf dem Planeten Laterre. Hier gibt es eine klare Trennung in Klassen: die Elite, die Arbeiter und die Armen. Dabei fand ich die Verbindung von vergangenen Zeiten mit Zukunftselementen total gelungen, denn die Lebensbedingungen auf Laterre erinnern eher an die Vergangenheit, obwohl die Geschichte in der Zukunft spielt und die Menschen auf fremden Planeten wohnen. Eine interessante Kombination, wie ich finde!
Das Klassensystem zeigt auch eindeutig, dass die Lebensumstände nicht nur hart sind, sondern teilweise auch die Menschenwürde verletzend. So kommt ein gesellschaftskritischer Ansatz in die Geschichte, der zeigt, dass eine Einteilung in Klassen, bei denen jeder nur an sich denkt, mehr als grausam ist.
Nachdem ich das Buch beendet hatte, hatte ich im Internet herausgefunden, dass „Die Rebellion von Laterre“ eine Art Neuinterpretation von „Les Misérables“ ist. Ich kenne „Les Misérables“ nicht, aber im Nachhinein erklärte sich mir nun mein Eindruck, den ich beim Lesen hatte, denn ich dachte immer wieder, dass manche Wörter einen französischen „Einschlag“ hatten. Ich fand dies beim Lesen tatsächlich erst auch etwas gewöhnungsbedürftig, da ich es beim Lesen etwas sperrig fand.
Die Handlung und vor allem die drei Charaktere konnten mich jedoch sehr von sich überzeugen. So lernte ich zunächst die drei jungen Helden und ihre Lebenswelten kennen und erlebte anschließend hautnah mit, wie sich ihr Leben auf den Kopf stellte und sich komplett änderte. Verrat und Lügen von Menschen, denen sie trauten oder die Wahrheit über bestimmte Dinge, an die sie glaubten, zeigen, dass es ein Lügengebilde gab, in dem sie lebten. Hierdurch gibt es spannende Erkenntnisse, die durch die Frage, inwieweit die drei das Schicksal von Laterre in ihren Händen halten, noch fesselnder werden. Das Ende ist durchaus zufriedenstellend, gleichzeitig wirkte es auf mich aber auch so, als wäre es erst der Beginn von etwas ganz großem.
Fazit
Auch wenn ich mich erst an die französischen Begriffe im Text gewöhnen musste, so liest sich „Die Rebellion von Laterre“ dennoch ungemein spannend, da die Handlung voller Lügen und Erkenntnisse ist, die den Weg der Protagonisten bestimmen. Das Setting auf einem fremden Planeten mit fortgeschrittener Technologie in Kombination mit Strukturen der Vergangenheit fand ich sehr reizvoll. Auch gefiel mir der gesellschaftskritische Ansatz der Geschichte gut.
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Die Rebellion von Laterre
2. Between Burning Worlds (erscheint voraussichtlich 2020 auf Englisch)