Über Verlust und Neubeginn
Schicksalssommer* Sie fragte sich, woher diese Angst kam, nicht liebenswert genug zu sein. *
10 Jahre und 1 Tag ist es jetzt her, seit Regina ihren kleinen Sohn Tim tot in seinem Bettchen gefunden hat. Ihre Ehe zerbrach ...
* Sie fragte sich, woher diese Angst kam, nicht liebenswert genug zu sein. *
10 Jahre und 1 Tag ist es jetzt her, seit Regina ihren kleinen Sohn Tim tot in seinem Bettchen gefunden hat. Ihre Ehe zerbrach daran und seitdem lebt sie bei ihrem besten Freund Daniel. Die Welt ist nicht in Ordnung, aber mittlerweile ertragbar. Da zieht Ben mit seinem Sohn Tim in das Haus nebenan. Auch sie haben einen tragischen Verlust erlitten....
"Schicksalssommer" ist ein sehr realistischer Roman über Liebe, Verlust, Trauer, Ängste und Neubeginn in all seinen Facetten.
In kurzen prägnanten Kapiteln schreibt die Autorin abwechselnd aus Sicht von Regina und Ben, wobei sie sich auch immer mal wieder überschneiden.
Die Charaktere sind unheimlich sympathisch und wirken authentisch, auch wenn man ihre Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen kann, aber eher so, wie man es bei der besten Freundin vielleicht auch nicht immer vermag. Dennoch waren die Ängste, ihre Traumata -auch des kleinen Tims- sehr gut nachvollziehbar. Eine Achterbahn der Gefühle, ohne das die Emotionalität überhand nahm. Ja, manchmal waren mir Regina und Ben nicht ganz so nah wie z.B. Tim oder Daniel - aber auch das passte ins Bild der Charaktere. Und es geht tatsächlich auch nicht nur um Verluste, der Roman ist in dieser Hinsicht unheimlich vielschichtig, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und diese kleinen Nebengeschichten haben mich ganz oft sehr tief berührt.
Nelly Fehrenbach hat einen knackigen, flüssigen Schreibstil, so dass man die Seiten nur so wegschmökert.
Fazit: Ein toller Roman über Familie und Neuanfänge. Und das Regina in einer Bücherei arbeitet und Tim eine absolute Leseratte ist, ist natürlich ein zusätzlicher Genuss für jeden Buchliebhaber.