Die Suche nach der Wahrheit
Der TripEs herrscht das bekannte Sommerloch in der Redaktion der Zeitung, bei der Kate Watson als Redakteurin angestellt ist, als sie von den zwei vermissten Mädchen hört. Sie wittert eine gute Story. Mit viel ...
Es herrscht das bekannte Sommerloch in der Redaktion der Zeitung, bei der Kate Watson als Redakteurin angestellt ist, als sie von den zwei vermissten Mädchen hört. Sie wittert eine gute Story. Mit viel Feingefühl schafft sie es, Vertrauen zu den Eltern aufzubauen, schließlich kann sie deren Situation gut nachempfinden, da ihr eigener Sohn in Thailand auf der Suche nach seinem "wahren Ich" ist. Als kurze Zeit später bekannt wird, dass die Leichen von zwei jungen Frauen aufgetaucht sind, fliegt Kate zusammen mit den Eltern nach Bangkok. Dort erfährt sie von einem verletzten Zeugen, der aber im Krankenhaus vor Ort nicht mehr anzutreffen ist. Sein Name ist ihr jedoch bekannt: Es ist ihr Sohn Jake.
Und plötzlich wird Kate selbst zu einem Teil der Story ...
Das Buch beginnt bereits mit der Horrorvorstellung aller Eltern: das eigene Kind im Ausland verschollen. Die Autorin bringt die langsam ansteigende Nervosität der Eltern, die bald in Panik umschlägt, glaubwürdig rüber.
«Hallo? Ich möchte meine Tochter als vermisst melden», hörte sie ihn sagen. Damit war ihr altes Leben vorbei. (Zitat Pos. 67)
Man merkt, dass Fiona Barton, die viele Jahre als Prozessbeobachterin und Gerichtsreporterin gearbeitet hat, solche Situationen kennt und weiß, worüber sie schreibt.
In erster Linie wird aus Kates Sicht erzählt, aber auch aus der des ermittelnden Beamten in Deutschland, dessen Informationen von der thailändischen Polizei mehr als dürftig sind. Gemeinsam versuchen sie, jeder auf seine Art, herauszufinden, was Rosie und Alex widerfahren ist und was genau Kates Sohn Jake damit zu tun hat. Die erschwerte Informationsbeschaffung in Bangkok wird authentisch dargestellt, und auch die Belastung aller Angehörigen kann man ziemlich gut nachempfinden. Mit jeder Seite verfolgt der Leser die Suche nach Spuren, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Was ist mit den beiden Mädchen passiert? Der Schein trügt, und peu à peu lässt Fiona Barton durch gekonnt gesetzte Informationen den Leser die Puzzleteile zusammensetzen. Die Plottwists halten die Spannung bis zum Ende auf einem hohen Level.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass der Titel zwar zu einer Reihe gehört, aber absolut eigenständig gelesen werden kann.
Persönliches Fazit: Die Suche nach der Wahrheit, die authentisch, realistisch und bis zum Schluss spannend ist. Perfekt für einen gemütlichen Leseabend.