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Veröffentlicht am 25.02.2020

Großes Lesevergnügen

Die Tote in der Sommerfrische
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„Die Tote in der Sommerfrische“ vom Verlag Goldmann habe ich als ebook gelesen. Das Buch hat 304 Seiten, die in 55 Kapitel eingeteilt sind.

Das Buch spielt im Jahr 1912 auf der Insel Norderney, auf der ...

„Die Tote in der Sommerfrische“ vom Verlag Goldmann habe ich als ebook gelesen. Das Buch hat 304 Seiten, die in 55 Kapitel eingeteilt sind.

Das Buch spielt im Jahr 1912 auf der Insel Norderney, auf der eine illustre Gesellschaft an Reichen und Schönen ihren Sommer verbringt.

Christian Hinrichs soll eine Reportage über den Sommer der feinen Leute auf Norderney schreiben, was sehr ungewohnt ist, da er bisher als Kriminalreporter in Hamburg gearbeitet hatte. Er genießt den Sparziergang am Strand, bis er die tote Frau aus dem Wasser zieht. Und schon war seine kriminalistische und journalistische Neugier geweckt.

Als Viktoria Berg am Strand entlang wandert, trifft sie auf Christian und die Tote, die sie gleich als Henny Petersen erkennt, eine gute Freundin aus Kindertagen.
Die Polizei legt den Fall als Selbstmord zu den Akten. Etwas anderes kann es nicht geben auf der Insel der Reichen und Schönen. Also nimmt Viktoria die Ermittlungen zusammen mit Christian auf.
Dabei stoßen sie auf einige dunkle Geheimnisse.

Es ist eine Zeit, wo Damen und Herren noch getrennte Strandabschnitte hatten und die Damen nur zum Schönsein und Verheiratetwerden da waren. Aber Viktoria ist eine selbstbewusste junge Frau, die sich so schnell nicht einschüchtern lässt und sich in der Männerwelt durchzusetzen weiß. Außerdem besitzt sie eine Menge Humor. Diesen Freigeist findet Christian sehr anziehend.

Das Buch schreibt über die guten Sitten und Manieren dieser Zeit, über das Ungehorsam der Töchter, über Intrigen, Erpressung und andere Geheimnisse der Herrschaften.
Es ist eine wunderbare Geschichte, die sehr gut geschrieben und zügig zu lesen ist. Sie spiegelt die damalige Zeit sehr gut wider, ich fühlte mich sofort mittendrin in der Handlung.
Es ist kein blutrünstiger Thriller, sondern eine ruhige, beschauliche und trotzdem spannende Geschichte.
Das Cover lässt eher auf eine nette Sommerromanze schließen und ist wunderschön.
Für mich war es ein großes Lesevergnügen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2020

Super spannend bis zum Ende

Abgefackelt
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„Abgefackelt“ von Michael Tsokos habe ich als ebook vom Knaur-Verlag gelesen. Das Buch hat 340 Seiten, die in 95 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Datum, Uhrzeit und Ort überschrieben.
Es ist der ...

„Abgefackelt“ von Michael Tsokos habe ich als ebook vom Knaur-Verlag gelesen. Das Buch hat 340 Seiten, die in 95 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Datum, Uhrzeit und Ort überschrieben.
Es ist der 2. Paul Herzfeld Krimi.

Schon mit dem Prolog beginnt das Buch sehr spannend und grausam, obwohl man noch nicht weiß, wer der Mann ist und was er dort tut. Hier bekommt man auch schon den Bezug zum Cover.

Paul Herzfeld leidet immer noch unter den kürzlich erlebten Ereignissen. Dadurch hat sich auch das Verhältnis zu seiner Verlobten etwas abgekühlt. Also lässt er sich von seinem Chef überreden, vertretungsweise in der Pathologie im Elbklinikum Itzehoe einzuspringen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Der dortige Arzt Dr. Petersen ist plötzlich verstorben. Paul fühlt sich zunächst unterfordert. Auf die Fragen nach seinem Vorgänger weichen alle aus. Da er von seinem Fenster aus auf eine abgebrannte Ruine auf dem Klinikgelände schaut und dann noch alle Patientenakten von Petersen verschwunden sind, entfacht das natürlich seine Neugierde und er versucht, mehr über Dr. Petersen in Erfahrung zu bringen, was ihn erneut in Gefahr bringt, weil er damit zur Bedrohung einiger wichtiger Persönlichkeiten wird.

Die Handlungen wechseln zwischen Kiel und Itzehoe. Außerdem gibt es noch kurze Abschnitte, die aus einer anderen Perspektive erzählt werden.

Die Charaktere sind wieder sehr gut beschrieben. Paul ist eine charismatische Person, die besonnen und überlegt agiert. Nur mit seinem Privatleben kommt er anscheinend nicht zurecht. Seine Arbeit hat immer Vorrang. Da kann ich seine Verlobte schon verstehen, wenn sie so langsam die Nase voll hat. Aber auch sie wird an Paul‘ s Verhalten nichts ändern können.
In Levke Hermanns hat Paul vor Ort eine sehr fähige und vertrauenswürdige Sektionsassistentin gefunden, die ihm sehr behilflich ist. Ansonsten weiß er nicht mehr, wem er trauen kann.
Einige Personen, z.B. Hauptkommissar Denecke, sind sehr unsympathisch und das Verhalten ist für einen Polizisten eigentlich unmöglich. Aber wer weiß, von wem er besser bezahlt wird.

Sehr interessant sind die Beschreibungen einiger Fälle, die nebenher untersucht werden und der ablaufenden Sektionen.

Durch den sehr guten und verständlichen Schreibstil war das Buch flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen war von der ersten Seite durchweg vorhanden, sodass keine Langeweile aufkam. Gegen Ende werden die Kapitel noch kürzer, was die Spannung noch einmal so richtig steigen lässt.

Ein absolut tolles Buch mit einer erschreckenden Story und mit Aussicht auf den nächsten Teil mit Paul Herzfeld.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannend und amüsant

Frankenstich
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„Frankenstich“ von Katharina Drüppel & Heike Heinlein, emons-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben.
Der ortsansässige Schriftsteller ...

„Frankenstich“ von Katharina Drüppel & Heike Heinlein, emons-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben.
Der ortsansässige Schriftsteller Georg Neuner wurde am Morgen nach seiner Lesung tot in der Buchhandlung von Felicitas Reichelsdörfer gefunden. Schnell ist sie eine Verdächtige für Hauptkommissar Clemens Sartorius. Dieser ermittelt mit seiner Kollegin Cora Eisenstein in diesem Fall. Derweil lässt die temperamentvolle Felicitas diesen Verdacht nicht auf sich sitzen und versucht ihrerseits, mehr in Erfahrung zu bringen. Ihr Kollege und sehr guter Freund Hieronymus Bosch ist da keine besonders große Hilfe. Er ist ein neurotischer Hypochonder und fällt schon beim Wort Blut in Ohnmacht. Mehr erfährt sie von ihrer Mutter, die im Rathaus des Ortes arbeitet und alle kennt.
Es beginnt eine rasante Jagd nach dem Täter, die aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Dabei kommen sich Clemens und Felicitas immer wieder in die Quere, was hauptsächlich den Kommissar sehr nervt, aber auch zu amüsanten Wortgefechten führt. Der Fall gestaltet sich als vielschichtiger als zu Beginn erwartet. Es kommen noch weitere Untaten und Verwicklungen verschiedener Personen ans Licht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend aber auch teilweise erheiternd. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben. Der Diplomatensohn Clemens Sartorius ist immer adrett gekleidet, fährt einen teuren Wagen und kommt meistens recht arrogant rüber.
Seine Kollegin Cora fand ich sehr unsympathisch. Ständig versucht sie mit dummen Sprüchen bei Clemens zu landen und lässt sich von seiner Abfuhr auch nicht davon abhalten.
Felicitas ist ein Paradiesvogel, sehr auffällig gekleidet und dazu noch rote Haare, aber sehr sympathisch. Sie hat sich in den Fall verbissen und bringt sich selbst noch in Gefahr. Nebenbei versucht sie ihre Mutter zu trösten, die denkt, dass ihr Mann ein Verhältnis hat. Und um Boschi muss sich Felicitas auch immer wieder kümmern. Diesen mochte ich, trotz seiner Allüren, sehr. Ein wirklich guter Freund.
Durch den guten Schreibstil lässt sich das Buch gut und zügig lesen. Bis zum Ende hatte ich keine Ahnung, wer den Mord begangen hat. Die Aufklärung war dann doch überraschend.
Ich hoffe, es gibt noch weitere Clemens/Feli-Fälle zu klären.
Das Cover finde ich auch ganz toll, sehr auffällig, sodass man das Buch einfach in die Hand nehmen muss.

Veröffentlicht am 04.02.2020

Absoluter Lesegenuss

Der Ring des Lombarden
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„Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
Es ...

„Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
Es ist der 2. Teil mit Aleydis. Ich habe vorher noch den 1. Teil gelesen, was sich auf jeden Fall lohnt und von Vorteil ist, aber keine Voraussetzung, um das aktuelle Buch zu verstehen.
In Aleydis Leben geht es weiter turbulent zu. Nach dem Mord an ihrem Mann und der Sicherstellung des Täters wollen nun einige zwielichtige Familienmitglieder ihr die beiden Enkelinnen ihres Mannes wegnehmen und stellen sogar schon einen Verlobten für die 11jährige vor. Dann taucht auch noch Alessandro Venetto, der Stiefbruder ihres Mannes, auf, der sich aber als sehr sympathisch und auch nützlich herausstellt. Im Anbau des Beginenhauses bricht ein Feuer aus und es gibt eine Verletzte. Nun muss geklärt werden, wer ihren Tod wollte. Da gibt es ziemlich viele.
Außerdem hat Aleydis noch nicht alle Unterlagen der Schattengeschäfte ihres Mannes gefunden und gesichtet. Sie kommt nicht zur Ruhe und muss Dinge tun, die ihr zuwider sind. Zum Glück gibt es noch den grimmigen Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, der ihr Herz zum Flattern bringt.
Die Geschichte ist wieder super von der Handlung und vom Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Dialoge zwischen Aleydis und Vinzenz sind sehr amüsant. Im Gegensatz zu ihm weiß Aleydis wohl gar nicht, warum sie so auf ihn reagiert. Liegt vielleicht an der mangelnden Erfahrung der ehrbaren Frauen damals. Einfach herrlich die beiden. Als Alessandro auftauchte musste das Revier abgesteckt werden.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, die guten wie die schlechten. Man möchte manchmal selbst dazwischen gehen. Auch die Stellung einer alleinstehenden bzw. verwitweten Frau war nicht einfach, auch wenn Aleydis wenigstens die Geschäfte ihres Mannes fortführen kann und finanziell sehr gut aufgestellt ist. Trotzdem oder gerade deswegen tauchen aus allen Löchern mögliche Ehemänner und sonstiges Gesindel auf, was auch nicht vor einer Verlobung mit einem Kind zurückschreckt, um an das Erbe zu gelangen.
Insgesamt war es wieder ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich auf den nächsten Teil.
Auch das Cover ist sehr schön und passend zum 1. Buch.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Sehr witzig, sehr spannend

Lieblingsleiche
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„Lieblingsleiche“, einen Cosy Crime von Andrea Becker habe ich als ebook mit 225 Seiten gelesen, die in 40 Kapitel eingeteilt sind.
Der Privatdetektiv Walther Schulz schwimmt tot im Golfteich. Er wird ...

„Lieblingsleiche“, einen Cosy Crime von Andrea Becker habe ich als ebook mit 225 Seiten gelesen, die in 40 Kapitel eingeteilt sind.
Der Privatdetektiv Walther Schulz schwimmt tot im Golfteich. Er wird als Unfall eingestuft und beerdigt. Aber seine Assistentin Mathilda Rosenbaum will das nicht glauben und beginnt, selbst zu ermitteln. Sie lernt Samuel Schulz, den Neffen des Toten, kennen, der die Detektei eigentlich verkaufen will. Aber Mathilda überredet ihn zu warten. Er lässt sich von ihrem Eifer anstecken und beide wollen der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei kommen sie immer wieder in die skurrilsten Situationen, in lustige und gefährliche. Sie lernen viele unterschiedliche Personen kennen und Mathilda hat einen hartnäckigen Verehrer.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war wahnsinnig lustig, spannend und an einigen Stellen hatte es durchaus einen ernsten und traurigen Hintergrund.
Auch die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Mathilda ist für die groben und gefährlichen Unternehmungen zuständig. Dabei stellt sie sich nicht immer kompetent an. Sie ist wandlungsfähig und kann ihre Rollen gut spielen. Sie wohnt mit Ulla zusammen, einer eingefleischten Royal-Verehrerin mit Fanclub. Die beiden sind ein tolles Gespann und engagieren sich kompromisslos für den Tierschutz.
Samuel ist das Gegenteil von allen, ängstlich, allergisch gegen alles, hat sich sein detektivisches Wissen aus Büchern besorgt und bleibt lieber im Büro. Aber im Laufe des Falles erweist er sich als sehr nützlich, er ist intelligent, hat gute Kontakte und ist weltgewandt. Er mutiert ganz langsam zum Superhelden.
Ich hatte bis gegen Ende keinen Verdacht, wer der Täter sein könnte und war dann doch überrascht. Für mich gab es keine Hinweise. Das hat mir auch gefallen.
Ich freue mich schon auf weitere Fälle des Trios.
Auch das Cover ist ganz wunderbar und so passend zur Geschichte.