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Veröffentlicht am 26.02.2020

auf Mattias Spuren

Nach Mattias
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Mattias ist nicht mehr da, er wurde nur Mitte Dreißig. Warum das so ist, bleibt dem Leser lange verborgen. Aus der Sicht verschiedener Menschen erfährt man welche Auswirkungen das Fehlen von Mattias für ...

Mattias ist nicht mehr da, er wurde nur Mitte Dreißig. Warum das so ist, bleibt dem Leser lange verborgen. Aus der Sicht verschiedener Menschen erfährt man welche Auswirkungen das Fehlen von Mattias für sie und ihr weiteres Leben hat.
Die Berührungspunkte, die sie mit Mattias hatten, sind sehr unterschiedlich. Für seine Freundin Amber, die Mutter Kristiane oder den besten Freund Quentin ist die Lücke sehr groß, sie haben Mühe sie zu füllen, die Trauer ist noch überwältigend. Aber auch Menschen, die ihn nur flüchtig oder gar nicht kannten, sind mittelbar oder unmittelbar betroffen. So freut sich z.B. ein Blinder über einen neuen Laufbegleiter, der ihm sein Hobby wieder ermöglicht. Für Quentin ist das gemeinsame Laufen eine Art der Trauerbewältigung, für den Blinden eine gute Fügung.
Für jeden war Mattias ein Anderer, jeder teilte nur bestimmte Bereiche bzw. Lebensabschnitte mit ihm und so erfährt man unterschiedliche Charaktereigenschaften und Erinnerungen über Mattias, aus denen sich ein vages Bild ergibt.
Im Fokus steht jedoch, wie die Menschen ihr Leben nach Mattias gestalten.
Die einzelnen Geschichten der „Hinterbliebenen“ reihen sich zunächst wie einzelne Kurzgeschichten aneinander, aber es gibt kleine Schnittmengen, die sich im Verlauf immer mehr zu einem Bild verdichten. Der Autor hat dies sehr geschickt inszeniert.
Trotz des ernsten Themas wirkt die Lektüre nicht nur negativ oder traurig.
Erst sehr spät erfährt der Leser, warum Mattias so plötzlich verstarb. Der Autor versucht über diese Ebene einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug mit einzubauen, was aufgrund der Kürze nicht richtig gelingt.
Wer Mattias war, kann ich nach diesem Buch nicht sagen, denn mir wurde nur von ihm erzählt. Aber was ihn für Andere ausmachte konnte ich deutlich spüren.
Eine berührende Lektüre, die nachdenklich macht. Was bedeuten wir anderen Menschen? Wie werden wir gesehen? Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind?

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Olga - eine besondere Frau

Olga
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Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht ...

Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht wollte, hat sie beständig ihren eigenen Weg gesucht und verfolgt. Gegen alle Widerstände hat sie gelernt, sich ein Stipendium erarbeitet und schließlich eine Ausbildung zur Lehrerin absolviert. "Ich werde mich nicht anpassen, nicht unterordnen." (Olga S. 241) Sie war gewissermaßen ein Freigeist, ihrer Zeit voraus. Die Ablehnung, die ihr dadurch entgegenschlug, konnte sie mit ihrer Bodenständigkeit ertragen. Sie hat Gesellschaft und Politik auf ihre eigene Art beurteilt. "...wie Deutschland´s Größe eine aufgeblähte Kinderei ist. ...Nichts wird im Krieg ...bleiben, nichts, und niemand wird Deutschland das große Gewand lassen, das es gar nicht braucht."(S. 259)
Sie hat viele Schicksalsschläge hingenommen, 2 Weltkriege überlebt. Ihre große Liebe und deren Verstecken prägen ihr Leben.
Olga hatte keinen Trost, "...sondern meinte, das Leben sei eine Kette von Verlusten, und ich müsse beizeiten lernen, meinen Frieden damit zu machen." S. 132
"Wir waren geduldiger als ihr, ...Wir mussten warten lernen. ... ihr denkt, der andere sei verfügbar. In der Liebe ist der andere nie verfügbar."S.133
Der Roman ist in drei Teile untergliedert und etwas spröde geschrieben. Im Mittelteil hat er kleine Längen. Dies passt schon zu Olga - zu ihrer Art - wird aber nicht jeden Leser begeistern. In dem dritten Teil gibt es nochmal Aufschluss für die ersten beiden Teile.
Insgesamt nicht ganz "rund" und nicht für jeden geeignet. Trotz des langen historischen Kontextes kaum geschichtliche Fakten, dies war wohl auch nicht die Intention des Autors, er hat Olgas Geschichte lesenswert erzählt.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Leckerer Mittagstisch

Eschi Fieges Mittagstisch
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Meine Familie isst leidenschaftliche gerne Fleisch. Ich suche immer wieder nach interessanten Alternativen, dabei bin auf dieses Buch gestoßen. Die Aufmachung hat mich gleich angesprochen. Das mit Lebensmitteln ...


Meine Familie isst leidenschaftliche gerne Fleisch. Ich suche immer wieder nach interessanten Alternativen, dabei bin auf dieses Buch gestoßen. Die Aufmachung hat mich gleich angesprochen. Das mit Lebensmitteln bemalte Cover sowie die "gefaltete Tischdecke" als Extracover fand ich niedlich. Das Ding ist natürlich zu schade zum benutzen...
Eschi Fiege kocht in Wien, das ist klasse, wir lieben diese Stadt. Die Rezepte sind aber nicht klassisch wienerisch ;-/
Das Buch ist ansprechend bebildert. Die Fotos machen Lust aufs Essen und damit inspirieren Sie zum nachkochen.
Bei den meisten Rezepten könnte ich gleich loslegen, auf allzu rare Zutaten wird verzichtet. Es ist für mich immer ein wichtiger Punkt, dass die Zutaten gut erhältlich und nicht zu exotisch sind.
Die wichtigsten Grundrezepte sind kompakt am Ende zusammengefasst, so hat man sie auch für Eigenkreationen mal fix zu Hand. Sehr Praktisch!
Wir haben schon vieles nachgekocht. Meine Kinder essen am liebsten die Erbsensuppe mit Ingwer und den Gemüsetarte.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Klasse Debüt zur Afro-Amerikanischen Geschichte

Heimkehren
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Ein großartiges Buch zu einem schweren Thema. Yaa Gyasi schafft es, den Leser zu fesseln, zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Man konnte bei bester Unterhaltung viel Neues lernen und das Thema Rassentrennung ...

Ein großartiges Buch zu einem schweren Thema. Yaa Gyasi schafft es, den Leser zu fesseln, zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Man konnte bei bester Unterhaltung viel Neues lernen und das Thema Rassentrennung von einer neuen Warte aus kennenlernen, die unter die Haut geht. Auch heute noch sind diese Probleme aktuell und sind zudem zur Zeit übertragbar: so viele Menschen werden entwurzelt und müssen auf einem anderen Kontinent einen Neuanfang wagen, sie werden manchmal ähnliche Gefühle und Probleme haben, wie es hier beschrieben wird.
Die Geschichte beginnt mit zwei Halbschwestern, die sich niemals kennenlernen, ihre Lebenswege verlaufen getrennt voneinander. Eine bleibt in Afrika, ihre Familie verdient zunächst am Sklavenhandel. Die Andere wird als Sklavin nach Amerika verschifft. In jedem Kapitel wird eine Person näher beschrieben, jeweils Nachfahren der Schwestern. So lernt man über 7 Generationen immer eine Person in Afrika und eine in Amerika kennen, vom 18. Jahrhundert bis heute.
Viele verschiedene Schicksale, Zeiten, Gefühle und Lebensumstände. Die Idee ist gut und wurde toll umgesetzt. So ist es der Autorin gelungen, vieles zu erzählen ohne sich zu verzetteln. Von mir gibt es hierfür ein klare Leseempfehlung.
Das Cover passt zum Buch, dies erschließt sich, wenn man die letzten Kapitel liest. Das Buch wirkt sehr wertig, die orangene Inneneinbindung und das Lesebändchen runden den guten Eindruck ab.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Familiengeschichte

Die Bagage
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Die Autorin Monika Helfer erzählt hier ihre eigene Familiengeschichte über drei Generationen und zwei Weltkriege hinweg.
Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg 1914, als der Großvater Josef seinen Stellungsbefehl ...

Die Autorin Monika Helfer erzählt hier ihre eigene Familiengeschichte über drei Generationen und zwei Weltkriege hinweg.
Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg 1914, als der Großvater Josef seinen Stellungsbefehl erhält. Er ist mit der wunderschönen Maria verheiratet, die von allen Männern begehrt wird. Die Beiden leben mit ihren Kindern abseits vom Dorf, sie sind arm und kommen kaum über die Runden. Im Dorf werden sie nur als "die Bagage" bezeichnet.
Josef hält die Familie mit seinen dubiosen "Geschäften" über Wasser. Als er fort muss, bittet er den Bürgermeister ein Auge auf seine Frau zu haben, denn in der Zeit war Schönheit eher ein Fluch als ein Segen.
Das Dorf wird von einem gut aussehenden Fremden besucht, der für Aufsehen sorgt. Er besucht Maria hin und wieder, auch Josef erhält Fronturlaub. Wem das Kind Grete, das Maria danach zur Welt bringt, zuzurechnen ist wird nicht offenbart, doch die Folgen und Zweifel bestehen und belasten die Beteiligten; vor allem das Kind, dass Josef Zeit seines Lebens niemals ansehen oder anrühren will.
Monika Helfer erzählt über diesen langen Zeitraum und die vielen Personen sehr knapp auf nur 159 Seiten. Ein eindringlicher Sprachstil und Zeitsprünge fordern die Aufmerksamkeit des Lesers, ebenso die Andeutungen zwischen den Zeilen. Die Verarbeitung der Geschehnisse, über die nicht gesprochen wird, sowie die Folgen des Krieges, belasten die Familie noch weit über die eigentlichen Ereignisse hinaus.
Eine schönes empfehlenswertes Werk.

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