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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2020

Seicht und vorhersehbar

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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London, 1920. Mit großen Hoffnungen hat Charlotte Windley ihr Botanik-Studium abgeschlossen und hofft auf eine Anstellung bei den Kew Gardens. Dort hat sie die Chance, an einer Expedition in Asien teilzunehmen. ...

London, 1920. Mit großen Hoffnungen hat Charlotte Windley ihr Botanik-Studium abgeschlossen und hofft auf eine Anstellung bei den Kew Gardens. Dort hat sie die Chance, an einer Expedition in Asien teilzunehmen. Doch ein schrecklicher Unfall in ihrer Familie lässt sie die Teilnahme absagen und auf das Werben des betuchten Victor Bromberg eingehen...

Dieser Liebesroman wirbt mit dem Flair der berühmten Kew Gardens und dem historischen Hintergrund der 1920er Jahre. Frauen wurden wieder aus den Berufen gedrängt, die sie während des Ersten Weltkriegs übernommen hatten, und so gab es auch an den Kew Gardens Frauen nur als Illustratorinnen, nicht aber als Botanikerinnen. Charlotte hat dennoch jede Menge Träume und steht begeistert hinter ihrem Beruf, ein Leben ohne ihn kann sie sich nicht vorstellen. Doch das Leben meint es anders, und so kann sie ihren größten Traum, die Expedition, nicht verwirklichen.

Allerdings gerät der historische Hintergrund für mich viel zu blass, hier hätte ich mir mehr erwartet, und auch die Kew Gardens verlieren zunehmend an Bedeutung im Verlauf der Geschichte. Charlotte ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu ihrem Kollegen Dennis und dem Wissen, dass sie und ihre Familie gut abgesichert ist durch den Papierfabrikanten Victor, der die junge Frau heiß und innig liebt. Dabei trifft es ihre Familie übermäßig hart, und danach versinkt jeder in seinem eigenen Mitleid, fühlt sich von einem ungerechten Schicksal im Stich gelassen. So erscheint mir die Protagonistin nicht wirklich als mutig, sondern eher als dickköpfig, die Familienmitglieder überheblich und arrogant in ihrem jeweiligen Leid, unfähig, sich mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Ich muss zugeben, so richtig mitfiebern konnte ich nicht mit dieser Geschichte.

Inzwischen habe ich bereits die Fortsetzung dieses Buches geschenkt bekommen, weiß aber noch nicht so recht, ob ich sie überhaupt lesen mag. Für diesen Band kann ich mit viel Mühe 3 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Maras Weg zu sich selbst

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
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Mara ist ein echtes Organisationstalent. Als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin ist sie unschlagbar. Doch dann gerät ihre Welt ins Wanken: Ihr langjähriger Freund Sebastian setzt sie von jetzt ...

Mara ist ein echtes Organisationstalent. Als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin ist sie unschlagbar. Doch dann gerät ihre Welt ins Wanken: Ihr langjähriger Freund Sebastian setzt sie von jetzt auf gleich auf die Straße, und das bringt bald noch ein paar Veränderungen mehr mit sich. Wenn Plan A nicht funktioniert, dann B oder C oder D… Oder gar kein Plan? Mara findet sich unversehens wieder auf der Suche nach sich selbst…

So ganz konnte ich Maras ursprünglichen Lebensplan nicht nachvollziehen, da gab es so viel, was für mich nicht zusammenpasste. Vor allem im ersten Drittel empfand ich sie als sehr nervig, insgesamt aber blieb sie mir über die gesamte Geschichte hinweg zu naiv. Was muss denn noch alles passieren, damit sie nicht nur für andere sorgt, sondern endlich Verantwortung für sich selbst übernimmt? Das habe ich mich sehr lange gefragt, blass blieb sie für mich über das gesamte Buch hinweg. Da half es auch nicht viel, dass die Personen teilweise sehr skurril geraten sind, ich musste des öfteren vor mich hin schmunzeln beim Lesen. Eine klasse Idee ist die Benennung der Kapitel, das hat mir gut gefallen.

Insgesamt also konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen, trotz einiger interessanter Ansätze und einem locker-flockigen Schreibstil. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Unendliche Düsternis

Nach Mattias
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Überraschend wurde Mattias dem Leben entrissen, sein Tod hat Leere hinterlassen bei den Menschen aus seinem Umfeld. Diese müssen sich immer wieder neu mit dem Tod des jungen Mannes abfinden. Ihre Geschichten ...

Überraschend wurde Mattias dem Leben entrissen, sein Tod hat Leere hinterlassen bei den Menschen aus seinem Umfeld. Diese müssen sich immer wieder neu mit dem Tod des jungen Mannes abfinden. Ihre Geschichten ergeben nach und nach ein Bild von ihrer Trauer sowie von Mattias selbst, wie sie ihn erlebt haben.

Warum Mattias starb, das erfährt der Leser erst nach und nach. Zunächst dominiert die Trauer um ihn sowie die Erlebnisse, die der jeweilige Erzähler mit ihm hatte. Indem immer wieder jemand anders erzählt, überwiegt m.E. zu sehr die Trauer um seinen Tod, mir fehlte der Schritt, aus der Trauer herauszukommen. Dadurch empfand ich das Buch trotz aller schönen Erlebnisse mit Mattias als unendlich düster, durch die letzten Abschnitte musste ich mich durchkämpfen. Die Hoffnung, die der Autor entstehen lassen will, konnte ich kaum sehen in all der Düsternis. Dabei finde ich den Ansatz des Buches eigentlich sehr gut, letztendlich aber konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.

Wirklich weiterempfehlen kann ich das Buch deshalb nicht, und nur wegen dem Schreibstil konnte ich auf 3 von 5 Sternen aufrunden.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Vom hässlichen Entlein zum eleganten Schwan

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Bei einem Ehemaligentreffen ihrer Highschool trifft Madison auf den Schwarm ihrer Jugend, Mauro. Während ihrer Schulzeit war sie wie ein hässliches Entlein, doch nun hat sie sich zu einem eleganten Schwan ...

Bei einem Ehemaligentreffen ihrer Highschool trifft Madison auf den Schwarm ihrer Jugend, Mauro. Während ihrer Schulzeit war sie wie ein hässliches Entlein, doch nun hat sie sich zu einem eleganten Schwan gemausert. Mauro ahnte damals nicht, wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte, ja er hatte gar keine Augen für sie. Doch nun flammt ihre alte Liebe wieder auf, und welch Überraschung, Mauro kann seine Blicke gar nicht von ihr lassen. Zudem werden die beiden zu Geschäftspartnern, als sie zusammen ein Haus ersteigern, um es zu sanieren. Durch die gemeinsame Arbeit nähern sich die beiden immer mehr an. Gibt es ein Happy End für die beiden?

Träumt nicht jedes Mädchen, jede junge Frau davon, sich in einen eleganten Schwan zu verwandeln und von ihrem Jugendschwarm entdeckt zu werden? träumt davon, den Mann ihres Lebens zu finden, voller Verständnis für sie und dabei trotzdem männlich und voller Testosteron und voller Verlangen nach ihr? Maddie ist dieses Glück zuteil, es fällt ihr einfach zu, sie braucht nur sie selbst zu sein (und sich ein bisschen zu ändern). Eine Prise Erotik über diesen Traum gestäubt, und fertig ist eine Geschichte, die jede Frau doch mit Wonne lesen möchte… Eines ist sicher: Wer sich eine solche Liebesgeschichte aussucht, will unbedingt von Liebe und Happy End und auch ein bisschen Erotik lesen. Da weiß frau auch, wie die Erzählung auszugehen hat, es geht nur um das „Wie“. Der einen Frau mag es genau richtig sein, der anderen viel zu überzuckert und unrealistisch. Leicht lesen lässt sich das Buch allemal, und wer eine heiße Geschichte sucht, wird sich gerne in die Erzählung vertiefen.

Mich konnte die Geschichte nicht ganz überzeugen, ich stehe wohl auf eine Prise mehr Realität. So kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Mythische Pferdegeschichte mit kleinen Fehlern

Wolfspferd
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Tala ist die Tochter des Häuptlings und eifert am liebsten ihrem Vater nach. Dann dürfte sie nämlich mit ihm mitgehen zur Jagd. Ihre beste Freundin ist die Albinostute Saphira. Auch diese darf nicht ganz ...

Tala ist die Tochter des Häuptlings und eifert am liebsten ihrem Vater nach. Dann dürfte sie nämlich mit ihm mitgehen zur Jagd. Ihre beste Freundin ist die Albinostute Saphira. Auch diese darf nicht ganz so sein, wie sie will, denn Leithengst Odin achtet auf die Herde, lässt aber wenig Raum für die Neugier der Stute. Da überfallen Räuber das Lager und stehlen die Wintervorräte des Stammes. Tala bricht mit Saphira auf die Suche nach dem weißen Wolf auf, denn sie will die große Belohnung dafür, um den Stamm zu retten. Doch ganz so einfach ist es nicht, wie Tala sich das vorstellt…

Dieses Buch wendet sich an junge Leserinnen ab 10 Jahren, vor allem wenn sie Pferde lieben. Das spiegelt die Autorin Sabine Giebken sehr gut wieder, kennt sie sich doch selbst sehr gut mit Pferden aus. Tala als Jugendliche, die nicht in die traditionelle Rolle der Frau im Stammeswesen hineinwachsen will, ist sehr gut beschrieben, auch die Mythen und Erzählungen, die das Leben des Stammes prägen. Andere Personen treten dabei etwas in den Hintergrund, im Fokus bleiben die Freundschaft zwischen Tala und Saphira sowie die besondere Verbundenheit zum weißen Wolf. Nachdenkliche Themen haben ihren Raum, wenn z.B. Tala als Jägerin Tiere erlegt, um zu überleben, während Jacob, der sie begleitet, hier auf das Recht der Tiere pocht. Und dennoch konnte mich dieses Buch nicht ganz packen, denn es gibt einige Begebenheiten, die mir unlogisch erscheinen wollen. Das beginnt schon beim Cover, das eine Dreieinigkeit zwischen Tala (als Frau), ihrem Pferd Saphira und dem weißen Wolf suggeriert, die es aber in diesem Buch so nicht gibt. Meine größte Frage ist allerdings über die Hintergründe der Zeit, in der Tala lebt, hier scheint es für mich einige logische Fehler zu geben – um nicht zu spoilern, werde ich dazu nicht weiter eingehen. Doch so richtig rund wurde die Geschichte für mich nicht.

Man kann die Geschichte gut lesen, sie ist flüssig geschrieben und schildert ein Abenteuer, das Jugendliche mit einer großen Liebe für Pferde sicher begeistern wird. Als Erwachsene muss ich allerdings sagen, dass ich das Buch nicht unbedingt weiter empfehlen würde, es hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Als Lektüre zwischendurch ist es aber gut geeignet. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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