Während die Geschichte der Auswandererfamilie O’Brien im ersten Teil „Das Lied der Sonnenfänger“ bereits ihren Anfang nahm, wird im zweiten Band der Familiensaga nun die Geschichte der beiden Schwestern Josie und Sarah erzählt. Während Josie bei ihrer Mutter Siobhan aufwächst und sich sehr oft einsam fühlt, hat Sarah auf den ersten Blick alle Privilegien, denn sie lebt bei ihrer Großmutter.
Und trotzdem ist Sarah nicht zufrieden. Sie neidet Josie ihr attraktives Äußeres und ihr Talent zum Malen. Außerdem vermisst sie ihre Mutter sehr. Als beide Mädchen erwachsen sind, brechen schwere Zeiten an. Der erste Weltkrieg bricht aus und beide Frauen entscheiden sich für Männer, die sie unglücklich machen. Aber Sarah und Josie sind echte O’Brien Frauen und lassen sich nicht so einfach unterkriegen. Der Klappentext gibt bereits sehr gut den Inhalt des Romans wieder. Mehr möchte ich darüber auch nicht erwähnen, weil sonst die Spannung verloren gehen würde.
Obwohl ich leider den Einstieg in diese sehr mitreißende Neuseelandsaga verpasst habe, hatte ich keine großen Probleme damit, der Storyline des zweiten Bandes zu folgen. Mir ist es erst beim Lesen von „Im Land des Feuerfalken“ bewusst geworden, dass es einen Vorgängerband dazu geben muss, denn dieser Neuseelandroman war eine Empfehlung einer Freundin, die sehr begeistert von diesem Buch war und die mir ihr Exemplar überlassen hat.
Ich lese zwar bevorzugt historische Romane, doch bislang haben mich Neuseeland und/oder Australienromane nicht so sehr fesseln können. Da aber die Geschichte um die beiden Schwestern atmosphärisch sehr dicht und spannend geschildert wurde und die Zeit des ersten Weltkrieges nicht unbedingt eine Epoche ist, die oft in historischen Unterhaltungsromanen behandelt wird, habe ich mich überreden lassen, dieses Buch einmal auszuprobieren und ich bin im Nachhinein froh darüber, denn der Roman lässt sich nicht nur wunderbar lesen, sondern erzählt zudem auch noch eine interessante Story darüber wie wichtig Familienzusammenhalt in schweren Zeiten ist.
Es ist kein einfacher Romanstoff, trotz des eingängigen Schreibstils der Autorin, werden die Hauptfiguren dieses Romans arg vom Schicksal gebeutelt und müssen sehr um ihr Glück kämpfen und zunächst über sich selbst hinauswachsen. Das ist nicht immer nah am Happy End, doch es lohnt sich durchzuhalten, dann wird man auch mit einer anrührenden Liebesgeschichte belohnt.
Kurz gefasst: Nicht nur für Fans von Neuseeland und Australiensagas zu empfehlen- eine eindringlich geschilderte Familiensaga die unter die Haut geht.