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Veröffentlicht am 19.11.2020

Wolfssommer oder doch eher Wolfswinter?

Wolfssommer
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Mit „Wolfssommer“ startet Hans Rosenfeldt einen Auftakt einer neuen Thrillerreihe. In diesem Thriller begeben wir uns in die schwedische Stadt Haparanda, die in der Nähe der Grenze zu Finnland liegt. Vor ...

Mit „Wolfssommer“ startet Hans Rosenfeldt einen Auftakt einer neuen Thrillerreihe. In diesem Thriller begeben wir uns in die schwedische Stadt Haparanda, die in der Nähe der Grenze zu Finnland liegt. Vor Ort wurde ein toter Wolf gefunden, in dem man nach einer Untersuchung menschliche Überreste im Magen gefunden hat. Die Ermittler stellen Nachforschungen an und finden eine Spur, welche einen geplanten Drogendeal in Nordfinnland offenbaren. Dieser Drogendeal ging schief, worauf es viele Tote gab. Doch das Drama nimmt kein Ende. Aufgrund des gescheiterten Drogendeal tauchen in Haparanda viele Kriminelle auf, darunter die Profikillerin Katja. Sie hat die Mission das verschwundene Geld und die Drogen zurückzubringen. Als würde der neue Fall die Polizistin Hannah Wester nicht genug belasten, stehen Hanna ihre persönlichen Konflikte im Weg. Ihr Mann, ihre damals entführte Tochter und ihre Affäre mit ihrem jüngeren Chef. Doch Hanna kämpft weiter und versucht standhaft zu bleiben.

Zu Beginn des Thrillers kann man sich als Leser mit dem idyllischen Kleinstädtchen Haparanda vertraut machen. Dadurch kommt durch die Beschreibungen des Ortes, der Natur und der Menschen eine tolle Atmosphäre auf. Doch dann nach paar Seiten wird es schon brutal. Der Autor lässt uns in eine grausame Welt der Kriminellen, insbesondere der russischen Profikillerin Katja, reinblicken. Einzelne Szenen sind nicht ohne, da diese recht detailliert beschrieben werden. Nebenbei erhalten wir Einblicke in das Leben der Polizistin Hanna. Da erfährt man viel über die Ermittlungen sowie ihr Privatleben, welches nicht gerade das Beste ist. Sie befindet sich in einer schwierigen Zeit, sodass man es an ihren Handlungen und Entscheidungen erkennen kann. Dadurch haben wir zwei parallellaufende Handlungsstränge, die uns Einblicke in die „gute“ sowie „böse“ Welt präsentieren. Die beiden Hauptfiguren liefern sich ein Duell, welches recht weit hergeholt ist und keine Tiefgründigkeit aufweist. Es wirkte recht oberflächlich und mir fehlte das gewisse Etwas.
Der Plot war interessant konzipiert, dennoch fehlte mir beim Lesen die Spannung. Diese hielt sich im Grenzen, sodass sich des Öfteren die Seiten sehr zäh gelesen haben. Man muss einfach in diesem Thriller stärker beweisen, um am Ball zu bleiben. So bleibt mir auch zu sagen, dass aufgrund der vielen Nebenstränge, der Thriller sehr verwirrend war. Beim Lesen hatte ich leider auch nicht das Gefühl, dass ich zu den Figuren eine Bindung aufbauen konnte. Allgemein fühlte ich mich zu distanziert zum ganzen Geschehen, was ich recht schade finde, da ich mich sehr auf das Buch gefreut habe.

Insgesamt bin ich mit diesem Buch eher enttäuscht als zufrieden. Mich hat das Buch aufgrund der wenigen Spannungsmomente sowie der Verwirrtheit an manchen Stellen nicht fesseln können. Dennoch überzeugt die Atmosphäre in diesem Buch, die durch zahlreiche detaillierte Beschreibungen aufkommt.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Sehr enttäuschender Thriller

Der Junge aus dem Wald
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Wilde wurde als kleiner Junge in einem Wald gefunden. Leider erinnert er sich an kein Detail und weiß auch nicht woher er kommt. Nach dreißig Jahren ist Wilde immer noch ein Außenseiter. Trotzdem hat er ...

Wilde wurde als kleiner Junge in einem Wald gefunden. Leider erinnert er sich an kein Detail und weiß auch nicht woher er kommt. Nach dreißig Jahren ist Wilde immer noch ein Außenseiter. Trotzdem hat er eine Privatdetektivkarriere angenommen, in der er brillante Fähigkeiten aufweist. Dazu benutzt Wilde außergewöhnliche Methoden. Eines Tages verschwindet Naomi Pine, eine Schulfreundin von Matthew, Staranwältins Hester Enkel. Matthew bittet Hester um Hilfe, Naomi zu finden, worauf Hester Wilde um Hilfe bittet. Auf den ersten Blick ähnelt die ganze Geschichte einem Highschooldrama. Doch aus dem Drama wird was viel Größeres – eine Welt der Politiker, der Mächtigen, die nicht nur Naomis Schicksal in der Hand haben.

Hierbei handelt es sich um meinen ersten Harlan Coben Thriller und ich war gespannt, was mich hier erwarten wird. Schon nach paar Seiten konnte mich Coben mit einem flüssigen und einfach zu lesenden Schreibstil fesseln. Was auf den ersten Blick einem Highschooldrama ähnelt, entwickelt sich in die Richtung eines politischen Thrillers. Und das hat mich enttäuscht. Ich habe einen komplett anderen Handlungsverlauf erwartet und auch wenn ich mich auf den anderen Verlauf des Plots eingestellt habe, konnte mich die Entwicklung der Geschichte in keiner Weise komplett überzeugen. Ab und zu gab es interessante Passagen, die jedoch im Bezug zum gesamten Werk nicht positiv zu bewerten sind. Am Anfang wurde eine große Spannung aufgebaut, die nach und nach zum Erliegen kam. Auch wenn Wilde und Hester eine gute Arbeit im Plot verrichten und sich anstrengen, die Lösung des Rätsels zu finden, wirkten sie mir recht distanziert zum Leser, sodass ich auch keine Sympathien zu ihnen entwickeln konnte. Außerdem wirkte mir Hester recht kindlich und unseriös, wodurch ich sie in keiner Weise ernst nehmen konnte. Vorteilhafter und spannender wäre es, wenn man mehr über Wildes Leben erfahren würde.

Im Gesamten bin ich enttäuscht. Ich habe hier eine spannende Geschichte erwartet, die jedoch nicht vorzufinden war. Überspitzte Charaktere, wenig Spannung und ein irreführender Klappentext sowie Titel. Dennoch würde ich seinem anderen Thriller „Suche mich nicht“ eine Chance geben und schauen, ob Coben mich doch überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Deprimierendes Finnland

Das erste Geheimnis
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An der finnischen Universität Turku unterrichtet der Professor Mickel Backman Literatur. In einer Literaturstunde wird der Protagonist mit einem düsteren Kapitel seiner Vergangenheit konfrontiert. Ein ...

An der finnischen Universität Turku unterrichtet der Professor Mickel Backman Literatur. In einer Literaturstunde wird der Protagonist mit einem düsteren Kapitel seiner Vergangenheit konfrontiert. Ein Student namens Pasi nahm sich zur Aufgabe, über einen Lyriker namens Granlund zu forschen. Granlunds Texte wurden jedoch niemals veröffentlicht. Warum? Granlunds Name stand immer mit mysteriösen Todesfällen, Depressionen und Selbstmorden in Verbindung. Die Erwähnung von Granlund heißt nichts Gutes für Pesi und Mickel Backman mit seiner Familie. Es treten Schicksalsschläge auf…. Das Unglück klopft an der Tür…

In diesem Thriller entflieht man als Leser nach Finnland, in eine deprimierende Universitätsstadt namens Abo. Schnell merkt man, dass in diesem Thriller Freude und Spaß nie aufkommen wird. Von Anfang an herrscht eine deprimierende und triste Stimmung. Nachdem Backman mit Granlund konfrontiert wird, merkt man, dass das Unglück seinen Lauf nimmt. Parallel dazu, entgleist das Leben eines Studenten namens Calle Hollender, der immer mehr Pech in seinem Leben hat. Beginnend mit der Verspätung eines Zuges bis zum Ende seiner Beziehung. Und so muss ich sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass der Hauptfokus weniger auf den Autor Grundland und seine Werke gelegt worden ist, sondern eher die Abgründe, die Depressionen, die Hoffnungslosigkeit und der triste Alltag der Charaktere bzw. Figuren als Hauptthema genommen wurde. So empfand ich auch, dass die Idee des „bösen Manuskripts“ in keiner Weise sein Potential entfalten hat. Deswegen kam im Buch sehr wenig Spannung auf und ich habe mich des Öfteren im Buch gelangweilt. Dennoch kann der Autor mit einem angenehmen und fließenden Schreibstil überzeugen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich seit langem kein derartiges tristes und deprimierendes Buch gelesen habe. Es kam sehr wenig Spannung auf und die Idee mit dem Manuskript, die insbesondere im Klappentext aufgegriffen wird, wird in keiner Weise entfalten und gut thematisiert. Trotzdem war es interessant, ein „anderes“ Buch wie dieses zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Handlung Flop, Message Top

American Spy
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Kann man nach einer erfolgreichen Spionagekarriere weiterhin ein friedliches Leben führen? Die Protagonistin Marie Mitchell wird in einer Nacht im Schlaf von einem bewaffneten Mann überrascht und kann ...

Kann man nach einer erfolgreichen Spionagekarriere weiterhin ein friedliches Leben führen? Die Protagonistin Marie Mitchell wird in einer Nacht im Schlaf von einem bewaffneten Mann überrascht und kann nur knapp entkommen. Sie merkt, dass sie in den USA nicht mehr sicher ist. Ab dem Jahre 1986 arbeitete nämlich die Protagonistin als Geheimagentin beim FBI. Leider kann sie nicht hautnah bei den spannendsten Fällen dabei sein, da ihre Aufgaben hauptsächlich Papierkram sind. Doch dann erhält sie das Angebot, den Präsidenten von Burkina Faso auszuspionieren. Für Marie ändert sich alles. Sie rückt selber in das Fadenkreuz des Geheimdienstes. Eine neue Sicht auf den Kalten Krieg wird offenbart.
Ich habe mich sehr auf diesen Thriller gefreut, da er dem Spionagegenre zugeordnet werden kann. Leider konnte ich nach paar Kapiteln vorausahnen, dass es sich bei diesem Buch, um keinen Thriller handelt. Es waren einfach zu wenige „Thrillelemente“ vorhanden. So hat mich auch die Erzählweise des Buches gestört, da es in einer „Erzählform“ dargestellt wird. Die Protagonistin erzählt nach und nach ihren Söhnen über ihr geheimnisvolle Leben als Geheimagentin. Auch wenn die Handlung aus der Ich-Perspektive geschildert wird, konnte ich keinerlei Bindung zu der Protagonistin aufbauen. Außerdem waren viele Handlungen und Entscheidungen für mich unlogisch. Viele Fragen blieben mir bis zum Ende auch offen.
Deswegen kann ich auch sagen, dass „American Spy“ für mich eher ein Familiendrama darstellt anstatt eines Thrillers. Ich hatte das Gefühl, dass die Protagonistin mit ihren Schilderungen eher ein Trauma verarbeitet. Außerdem kritisiert die Protagonistin das Denksystem in der USA gut, da sie sich äußert, dass Randgruppen nur eine kleine Chance auf einen Erfolg in ihrem Leben haben.
Ich kann nur sagen, dass „American Fly“ kein actionreicher Thriller ist und der Begriff des Thrillers hier fehl am Platz ist. Auch wenn die Handlung für mich eher ein Flop ist, finde ich die Botschaft die hinter diesem Werk steht, sehr wichtig.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Leider sehr enttäuschend

Geisterfahrer
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Herr Blanchi ist ein italienstämmiger Bürger, welcher in Berlin lebt und ein Restaurant treibt. Leider kommt ihm die Mafia zum Verhängnis und erwartet wie von anderen Restaurantbesitzern eine Schutzgeldzahlung. ...

Herr Blanchi ist ein italienstämmiger Bürger, welcher in Berlin lebt und ein Restaurant treibt. Leider kommt ihm die Mafia zum Verhängnis und erwartet wie von anderen Restaurantbesitzern eine Schutzgeldzahlung. Er widersetzt sich den Drohungen und wird schnell Opfer eines Brandanschlags.
Ein spezielles Ermittlerteam setzt sich zusammen, um der Mafiosi endlich ein Ende zu setzen. Wird es ihnen gelungen, mit unkonventionellen Maßnahmen, das Imperium nieder zu legen ?

Das Cover hat mich von Beginn an angesprochen, wodurch ich dieses Buch lesen wollte. Inwiefern der Titel mit der Handlung korrespondiert, wollte ich herausfinden.

Der Einstieg in diesen Kriminalroman erfolgt recht träge. In Folge dessen, habe ich erwartet, dass in diesem Buch eine gute Spannung herrscht. Dies war leider nicht der Fall, da ich das Gefühl hatte, dass die Spannung von spannenden Szenen durch zu detaillierte Beschreibungen, verloren ging.

Nichtsdestotrotz empfand ich den Entwurf der Charaktere als gelungen, da sie gut beschrieben worden sind, wodurch man sie sich detailliert vorstellen konnte.
Die Länge der Kapitel waren meiner Meinung nach viel zu lang. Dies beeinflusste die Spannung erheblich. Die Kapitelbeschreibung unter den Überschriften sorgte somit auch für eine Minderung der Spannung, da inhaltlich ein Teil vorweggenommen wurde.
Der Schreibstil hat mir jedoch gut gefallen, da ich keine Probleme beim Verständnis hatte.

Zusammengefaßt ein eher enttäuschender Kriminalroman, welcher die Handlung zu ausschweifend thematisiert. Schade !

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