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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Haus der Frauen
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Puhhh, was für ein Einstieg. Was soll man als Leser von diesem Selbstmord halten. Ist Saint-Clair selber schuld, wenn er sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat? Oder ist er ein Opfer der Justiz? ...

Puhhh, was für ein Einstieg. Was soll man als Leser von diesem Selbstmord halten. Ist Saint-Clair selber schuld, wenn er sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat? Oder ist er ein Opfer der Justiz?
Und dann ist da Solène, seine Anwältin, die alles mit ansehen musste und nun von Schuldgefühlen geplagt wird. Kein Wunder das sie tief erschüttert ist und vieles in Frage stellt. Sie versinkt in einer tiefen Krise. Aus dieser kann sie sich anfangs nur schwer befreien. Ihr wird geraten ein Ehrenamt zu übernehmen. Und so landet sie als Schreiberin im „Haus der Frauen“.
Dieses „Haus der Frauen“ existiert tatsächlich ist ist das erste Frauenhaus in Paris.
Parallel zur Geschichte von Soléne wird die von Blanche, der Begründerin des Frauenhauses erzählt. Eine gelungene Verbindung von wahrer Geschichte mit Fiktion. Beides ist durchaus sehr einfach gehalten und so kann ich Kritiken verstehen, die die fehlende Tiefe bemängeln. Aber dies ist ein Roman und keine Biografie,… Ein Buch über Mitmenschlichkeit, Empathie, Mitgefühl, Solidarität,… und dies wurde ohne den erhobenen Zeigefinger vermittelt. Jeder kann für sich überlegen, ob er etwas daraus mitnimmt. Was macht uns am Ende glücklich? Erfolg und Geld? Ein Thema was nie an Aktualität verliert. Deswegen von mir volle Punktzahl!

Veröffentlicht am 05.01.2020

Wie sehr der erste Eindruck doch täuschen kann!

Eleanor & Park
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Eine sehr schöne, rührende und gefühlvolle Geschichte über die erste Liebe. Zu lesen für Jung und Alt.
Wie sehr der erste Eindruck doch täuschen kann! So erfährt Eleanor durch ihre unkonventionelle und ...

Eine sehr schöne, rührende und gefühlvolle Geschichte über die erste Liebe. Zu lesen für Jung und Alt.
Wie sehr der erste Eindruck doch täuschen kann! So erfährt Eleanor durch ihre unkonventionelle und auffällige Kleidung zuerst Ablehnung bei ihren neuen Mitschülern. Dies beginnt bereits im Schulbus. Jeder hat seinen angestammten Sitz und keiner will ihr Platz machen. Zum Glück erbarmt sich Park. Anfangs sitzen sie nebeneinander ohne den anderen zu beachten und wechseln kein Wort miteinander. Park liest seine Comics und merkt irgendwann, das Eleanor mitliest. Aus diesem gemeinsamen Interesse entwickelt sich ganz langsam ein Austausch.
Rowell schreibt abwechselnd aus der Sicht von Eleanor und Park. Beide eher auffällige Persönlichkeiten, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen. So können wir sie nach und nach näher kennenlernen und erleben die Entwicklung hautnah mit. Einfach, schnörkellos und doch sehr persönlich. Man kann den beiden trotz ihrer unterschiedlichen Lebensumstände nur alles Gute wünschen. Ob sie es wohl auch bekommen werden?

Veröffentlicht am 01.01.2020

Wenn sich das Richtige nicht richtig anfühlt

Nebeljagd
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Als Strafverteidigern kann man sich seine Mandanten nicht aussuchen, und so wird Linn Geller mit dem Fall von Johann Haug beauftragt. Er wird beschuldigt seine Pflegemutter getötet zu haben. Zwar beteuert ...

Als Strafverteidigern kann man sich seine Mandanten nicht aussuchen, und so wird Linn Geller mit dem Fall von Johann Haug beauftragt. Er wird beschuldigt seine Pflegemutter getötet zu haben. Zwar beteuert er seine Unschuld, aber alles spricht gegen ihn. Der Insulin-Pen, das Mordwerkzeug, wird bei ihm gefunden und er war am Tatort. Die Dorfgemeinschaft und örtliche Polizei meint den Täter zu kennen. Linn Geller versucht unabhängig zu ermitteln und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Es ist sehr mühsam und die Dorfbevölkerung hält zusammen und redet kaum. Die Lage spitzt sich für Jo Haug zu, als noch ein zweiter, lange zurückliegender Mordfall ebenfalls ihn angelastet wird. Auch damals ist er bereits im Visier der Ermittlungen gewesen, konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden. Kann Linn Geller beide Taten aufklären? Sie ist in Bezug auf ihren Mandanten hin und her gerissen. Soll sie ihm glauben? Kann sie ihm glauben? Kann sie ihn verteidigen, selbst wenn er der Täter wäre? Diese Zerrissenheit wird wunderbar herausgearbeitet und auch als Leser kann man sich diesem Zwiespalt nicht entziehen. Jo Haug ist kein Sympathieträger, aber das darf nicht über Schuld oder Unschuld entscheiden.
Linn Geller lässt nicht locker und kann Unregelmäßigkeiten bei der Durchsuchung bei Jo Haug nachweisen. Auch andere mögliche Täter geraten in ihren Fokus. Kommt sie damit der Lösung in den beiden Fällen näher?
Dieses Buch lässt sich wunderbar lesen und ist nie langweilig. Der Leser wird auf eine spannende Ermittlung mitgenommen. Wie zuverlässig sind die Zeugenaussagen? Welche Information ist für die Aufklärung hilfreich?
Eine sehr menschliche Anwältin mit Stärken und Schwächen. Eine Ermittlung mit widersprüchlichen Spuren. Ist der Tatverdächtige Opfer oder Täter? Ich empfehle diesen tollen Krimi liebend gerne und hoffe auf weitere Fälle von und mit Linn Geller!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2019

Tod oder lebendig?

Sterbekammer
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Auch Teil 3 hat mich wieder überzeugt. Das Cover passt hervorragend zu den vorherigen Bänden und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert. Und während des Lesens wird man merken, dass es auch thematisch ...

Auch Teil 3 hat mich wieder überzeugt. Das Cover passt hervorragend zu den vorherigen Bänden und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert. Und während des Lesens wird man merken, dass es auch thematisch zum Inhalt passt.
Dieser Kriminalroman kommt ganz langsam daher und beginnt mit dem Jahr 2010. Eine Frau ist auf ihrem Fahrrad in der Elbmarsch unterwegs. Sie begegnet einem Autofahrer und sie kommen ins Gespräch. Aus einer vermeintlichen Hilfe wird ein Angriff. Doch was passiert danach mit ihr?
Ein zeitlicher Sprung auf das aktuelle Geschehen: Frida ist immer noch der Neuling im Team und der bisherige Chef feiert seinen Abschied. Der Start mit dem Neuen ist alles andere als optimal. Wie wird sich die Beziehung zwischen ihr und dem neuen Chef sich entwickeln? Wird ihr Kollege Haverkorn ihr dabei eine Stütze sein können?
Es gibt viele private Einblicke und gerade am Anfang stellt sich die Frage, wann es zu einer Ermittlung kommt und ob das Private irgendetwas damit zu tun hat. Da muss man etwas Geduld mitbringen. Nur langsam entwickelt sich der Fall. Und mühsam kommen immer mehr Details ans Licht. Die Aufklärung gestaltet sich kompliziert, da das Verbrechen schon 10 Jahre zurück liegt. Aber Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen geben nicht auf. Und mit jedem Puzzleteil steigt der Druck auf die Polizisten und die Spannung für uns Leser.
Packend geschrieben. Mit viel Lokalkolorit und einer Mischung aus privatem und beruflichem Leben der beiden Hauptermittler.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Das Leben dreier Frauen

Drei
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Ich bin eher kein Romanleser, aber hier habe ich sehr gerne zugegriffen.
Obwohl ich dieses Cover doch etwas merkwürdig und nichtssagend finde. Eher eines, sich nicht für dieses Buch zu interessieren und ...

Ich bin eher kein Romanleser, aber hier habe ich sehr gerne zugegriffen.
Obwohl ich dieses Cover doch etwas merkwürdig und nichtssagend finde. Eher eines, sich nicht für dieses Buch zu interessieren und es nicht in die Hand zu nehmen. Schade!
Dieses Buch beginnt „romantypisch“ mit der Geschichte von Orna. Ganz langsam erleben wir die Veränderung in ihrem Leben mit. Sind an ihrer Seite und fühlen mit. Umso unerwarteter das Ende. Im zweiten Abschnitt sind wir vorgewarnt und hoffen, dass alles gut ausgehen wird für Emilia. Und auch hier werden wir eiskalt erwischt. Und Teil drei wartet mit einem neuen Erzählstil auf. Durchaus gewöhnungsbedürftig. Sehr geschickt und spannend bewegt sich die Geschichte auf das Finale zu. Doch wie dieses aussieht, müssen sie selber rausfinden! Sie werden überrascht sein!
Fazit: authentisch, emotional, einfühlsam, berührend