Beliebige, sehr seichte Historical Romance für zwischendurch, in einer einfachen, zu modernen Ausdrucksweise geschrieben
Lady Elyssas BegleiterDer attraktive Junggeselle Brentan Montgomery, Earl of Charfield, Pferdenarr und Kenner, zögert nicht lange als er von einem ehemaligen Schulkameraden darum gebeten wird, dessen Schwester Lady Elyssa, ...
Der attraktive Junggeselle Brentan Montgomery, Earl of Charfield, Pferdenarr und Kenner, zögert nicht lange als er von einem ehemaligen Schulkameraden darum gebeten wird, dessen Schwester Lady Elyssa, während einer zweiwöchigen Landpartie zu unterhalten. Denn Harrison Prescott, Marquess of Fellingsdown, der älteste Bruder von Lady Elyssa, stellt Brent eine fürstliche Belohnung für dessen Gefallen in Aussicht. Brent soll ein Fohlen von Harrisons prächtiger Zuchtstute erhalten.
Brent gilt zwar im ton als eingefleischter Junggeselle, aber auch als attraktiver Bursche, den die Damenwelt vergöttert. Und Brent hat auch nicht vor, Harrisons Schwester ernsthaft zu umgarnen. Als er zur Landpartie bei den Prescotts eintrifft, hat er eine denkwürdige Begegnung mit einer schönen Amazone die ihr Pferd beherrscht wie noch keine andere Frau, die er je traf. Dazu ist die Unbekannte betörend und schlagfertig zugleich. Brents Interesse ist sogleich geweckt. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er Lady Elyssa höchstpersönlich vor sich hat und dass die junge Frau, seit einem Unfall den sie Jahre zuvor hatte, hinkt. Mit ihrem Handicap konnten, während ihrer ersten Saison in London, viele Mitglieder des tons nicht umgehen und mieden sie lieber ganz. Um Elyssa aufzumuntern, schrieben ihr ihre Schwestern angebliche Liebesbriefe eines unbekannten Verehrers. Mit großen Folgen.
Weil Harrison und seine Brüder sich schuldig fühlen, an dem Unfall, den ihre Schwester damals erleiden musste, schmieden sie nun einen Plan um Elyssa von ihrem angeblichen anonymen Verehrer abzulenken. Allerdings glauben sie nicht, dass Brent sich ernsthaft für Elyssa interessieren könnte, da er die Ehe verabscheut.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, kurz nachdem die ersten Gäste zur Landpartie eingetroffen sind. Denn unter ihnen befindet sich auch Harrisons einstige große Liebe, die verwitwete Cassandra Waverly, Marchioness of Lathampton. Harrison hat sie definitiv nicht eingeladen, denn noch immer grollt er ihr ob ihres damaligen Verrats. Cassandra wäre ebenfalls gerne an einem anderen Ort, doch der Brief eines unbekannten Erpressers hat ihr befohlen, an der Landpartie teilzunehmen und so trifft sie nach Jahren wieder auf den Mann, den sie einst heiraten wollte…
„Lady Elyssas Begleiter“, ist der erste Roman den ich von Laura Landon las. Mit diesem Regency hat die Autorin versucht, sozusagen „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“- erzählt also gleich zwei Liebesgeschichten in einem Band. Während das bei anderen Autoren tatsächlich funktionieren kann, fand ich Laura Landons Bemühungen leider alles andere als gelungen. Denn dieser Roman ist, mit seinen noch nicht einmal dreihundert Seiten, leider viel zu kurz geraten um überhaupt eine der beiden Liebesgeschichten ausreichend und überzeugend tragen zu können. Dazu wird man zu Beginn mit einer Vielzahl an Haupt und Nebenfiguren konfrontiert, die so blass blieben, dass sich schnell leichte Verwirrung bei mir einstellte- sprich, ich hatte große Mühe damit, sie überhaupt auseinander halten zu können. Zwar fand ich die Idee, der Romanheldin einen Romanhelden zur Seite zu stellen, der sich von ihrer körperlichen Beeinträchtigung nicht abschrecken lässt und sie immer wieder bestärkt über sich hinauszuwachsen, lobenswert, doch nervte mich Elyssas Zögerlichkeit, vor allem gegen Ende des Romans leider viel zu sehr. Und auch Harrisons und Cassandras Liebesgeschichte fand ich nur mäßig erzählt. Dass ein dermaßen heftiges Missverständnis erst Jahre später ans Licht kommt, ist völlig unglaubwürdig- zudem schlägt Laura Landon zu sehr über die Stränge und macht aus der zweiten Love Story eine regelrechte Räuberpistole. Dazu fand ich die Übersetzung leider alles andere als gelungen. Die Sprache ist sehr einfach geraten, man stößt sich an vielen modernen oder unpassenden Ausdrücken und die Liebesszenen fand ich eher statisch beschrieben und ausbaufähig. Zwar ließen sich die ersten hundert Seiten ganz nett an, doch konnte mich der Roman leider so gar nicht packen. Es ist eine beliebige Liebesromanlektüre für zwischendurch, aber leider nicht mehr.
Kurz gefasst: Beliebige, sehr seichte Historical Romance für zwischendurch, in einer einfachen, zu modernen Ausdrucksweise geschrieben.