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Veröffentlicht am 29.02.2020

Raffael- das Lächeln der Madonna

Raffael - Das Lächeln der Madonna
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Ein sehr schwer zu lesendes Buch, das man nicht mal so schnell in der U-Bahn lesen kann. Man muß sich derart konzentrieren, denn zu viele italienische Namen, Städte und Stätten stürmen auf uns ein. Erzählt ...

Ein sehr schwer zu lesendes Buch, das man nicht mal so schnell in der U-Bahn lesen kann. Man muß sich derart konzentrieren, denn zu viele italienische Namen, Städte und Stätten stürmen auf uns ein. Erzählt wird das Leben von Raffael Sanzio, der schon als junger Mann ein gefeierter und berühmter Maler war. Die Geschichte beginnt mit Raffaels Kindheit und seinem früh verstorbenen Vater. Da sich in seiner Heimatstadt Urbino Unruhen ausbreiten, geht er nach Sienna um bei einem Meister seine Fertigkeit zu festigen. Dort lernt er die Bäckerstocher Margherita kennen und lieben. Er trifft auf die exzentrischen Künstler Michelangelo und Leonardo, lernt Fürsten und Bischöfe kennen und wird an den Vatikan berufen. Raffael stirbt mit über 30 Jahren sehr jung an einem Fieber. Leider ist in dem Buch sehr viel von Krieg und Kämpfe die Rede, von Prunk und Pracht der Mächtigen in der Renaissance. Ich hätte mir ein näheres Eingehen in Raffaels Leben gewünscht. Man merkt dem Autor an, dass er kunstgeschichtlich sehr belesen ist, denn die Gemälde und Fresken werden sehr intensiv und detailgetreu beschrieben. Die Ausdrucksweise ist sehr gewählt, ein über 600 Seiten langes Epos um und über die Zeit, in der der Autor geschickt die geschichtlichen Daten und Personen mit der Fiktion vermischt. Am Ende des Buches befindet sich ein Personenverzeichnis, an dem der Leser sehen kann, wer wirklich gelebt hat. Auch das Cover mit der lächelnden Madonna ist gut gewählt, es soll die Gesichtszüge von Margherita tragen.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Der Sunday Lunch Club

Der Sunday Lunch Club
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Nachdem die Eltern von Anna nach Australien ausgewandert sind, treffen sich die Geschwister und Großmutter Dinkie samt Pflegerin und einigen Freunden reihum zum wöchentlichen Sunday Lunch. Sogar der Ex-Mann ...

Nachdem die Eltern von Anna nach Australien ausgewandert sind, treffen sich die Geschwister und Großmutter Dinkie samt Pflegerin und einigen Freunden reihum zum wöchentlichen Sunday Lunch. Sogar der Ex-Mann von Anna kommt mit seiner neuen Partnerin. Die vier Geschwister Anna, Neil, Maeve und Josh sind total unterschiedlich. Hier wird jeden Sonntag gegessen, geredet, gestritten und debattiert. Jeder hat etwas zu erzählen und man fühlt sich einfach wohl. Bis eines Tages Anna die Bombe platzen läßt. Sie ist schwanger und das mit 40 Jahren. Der Vater des Kindes ist halb so alt wie sie und war eine One-Night-Stand. Und dann kommt es, wie es kommen muß. Beim nächsten Sundy Lunch verliebt sie sich unsterblich in den Freund ihres Bruders. Die ersten 150 Seiten lesen sich gemütlich. Sie plätschern so leise dahin. Man ißt, trinktviel zu viel und am Ende gibt es Streit oder Melancholie. Dann aber überstürzen sich die Ereignisse. Jedes der Geschwister hat eine Schwachstelle, ein dunkles Geheimnis, das nach und nach bei den folgenden Sonntagen aufgedeckt wird. Der Leser kann aber diesem Zeitpunkt dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sogar Oma Dinkie hat ihr Leben lang mit einer Lüge verbracht. Hier ab dem zweiten Drittel holt die Autorin einiges nach, was im ersten Teil des Buches zu behäbig war. Man lebt und leidet mi den Protagonisten. Jedes neue Kapitel beginnt mit der Menuefolge und dem Namen, bei dem der Lunch stattfindet. dasgefällt mir persönlich sehr gut, weißman doch genau, wie bewandert der Gastgeber in seinen Kochkünsten ist. Das bunte Cover mit Blumen, Teller, Besteck und Weinglas g´harmonisert sehr gut mit dem Titel. Alles in allem, eine gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Quintus und der Feuerreiter

Quintus und der Feuerreiter
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Ein etwas anderer historischer Roman, der in der Zeit zwischen 1923 und 1933 in Berlin spielt. Dies ist der dritte Teil einer Trilogie. Quintus ist ein hochbegabter junger Mann, der sich bis ins Reichskanzleramt ...

Ein etwas anderer historischer Roman, der in der Zeit zwischen 1923 und 1933 in Berlin spielt. Dies ist der dritte Teil einer Trilogie. Quintus ist ein hochbegabter junger Mann, der sich bis ins Reichskanzleramt hocharbeitet, mit Hitlers Machtübernahme aber dann plötzlich abgesetzt wird und später in der Schweiz als Dozent tätig ist. Quintus hat seine Verlobte im Krieg verloren und stürzt sich jetzt mit aller Kraft in die Arbeit. Er hat Frauenbekanntschaften, doch die eine wird zur Mörderin und tötet ihren Mäzen, die anderer stellt sich als Lesbe heraus. Letztendlich heiratet eine seit langem von ihm verehrte junge Frau und adoptiert zwei Kinder aus den ärmsten Familien. In dem Buch verbindet der Autor gekonnt geschichtliche Personen mit der Fiktion des Quintus. Hindenburg, Hitler, Ludendorf, Wels und noch einige andere finden in dem Buch ihren Platz. Es wird auf die politische Situation, die wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen zu dieser Zeit und Lebenssituation an sich Bezug genommen. Hier erfährt der Leser so manch Verknüpfungen, die man bisher gar nicht wußte. Am unteren Rand des Buches sind Fußnoten angebracht, deren genaue Erklärung man am Ende nachlesen kann. Noch zu erwähnen ist die etwas größere Schrift, die das Buch sehr gut lesen läßt. Der Einband mit dem Feuerreiter deutet auf den Titel des Buches hin. Ein Ergänzung zur neueren deuschen Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Die Hotelastrologin

Die Hotelastrologin
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Wer eine unbeschwerte, leichte und spritzige Lektüre lesen will, der ist mit diesem Buch gut beraten. Mitten in Wien ist das trendige Hotel Creas mit seinen etwas skurillen Betreibern, Angestellten und ...

Wer eine unbeschwerte, leichte und spritzige Lektüre lesen will, der ist mit diesem Buch gut beraten. Mitten in Wien ist das trendige Hotel Creas mit seinen etwas skurillen Betreibern, Angestellten und Gästen. Die Hoteldirektorin hat immer schrille Ideen, was die Empfänge und Feste im Hotel angeht. Nun will sie einen Maskenball derart gestalten, dass keiner den anderen kennt. Der Vize ist ein undurschaubarer Mensch, der an ihrem Stuhl sägt. Da gibt es den Schriftsteller mit der Schreibblockade,die Restaurantkriterikerin, die gleichzeitig Kleptomanin ist, das Zimmermädchen Katharina, das gerne goßeRoben probiert, der Baumogul aus Amerika, der um Ines herumschrawenzelt und noch so einig interessante Personen. Aber am meisten inAnspruch genommen ist die Astrologin Clara, die den Gästen die Zukunft voraussagt. Aber auch die Hotelmanagerin macht keine Termine und Festivitäten,ohne vorher die Sterne befragt zu haben. Es kommen Pärchen zusammen, Beziehungen gehen in die Brüche, die Gerüchteküche brodelt.Nagtürlich wird hier nur edel gespeist, Trüffel, Austern, Champagner, der Koch gibt sich die größte Mühe. Das Autorinnenduo läßt uns die großeWelt Revue passieren und man merkt, das die Protagonisten nur Menschen sind wie du und ich. Die Personen werden in dem Buch werden teilweise etwas überspitzt dargestellt, aber das tut der Lektüre keinen Abbuch. Am Beginn des Buches sind alle Namen alphabetisch aufgelistet, so dass man bei Bedarf immer wieder nachschlagen kann, who ist who. Sogar die Sternzeichen sind mit angegeben. Schnell und gut zu lesen, da die Schrift etwas größerals bei den meisten Büchern ist. Auch das Cover in Comicform gezeichnet gibt dem Buch den gewissen Pfiff.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Falsche Fäter

Falsche Fäter
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Schon das Titelbild zeigt uns, dass das Buch etwas mit den Walen zu tun hat. Dies ist der dritte Teil um die bekannte Fernsehköchin Francesca Carlotti. Der Prolog beginnt im Jahre 1986 als Aktivisten eine ...

Schon das Titelbild zeigt uns, dass das Buch etwas mit den Walen zu tun hat. Dies ist der dritte Teil um die bekannte Fernsehköchin Francesca Carlotti. Der Prolog beginnt im Jahre 1986 als Aktivisten eine Walfangstation angreifen und es dort zu Todesfällen kommt, 30 Jahre später: Francescas Tochter Klare hat sich in einen jungen Isländer verliebt. Mit dessen Vater hatte Francesca einen Sommer lang eine Liason und ihr ist bis heute nicht ganz klar, ob er nicht der Vater ihrer Tochter sein könnte. Nun muß sie der Sache auf den Grund gehen. Da in Reykjavik gerade ein Food-Festival ist, meldet sie sich dort als Jurorin an und reist nach Island. Auf dem Schiff lernt sie auch zwei Umweltaktivisten kennen, die sich für die Wale einsetzten. Denn der alte Walfänger Hallgrim hat vor, mit eine Texanerin ein Restaurant zu eröffnen, bei dem es für die Touristen Walburger gibt. Francesca trifft sich mit ihrem ehemaligen Geliebten und gerät zwischen den Fronten. Es geschehen Morde, wer hat wen ermordet. Waren es die Walschützer, waren es die Mitglieder, die für Walfleisch plädieren? Und kann Francesca herausfinden, wer der Vater von Clara ist? Manchmal waren es mir einfach zu viele Personen, die da mitmischten und so mußte ich immer wieder nachschauen, wer eigentlich zu wem gehört. Wunderbar sind die Naturschilderungen über Island. Die Weite, das blauschimmernde Eis, die Ruhe. Als Leser bekommt man die Sehnsucht, diesen Ort selbst zu erleben. Die Autorin schreibt in einer gut lesbaren und modernen Art und der Schluss ist für den Leser eigentlich akzeptabel. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat sind am Ende des Buches die isländischen Kuchenrezepte.

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