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Veröffentlicht am 13.05.2020

deutsche Torten erobern Italien

Kann Gelato Sünde sein?
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Emilia ist eine einsame Rentnerin, das Highlight der Woche ist der Kaffeeklatsch mit den Freundinnen. Sie vermisst ihre Tochter Julia, die in Italien studiert. Kurzerhand entschließt sie sich zu einem ...

Emilia ist eine einsame Rentnerin, das Highlight der Woche ist der Kaffeeklatsch mit den Freundinnen. Sie vermisst ihre Tochter Julia, die in Italien studiert. Kurzerhand entschließt sie sich zu einem Überraschungsbesuch. Jedoch findet sie Julia nicht an der Universität oder im Wohnheim vor. Zwei Studentinnen können ihr aber mit der Adresse des Liebhabers weiterhelfen. Emilia schwant Böses, sie hat schließlich eine Vergangenheit, in der sie genügend schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat.
Julia hat ihren Ausbildungsvertrag aufgelöst und das Geld in den Aufbau eines kleinen Pensionsbetriebes gesteckt, den sie mit ihrem Freund Francesco betreiben möchte. Ihre Mutter kontaktiert sie bewusst selten, da sie so verschiedene Ansichten haben.

Emilia findet Julia und kommt in der kleinen Pension unter. Im nahegelegenen Ort verliebt sie sich in eine lange leerstehende Bäckerei. Diese würde sie zu gerne mit einem Cafe wieder neu beleben, beim Backen macht ihr schließlich keiner was vor.
Francescos Vater, der Bürgermeister des Ortes, will die Pläne vereiteln, da er Kuchen für ungesund hält. Die Alten sollen lieber Sport treiben und gesund essen. Er boykottiert das Unterfangen mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, klischeemäßig sind diese in Italien nicht immer ganz legal.
Emilia möchte aber ihren Traum verwirklichen, sie erhält tatkräftige Hilfe vom Bestatter des Ortes, ihrer Tochter und von deren Freund, lernt aber auch viele neue nette Menschen kennen.
Das amüsante Gegeneinander kann man nett mal nebenbei lesen. Die Thematik ist wie erwartet leicht, ich hatte es mit im Vorfeld aber noch lustiger vorgestellt. Die Charaktere sind recht eindimensional, aber sympathisch angelegt. Die einfache Sprache lässt einen durch die Seiten huschen. Hier werden viele Klischees bedient, Korruption, Muttersöhnchen, Vorurteile – alles dabei.
Fazit: Eine nette leichte Unterhaltung für zwischendurch, die gut unterhält, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Reihenauftakt um einen Bro-Buchclub

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Profisportler Gavin Scott ist zu Hause ausgezogen, weil seine Ehe in der Krise steckt. Allerdings bereut er diesen Schritt schon bald, denn er will seine Frau unbedingt zurück. Thea ist seine große Liebe ...

Profisportler Gavin Scott ist zu Hause ausgezogen, weil seine Ehe in der Krise steckt. Allerdings bereut er diesen Schritt schon bald, denn er will seine Frau unbedingt zurück. Thea ist seine große Liebe und auch auf seine süßen Zwillingsmädels möchte er nicht verzichten. Gavin und Thea geben einander die Schuld, wie es so oft bei Streitigkeiten ist. Der eigentliche Auslöser, der die Probleme zutage fördert, ist eigentlich banal, aber häufig reicht ja ein Tropfen, um das Fass zum überlaufen zu bringen.
Gavins Freunde versuchen ihn aufzurichten und nehmen ihn in ihren geheimen Buchclub auf. Die Männer lesen Liebesroman, um die Frauen besser verstehen zu können, so haben sie wohl schon einige Beziehungen gerettet bzw. neu belebt.
Nach und nach lässt Gavin sich auf die Sache ein und versucht seine Frau neu zu umwerben, um sie zurückzubekommen.
Der Liebesroman, den er dabei vom Club bekommt und auch häufig zu Rate zieht, entwickelt sich parallel zu seiner Ehe und kann durch die eingefügten Ausdrucke mitgelesen werden.

Eigentlich lese ich nicht gerne Liebesromane, aber hier hat mich die Idee des Männerbuchclubs tatsächlich sehr neugierig gemacht. Dieser Club ist tatsächlich zum Schmunzeln, gerne hätte ich mehr von ihm gelesen, aber er kommt eher am Rande vor.

Im Fokus der Geschichte stehen Gavin, seine Frau Thea und ihre Schwester Liv, um die es im nächsten Teil gehen wird. Alle Protagonisten wurden gut entworfen, man konnte sie sich gut vorstellen und hatte einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit, das galt auch für die wichtigeren Nebencharaktere. Thea und Liv fand ich leider zunehmend anstrengend, geprägt durch die Eheprobleme ihrer Eltern haben sie diverse Male einfach überreagiert. Die kleinen Zwillinge wirkten viel reifer, als sie alt waren, das war nicht sehr realistisch.
Gavin gibt sich wirklich viel Mühe und versucht viel, um seine Familie zurück zu bekommen, seinen Charakter und seinen Weg fand ich am nachvollziehbarsten und sympathischsten. Das Eheproblem an sich fand ich tatsächlich eher banal, eigentlich kein Grund für eine Scheidung, aber die Menschen sind bei ihren Lösungswegen halt sehr unterschiedlich.

Kurze Kapitel, breite Ränder und eine einfache Sprache lassen die Seiten schnell dahinschwinden. Eine nette Unterhaltung für zwischendurch ist dies Buch allemal. Meiner Meinung nach hätte man aus der Geschichte mehr machen können, hätte der Fokus auf dem Club gelegen.

Für mich ein typischer Liebesroman, mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ideen für unsere Umwelt

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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Ein schönes und inspirierendes Buch für Kinder und Erwachsene, sowohl Optik als auch Haptik des Buches sind sehr hochwertig und schön. Die Schriftgröße ist etwas größer als üblich gewählt und die Seiten ...

Ein schönes und inspirierendes Buch für Kinder und Erwachsene, sowohl Optik als auch Haptik des Buches sind sehr hochwertig und schön. Die Schriftgröße ist etwas größer als üblich gewählt und die Seiten sind mit grünen Pflanzenornamenten geschmückt. Zu jeder der 16 vorgestellten Personen gibt es ein gezeichnetes Bild.
Neben bekannten Persönlichkeiten wie Emma Watson, Greta Thunberg, Leonardo DiCaprio, Al Gore und Dian Fossey werden auch einige unbekanntere Personen vorgestellt, die tolle Projekte auf die Beine gestellt haben.
Es ist sehr interessant, wo auf der Welt überall tolle Menschen etwas erreicht haben. Hier kann man Inspiration finden, vor allem sehen Kinder, dass es möglich ist etwas zu tun und dass es sich lohnt, sich für eine Herzenssache wirklich einzusetzen. Auch wird deutlich, das Dranbleiben sich lohnt, solche Projekte sind eine Langzeitaufgabe, kein Schnellschuss.

Hier liegt auch mein Kritikpunkt zu dem Buch: die einzelnen Projekte sind so groß und beeindruckend, dass es die Kinder vielleicht erschlägt oder sie keinen eigenen Ansatz für sich finden, etwas aktiv für die Umwelt zu tun. Der Erfolg der Personen hat sich über Jahre aufgebaut. Ein paar altersgerechte Anregungen wären schön gewesen.
Vielleicht liegt es einfach am irreführenden Titel, der leicht fehlinterpretiert werden kann. Hier wurden 16 Biografien kurz angerissen. Bei Interesse kann man an anderer Stelle über diese Personen weiterlesen. Konkrete Anleitung für Kinder sind nicht enthalten.
Insgesamt betrachtet aber ein schönes und informatives Buch.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

besondere Geburtstagsüberschung

Wie viele willst du töten
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Ellery hat als Kind schreckliches erlebt, sie wurde von einem Serienkiller entführt und misshandelt und konnte als Einzige gerettet werden.
Als Erwachsene kämpft sie noch immer mit diesem Trauma und tut ...

Ellery hat als Kind schreckliches erlebt, sie wurde von einem Serienkiller entführt und misshandelt und konnte als Einzige gerettet werden.
Als Erwachsene kämpft sie noch immer mit diesem Trauma und tut sich schwer mit geselligem Leben. Sie arbeitet als Polizistin unter neuem Namen in einem kleinen Ort.
Seit einigen Jahren erhält sie merkwürdige Geburtstagskarten. In ihr keimt ein fürchterlicher Verdacht, denn jedes Mal um diese Zeit verschwindet eine Person aus dem Ort spurlos. Sie vermutet hier einen Zusammenhang, aber ihr Chef tut dies ab.
In ihrer Not wendet sie sich an den FBI Agenten Reed, der sie als Kind gerettet hat. Er will ihr helfen den Nachahmungstäter zu fassen. Die beiden sind nicht ganz einfache Charaktere, da sie durch ihre Erlebnisse gezeichnet sind.

Die Geschichte ist insgesamt gut aufgebaut und hält sich an bewährte Erfolgsmuster. Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, aber das ist für eine gute Unterhaltung auch nicht immer notwendig. Der Spannungsbogen schwankte und es gab wenig überraschende Wendungen. Am Ende bleiben ein paar offene Fragen, insbesondere zur Motivation des Täters.
Leider gab es sprachlich einiges zu bemängeln, so dass der Lesespaß ab und an litt, woran dies lag, habe ich nicht recherchiert.
Für mich war es auch eher ein Krimi als ein Thriller, den ich trotz kleiner Beanstandungen gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Dreierfreundschaft

Was wir sind
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Anna Hope erzählt in ihrem Buch "Was wir sind" die Lebensgeschichten von drei Frauen, die einst zusammen in einer WG in London gewohnt haben und große Lebensträume hatten. Hannah, Cate und Lissa hatten ...

Anna Hope erzählt in ihrem Buch "Was wir sind" die Lebensgeschichten von drei Frauen, die einst zusammen in einer WG in London gewohnt haben und große Lebensträume hatten. Hannah, Cate und Lissa hatten wie es scheint alle Möglichkeiten, dennoch haben sie Jahre später das Gefühl, irgendetwas sei schief gelaufen bzw. sie würden in einer Sackgasse stecken. Jede für sich ist unzufrieden mit ihrem Leben und hinterfragt das derzeitige Leben. Eine Situation, in der man sich durchaus ab und an wiederfinden könnte. Die Autorin erzählt abwechselnd von diesen drei Frauen und springt auch in der Zeit hin und her. So ergibt sich eine nette abwechslungsreiche Lektüre über die Drei. Leider hat mir etwas die Tiefe gefehlt. Nur Unzufriedenheit reicht irgendwie nicht aus, das Ende passte dann für mich nicht wirklich. Der Stil ließ sich aber sehr gut lesen und das Buch hat mich unterhalten, ein Nachhall blieb aber leider aus.

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