Nur ein kurzes Glück
David ist ein verschlossener Typ, der sich schon sehr lange mit Selbstzweifeln und Depressionen plagt. Er lässt niemanden an sich herankommen und Frauen schüchtern ihn ein. Selbst zu seinen Arbeitskollegen ...
David ist ein verschlossener Typ, der sich schon sehr lange mit Selbstzweifeln und Depressionen plagt. Er lässt niemanden an sich herankommen und Frauen schüchtern ihn ein. Selbst zu seinen Arbeitskollegen hat er keinen Kontakt, da er sich selbst ausschließt. Nur zu seiner Oma hat er eine innige Beziehung. Als er dann die schockierende Diagnose „Krebs“ erhält, beschließt David, keine Chemotherapie über sich ergehen zu lassen und sich endlich aus dem deprimierenden Leben zu verabschieden. Doch zuvor will er sich noch einen Traum erfüllen. Er reist nach New York. Dort begegnet er gleich der lebensfrohen, impulsiven Coco. Sie überrollt ihn förmlich und macht für ihn den Fremdenführer. Er kann in ihrer Begleitung gar nicht anders, als aus sich herauszukommen.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Die Gedanken und Gefühle von David sind dabei gut nachvollziehbar. Er ist ein einsamer Mensch, der sich meist selbst im Weg steht. Eine Therapie hätte wohl helfen können, aber dazu muss man sich entscheiden und ein solches Angebot annehmen. Coco ist ein wenig verrückt. Sie lässt sich durch Davids Art nicht abschrecken. So gelingt es ihr, an ihn heranzukommen und er kann sich etwas öffnen. Gegensätzlicher könnten die beiden nicht sein und trotzdem kommen sie zusammen. Eigentlich ist das Gefühlsleben der Protagonisten gut beschrieben, aber mir kamen sie nicht richtig nahe. Doch das liegt vielleicht auch an mir, da ich mich mit Depressionen etwas schwertue, obwohl ich weiß, dass es jeden treffen kann.
Mir hat die Geschichte dennoch gefallen. Das Ende ist schlüssig. Trotzdem hatte ich gehofft, dass David dieses kleine Glück nicht länger genießen durfte.
Eine tragische Geschichte.