Nach der Naruto-Reihe war ich vor einigen Jahren richtig süchtig. Als diese vorbei war und es mit Boruto weiterging, war ich sehr skeptisch. Nicht zuletzt weil nun Pärchen verheiratet waren, die ich mir ...
Nach der Naruto-Reihe war ich vor einigen Jahren richtig süchtig. Als diese vorbei war und es mit Boruto weiterging, war ich sehr skeptisch. Nicht zuletzt weil nun Pärchen verheiratet waren, die ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte (Ino x Sai z.B.).
Da ich dann doch neugierig wurde, habe ich mir vor ca. 2 Jahren ein paar Folgen der neuen Serie angeschaut und fand sie gar nicht so schlecht.
Gestern war mir mal wieder nach einem neuen Manga, möglichst Action und Comedy - da kam mir Boruto genau richtig.
Es ist schon irgendwie interessant zu sehen, wie sich unsere Freunde aus der Naruto-Reihe entwickelt haben und wie sie als Eltern so sind.
Boruto ist von seinem Vater Naruto, dem 7. Hokage, schwer enttäuscht. Ständig kümmert sich sein Vater nur um Hokage-Geschäfte, für seine Familie hat er keine Zeit. Boruto ist ein Kind der heutigen Zeit, er findet vieles uncool, so hat er auch gar keine Lust darauf, Ninja zu werden - zumindest vorerst.
Ich hatte Angst, dass Borutos "Nullbock" und "so uncool"-Haltung nervig werden könnte, aber sie wurde v.a. am Anfang rausgekehrt, um Borutos Sichtweise und Gefühle zu verdeutlichen. Ich selbst stamme eher aus Narutos Generation, aber wenn ich mir meinen kleinen Bruder anschaue, passt der deutlich besser zu Borutos Generation. Die jungen Leute sind halt manchmal auch ein bisschen nervig. Der Generationenkonflikt ist recht gut dargestellt.
Boruto leckt dann kurz vor den Chu-Nin-Prüfungen doch noch Blut: Er möchte seinen Vater übertreffen! Dabei ist das kleine Genie allerdings ziemlich von sich überzeugt, ausgerechnet Sasuke versucht ihm dann gesunde Selbsteinschätzung und Verständnis für seinen Vater beizubringen.
Wer Naruto mochte, dem möchte ich diesen Manga trotz aller Skepsis empfehlen. Wer Naruto nicht gelesen/geschaut hat, sich aber für Action, Comedy und die japanische Sagenwelt interessiert, dem möchte ich diesen Manga ebenfalls gerne empfehlen.
Dieses Buch, das ich als Hörbuch konsumiert habe, hat mich tatsächlich überrascht:
Man kennt sie ja, die seichten Bücher, die urkomische, abgedrehte und in erster Linie unrealistische Geschichten über ...
Dieses Buch, das ich als Hörbuch konsumiert habe, hat mich tatsächlich überrascht:
Man kennt sie ja, die seichten Bücher, die urkomische, abgedrehte und in erster Linie unrealistische Geschichten über Männer im besten Alter erzählen, die stolz auf ihr Single-Dasein sind. An so eine Art Geschichte dachte ich, als ich mit "Hilfe, ich date eine Familie!" begann.
Ich bin nur knapp 5 Jahre jünger als Max und komme selbst aus einer Patchwork-Familie. Es fiel mir überhaupt nicht schwer, mich mit ihm zu identifizieren. Seine Unbeholfenheit gegenüber Kindern, dem leiblichen Vater der Kinder, der Spagat zwischen Arbeit und Familie, der Frust kam mir ziemlich authentisch vor.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es kein Fetisch von Max war, sich in die Koreanerin Sonja zu verlieben und dass Sonja eine selbstbewusste Frau ist, die auch ohne Mann alles super auf die Reihe bringt. Bei einem Streit ist sie nicht darauf angewiesen, zu Kreuze zu kriechen oder Max zu zeigen, wie wichtig er für die Familie ist - das darf er schön selbst herausfinden. Max macht im Laufe der Geschichte eine wichtige Entwicklung durch, die vom Junggesellen zum Papa. Er beschreibt dabei typische Probleme, die dabei entstehen und seine Sorgen waren für mich allesamt gut nachvollziehbar. Dass seine beiden Stiefsöhne koreanisch aussehen erwähnt er zwar, aber man spürt, wie egal ihm ist, wie sie aussehen - außer er könnte in die Gefahr geraten, ein asiatisch aussehendes Kind mit Flugangst über einen Flughafen zu zerren. Eine verständliche Angst.
Max begeht Fehler, die jedem von uns, der keine Kinder und keine jüngeren Geschwister, die er selber mitaufgezogen hat, passieren könnten, wenn wir in seiner Lage wären und auf einmal zwei Kinder hätten.
Das Buch lebt von Situationskomik und Max' sympathischen Gedanken und Sorgen. Es ist schön flüssig und leicht verständlich erzählt, regt in der ein oder anderen Situation zum Nachdenken an und ist sogar ein wenig lehrreich in Bezug auf Migration aus Sicht von Menschen, deren Zuhause Deutschland ist, deren Eltern oder Großeltern aber ursprünglich aus einem anderen Land kamen.
Ein modernes Buch über einen jungen Mann, der auf einmal seine eigene Familie hat.
Der Stern Abzug beim Cover rührt daher, dass zwar eine Familie abgebildet ist, was generell schon zum Thema passt, allerdings handelt es sich bei Max' Stiefkindern um zwei Söhne, von denen der eine 8 und der andere 11 ist.
„Mord und Totschlag waren schon immer meine Leidenschaft“, schreibt Rose Klay, Jahrgang 1968, auf ihrer Homepage. Dieses Interesse, das viele von uns Krimi- und Thriller-LeserInnen sicherlich teilen, ...
„Mord und Totschlag waren schon immer meine Leidenschaft“, schreibt Rose Klay, Jahrgang 1968, auf ihrer Homepage. Dieses Interesse, das viele von uns Krimi- und Thriller-LeserInnen sicherlich teilen, hat die Autorin mit einem Psychologie-Studium gepaart, das sie dabei unterstützt, durch geschickten Einsatz tiefgründiger Charaktere mit komplexem psychologischen Innenleben ihre LeserInnen so in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen, dass diese das Buch kaum aus der Hand legen können. Im Rahmen einer Leserunde mit Autorenbegleitung war es mir möglich, nicht nur das Debüt-Buch der Autorin kennenzulernen, sondern gleichzeitig auch ein wenig die Autorin. Rose Klay ist sehr sympathisch, offen, und erzählt so, dass sich jeder mit ihr identifizieren kann. Bemerkenswert ist zudem, dass sie ursprünglich aus Düsseldorf kommt, was sich in ihrem Debüt-Thriller wiederspiegelt, zwischenzeitlich aber in Mexiko-Stadt und Peking wohnte, bevor sie mit ihrer Familie nach Texas zog, wo sie heute noch lebt. Wer viel in der Welt herumkommt und viel sieht, schafft eine tolle Basis für spannende und authentische Geschichten. Dass sie dies zu nutzen weiß, beweist Rose Klay in „Die Tochter“ in jeglicher Hinsicht.
Zum Inhalt: Es gibt Menschen, denen fällt im Leben alles zu. Andere dagegen müssen jeden Tag kämpfen, um zurecht zu kommen. Zu letzteren gehört Kathi. Kathi ist eine junge, alleinerziehende Mutter, die in ihrer Kindheit etwas Furchtbares erlebt hat. In der Schule wurde sie aufgrund dessen gehänselt und gemieden, und auch ihre Tochter Lucy wird gemobbt, da schon Kleinigkeiten wie die falschen Klamotten ausreichen, um von anderen ausgestoßen zu werden. Lucys Vater verschwand noch vor ihrer Geburt. Mutter und Tochter leben in dem alten, ranzigen Haus, in dem Kathi damals aufgewachsen war. Kathi hat außer Lucy keine Familie und Geld hat sie auch nicht. Ihr Leben ist geprägt von Ängsten (Verlustängste, Existenzängste, Ängste vor sozialen Situationen, …), Unzulänglichkeitsgefühlen und Depressionen. Sie ist sensibel und bekommt von ihrer Umwelt das Gefühl vermittelt, dass sie alles falsch mache. Kathis inneres Geschehen ist so einfühlsam und detailliert beschrieben, dass sich eine spannende düstere Atmosphäre durch die ganze Geschichte hindurchzieht und es den LeserInnen sehr leicht fällt, sich in Kathis Situation hineinzuversetzen.
Als Lucys Situation immer unerträglicher wird, fasst sich Kathi ein Herz und schnappt such die beiden Mobberinnen, um mit ihnen zu reden. Das heißt, die eine schickt sie weg, um mit der anderen zu reden. Und ausgerechnet das weggeschickte Mädchen verschwindet und das andere Mädchen bezeugt, dass Kathi es zuletzt gesehen hat. Dadurch, dass Kathi ohnehin schon einen schweren Stand im Ort hat, hat sie das Gefühl, dass alles, was sie tut, sie noch verdächtiger erscheinen lässt. Und dabei ist sie so ein herzensguter Mensch, dem alles daran liegt, das Mädchen wiederzufinden, auch wenn es die eigene Tochter mobbt! Zum Glück hat Kathi eine neue Freundin gefunden, die ihr zur Seite steht und Kathi mit ihrer Stärke und ihrem Selbstbewusstsein Mut macht. Allerdings greift sie beim Streben nach Gerechtigkeit zu Methoden, die Kathi in innere Konflikte bringt.
Das Buch spielt mit Psychologie und lässt auch Statement Analysis auf leicht verständliche Weise einfließen. Beim Mitraten auf den richtigen Täter zu kommen, war nicht allzu schwer, jedoch war das Motiv wirklich unerwartet!
Die Autorin hat ein sehr feines Gespür für Atmosphäre und schafft es binnen weniger Zeilen, eine triste, beklemmende, angstvolle und (die Protagonistin) Überwindung kostende Atmosphäre zu schaffen, in der Lucy und ihre Mutter leben. Die Charaktere wirken von Beginn an lebensecht, sie sind aus dem Leben gegriffen, vermutlich kennt jeder solche Menschen. Diese Bedrücktheit (vermutlich leidet Kathi unter Depressionen, Neurasthenie und Migräne) bildet eine gute Basis für einen spannenden Thriller.
Der Schreibstil liest sich flüssig und ist, wie bereits die Leseprobe beweist, sehr gut dafür geeignet, Spannung zu erzeugen.
Zu Beginn empfand ich das "Schreibmaschinen-Layout" als ungewohnt und dachte, dass das komisch zu lesen wäre, aber ich habe mich dann doch recht schnell daran gewöhnt und fand es noch vor Beginn des 2. Kapitels schon überhaupt nicht mehr so komisch.
Das Cover erinnert aufgrund der umgebenden Düsternis und des knallgelben Regenmantels an das Titelbild von der Kinofilmausgabe von Stephen Kings "Es". Inhaltlich geht es zwar um etwas völlig anderes, aber durch diese Assoziation mit dem Klassiker des King of Horror stellt sich allein schon beim Betrachten des Covers Spannung ein.
Interessant ist, dass der schlichte Titel „Die Tochter“ auf mehreren Ebenen perfekt zu diesem Buch passt. Der Untertitel sowie die Buchbeschreibung mit ihren bedeutungsschwangeren Worten wirken auf mich leider abgedroschen, was dieser fantastisch erzählten Geschichte absolut nicht gerecht wird. Das Thema des Buches hat mich zwar gleich interessiert, die Buchbeschreibung erinnerte mich allerdings an "viele andere" Buchbeschreibungen, also war ich mir nicht sicher, ob dieses Buch mir etwas Neues bieten würde.
Die Leseprobe hat mich dann allerdings so in den Bann der Autorin gezogen, dass ich das Buch zu Ende lesen musste. Dieses Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern 2020! Schon jetzt freue ich mich auf weitere spannende Bücher von Rose Klay.
In Bezug auf den Titel "Die siebte Frau des Leuchters" wäre die Nr. 7 bei dieser Kurzgeschichte wohl passender gewesen als die Nr. 8, doch das ist hier nebensächlich.
Es gelingt Christoph Dittert auf ...
In Bezug auf den Titel "Die siebte Frau des Leuchters" wäre die Nr. 7 bei dieser Kurzgeschichte wohl passender gewesen als die Nr. 8, doch das ist hier nebensächlich.
Es gelingt Christoph Dittert auf wenigen Seiten, einen interessanten Fall darzustellen, den er in mehrere Zeitabschnitte gliedert und so rasant erzählbar macht.
Das Ende dieses Falles ist ein wenig kitschig, die Geschichte selbst jedoch ist super spannend und auch gruselig (ein Teil spielt auf einem Friedhof).
Der Fall wirkt, obwohl er so kurz ist, wie ein ganz normaler DDF-Fall. Der allerletzte Zeitabschnitt allerdings schmeißt die Normalität über den Haufen, lässt den Leser erstaunt zurück und verleiht der vorliegenden Geschichte damit ein wichtiges Merkmal einer klassischen Kurzgeschichte.
Ein gelungener Mini-Krimi mit Gänsehaut-Charakter!
Der Titel des Buches "Strange Planet - Das eigenartige Verhalten der Bewohner eines (nicht ganz so) fremden Planeten" passt sehr gut zum Inhalt.
Das Buch enthält viele kurze (durchschnittlich 1 - 2 Seiten ...
Der Titel des Buches "Strange Planet - Das eigenartige Verhalten der Bewohner eines (nicht ganz so) fremden Planeten" passt sehr gut zum Inhalt.
Das Buch enthält viele kurze (durchschnittlich 1 - 2 Seiten lange) Comic-Strips, die sich jeweils um sehr gut bekannte Situationen aus dem Alltag handeln.
Diese Alltagssituationen werden hier von "Fremdwesen" (Außerirdischen) erlebt für die diese Situationen deutlich weniger alltäglich scheinen als für uns.
Die Komik entsteht zum einen durch die eigentümliche Wortwahl, die alles so wörtlich benennt, wie es genau genommen auch ist (z.B. ist ein Ball ein "Rundling", ein Baby ist ein "Jungwesen", ein Kühlschrank ist ein "Nahrungsaufbewahrer" usw.) und zum anderen durch das Nicht-Verstehen von menschlichen Handlungen, Reaktionen und Konventionen, das teilweise autistisch wirkt (was mich als Autisten besonders amüsiert) und manchmal in übertriebenen Alien-Reaktionen endet, weil für sie diese Situationen nicht so normal sind wie für uns (Beispiel vom Cover: Alien 1: "Das ist Sternenbrand." (=Sonnenbrand. Genau genommen ist unsere Sonne ein Stern.) Alien 2 bekommt große Augen: "Ich begehre Sternenbrand!").
Die süßen Zeichnungen und das humorige Reflektieren von Alltagssituationen machen dieses Buch zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib und zu einem tollen Mitbringsel für Mitwesen, die ein wenig anders sind.