Kann man das so sagen?
Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert ...
Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert bei seinem Bruder, der eine Security-Firma leitet, an und erhält gleich einen speziellen Auftrag. Die ehemalige Filmschauspielerin Simone Thomas, die in den 70ern eher in Schmuddelfilmen auf sich aufmerksam gemacht hat, wird von einem Stalker belästigt. Fallner nimmt den Auftrag an und versucht den Stalker zu stellen. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die gefühlte Filmdiva zunächst wenig kooperativ ist und mit Informationen sehr sorgsam umgeht...
Jürgen Kaube von der FAZ hat zum Schreibstil des Autors Franz Dobler gesagt »Doblers Sprache ist maximal ungemütlich, sie hartgesotten und nicht jugendfrei zu nennen, wäre stark untertrieben.« Die Aussage hat mich neugierig gemacht und ich kann mich nun, nachdem ich "Ein Schlag ins Gesicht" gelesen habe, seiner Meinung voll und ganz anschließen. Franz Dobler arbeitet mit vielen Anspielungen und Zitaten aus den 70er-Jahren und er tut dies immer derb und schonungslos. Diese sehr außergewöhnliche Stilart hat mir richtig gut gefallen und mich an das Buch gefesselt. Ein wenig enttäuschend kam dann leider die Handlung daher. Für mich spielte sie indem Buch eine eher untergewichtete Rolle, aber erzeugte so in dem Buch leider auch einige Längen. Wer einen spannenden Kriminalroman lesen möchte, erhält bei diesem Buch im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlag ins Gesicht, wer sich allerdings einer interessanten und somit auch spannenden literarischen Herausforderung stellen möchte sollte sich mal einen Roman des Autors zur Hand nehmen.
Insgesamt ist das Buch für mich schwer zu bewerten, da es mich inhaltlich eigentlich nicht überzeugen konnte, stilistisch aber beeindruckt hat. Ich entscheide mich daher für vier von fünf Sternen, die dem künstlerischen Wert gewidmet sind.