Die Schattenbucht
Die SchattenbuchtMarlene Adamski ist bei der Psychologin Ina Bartholdy in Behandlung, weil sie vom Balkon ihres Hauses gesprungen ist. Es gibt scheinbar keinen Grund für diese Tat. Der Fall lässt Ina auch nicht los, als ...
Marlene Adamski ist bei der Psychologin Ina Bartholdy in Behandlung, weil sie vom Balkon ihres Hauses gesprungen ist. Es gibt scheinbar keinen Grund für diese Tat. Der Fall lässt Ina auch nicht los, als die Patientin aus der Klinik entlassen wurde. Daher fährt sie ins mecklenburgische Prerow, um nach der Patientin zu sehen. Dass Marlenes Ehemann Gerd sich zwar kümmert, aber eine weitere Behandlung ablehnt, kommt Ina merkwürdig vor. Was steckt dahinter?
Aber es gibt auch noch einen weiteren Fall, der Ina sehr beschäftigt. Die Mutter von Christopher ist vor einiger Zeit verschwunden. Der Junge ist traumatisiert und hat seinen Vater im Verdacht.
Wie wir das von Eric Berg kennen, geht es sehr ruhig zu in diesem Krimi. Dennoch ist die Spannung stets zu spüren. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. In der Gegenwart versucht Ina die Hintergründe ihrer beiden Patienten zu durchschauen. Auch Inas Privatleben wird betrachtet. Vierzehn Monate zuvor trifft sich eine Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen, um einen Plan umzusetzen, der ihnen Genugtuung verschaffen soll.
Beim Lesen ist man versucht mit zu ermitteln, doch das erweist sich als ziemlich schwierig, denn die Zusammenhänge ergeben sich erst so nach und nach. Einige meiner Vermutungen über Gründe und Verantwortlichkeit für das Geschehen wurde meist schnell wieder über den Haufen geworfen. So ist die Lösung überraschend und erschreckend, aber sehr schlüssig.
Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Menschen mit ihrem Tun verändern, wie sie Skrupel beiseiteschieben und wie sich menschliche Abgründe auftun. Es ist wie beim Dominoeffekt, wenn der erste Stein fällt, dann …
Die Personen sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Mit den meisten konnte ich mich nicht identifizieren, da mir ihr Handeln so fremd ist. Aber die beharrliche Ina war mir gleich sympathisch. Sie lässt sich in die Sache hineinziehen, weil sie sehr empathisch ist. Aber auch ihre Tochter hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn ihr pubertäres Verhalten manchmal etwas schwierig ist.
Ein ruhiger und ungewöhnlicher Krimi.