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Veröffentlicht am 12.10.2020

Auch Band zwei der Civitas-Lux-Saga hat mir wieder sehr viel Lesevergnügen beschert!

LUCE
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Romantasy, Abenteuer und Lesevergnügen pur. Mit dem zweiten Band der Civitas-Lux-Saga durchlebt man wieder ein intensives Wechselbad der Gefühle mit Luce und die Suche nach den Artefakten, um die Welt ...

Romantasy, Abenteuer und Lesevergnügen pur. Mit dem zweiten Band der Civitas-Lux-Saga durchlebt man wieder ein intensives Wechselbad der Gefühle mit Luce und die Suche nach den Artefakten, um die Welt vor Argor zu retten, lässt einen nur so durch die Seiten fliegen.

Verzweiflung, Angst und Wut beherrschen die Gefühle der achtzehnjährigen Luce, nachdem sie aus Argors Fängen entkommen ist und schwerverletzt in der Fabrik von Jason versorgt wird. Ihre Liebe zu ihm soll eine Sünde sein und es zerreißt ihr das Herz. Sie will und kann es nicht akzeptieren, dass sie Geschwister sind. Wie soll sie ihm diese furchtbare Enthüllung nur beibringen? Auch Jason ist am Boden zerstört, kämpft gegen seine Gefühle und kommt doch nicht von Luce los. Sie machen sich mit ihren Freunden auf die Suche nach der Wahrheit, Beweisen und den verschollenen Artefakten. Lang gehütete Geheimnisse werden dabei von ihnen gelüftet und viele Gefahren und Versuchungen müssen sie auf ihrer Reise überwinden. Wieder einmal werden sie gezwungen um ihr Leben und das ihrer Familie zu kämpfen.

Nach dem fiesen Cliffhanger von Band 1 „Luce - Liebe und magische Welten“ habe ich schon auf die Fortsetzung hin gefiebert und der Start in die Geschichte ist mir auch nach dem zeitlichen Abstand sehr leichtgefallen. Als Quereinsteiger kann man ebenfalls schnell ins Geschehen hineinfinden, da Luce Endemir, dem Leiter der Fabrik, nach ihrer Rückkehr ein kurzes Resümee über ihre furchtbaren Erlebnisse schildert und man so über das Wichtigste informiert wird. Dorren Hallmann schafft es durch ihre fantasievolle und fesselnde Erzählweise wieder wunderbar, dass man sich in die chaotische, sehnsuchtsvolle und schmerzhafte Gefühlswelt von Luce und Jason hineinversetzen kann. Manchmal wurde es mir ein bisschen zu viel wenn sie immer wieder sagen, dass sie ihre Liebe nicht ausleben dürfen, es aber trotzdem tun und alle um sie herum Unverständnis zeigen, ihren Missmut kundtun und sie vor schlimmen Repressalien warnen. Als Jason erfährt, dass er mit der Tochter eines angesehenen Lichtlers verheiratet werden soll, gerät er in Rage und etwas Unvorstellbares passiert, dass er nur schwer unter Kontrolle bekommt. Sehr spannend geschrieben fand ich die Reise in Endemirs Vergangenheit und was dabei ans Tageslicht kommt und die Suche nach den Artefakten, bei der sie sich alle zusammen auf den Weg in die Zwergenhauptstadt Aura machen. Mein Kopfkino lief hier die ganze Zeit auf Hochtouren, da alles unglaublich bildlich geschildert wurde. Mit der wunderschönen Elbin Finme, kam ein neuer und sehr reizvoller Charakter auf die Bildfläche und ihre Szenen mit Jason fand ich sehr gelungen. Doch Argor ist ihnen auf den Fersen, bringt sie in Lebensgefahr und setzt Luce unter Druck. Zum Schluss wurde es noch einmal richtig spannend und der Showdown endete erneut mit einem furchtbaren Cliffhanger, der einen kurz mal den Atem anhalten lässt.

Luce, Jason, Mel und Jules habe ich schon seit Band 1 in mein Herz geschlossen und sie werden einem immer nahbarer, da man so viel mit ihnen zusammen erlebt und sie noch besser kennenlernt. Argor ist der Antisympathisant schlechthin, der einen durch seine Bösartigkeit, Gewaltbereitschaft und Hinterhältigkeit immer mehr polarisiert. Total süß fand ich das Zwergenkind Harde, die mich mit ihrer Neugierde und Offenheit zum Lächeln gebracht hat. Sehr faszinierend ist Finme’s Geschichte, die sich in der Zwergenwelt versteckt und darauf wartet, dass sie sich für all das erlittene Leid rächen kann. Für Jason ist sie ein Segen und ich bin gespannt darauf, ob sie auch im dritten Band noch eine Rolle spielen wird.

Mein Fazit:

Mit „Luce - Liebe durch schwere Zeiten“ habe ich einen wundervollen Ausflug in die Welt der Liebe und Fantasy gemacht und ich bin schon unheimlich gespannt auf Teil 3! Eine tolle Reihe, die ich jedem nur empfehlen kann und für die ich verdiente 4,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Lesetipp! Ein zauberhafter und sehr einfühlsam erzählter Roman!

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Ein wunderschön erzählter Roman, der am Anfang voller Ironie, Wortwitz und Galgenhumor steckt und sich im weiteren Verlauf zu einer berührenden und tiefgründigen Geschichte entwickelt.

Weihnachten ist ...

Ein wunderschön erzählter Roman, der am Anfang voller Ironie, Wortwitz und Galgenhumor steckt und sich im weiteren Verlauf zu einer berührenden und tiefgründigen Geschichte entwickelt.

Weihnachten ist ein Fest der Liebe und Lucy Bradford zieht es wie jedes Jahr zu ihren Eltern nach Klein-Wöhrde. Doch dieses Mal steht die Reise nach Schleswig-Holstein unter keinem guten Stern. Von Hamburg aus hat sie sich eine günstige Mitfahrgelegenheit gesucht, die bei kaltem und ungemütlichem Winterwetter leider auf sich warten lässt. Zum Glück besänftigt der Anblick des Fahrers ihre Laune. Bens attraktives Äußeres und sein offenes Wesen lässt sie auf unterhaltsame Stunden hoffen. Wenn nicht dieser furchtbare Schneesturm wäre! Notgedrungen müssen sie auf dem Dohrmannhof einen Zwischenstopp einlegen und erleben einen ungewöhnlichen und geselligen Heiligabend mit Dorle. Ben und Lucy haben bei der 96-jährigen alten Dame einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und sie vermacht ihnen nach ihrem Tod ein viertel Jahr später ihr großes Anwesen. Doch eine Bedingung ist daran geknüpft. Ein Jahr lang müssen sie zusammen auf dem Hof leben und dürfen danach frei entscheiden, was sie mit ihm machen möchten. Da beide gerade beruflich und privat in einer Krise stecken wagen sie den Schritt und ihr Leben nimmt eine spannende, aufregende und berührende Wendung.

„Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ ist mein zweiter Roman von Kristina Günak, den ich nach „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“, gelesen haben. Ich mag ihren herzerwärmenden, humorvollen und sehr bildhaften Schreibstil, der bei einem so ein schönes Wohlgefühl beim Lesen auslöst. Mit ihrem Wortwitz und ihren lustigen Umschreibungen von Alltagssituationen, in denen sie zum Beispiel ein Koffergewicht mit Heimat vergleicht, die man mit sich trägt oder den Szenen während des Schneesturms, hat sie mich zum Schmunzeln gebracht. Sehr einfühlsam erzählt die Autorin, dass Liebe Zeit zum Entwickeln braucht, Angst überwunden werden muss, Streit und Versöhnung einen näher bringen, es manchen Menschen schwer fällt sich anderen gegenüber zu öffnen, ihre Gefühle zu zeigen oder auf einen zuzugehen.

Um all dies zum Leser zu transportieren hat die Autorin ganz wundervolle und sympathische Charaktere erschaffen. Lucy ist eine nicht gerade erfolgreiche Autorin, die sich mit Minijobs über Wasser hält, ihr Leben als langweilig empfindet, der die Einsamkeit nach einer missglückten Beziehung die Kraft raubt und die gerade vergeblich versucht einen Liebesroman für einen Verlag zu schreiben. Kein Wunder, dass sie auf Männer im Moment nicht gut zu sprechen ist. Doch dann begegnet sie Ben. Seine sensible Ausstrahlung und sein Äußeres sprechen sie an und man spürt sofort ein unsichtbares Band zwischen beiden. Doch Ben ist plötzlich verschwiegen und hat Geheimnisse vor ihr, die Lucy erst während ihrer gemeinsamen Zeit auf Dorles Anwesen entdeckt. Mehr oder minder bewältigen sie die Arbeit und den Alltag auf dem Hof, entdecken den Blick für die Natur und wie wichtig Menschen sind, die ihnen hilfreich und ohne Vorbehalt zur Seite stehen. Diese Rolle fällt Fredo und Millie zu, einem sehr sympathischen alten Ehepaar, bei dem jeder seine Macken hat und die mich mit ihrer Art sehr berührt haben. Sehr reizvoll fand ich auch Esat, einen Flüchtling, der im Dorf Bredenhof ein neues Zuhause gefunden hat und für den die Bewohner eine liebevolle Ersatzfamilie sind.

Es war richtig schön als stiller Beobachter bei ihnen sein zu dürfen und mitzuerleben, wie ihr Leben und ihre Gefühle sich weiterentwickeln. Für alle Charaktere hat Kristina Günak einen wunderschönen Ausblick in die Zukunft geschaffen und für mich als Leser einen zufriedenstellenden Abschluss ihrer Geschichte gefunden.

Mein Fazit:

Mit „Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ hat Kristina Günak einen sehr schönen Wohlfühlroman erschaffen, der aufzeigt, wie wichtig Nächstenliebe und Offenheit für das Wohlbefinden und das Glück der Menschen ist! Verdient vergebe ich 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Eine sehr berührende und dramatische Liebesgeschichte! Sehr empfehlenswert!

Zweimal im Leben
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Eine tolle und tragische Liebesgeschichte, bei der so viele Gefühle zum Leser transportiert werden. Sie steckt voller Herzwärme, berührenden und bedrückenden Szenen, dramatischen Entwicklungen und macht ...

Eine tolle und tragische Liebesgeschichte, bei der so viele Gefühle zum Leser transportiert werden. Sie steckt voller Herzwärme, berührenden und bedrückenden Szenen, dramatischen Entwicklungen und macht einen sprach- und fassungslos. Was machst du, wenn du gebunden bist und dir die Liebe deines Lebens eine zweite Chance gibt?

Für Catherine und Lucian ist es Liebe auf den ersten Blick als sie sich zum ersten Mal begegnen. Die gegenseitige Anziehungskraft ist wie ein Sog und ihre Seelen schwingen im Gleichklang. Alles um sie herum wird bedeutungslos, bis zu dem einen Moment, der alles verändert und sie auseinanderreißt. Catherine verlässt Lucian ohne eine Erklärung und kehrt zu ihrem Freund Sam zurück, den sie kurze Zeit später heiratet und Kinder mit ihm bekommt. Doch ihre Liebe gehört nur einem! Auf einer Beerdigung trifft sie 15 Jahre später Lucian wieder und alle Gefühle kommen explosionsartig erneut hoch. Sie können nicht anders und wünschen sich nur eine kurze Zeit des Glücks. Doch kann man sein altes Leben einfach so hinter sich lassen, wenn man weiß, dass es da Menschen gibt, die man verletzt? Catherine und Lucian treiben auf einer Gefühlswelle dahin, denken nicht an morgen und werden plötzlich wieder von der Vergangenheit eingeholt, die das starke Band zwischen ihnen und alles was sie lieben, zu zerstören droht.

Schon lange nicht mehr habe ich so einen gefühlvollen Roman gelesen. Clare Empson hat einen unglaublich fesselnden und herzerwärmenden Schreibstil, der mich voll einfängt. Die zeitlich sich abwechselnden Erzählstränge machen einen unfassbar neugierig darauf, was vor fünfzehn Jahren und vor vier Monaten mit Catherine und Lucian passiert ist. Ihr Kennenlernen, das vorsichtige Annähern, Lucians Hartnäckigkeit und schließlich ihr lang erwartetes sich Hingeben ihrer Gefühle wurden so wunderschön rübergebracht. Ich musste schmunzeln, habe mitgefiebert und konnte ihre große Liebe zueinander spüren. Warum gibt Catherine freiwillig diese Beziehung auf und begnügt sich mit der Zweitbesetzung Sam? Ihr innerlicher Zwiespalt wird so toll dargestellt! Viele Fragen kommen beim Lesen auf und man möchte diese unbedingt beantwortet haben. Ich bin förmlich durch das Buch geflogen. Tief betroffen war ich über Catherines selbstgewählte Isolation im „Jetzt“ als sie im Krankenhaus liegt und sich gedanklich bei „ihm“ befindet und gefühlt nur mit „ihm“ redet. Was muss passieren, damit sie aus dieser psychischen Störung wieder herauskommt? Man ist so gespannt auf die Entschlüsselung und geschockt über die Antwort. Catherine hat viel in sich hineingefressen, verdrängt und weggeschlossen. Irgendwann ist das Maß voll und der Körper und der Geist gehen auf reaseat.

Clare Empson hat wirklich wunderbare Charaktere erschaffen. Catherine bedient bei einem jede Gefühlpalette. Sie steckt voller Liebe, Schuldgefühlen, Qualen und Scham. Mal ist sie himmelhochjauchzend drauf und dann kommt sie wieder zu Tode betrübt rüber. Sie ist ein ganz normales Mädchen und muss sich erst an das Leben von Lucian und seinen Freunden gewöhnen, die aus betuchten Familien stammen und einen zügellosen und verantwortungslosen Lebensstil führen. Doch Lucian macht es ihr einfach und vermittelt ihr nie, dass er etwas Besseres ist. Wen ich gar nicht abkonnte ist Jack, Lucians Seelenbruder. Er ist ein Schauspieler, Strippenzieher und Egoist wie er im Buch steht. Ein so unsympathischer, berechnender und hinterhältiger Charakter, der hervorragend dargestellt wurde. Ganz toll fand ich auch noch Harry und Ling, zwei Menschen, die mich durch ihre Ehrlichkeit, Empathie und ihre Hilfsbereitschaft sehr für sich eingenommen haben.

Der Schluss der Geschichte war einfach nur noch tragisch, schockierend und hat mich die eine und andere Träne gekostet.

Mein Fazit:

„Zweimal im Leben“ war ein tolles Buch, das mir unheimlich gut gefallen hat. Wenn Catherines selbstgewählte Isolation in der Mitte des Buches etwas komprimierter und nicht so ausschweifend erzählt worden wäre, hätte der Roman von mir die volle Punktebewertung bekommen. So vergebe ich 4,5 wirklich hochverdiente Sterne und ein unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Ein sehr aufreibender und fesselnder Thriller!

Totsee
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„Totsee“ ist ein spannender und überaus polarisierender Thriller, der einen sehr nachdenklich macht. Dieses Buch lebt durch die überwiegend unsympathischen Charaktere, beängstigenden Szenen, die ein furchtbares ...

„Totsee“ ist ein spannender und überaus polarisierender Thriller, der einen sehr nachdenklich macht. Dieses Buch lebt durch die überwiegend unsympathischen Charaktere, beängstigenden Szenen, die ein furchtbares Kopfkino auslösen und den irrsinnigen Machenschaften einer Person, die besessen ist von Machtgelüsten, Geldgier und einem krankhaften Wahn. Wer kann ihn stoppen? Die Geschichte lässt einen nicht mehr los!

Es läuft gerade nicht sehr gut bei Deutschlands weltbester Personenschützerin Nora Dahn. Kein Job, eine kaputte Beziehung und Geldprobleme plagen sie. Letzteres könnte sich jedoch kurzfristig lösen lassen, da sie einen vermeintlich leichten und lukrativen Auftrag von ihrem ehemaligen Chef Henryk Simons erhält. Nora soll ein Auge auf Kim Bergström, einer schwerreichen jungen Frau werfen, die an einem abgelegenen Bergsee Urlaub machen möchte. Doch die Idylle trügt. Ihre Schutzbefohlene umgibt eine düstere Aura und ein Geheimnis, dass Nora in einen gefährlichen Strudel reißt. Sie kommt einer unvorstellbaren Verschwörung auf die Spur, die nicht nur ihr Leben ausmerzen könnte.

Puh, der Thriller hat es in sich! Für mich war es das erste Buch von Arne M. Boehler, dass ich gelesen habe und bestimmt nicht mein letztes. In einer sehr fesselnden und spannenden Erzählweise entfacht der Autor eine beklemmende und unheilvolle Atmosphäre, die einen voll in die Geschichte hineinzieht. Schon alleine im Prolog bekommt man Gänsehaut, da ein sehr polarisierender Charakter einen mit seiner geistigen Einstellung und Handlungsweise richtig gegen ihn aufreibt. Was für ein Irrsinn! Besonders bedrückend empfand ich auch die Szenen im „Club der Dreißig“, die alle ein gemeinsames Ziel haben. Furchtbar, dass man sie sich auch im realen Leben so vorstellen kann. Arne M.Boehler packt hier ein Thema an, dass leider auch ein bisschen die Denkweise und Stimmung einiger Menschen in der heutigen Zeit wiederspiegelt. Sehr aufreibend empfand ich Noras langsame Entschlüsselung von Kims schrecklichen Familiengeheimnissen, den zurückliegenden und aktuellen Geschehnissen in der „Grünen Villa“ und Aslan Özkans Suche nach den Verantwortlichen, die hinter einer Reihe von grausamen Attentaten stecken. Dank ihm kommt Nora auch an Informationen aus dem BKA, die ihr bei ihrer Ermittlungsarbeit behilflich sind. Zum Ende hin wurde es richtig dramatisch und Arne M. Boehler hat hier für alle Beteiligten eine zufriedenstellende und beruhigende Lösung gefunden.

Richtig gefesselt war ich von den Charakteren. Fast durchweg unsympathisch haben sie einen mit ihrer Geschichte in den Bann gezogen und sehr starke Emotionen bei einem erzeugt. Nora Dahn ist eine taffe und resolute Frau, die oft ruppig und burschikos daherkommt, aber auch eine verletzliche Seite zeigen kann. Ihr Schützling Kim gibt einem am Anfang Rätsel auf, da sie so wirre Gedanken im Kopf hat, doch im Laufe der Geschichte entwickelt man Mitleid für sie und möchte ihr am liebsten aus ihrer Situation heraushelfen. Sehr undurchsichtig empfand ich auch Siegmar Kling. Seine Passagen haben immer ein ungutes Bauchgefühl bei mir erzeugt. Der herausragende und überaus abschreckende Charakter war jedoch Karsten von Hallstein, der sowas von unsympathisch, selbstherrlich und berechnend rüberkam. Ein größenwahnsinniger Typ, der durchtrieben von Machtgier und krankhafter Besessenheit ist. Für ihn sind Menschen nur Mittel zum Zweck, die er manipulieren und ausnutzen kann. Einige weitere Personen bereichern noch die Geschichte zu denen Johannes Malling mit seinem fragwürdigen Blog zählt und Heide-Marie Wörner, eine Frau, die sich ein besseres Leben wünscht und alles dafür tut, damit sie dies erreichen kann.

Fazit:

Arne M.Boehler hat mir mit „Totsee“ richtig spannende Lesestunden geschenkt. Mir läuft jetzt noch ein kalter Schauer den Rücken herunter. Verdient erhält dieser fesselnde Thriller 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2019

Ein wunderbarer Wohlfühlkrimi!

Beanstock - Mörder an Bord (4. Buch)
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Butler Beanstock wächst mir immer mehr ans Herz! Auch das vierte Buch der Krimi-Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen!

Ein emsiges Treiben herrscht gerade auf Parsley Manor, wo alles für die anstehende ...

Butler Beanstock wächst mir immer mehr ans Herz! Auch das vierte Buch der Krimi-Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen!

Ein emsiges Treiben herrscht gerade auf Parsley Manor, wo alles für die anstehende Mittelmeerkreuzfahrt der Baronets vorbereitet wird. Butler Beanstock begleitet seine Herrschaften als einziger auf der Reise und freut sich schon darauf, neue Eindrücke sammeln zu können. Doch schon kurz nach dem Ablegen wird sein Spürsinn als Hobbydetektiv benötigt. Mysteriöse Geschehnisse und die Suche nach verschwundenen Personen lassen ihn nicht zur Ruhe kommen und schüren seinen Ehrgeiz, diese Fälle aufklären zu wollen.

„Beanstock – Mörder an Bord“ war für mich das zweite Buch der Reihe, dass ich gelesen habe und mit dem mich A.W. Benedict erneut überzeugen konnte. Sie hat so eine herzerwärmende, fesselnde und sehr bildreiche Schreibweise, die mich voll in diese Geschichte hineingezogen hat. Wunderbar kann man hier in die Atmosphäre der dreißiger Jahre eintauchen und hat direkt die Kulissen des herrschaftlichen Anwesens in England, das Kreuzfahrtschiff Princess Matilda und den Flair am Mittelmeer vor Augen. Es ist so ein entspanntes Lesen. Richtig herzerwärmend kommt das Leben auf Parsley Manor rüber. Sir Percival und Lady Fedora führen einen sehr verantwortungsbewussten und freundschaftlichen Umgang mit ihrem Personal und man spürt ihre Achtung und Wertschätzung für diese Menschen. Sie danken es ihnen mit großer Loyalität und ihrem ganz persönlichen Einsatz bei allen ihren Belangen. Mit dem Charakter von Butler Beanstock kommt dies besonders gut zur Geltung. Ich mag seine immer korrekte und penible Art, sein analytisches Denken, seinen Ermittlungsspürsinn und seine Gefühle für die kleine Luci, die sein Herz im Sturm erobert hat.

Der Start ins Buch beginnt mit einer sehr polarisierenden Szene und erweckt sofort Neugierde. Werden die darin vorkommenden Personen eine Schlüsselrolle im Roman spielen? Ich war unheimlich gespannt darauf und musste mich ein wenig gedulden. Während die Baronets und ihre Freunde ihren Urlaub in vollen Zügen genießen geht Mr. Beanstock nicht nur auf Mörderjagd. Hier werden von der Autorin wunderbar einige Klischees mit eingebaut, die man immer wieder mit solch einer Reise verbindet. Manche Geschehnisse konnte man schon im Voraus erahnen, doch es gab auch viele überraschende Wendungen, die einen rätseln lassen oder ein Lächeln beim Lesen erzeugen. Mir hat hierbei auch die Zusammenarbeit von Mr. Beanstock und Gonzales sehr gut gefallen. Ein bisschen erstaunt war ich am Schluss über den Ausgang der Geschichte und habe dabei noch wieder eine ganz andere Seite des beeindruckenden Butlers kennengelernt.

Mein Fazit:

„Beanstock – Mörder an Bord“ ist ein wunderbares kurzweiliges Lesevergnügen, dass mich sehr gut unterhalten hat. Ein Cosy Crime, den ich jedem Leser nur ans Herz legen kann und für den ich hochverdiente 4,5 Sterne vergebe.