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Veröffentlicht am 03.03.2020

Einfach genial

Die Grisha-Trilogie
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Einst waren Alina und Malyen, genannt Mal, Waisen, heute dienen sie der ersten Armee. Alina ist Kartografin, während Mal einer der besten Fährtenleser ist. Das Land Ravka, in dem sie leben und dem sie ...

Einst waren Alina und Malyen, genannt Mal, Waisen, heute dienen sie der ersten Armee. Alina ist Kartografin, während Mal einer der besten Fährtenleser ist. Das Land Ravka, in dem sie leben und dem sie dienen, wird von einer dunklen Macht geteilt, der Schattenflur. Beim Überueren eben dieser werden Alina, Mal und ihre Begleiter von den Volkra angegriffen, unheimliche Schattengestalten, die in der Schattenflur leben. Als Mal in tödlicher Gefahr schwebt, gelingt es Alina, ihn zu retten. Denn in Alina ruhen Kräfte, von denen sie selbst nichts geahnt hat. Sie ist eine Grisha und die Sonnenkriegerin, die einzige Grisha, die über die Gabe des Lichts verfügt. Sie wird an den Hof des Zaren gebracht, wo sie lernen soll, über ihre Macht zu verfügen. Doch der Dunkle, der älteste und mächtigste der Grisha, hat bereits seine Pläne mit Alina. Ein blutiger Bürgerkrieg bedroht Ravka und plötzlich wird Alina eine der wichtigsten Schlüsselfiguren.
Meine Meinung
Dieser Schuber ist absolut wunderschön gestaltet und ein wahres Highlight in jedem Bücherregal. Auch das nun endlich wieder alle Bände der Grisha Trilogie zu haben sind, hat mich, als großer Leigh Bardugo Fan, absolut erfreut.
Wie auch in ihren anderen Romanen erzählt die Autorin von der ersten Seite an fesselnd und mitreißend. Ihre Grisha Verse sind mir bereits bekannt und somit war es für mich sehr leicht, in diese Geschichte zu finden. Leigh Bardugo besitzt einen Einfallsreichtum, den ich absolut bewundere und der mich bisher immer wieder beeindrucken konnte.
Die Welt, die hier erschaffen wurde, ist eine völlig eigene, neue Welt und doch spürt man immer wieder, dass auf die einzelnen Länder der Grisha Verse, reale Länder ihren Einfluss haben. Trotzdem ist die gesamte Welt so durchdacht und vorstellbar, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit den Charakteren durch die Welt zu gehen.
Die Grisha sind ein magisches Volk und unterteilt in verschiedene Orden, bei denen die einzelnen Grisha über unterschiedliche Gaben verfügen. Doch Protagonistin Alina ist einzigartig unter ihnen mit ihrer Gabe als Sonnenkriegerin und steht somit in der Trilogie im Mittelpunkt. Mit ihrer Gabe soll es ihr gelingen, Ravka, ihre Heimat, vom Bürgerkrieg zu befreien. Für Alina heißt es nun, vielen Gefahren ins Auge zu blicken, denn nicht jeder meint es gut mit ihr. Für mich ist die gesamte Trilogie absolut spannend und ich war vom ersten Moment an an Alinas Seite. Ich habe die drei Bücher an einem Wochenende komplett durchgesuchtet und war so gefesselt von der Geschichte, dass ich hier regelrecht auftauchen musste, wenn ich von jemanden angesprochen wurde.
Alina Starkov, Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte, ist eine absolut authentische Figur. Vom ersten Moment an fühlte ich mich mit ihr verbunden und habe oft mit ihr mitgezittert und gebangt. Trotz ihrer zunächst ruhigen, unscheinbaren und zurückhaltenden Art wird sie immer stärker und mutiger und nimmt eine spannende Entwicklung. Von Kindesbeinen an ist Malyen, Mal, an ihrer Seite. Er ist ein begnadeter Fährtenleser und ein absoluter Frauenschwarm, der von Beginn an äußerst selbstbewusst auftritt. Seine Loyalität, aber auch seine Liebe gehört allerdings Alina.
Neben den beiden gibt es eine große Vielzahl an spannenden Charakteren, seien es die magischen Grisha mit ihren unterschiedlichen Talenten oder Nikolai. Sie alle machen das gesamte Grisha Verse lebendig und spannend. Doch auch der “Dunkle” wie er hier genannt wird, ist ein äußerst spannender Charakter. Jeder einzelne von ihnen macht das Grisha Verse noch lebendiger, noch spannender.
Mein Fazit
Leigh Bardugo hat mit ihren Grisha Verse eine wirklich großartige Welt erschaffen. Seien es die vielen, unterschiedlichen Länder, die magischen Wesen oder die Grisha, sie alle bilden eine großartige Welt, die voller Spannung und Abenteuer steckt. Protagonistin Alina und ihre Gefährten haben mich völlig abgeholt und mitgenommen. Für mich ist Leigh Bardugo mittlerweile meine Lieblingsautorin, deren Bücher ich bisher alle verschlungen habe. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.03.2020

Absolut aktuelles Thema

Weiteratmen
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Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wuchs die heute dreiundzwanzigjährige Leni bei ihrem Bruder Leon auf. Gemeinsam mit dem Kneipenbesitzer Sam waren die beiden immer für sie Familie und in Sam war ...

Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wuchs die heute dreiundzwanzigjährige Leni bei ihrem Bruder Leon auf. Gemeinsam mit dem Kneipenbesitzer Sam waren die beiden immer für sie Familie und in Sam war sie richtig verknallt. Heute arbeitet die gelernte Köchin in Sams Kneipe, in der hauptsächlich die rechte Szene ein- und ausgeht. Als Leni hört, dass Sam gemeinsam mit Leon und zwei weiteren Männern einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim planen, möchte Leni mit allen Mitteln verhindern, dass ihr Bruder fahrlässig handelt. Doch ihr Plan, die Männer von ihrer Tat abzuhalten, endet in einer schrecklichen Katastrophe und Leni muss ihr bisheriges Weltbild überdenken.
Meine Meinung
Das Cover finde ich gut gelungen und es macht neugierig, hier war es aber vor allem der Klappentext, der mich unheimlich gespannt auf das Buch machte.
Heike Bicher-Seidel erzählt klar und direkt und vor allem mit einer Mischung aus Details und Emotionen, die mich schon vom ersten Moment an in die Geschichte zogen.
Ich muss mich hier erst einmal sammeln, um all meine Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen, denn die Autorin zeigt hier zunächst Hass und Brutalität und ich weiß zwar, dass all das so wirklich existiert, doch dieses Gedankengut mit den eigenen Werten zu verbinden und zu verarbeiten war durchaus eine Herausforderung. Die Geschichte liest sich allerdings so flüssig und mitreißend, dass es einfach schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen.
Gleich zu Beginn wird man Zeuge des Attentats, verfolgt die Entführung des Medizinstudenten Djadi und auch Leni wird hier mehr oder weniger gezwungen, mitzuflüchten. Nach und nach stellt die Autorin dar, wie es dazu kam, dass Leni und ihr Bruder in die rechte Szene gerieten und wieso sie so voller Wut steckten. Djadi hingegen zeigt ihr, dass sie voller Vorurteile steckt, bringt sie zum Mit- aber auch Umdenken und doch ist es ein langer, absolut schwerer Weg, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Als Leser wird man hier durch viele Emotionen getrieben, man spürt die Angst, die Verzweiflung, hat Hoffnung und Wut. Gerade nach der Entführung benötigte ich einen Moment Pause, um all meine eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Gelesenen zu ordnen.
Die Geschichte zwischen Leni und Djadi ist ein absolutes auf und ab und manchmal hätte ich die beiden packen und schütteln können. Ja, definitiv beide, dass näher zu erläutern würde allerdings zu sehr spoilern, lest es einfach selber.
Aus Lenis Sicht in der Ich-Form erlebt man die Geschichte. Dabei lernt man die Protagonistin sehr gut kennen und entwickelt auf eine gewisse Art auch Verständnis für ihr Handeln.
Leni hat alles andere als eine unbeschwerte Jugend hinter sich, angefangen bei der Arbeitslosigkeit des Vaters und dem damit verbundenen sozialen Abstieg ohne Chance, bis hin zu dem Unfall, bei dem die Eltern ums Leben kamen. Dabei rutscht sie gemeinsam mit dem Bruder in die falsche Szene, projiziert Bewunderung auf den falschen Mann und es wird ein Teufelskreis, aus dem sie allein nicht mehr herausfindet. Sie ist durchaus ein selbstständiger Mensch, nimmt aber nur ungern Hilfe an, was alles noch etwas schwieriger macht, auch die Beziehung zu Djadi. Die Entwicklung der Protagonistin wird sehr authentisch dargestellt und war absolut nachvollziehbar.
Djadi ist Medizinstudent und hatte eine privilegierte Kindheit, wuchs ohne Sorgen und Probleme auf, wobei auch er etwas schreckliches in seiner Kindheit erlebt hat, allerdings war er da noch so klein, dass ihm daran die Erinnerungen fehlen. Die Entführung hinterlässt auch bei Djadi Spuren und auch er muss lernen, weiterzuatmen.
Eine besonders wichtige Rolle spielt hier auch Chris, Djadis Freund und WG-Mitbewohner, dessen Gespräche mit Leni immer wieder bewegen und zum Mit- und Umdenken anregen. Alles in allem gab es hier so einige, sehr interessante Entwicklungen zwischen den Charakteren, aber auch in ihrem Denken und Handeln.
Mein Fazit
Eine Geschichte, bei der man gerne sagen würde, dass sie rein fiktiv ist. Doch leider sind viele der Ereignisse bereits Realität. Heike Bicher-Seidel bringt hier aber sehr viele Ansätze, die zumindest am Beispiel von Leni erklären, warum es soweit kommen kann. Mich hat die Autorin mit ihrer Geschichte fesseln können und auch wenn ich an mancher Stelle einfach am liebsten die Augen verschlossen hätte, um nicht “zusehen” zu müssen, konnte ich doch nicht anders als weiterlesen. Ein gelungener Roman, der nachdenklich macht und den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 27.02.2020

Eine Fortsetzung, die mich fesseln konnte

Sturmschwingen
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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten!

Das Abenteuer der beiden so unterschiedlichen jungen Frauen geht weiter. Grafentochter Amalia hat sich in ihrer Rolle als Falknerin eingelebt ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten!

Das Abenteuer der beiden so unterschiedlichen jungen Frauen geht weiter. Grafentochter Amalia hat sich in ihrer Rolle als Falknerin eingelebt und gemeinsam mit ihrem Falken, der Magierin Zaira bilden sie nun ein sehr gutes Team. Doch plötzlich geschieht etwas in Raverra, denn die Falken verschwinden auf unerklärliche Weise. Dabei sind auch einige Falken, die den beiden ans Herz gewachsen sind. Um herausfinden, was mit den Falken geschehen ist, werden Amalia und Zaira nach Vaskandar geschickt. Sie stoßen auf einige Ungereimtheiten, denn die Soldaten Vaskandars sammeln sich und es gibt eine Liste, auf der die Namen der Falken stehen, die bereits verschwunden sind. Aber nicht nur diese Namen sind auf der Liste, sondern auch Zairas und Amalias.
Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band der Trilogie schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr neugierig auf die Fortsetzung. Die Cover sehen zusammen wunderschön aus und passen natürlich auch perfekt zueinander.
Bei diesem zweiten Band fiel mir auch der Einstieg wesentlich leichter, da hier einfach auch bekannt war, was es mit den politischen Strukturen und den vielen neuen Begriffen auf sich hat. Melissa Caruso schreibt, genau wie in Band 1, sehr ausführlich und detailliert. Geschehnisse und die Welt sind gut vorstellbar und ergeben ein hervorragendes Kopfkino.
Das Worldbuilding ist bereits bekannt aus dem ersten Band und ich denke, dass man hier auch unbedingt die Reihenfolge einhalten muss, da man sonst auch nicht versteht, was hier passiert. Die Welt ist also wieder ein wenig an ein historisches Italien angelehnt und somit kann man sich doch gut vorstellen, wie diese Welt aussieht.
War der erste Band noch sehr politisch, fand ich, dass es hier wesentlich spannender vonstatten geht. Es lauern so einige Gefahren auf die Falknerin Amalia und dem Falken Zaira, der Magierin. Oftmals müssen die beiden nicht nur magische Abenteuer überstehen, sondern auch ihr diplomatisches Geschick einsetzen.
Man trifft in diesem zweiten Teil auf einige bereits bekannte Gesichter, doch auch neue Charaktere kommen hinzu, von denen z. B. der Krähenlord Kathe eine wichtige Rolle spielt. Wer hier an dieser Stelle befürchtet, dass sich das Buch zu einer Liebesgeschichte entwickelt kann beruhigt sein, denn all das bleibt hier Nebensache.
Auch Band 2 wird in der Ich-Form durch die Grafentochter Amalia erzählt. Diese zu Beginn noch sehr naive Tochter der einflussreichsten Frau Raverras hat sich deutlich weiterentwickelt. Mittlerweile ist sie wesentlich mutiger geworden und hat sich ein kleines Beispiel an Zairas eher raubeinigen Art genommen. Mir hat das richtig gut gefallen, denn so manch ein Spruch ließ mich auch immer wieder schmunzeln. Zaira ist genauso wie auch im Teil 1, raue Schale, weicher Kern. Alles in allem sind die Charaktere auch hier wieder wunderbar lebendig und authentisch gelungen und es macht einfach Spaß, sie nicht nur kennenzulernen, sondern auch ihren Gefühlen und Gedanken, hier allen voran natürlich Amalia, kennzulernen.
Mein Fazit
Auch der zweite Band hat mir wieder sehr gut gefallen, ich fand sogar, dass die Autorin hier noch eine Schippe drauf gelegt hat. Das Wordlbuilding ist lebendig, ebenso wie die Charaktere, die auch eine gelungene Entwicklung mitgemacht haben. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass dieses Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, sondern die Geschichte hier für sich abgeschlossen ist. Ich freue mich schon auf den dritten Band der Trilogie.

Veröffentlicht am 23.02.2020

Spannendes Kinderbuch

Tara und Tahnee
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Wir schreiben das Jahr 1856 in der Sierra Nevada. Hier wächst die elfjährige Tahnee mitten in der Wildnis bei ihrem Vater auf. Doch plötzlich steht ein Fremder vor ihrer Tür und bedroht sie, denn er ist ...

Wir schreiben das Jahr 1856 in der Sierra Nevada. Hier wächst die elfjährige Tahnee mitten in der Wildnis bei ihrem Vater auf. Doch plötzlich steht ein Fremder vor ihrer Tür und bedroht sie, denn er ist auf der Suche nach Tahnees Vater, der angeblich ein gesuchter Verbrecher ist. Tahnee gelingt die Flucht und sie versucht alles, um nach San Francisco zu kommen, so wie sie es ihrem Vater versprochen hat.
Zur gleichen Zeit wächst die ebenfalls elfjährige Tara wohlbehütet bei ihrem Großvater auf. Ihre Mutter verstarb kurz nach ihrer Geburt und Tara ahnt, dass hinter dem, was ihr Großvater und ihr Kindermädchen ihr erzählt haben, noch viel mehr stecken muss.
Meine Meinung

Sieht dieses Cover nicht bezaubernd aus? Dazu noch dieser lila Buchschnitt und allein dabei war es schon um mich geschehen. Aber auch die Geschichte klang so spannend, dass es ganz schnell klar wurde: dieses Buch muss bei uns einziehen.
Ich habe die Geschichte der beiden Mädchen an einem Nachmittag verschlungen, denn Patrick Hertweck gelingt es in kürzester Zeit, den Leser mitten in sein spannendes Kinderbuch zu ziehen. Dabei schreibt er wirklich leicht und gut verständlich, so dass auch die Zielgruppe hier angesprochen wird. Aber auch der Erwachsene Leser bekommt hier eine spannende Geschichte geboten.
Toll finde ich, dass dieses Kinderbuch aus einer anderen Zeit erzählt. Man lernt hier neben der Haupthandlung auch das ein oder andere aus der damaligen Zeit. Seien es die beschwerlichen Reisen mit einem Planwagen oder die verlassenen Siedlungen der Goldgräber, auch über das Schicksal, das viele der Eingeborenen erleiden mussten, nachdem die Siedler ihre Heimat in Beschlag nahmen und vieles mehr, wird hier auf kindgerechte Art mit eingebunden. Ich fühlte mich hier regelrecht in den Wilden Westen gesetzt und sah sowohl die Landschaft als auch das Geschehen vor mir.
Das Geschehen ist dann auch absolut spannend, denn auch wechselnder Sicht zwischen Tara und Tahnee erzählt der Autor von den beiden. Während man Tahnee auf einer gefährlichen Flucht begleitet und mit ihr absolut mitfiebert und gemeinsam um ihren Vater bangt, erfährt man hauptsächlich in Tagebuchform, wie es Tara bei ihrem Großvater geht. Natürlich ahnt man, was hinter den beiden Mädchen steckt, doch das alles wird so geheimnisvoll verpackt, dass man erst zum Schluss erfährt, wie all das zusammenhängen kann. Damit gelingt es Patrick Hertweck, so richtig zu fesseln und man möchte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Figuren sind wirklich toll gezeichnet und man fühlte sich gleich auf den ersten Seiten mit Tahnee verbunden. Sie ist absolut tough und so mutig, dass man diese kleine Heldin einfach mögen muss. Ich kann mir hier sehr gut vorstellen, dass sich gerade kleine Mädchen schnell mit ihr verbunden fühlten. Tara bleibt einen etwas fremder, zumal man von ihr über weite Teile nur durch das Tagebuch erfährt. Trotzdem möchte man einfach wissen, was dahinter steckt und wie es kommt, dass sie in San Francisco lebt.
Neben den beiden spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen für die Entwicklung der Geschichte. Da wäre Pocom, der Indianerjunge, der auf seine Weise genauso mutig und stark ist wie Tahnee oder der entflohne Sklave, der Tahnee auf ihrer gefährlichen Reise hilft und noch viele mehr, die die Geschichte abwechslungsreich und lebendig machen.
Mein Fazit

Ein wirklich durch und durch gelungenes Kinderbuch, das auch mir als Erwachsene spannende Lesestunden bereitet hat und mich in meine eigene Kindheit zurückversetzen konnte. Die Geschichte ist spannend, abwechslungsreich und hat eine Protagonistin, die eine wahre, kleine Heldin ist und die man mit ihrer toughen Art einfach ins Herz schließen muss. Ein tolles Leseabenteuer, nicht nur für Kinder!

Veröffentlicht am 18.02.2020

Nicht alles ist so, wie es scheint

Falling Skye (Bd. 1)
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Eine Katastrophe hat dazu geführt, dass es die USA, so wie man sie kannte, nicht mehr gibt. Um Diskreminierungen jeglicher Art zu verhindern, sind sie zu einer gläsernen Nation geworden. Um all dem gerecht ...

Eine Katastrophe hat dazu geführt, dass es die USA, so wie man sie kannte, nicht mehr gibt. Um Diskreminierungen jeglicher Art zu verhindern, sind sie zu einer gläsernen Nation geworden. Um all dem gerecht zu werden, werden die Menschen in Rationale und Emotionale eingeteilt. Nur rationalen Menschen steht es zu, Berufe, in denen wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, zu ergreifen. Skye ist die Tochter eines wichtigen Parteimitglieds, doch auch sie wird zur Testung einberufen. Sie muss an unterschiedlichen Prüfungen teilnehmen und nach jedem Test findet ein Ranking statt. Doch wozu soll das alles wirklich führen? Während den Prüfungen beginnt Skye zu zweifeln.
Meine Meinung
Das Cover ist wirklich großartig und passt hier auch richtig gut zum Inhalt. Auch der Einstieg in Falling Skye fällt sehr leicht, denn wir befinden uns gleich mitten in der Geschichte und begleiten Protagonistin Skye zunächst in ihrer Highschool und bekommt einen ersten Blick auf ihr Leben.
Lina Frisch schreibt sehr leicht und gut verständlich, dabei so modern, dass es sowohl jünger, als auch ältere Leser anspricht. Hier fällt es nicht schwer, am Ball zu bleiben.
Wir lernen zu Beginn Skye mit all ihren Gefühlen und Gedanken kennen, wobei hier schon deutlich spürbar ist, mit welcher Macht Skye eine Rationale sein möchte. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Elias, für den sie tiefere Gefühle hegt, plant sie bereits die Zukunft. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn bereits sechzehnjährige werden zur Einstufung angeschrieben und müssen dafür in ein Zentrum. Hier werden sie auch getrennt, denn Jungen und Mädchen sollen die Tests voneinander unabhängig ausführen. Die Tests werden immer verstörender und auch schwieriger und je mehr sich dieses steigert, desto mehr steigert sich die Spannung. Letzten Endes konnte mich Lina Frisch dann noch überraschen, denn hier steckt noch sehr viel mehr hinter, als man auf den ersten Blick noch glaubt.
Interessant ist der Gedanken hinter dieser gläsernen Nation, die ja angeblich gegen Diskreminierung sein soll. Doch schon allein der Gedanke, dass man als Emotionale nun doch nicht alles machen darf, ist doch genau das, diskriminierend. Lina Frisch gibt hier auf jeden Fall von Beginn an einige Denkanstösse, die sie im Laufe der Geschichte immer mehr intensiviert. Wieder ein Aspekt, der mir richtig gut gefallen hat.
Aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erlebt der Leser die Geschichte. Zum einen steht Protagonistin Skye als Ich-Erzählerin im Vordergrund, doch schon bald kommt eine zweite Ich-Perspektive hinzu, bei der man dann erst später erfährt, wer sich dahinter verbirgt.
Skye lernt man hier intensiv kennen und man fühlt sich recht schnell in ihrer Rolle ein. Ihre Handlungen und auch ihre Gefühle und Gedanken konnte ich richtig gut nachvollziehen und je mehr man mit ihr gemeinsam erlebte, desto mehr hat man auch mit ihr mitgezittert. Skye ist eine sehr interessante Persönlichkeit, hinter der sich noch viel mehr verbirgt, als es zunächst den Anschein macht. Neben Skye gibt es noch einige Nebencharaktere, von denen z. B. Testleiter Alexander eine sehr wichtige Rolle spielt. Doch gerade zu den Charakteren möchte ich nicht zu viel im einzelnen verraten. Auf jeden Fall ist es Lina Frisch gelungen, ihre Figuren sehr authentisch und intensiv zu schildern. Hier spürt man die Psychologiestudentin in der Autorin.
Mein Fazit
Ein überzeugender und spannender erster Band, der sich so ganz anders und viel intensiver entwickelt hat, als ich zu Beginn noch vermutet hätte. Lina Frisch konnte mich mit ihrem Schreibstil fesseln und von ihrer Geschichte und auch mit ihren facettenreichen Charakteren überzeugen. Hier ist nichts wirklich so, wie man vermutet und alles in allem lässt die Autorin auch viel Raum zum Nachdenken. Ab wo beginnt eine Diskreminierung? Beginnt diese nicht schon damit, Menschen in ihren Entscheidungen einzuschränken? Das Buch ist absolut lesenswert und ich freue mich auf die Fortsetzung.