Ein Must-Read für alle, die Klassiker mögen
SturmhöheDas Cover
Einfach großartig. Ich finde die Schmuckausgaben vom Coppenrath-Verlag generell sehr ansprechend und wunderschön verarbeitet und umso froher war ich dann, als ich dieses hübsche Exemplar in ...
Das Cover
Einfach großartig. Ich finde die Schmuckausgaben vom Coppenrath-Verlag generell sehr ansprechend und wunderschön verarbeitet und umso froher war ich dann, als ich dieses hübsche Exemplar in mein Bücherregal stellen konnte. Insgesamt hat es den Anschein, als würde es sich um ein Märchenbuch handeln, und in gewisser Weise sorgen viele Klassiker beim Lesen auch für das Märchen-Gefühl, das mit ihnen einhergeht.
Auf den ersten Blick kann man das nicht so gut erkennen, aber die Blumen sind dreidimensional, wodurch das ganze Buch noch mal besonderer wirkt.
Der Erzählstil
Ich war anfangs wirklich überrascht, als ich die ersten Seiten gelesen habe. Wahrscheinlich, weil ich nicht mit dieser recht modernen Übersetzung gerechnet habe, da ich von „Stolz und Vorurteil“ und „Vom Winde verweht“ einfach einen mehr altmodischen Schreibstil gewohnt bin. So ließ sich das Buch wirklich schön lesen.
Trotzdem war der Erzählstil natürlich auch der Zeit entsprechend, in der das Buch geschrieben wurde, wodurch ich sofort ins Yorkshire des 18. Jahrhunderts eintauchen konnte.
Zwischendurch traten leider ein paar Rechtschreibfehler auf, und die Passagen, in denen Josef gesprochen hat, konnte ich wirklich nur schwierig entziffern, weshalb ich da leider ein paar Abzüge in der Bewertung machen muss.
Die Handlung
Leider finde ich den Klappentext etwas in die Irre führend, da ich besonders am Anfang ziemlich verwirrt war. Nach dem Lesen des Klappentextes bin ich nämlich eher davon ausgegangen, dass die Geschichte aus der Sicht von Heathcliff oder Catherine erzählt wird, und im ersten Kapitel ist der Protagonist dann plötzlich ein Mr. Lockwood.
Als ich dann irgendwann verstanden habe, dass das Buch nach den Geschehnissen spielt, von denen im Klappentext die Rede ist, und dass Mr. Lockwoods Haushälterin die Lebensgeschichte von Heathcliff und Catherine erzählt, bin ich etwas besser klargekommen, aber bis dahin brauchte es ein paar Kapitel, was ich ziemlich schade finde.
Ansonsten war die Handlung des Buches wirklich perfekt durchdacht und ich habe aufgrund der vielen unterschiedlichen Charaktere direkt gewusst, wenn es irgendwelche Probleme gab, die für viele der Personen nicht so offensichtlich waren. Ich habe mitgefiebert, da das Buch generell ziemlich spannend erzählt wurde, und manchmal war ich am Verzweifeln, weil Catherine und Heathcliff wirklich Charaktere für sich sind, die ich einfach nicht ganz verstehen konnte. Ich glaube, das Buch könnte auch gut im Literatur-Unterricht an Schulen gelesen werden, da sicherlich große Diskussionen über den Handlungsverlauf und die Charaktere entbranden würden.
Die Charaktere
Wie bereits erwähnt, sind besonders Heathcliff und Catherine Charaktere für sich, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren konnte. Und auch sonst waren alle handelnden Personen sehr unterschiedlich.
Catherine und Heathcliff erschienen mir zunächst wie das perfekte Paar, bis dann eines zum anderen kam und ich mich ernsthaft gefragt habe, wie Menschen so bösartig sein können. Heathcliff genoss schon früh das Leid anderer, besonders, wenn es von ihm selbst verursacht wurde, und Catherine war ziemlich aufgeweckt und von sehr stolzem Wesen, zudem reichlich arrogant und grausam.
Edgar war mir von allen mit am sympathischsten, obwohl auch er einige Schwächen hatte, die ich nicht verstehen konnte. Beispielsweise handelte er oftmals ziemlich naiv, wenn es um Catherine oder später um seine gleichnamige Tochter ging.
Diese, die ich hier Cathy nennen werde, damit es keine Verwechslungen gibt, habe ich sofort in mein Herz geschlossen, obwohl die ersten Kapitel wirklich kein gutes Licht auf sie geworfen haben. Da ich jedoch im Rest des Buches mehr über ihr Leben erfahren habe und über die Schicksalsschläge und Ungerechtigkeiten, die sie ertragen musste, konnte ich sie hinterher auch besser verstehen. Und das, obwohl sie wirklich kein sonderlich angenehmer Charakter war, wie ich finde.
Ellen Dean bzw. Nelly mochte ich am allerliebsten. Ich habe sie in dem Moment liebgewonnen, als Mr. Lockwood sie fragte, was sie über Mr. Heathcliff wisse, und von da an war ich einfach fasziniert von der Rolle, die sie in der Geschichte spielt.
Fazit
„Sturmhöhe“ ist wirklich ein Must-Read für alle, die zwischendurch auch mal Klassiker lesen. Ich habe das Buch während des Lesens geliebt und liebe es noch immer, obwohl ich einen etwas schwierigen Start hatte.