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Veröffentlicht am 19.04.2019

Wieder einmal ein angenehmes Lesevergnügen!

Origin
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Robert Langdon reist nach Bilbao, um im Guggenheim Museum seinen ehemaligen Studenten zu treffen und einer Präsentation beizuwohnen, die beweisen soll, dass Religion unnötig und falsch ist. Die Entdeckungen ...

Robert Langdon reist nach Bilbao, um im Guggenheim Museum seinen ehemaligen Studenten zu treffen und einer Präsentation beizuwohnen, die beweisen soll, dass Religion unnötig und falsch ist. Die Entdeckungen des Edmond Kirsch sollen die Entstehungsgeschichte der Menschheit revolutionieren und sogar die Zukunft des menschlichen Lebens voraussagen und beweisen können.
Aufgrund eines „Zwischenfalls“ wird die Präsentation jedoch beendet bevor Kirsch seine Entdeckungen der Welt zeigen kann. Langdon und die Kuratorin des Museums Ambra Vidal flüchten mit Hilfe von Edmonds Computerprogramm und versuchen, den PC mit der Präsentation zu finden und diese im Sinne Edmonds zu veröffentlichen. Dabei geraten sie wie in den bekannten Langdon-Geschichten gewohnt mehr als einmal in Lebensgefahr. Langdon und Vidal lassen jedoch nichts unversucht.
Parallel werden im Internet Gerüchte gestreut. War das spanische Königshaus in die Vorgänge im Guggenheim Museum involviert? Ist die palmarianische Kirche schuld, dass die Präsentation nicht abgeschlossen wurde? Wer ist der mysteriöse Killer, der nun Langdon und Vidal verfolgt? Und wer streut überhaupt diese Gerüchte?
Dan Brown versteht es wie in den „Vorgängerbüchern“ uns niemals zu langweilen und uns immer neugierig zu halten. Lange erfahren wir nicht was Kirsch entdeckt hat, immer wieder verdächtigen wir andere Personen, Intrigen zu spinnen und falsche Fährten zu legen. Und wie gewohnt kommt es am Ende anders als wir dachten. Erst in den letzten Kapiteln habe ich den „richtigen Riecher“ gehabt und meine Vermutung hat sich bestätigt. Jedoch auch hier war es eine vage Idee was Täter und Planung der Ereignisse angeht. Die Spannung bleibt durch das ganze Buch erhalten und ich muss sagen, dass die Thematik, die ja von Anfang an gewagt ist, nicht in einer fantastischen, konstruierten Präsentation endet. Die Auflösung der Fragen, die sich während des Lesens stellen ist einfach zu verstehen und durchaus plausibel genug, um unser Weltbild bzgl. der Fragen „Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“ um eine Möglichkeit zu erweitern. Fachlich mag ich da falsch liegen, da ich kein Physiker, Mathematiker und/oder Biologe bin. Aber in Bezug auf die Geschichte, mit der Dan Brown mich leider viel zu kurz unterhalten hat, ist der rote Faden gut gesponnen.

Fazit:
Robert Langdon in seinem Element. Er löst – wenn auch diesmal recht wenige – Rätsel und knackt den ein oder anderen Code. Der Leser erhält Einblicke in Kunst und Kultur und ich muss gestehen, dass ich so einige Bauwerke und Sachverhalte der Geschichte während des Lesens recherchiert habe. Neben der eigentlichen Geschichte ist dies für mich ein Highlight bei Dan Brown.
Es lohnt sich, Robert Langdon auf seinem neuesten Abenteuer zu folgen!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Unergründlich faszinierend

Die maskierte Stadt
1

Im zweiten Teil der Fantasygeschichte um Irene Winters führt uns die Autorin in ein fiktives Venedig. Genevieve Cogman gelingt es, Welten zu erschaffen, die unwirklicher sind als unsere skurilsten Träume. ...

Im zweiten Teil der Fantasygeschichte um Irene Winters führt uns die Autorin in ein fiktives Venedig. Genevieve Cogman gelingt es, Welten zu erschaffen, die unwirklicher sind als unsere skurilsten Träume. Gebäude, Gespräche und auch Personen sind selten so wie es auf den ersten Blick scheint. Die Phantasie der Autorin scheint unergründlich und beinahe unheimlich faszinierend.
Wenn auch der Schreibstil für mich zuweilen anstrengend zu lesen ist und ihr Venedig Winkel und Räume enthält, die ich mir trotz der genauen Beschreibung kaum vorstellen kann, bin ich wie paralysiert nach diesem Buch.
Cogman versteht es, mit ihrer phantastischen Welt zu bezaubern. Die Gebäude, Städte und Zwischenwelten haben Charme und sind dank der genauen Beschreibungen so gut vor dem inneren Auge zu erkennen wie nötig. Die maskierte Stadt hat nur ansatzweise mit der realen zu tun, jedoch gibt es Verknüpfungen, die uns nicht völlig aus unserer Vorstellungskraft reißen.
Einzigartig sind die Gespräche zwischen Bibliothekaren, Drachen und Elfen. Sie sind in einer Art und Weise ausgearbeitet, die sich viele Psychologen als Dokumentation für ihre Klienten wünschen. Winkelzüge in scheinbar nebensächliche Unterhaltungen einbetten, psychologische Kriegsführung in ein Kaffeekränzchen involvieren oder direkte Machtausübung über mentale Beeinflussung erreichen – dies wird in Form von kunstvoll geführtem Schreibstil dargestellt.
Teilweise kann ich den Gedanken der Autorin nicht so folgen wie ich gern möchte. Kleine Teile des Buches entziehen sich meiner Vorstellungskraft. Jedoch bleiben Faszination und Gesamtzusammenhang erhalten.

Fazit:
Eine extrem außergewöhnliche Reihe, die ich jedem Fantasy-Fan empfehlen möchte.
Die Handlung wird in eine Tiefe geführt, die das Erschaffen dieser Welten zu einer fantastischen Meisterleistung macht. Auch die mir manchmal schwer fallenden Beschreibungen und der teilweise für mich anstrengende Schreibstil ließen mich das Buch nicht weg legen. Die Spannungswechsel und psychologisch höchst interessant verlaufenden Gespräche und Machtspiele haben mich gefesselt und immer wieder aufs Neue bewirkt, dass ich in diese Welt eintauchen und sie verstehen wollte.
Den ersten Teil zu kennen hat mir durchaus geholfen. Zwingend notwendig ist dies jedoch meiner Ansicht nach nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 19.12.2018

Hintergründe des 2. Weltkriegs aus der Sicht eines „Außenseiterlandes“, vor dem Grausamkeit nicht Halt macht.

Graue Nächte
1

Island im 2. Weltkrieg – Ein außergewöhnlicher Schauplatz am Rand des bekannten Hypes um diesen Abschnitt der Geschichte.
Der Autor beschreibt zunächst die Fahrt des Schiffs Esja, das Isländern außerhalb ...

Island im 2. Weltkrieg – Ein außergewöhnlicher Schauplatz am Rand des bekannten Hypes um diesen Abschnitt der Geschichte.
Der Autor beschreibt zunächst die Fahrt des Schiffs Esja, das Isländern außerhalb ihrer Heimat die Möglichkeit geben soll, nach Hause zu fahren. Eine junge Frau ist an Bord, ihr Verlobter jedoch nicht. Während der Fahrt erfahren wir einiges über ihre Zeit in Kopenhagen und die Zugehörigkeit ihres Verlobten zur Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus. Zudem erfahren wir von ihrer Affäre mit einem Mitreisenden.
Parallel wird in Reykjavik ein Junge getötet. Die Kommissare Thorson und Flovent treten. Thorson ist ein kanadischer Soldat, der zur Ermittlung gerufen wird, da der Ermordete Uniform trägt. Flovent gehört der isländischen Polizei an. Diese muss sich mit einem Vermissten Mann befassen, der schließlich ertrunken am Strand auftaucht.
Damit sind die Mordfälle klar und die Verwirrung beginnt. Im Verlauf der Geschichte führt uns Arnaldur Indridason durch Zeitsprünge in der Handlung, die die Spannung, aber auch Ratlosigkeit fördern. Im Zusammenhang mit dem ertrunkenen Mann erfahren wir, dass dieser nicht einfach Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde. Die Hintergründe der Tat sind unfassbar grausam und kaum vorab zu erraten. Sie haben ihren Ursprung in Kopenhagen, ziehen sich dann weiter entlang der Fahrtroute der Esja, während der es ein weiteres Opfer gab, und enden in einer Affäre auf Island.
Der „Parallelfall“ des Jungen führt Flovent und Thorson in eine Unterwelt des Sadismus. Soldaten, die ihre sexuellen Vorlieben nur illegal ausleben dürfen, Soldaten, die hier Grenzen überschreiten und sich zudem dazu berechtigt fühlen.
Mehr als einmal geraten Flovent und Thorson in Gefahr und überleben ihre Gegner nur knapp.
Am Ende der Geschichte geht alles sehr schnell, die Puzzleteile passen zusammen und wir erleben eine Aufklärung, wie sie damals Gang und Gäbe und sicher auch heute noch Anwendung findet.
Fazit:
Trotz der undeutlichen Zeitsprünge zwischen den Kapiteln, der zu Beginn undurchsichtigen Sachlage und der zwei parallelen Mordfälle verliert das Buch nicht an Spannung. Dem Autor gelingt es, den Leser bis kurz vor Schluss im Unklaren zu lassen. Die Hintergründe der Morde hinterlassen eine Gänsehaut und machen deutlich, wie schnell Menschen in Ausnahmesituationen zu Wesen mit niedriger Moral werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2018

Wer jagd .... und wen eigentlich

Oxen. Das erste Opfer
1

Oxen ist ein Landstreicher, ein Penner, jemand, der sein Leben wegwirft. Früher ein Spitzensoldat, mehrfach ausgezeichnet, lebt er nun das Leben eines Aussteigers. Gemeinsam mit seinem Hund streift er ...

Oxen ist ein Landstreicher, ein Penner, jemand, der sein Leben wegwirft. Früher ein Spitzensoldat, mehrfach ausgezeichnet, lebt er nun das Leben eines Aussteigers. Gemeinsam mit seinem Hund streift er durch die Wälder Dänemarks auf der Suche nach Ruhe. Schnell wird klar, dass Oxen unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Wie die meisten Soldaten, die mehrere traumatische Einsätze durchlaufen haben, holen Oxen die Erlebnisse des Krieges in seinen Träumen immer wieder ein. Ebenfalls bekannt in diesen Fällen sind Lösungsansätze in Form von Alkohol oder Drogen. Auch Oxen greift zur Flasche oder zu THC, um sich zu betäuben.
Auf einer Erkundungstour gelangt Oxen an den feudalen Wohnsitz eines einflussreichen Politikers. Als dieser ermordet wird, kommt der dänische Geheimdienst der Polizei bei den Ermittlungen zu Hilfe. Zunächst verdächtigt und verhört, bekommt Oxen überraschend das Angebot des Leiters des Geheimdienstes, für ihn zu arbeiten. Er soll recherchieren, was hinter dem Mord steckt, soll unter dem Radar bleiben und verdeckt Hintergründe herausfinden. Ihm wird die Agentin Franck zur Seite gestellt, die aufgrund ihrer Gehbehinderung eher eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint.
Auf seinen Erkundungstouren gerät Oxen immer wieder in gefährliche Situationen und stellt nach und nach fest, dass die Personen, die ihm den Rücken decken und ihn schützen sollten, genau dies nicht tun. Margrethe Franck erweist sich jedoch aufgrund der engen Zusammenarbeit als loyal zu Oxen und kritisch ihrem eigenen Arbeitgeber gegenüber.
Gemeinsam finden Margrethe und Oxen heraus, dass die Mörder aus einer ganz anderen Richtung kommen als gedacht. Nach und nach recherchiert Oxen, was auf dem Gut des Ermordeten so alles geschieht und kommt dabei einer Geheimgesellschaft auf die Spur, die sich als sehr mörderisch und skrupellos darstellt. Das Geflecht der Macht Dänemarks liegt scheinbar in den Händen dieser Gesellschaft, die sich bei ihren Treffen über so einige Gesetze hinwegsetzt.
Das Finale des ersten Teils ist mehr als undurchsichtig. Oxen findet die Mörder, gerät jedoch wieder in die Schusslinie verschiedener Machthaber. Glücklicherweise hat sich Oxen eine Versicherung in Form eines Films geschaffen, die er in der Hinterhand behält.
Obwohl der erste Teil vollständig abgeschlossen ist, wird auf den zweiten Teil hingedeutet. Ich bin gespannt wie es weiter geht…

Veröffentlicht am 31.12.2016

Eine perfekte Lektüre für den Weihnachtsurlaub

Hercule Poirots Weihnachten
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Simeon Lee, zwielichtiger Geschäftsmann, "Herrscher" seiner Familie und untreuer Ehemann. In der Vergangenheit hat er erreicht, dass sich alle seine Söhne - mit einer Ausnahme - von ihm entfernen. Der ...

Simeon Lee, zwielichtiger Geschäftsmann, "Herrscher" seiner Familie und untreuer Ehemann. In der Vergangenheit hat er erreicht, dass sich alle seine Söhne - mit einer Ausnahme - von ihm entfernen. Der einzige, der mit ihm auf seinem Anwesen lebt, ist Alfred.
Zu Weihnachten lädt er alle seine Söhne, trotz der in der Vergangenheit geschehenen Meinungsverschiedenheiten, Beleidigungen und Zerwürfnisse, zur Feier auf sein Anwesen ein.
Mit dem Ergebnis: Tod für Simeon Lee.

Da ich Agatha Christie schon in Jugendzeiten gelesen haben, war ich vorbereitet: Auf die unterschwelligen Hinweise, die beiläufig erwähnten Motive und die Wortspielchen, die sich am Ende als Alibis herausstellen.
Trotz der Kenntnis über die wunderbar subtile Eigenschaft, Hinweise zu verstecken, bin ich über fast alle gestolpert, ohne sie zu bemerken.
Aber genau das macht Agatha so wunderbar lesenswert. Immerhin habe ich es kurzzeitig geschafft, vorab den Mörder zu entlarven. Diese Ahnung hatte ich jedoch am Ende schon wieder überworfen, so dass die Überraschung (besonders über den Hintergrund der Tat) trotzdem gelang.
Hercules wundervoll ehrbares und höfliches Wesen ist wie immer schön herausgestellt. Ebenso wie sein Feingefühl und seine wunderbare Beobachtungs- und Kombinationsgabe.

Die Kapitel sind kurz und gut unterteilt, so dass man es tatsächlich über Weihnachten lesen kann.

Dieses Buch zu lesen war eine schöne Erinnerung an meine Jugendzeit. Eine Agatha Christie ist für jeden Krimifan beinahe eine Pflichtlektüre.