Liebe kennet keine Hürden, nimmermehr laßet sie sich hindern!
Ein mehrdimensionales Buch über Liebe, Poesie, Religion, Essen, Kultur und noch viel viel mehr!
Emel, liebevoll Emily gerufen, ist in Bremen geboren und aufgewachsen, hat zwei jüngere Geschwister. Als ...
Ein mehrdimensionales Buch über Liebe, Poesie, Religion, Essen, Kultur und noch viel viel mehr!
Emel, liebevoll Emily gerufen, ist in Bremen geboren und aufgewachsen, hat zwei jüngere Geschwister. Als siebzehnjährige lernt sie den gleichaltrigen Burak kennen und sie tun im türkischen und überhaupt muslimischen Kulturkreis etwas Verbotenes. Sie schlafen miteinander. Sie ist sehr verliebt und möchte ihn so gerne heiraten. Sie wird schwanger. Als sie ihm das mitteilen will, sagt er ihr zuerst, daß er mit seiner Familie nach München ziehe und sie eine Beziehungspause machen sollten.
Aus. Vorbei. Quasi in einer Nacht- und Nebelaktion nimmt Emily die nötigsten Sachen und haut nach Berlin zu ihrem Onkel Ali und dessen Frau Claudia ab. Diese sind sehr liebevoll und beschützend zu ihr. Ihre Eltern kommen zwar nach Berlin, aber sie weigert sich, den Vater des Kindes zu enthüllen. Für ihre Eltern ist sie gestorben, zumindest ihrem Vater, genauso wie Burak für sie gestorben ist.
Mittlerweile hat sie ein vierjähriges Mädchen namens Peri, das in den Kindergarten geht. Emily wohnt dank Vermittlung Alis im selben Haus zur Untermiete in einer Wohnung, in welchem sich auch Alis Café Olive befindet. Wann immer sie kann, arbeitet sie dort. Ihre Backkünste werden immer besser. Sie träumt von einem eigenen Café.
Marc, der eigentliche Mieter der Wohnung ist Dozent für Religionen und kehrt aus Freiburg zurück. Er ist sofort von Emily fasziniert und fängt bald an, um sie zu werben. Es gibt eine gütliche Lösung wegen der Wohnung. Kann sich Emilys verletztes Herz öffnen? Sie hat hohe Mauern um sich errichtet. Werden diese fallen? Wird Marc es schaffen, sie von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen? Wird Burak von Peri erfahren und wenn ja, wie reagiert er? Und wird sich Emily mit ihrer Familie versöhnen können, bevor es zu spät ist?
Dieses Buch ist mehr als eine Liebesgeschichte, mehr als die Schilderung einer zart aufblühenden Romanze. Marc, der Deutsche und Emily mit den türkischen Wurzeln. Er ist herrlich aufgeschlossen, zeigt echtes Interesse. Um so schöner, dieses interkulturelle Bereichern doch ist im Schatten des schrecklichen Attentats von Hanau. Warum tun Menschen so etwas? Sind wir nicht zunächst Menschen und Distinktionen im Grunde nicht bedeutungslos. Wir alle werden einmal sterben.
Im Buch erfährt man viel über die Aleviten, denn Emilys Mutter und Onkel sind welche. Religion kommt zur Sprache auf eine schöne, philosophische, versöhnende Art, ohne Dogma. Immerhin ist Marcs bester Freund Daniel Jude. Außerdem wird herrlich im ( türkischen ) Essen geschwelgt, daß man richtig Appetit bekommt! Erklärende Fußnoten sind sehr hilfreich.
Obendrein gibt es eine kulturelle Komponente mit Schwerpunkt Yunus Emre, einem Poeten, aus dessem Werk mehrmalig zitiert wird und ein wahrer Künstler des Wortes war.
So verblendet Defne Seidel auf äußerst elegante Art verschiedene Elemente passend zu einem Gesamtkunstwerk. Es ist eben viel mehr als ein Liebesroman. Es ruft zur interkulturellen und - religiösen Toleranz, aber mehr noch zum gegenseitigen echten Verstehen. Nur wenn das schafft, kann Brücken bauen und Hass, der nur wehtut überwinden. Trotzdem schlägt Kain Abel immer noch tot.....