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Veröffentlicht am 31.03.2020

Spannender Spreewald-Krimi

Vermisst
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Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner fährt mit ihrem Wagen nach Hause. Als sie für einen kurzen Moment abgelenkt ist, nimmt ihr ein unbeleuchtetes Fahrzeug die Vorfahrt. Klaudia kann zwar ausweichen, landet ...

Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner fährt mit ihrem Wagen nach Hause. Als sie für einen kurzen Moment abgelenkt ist, nimmt ihr ein unbeleuchtetes Fahrzeug die Vorfahrt. Klaudia kann zwar ausweichen, landet allerdings auf einem Acker. Dort macht sie eine schreckliche Entdeckung. Denn dort liegt eine tote Frau! Klaudia macht sich schreckliche Vorwürfe, denn offenbar hat sie die Frau bei ihrem Ausweichmanöver überfahren. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um eine Frau handelt, die bereits als tot galt und deren Mörder in einem Indizienprozess verurteilt und anschließend inhaftiert wurde. Das Team um Klaudia Wagner beginnt zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf einen jungen Mann, der von seiner Vermieterin vermisst gemeldet wurde und von dem nun jede Spur fehlt....

"Vermisst" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod", "Spreewaldrache" und "Spreewaldwölfe" bereits der fünfte Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Dieser Teil der Serie ist allerdings der erste, der im Aufbau Verlag erscheint, die vorherigen vier erschienen bei Ullstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten.

Auch bei diesem Fall gelingt es Christiane Dieckerhoff, das besondere Flair des Spreewalds zu Leben zu erwecken. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten lebhaft vorstellen. Beim Lesen trifft man nicht nur auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, sondern auch auf neue Akteure. Die Nebenhandlungen, die sich durch die gesamte Reihe ziehen, nehmen nicht zu viel Raum ein. Man kann dem Ganzen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen so ins Geschehen eingestreut werden, dass man sich auch nicht die Spannung verdirbt, wenn man die Serie nicht in der richtigen Reihenfolge liest.

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, sofort das Interesse an diesem rätselhaften Fall zu wecken. Gemeinsam mit dem Team versucht man den geheimnisvollen Vorgängen, die sich dieses Mal im Spreewald zutragen, auf den Grund zu gehen. Dabei kann man eigene Überlegungen anstellen. Überraschende Wendungen sorgen allerdings dafür, dass schon bald nichts mehr so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch bleibt die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur bis zum Schluss erhalten, sondern kann sich zum Ende hin sogar noch steigern, um schließlich in einem nervenaufreibenden Finale zu gipfeln.

Ein gelungener Spreewald-Krimi, der nicht so leicht zu durchschauen ist und dadurch durchgehend spannend bleibt!

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Echter Wohlfühl-Roman

Hin und nicht weg
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Der Tierarzt Rob Schürmann ist Trauzeuge bei seiner Sandkastenfreundin Kaya. Das kostet ihn einiges an Selbstbeherrschung, denn Rob ist selber schon lange in Kaya verliebt, hat es ihr aber nie gesagt. ...

Der Tierarzt Rob Schürmann ist Trauzeuge bei seiner Sandkastenfreundin Kaya. Das kostet ihn einiges an Selbstbeherrschung, denn Rob ist selber schon lange in Kaya verliebt, hat es ihr aber nie gesagt. Anabel, die Cousine des Bräutigams, sieht sofort was mit Rob los ist. Da sie genug eigene Probleme hat, vor denen sie davonläuft, ergreift sie die Gelegenheit, als Rob ihr einen Aushilfsjob in seiner Tierarztpraxis anbietet. Das Ganze soll nur eine Übergangslösung sein, denn eigentlich passt Anabel, mit ihren bunt gefärbten Haaren und den ganzen Tattoos, nicht ins beschauliche Neuberg...

"Hin und nicht weg" ist nach "Bleib doch, wo ich bin" der zweite Roman von Lisa Keil, der im beschaulichen Neuberg angesiedelt ist. Man muss den ersten Band nicht gelesen haben, um den aktuellen Ereignissen zu folgen, da hier ein anderes Pärchen im Zentrum der Handlung steht. Leser und Leserinnen des ersten Romans dürften sich allerdings sehr über das Wiedersehen mit den bereits bekannten Protagonisten freuen.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Lisa Keils Schreibstil ist äußerst angenehm lesbar und besticht durch Lebendigkeit, sodass man sich ganz auf das Geschehen einlassen und den Roman genießen kann. Dabei wird die Handlung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, wobei jeweils die Ich-Perspektive verwendet wird. Die Wechsel sind mit dem Namen der Person, die gerade ihre Sicht der Dinge schildert, gekennzeichnet. Es ist also leicht, die Übersicht zu behalten.

Die Charaktere wirken ausnahmslos lebendig. Durch die verwendete Perspektive, kann man ihre Gedanken und Gefühle glaubhaft nachvollziehen. Es macht von Anfang an Spaß, den Ereignissen zu folgen. Auch wenn es sich um einen Liebesroman handelt, braucht man keine allzu klischeehafte oder gar kitschige Geschichte zu befürchten. Denn Lisa Keil versteht es hervorragend, das Landleben und die Arbeit in der Tierarztpraxis, mit allen Höhen und Tiefen, so in die Handlung einzuflechten, dass es authentisch wirkt. Es kommt dabei sowohl zu humorvollen, als auch zu Herzen gehenden Szenen. Dadurch bleibt die Handlung abwechslungsreich und spritzig. Man gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Der spritzige Schreibstil, die lebendigen Charaktere und eine wohldosierte Prise Humor, machen diesen Liebesroman zu einem echten Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Faszinierender Auftakt

Libellenjahre
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Constanze von Warthenberg ist 19 Jahre alt, als sie bei einer Segelregatta im Jahr 1930 den gutaussehenden Clemens Rosanowski aus Warschau kennenlernt. Aus dem Kennenlernen wird schließlich die große Liebe. ...

Constanze von Warthenberg ist 19 Jahre alt, als sie bei einer Segelregatta im Jahr 1930 den gutaussehenden Clemens Rosanowski aus Warschau kennenlernt. Aus dem Kennenlernen wird schließlich die große Liebe. Constanzes Eltern sind nicht gerade angetan von dem jungen Mann, doch mit der Unterstützung ihrer Großmutter Charlotte, ringt Constanze den Eltern die Einwilligung in die Ehe ab. Das junge Ehepaar lässt sich in Danzig nieder und erlebt leichte und harmonische Jahre. Doch als in der alten Hansestadt die neuen Machthaber das Ruder in die Hand nehmen, ziehen erste dunkle Wolken im Leben von Constanze und Clemens auf, die darin gipfeln, dass Clemens, ausgerechnet gegen sein Heimatland Polen, in den Krieg ziehen muss. Die innigst ersehnten Feldpostbriefe werden im Verlauf der Jahre seltener und schließlich erreicht Charlotte eine Nachricht, die sie dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen und Richtung Westen zu fliehen.....

"Libellenjahre" ist der erste Band der Saga um die ostpreußische Familie von Warthenberg. Im Zentrum der Ereignisse steht Constanze, die jüngste Tochter der Warthenbergs. Man beobachtet, wie sie die große Liebe findet und welchen Einfluss das dramatische Weltgeschehen darauf nimmt.

Der Einstieg in diesen Roman beginnt bereits erschütternd und aufwühlend, denn man beobachtet Constanzes eilige Flucht, die sie in den Westen führen soll. Danach wird man in Rückblicken durch Constanzes bisheriges Leben geführt und erfährt, wie sich die große Liebe zwischen ihr und Clemens entwickelt hat und welche Höhen und Tiefen sie dabei durchlebt haben. Dabei gelingt es der Autorin hervorragend, die Gefühle intensiv zu vermitteln, ohne dabei zu dick aufzutragen.

Der Schreibstil ist eindringlich. Protagonisten und Handlungsorte wirken äußerst authentisch. Dadurch hat man keine Schwierigkeiten, ganz in der Erzählung zu versinken und sie gespannt zu verfolgen. Der damalige Zeitgeist schwebt lebendig zwischen den Zeilen und wird durch die angepasste Ausdrucksweise untermauert. Dadurch fiebert man mit den Charakteren mit und verfolgt interessiert, welche Wendungen das Schicksal für sie vorgesehen hat und welche Entscheidungen sie treffen. Man gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Die politischen Hintergründe sind gut recherchiert und fließen glaubwürdig ins Geschehen ein. Sie nehmen nicht zu viel Raum ein, sorgen aber dennoch für eine authentische Hintergrundkulisse, die das Leben von Constanze und Clemens beeinflusst.

Ein intensiv und äußerst glaubwürdig erzählter Auftakt, der durch eine unerwartete Wendung am Ende dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Berührt und regt zum Nachdenken an

Das Haus der Frauen
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Die erfolgreiche Anwältin Solène lebt in Paris. Als einer ihrer Mandanten, nach einem harten Urteil, mit dem Solène und er nicht gerechnet hatten, eine folgenschwere Entscheidung trifft, erleidet Solène ...

Die erfolgreiche Anwältin Solène lebt in Paris. Als einer ihrer Mandanten, nach einem harten Urteil, mit dem Solène und er nicht gerechnet hatten, eine folgenschwere Entscheidung trifft, erleidet Solène einen Zusammenbruch. Sie zieht sich nicht nur vollkommen zurück, sondern stellt ihr ganzes Leben in Frage. Dann besinnt sie sich auf ihr Talent, mit Worten umzugehen und beschließt, es ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus einzusetzen. Dort trifft sie auf unterschiedliche Schicksale. Sie hilft den Frauen, Briefe zu schreiben und lernt sie dadurch besser kennen. Solènes Sicht auf sich selbst und die Schicksale um sie herum, beginnt sich zu wandeln. Dabei setzt sie sich auch mit der Geschichte des Frauenhauses auseinander, das vor 100 Jahren, allen Widerständen zum Trotz, von Blanche Peyron und ihrem Mann Albin gegründet wurde....

Genau wie in ihrem Debütroman "Der Zopf", versteht es die Autorin Laetitia Colombani wieder hervorragend, unterschiedliche Schicksale eindringlich miteinander zu verknüpfen. In "Das Haus der Frauen" steht im aktuellen Handlungsstrang die erfolgreiche Anwältin Solène im Zentrum der Ereignisse. Sie wirkt sehr authentisch, wobei ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale, die ihr im Frauenhaus begegnen, gehen nicht nur ihr nahe, denn wie werden so lebendig geschildert, dass man alles vor Augen hat, ganz in die Handlung eintauchen und die Gefühle nachvollziehen kann. Natürlich herrscht an dem Zufluchtsort der vielen Frauen nicht nur Sonnenschein. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten. Doch es gibt auch kleine Erfolge, an denen man sich gemeinsam mit Solène erfreuen kann.

In einem weiteren Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit geführt und lernt dort Blanche Peyron und ihren unermüdlichen Einsatz für die Armen kennen. Man erfährt mehr von ihr und ihrem Wirken. Dabei beobachtet man, wie es dazu kam, dass der Schutzort für die Frauen überhaupt entstehen konnte. Beide Erzählstränge sind durchgehend interessant. Laetitia Colombanis Schreibstil wirkt einfach, aber wunderbar zu lesen und überrascht stellenweise durch beinahe poetische Zeilen. Man kann sich dadurch nicht nur ganz auf die Handlung einlassen, sondern überdies jede Zeile genießen. Dabei wird man oft eindringlich zum Nachdenken angeregt. Denn es gelingt ihr hervorragend, historische Fakten aus dem Leben und Wirken von Blanche Peyron, mit der fiktiven Geschichte der Anwältin Solène zu verknüpfen.

Ein eindringlich geschilderter Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Spannender Pageturner!

Der Luzifer-Killer
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In einem zugefrorenen Teich wird ein Kindersarg entdeckt. Zum Glück befindet sich keine Leiche darin. Der Inhalt gibt allerdings Rätsel auf, da sich ein geheimnisvoller Code und ein Foto darin befindet, ...

In einem zugefrorenen Teich wird ein Kindersarg entdeckt. Zum Glück befindet sich keine Leiche darin. Der Inhalt gibt allerdings Rätsel auf, da sich ein geheimnisvoller Code und ein Foto darin befindet, auf dem Klara Frost und Erik Donner in ihren Studientagen zu sehen sind. Klara Frost versucht den Code zu entschlüsseln und außerdem Kontakt zu Donner aufzunehmen. Beides wird allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Als schließlich ein altes Video im Netz auftaucht, das nach und nach ein altes Verbrechen enthüllt und zeitgleich eine Mordserie startet, versucht Klara Frost erneut Donner zu erreichen. Doch von ihm fehlt jede Spur. Dafür mischt sich plötzlich Sokrates Vogel ein.....

Mittlerweile sind von Elias Haller in der Erik-Donner-Reihe sieben Bände erschienen und drei, in denen Klara Frost ermittelt. In "Der Luzifer-Killer", der unabhängig von diesen beiden Reihen ist, treffen die beiden eigenwilligen Hauptcharaktere, die sich offensichtlich aus Studienzeiten kennen, zum ersten Mal bei Ermittlungen aufeinander. Außerdem darf man sich auf ein Wiedersehen mit Sokrates Vogel, einem knurrigen, alten Ermittler, der fast noch schräger als Donner selbst ist, und den man bereits in "Tod und kein Erbarmen" kennenlernen durfte, freuen. Fans der beiden Reihen dürften dieses Aufeinandertreffen genießen. Doch auch Neueinsteiger werden keine Schwierigkeiten haben, den aktuellen Ermittlungen zu folgen.

Der Einstieg gelingt mühelos, da sich Elias Haller nicht mit langatmigem Vorgeplänkel aufhält, sondern gleich mitten ins Geschehen führt. Das Interesse an dem geheimnisvollen Sarg und dem Code ist sofort vorhanden. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, da in diesem Band einige Ermittler mitmischen. Da alle ihre ganz besonderen Eigenarten haben und sich nicht unbedingt von den anderen in die Karten schauen lassen wollen, kann man sich entspannt zurücklehnen und das zeitweilige Kompetenzgerangel genießen. Dabei hält der eigenwillige Sokrates Vogel zunächst das Zepter fest in der Hand.

Auch wenn die Spurenlage erste Hinweise ergibt, kann man sich nicht wirklich sicher sein, wer der Täter ist und was genau hinter den Morden steckt. Dadurch bleibt die Handlung durchgehend spannend und nicht so leicht zu durchschauen. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Das liegt sowohl an den durchgehend spannenden Ermittlungen, als auch an den eigenwilligen Charakteren, die diesen Thriller zu einem ganz besonderen Lesevergnügen machen. Dadurch fliegt man förmlich durch die Handlung. Elias Haller ist dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit seinen Charakteren umzugehen und so ist es auch dieses Mal. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen also nicht sein, denn der Autor traut sich wirklich was und ist für einige Überraschungen gut.

Ein atemlos spannender Thriller, bei dem die eigenwilligen Hauptcharaktere aufeinandertreffen und endlich gemeinsam ermitteln. Absolute Leseempfehlung!

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