Sehr starker Anfang, am Ende leider etwas schwach
In "Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich" geht es um Delaney, die in der Finanzabteilung des Mercy-Krankenhauses arbeitet und zu Beginn des Romans die Aufgabe zugeteilt bekommt, Kürzungen in der Kinderstation ...
In "Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich" geht es um Delaney, die in der Finanzabteilung des Mercy-Krankenhauses arbeitet und zu Beginn des Romans die Aufgabe zugeteilt bekommt, Kürzungen in der Kinderstation vorzunehmen. Dabei trifft sie auch den "Chef" der Kinderstation, Josh, der kein Potential für ihre Einsparpläne sieht und Delaney auffordet, sich selbst ein Bild zu machen, indem sie selbst ein paar Tage auf der Kinderstation arbeitet. Sehr schnell kommt es zwischen den beiden zu mehr Gefühlen als aufgrund ihres Arbeitsverhältnisses gut für sie wäre...
Das Cover ist recht gut gelungen und passt auch ganz gut zum Buch. Ebenso finde ich den Titel sehr schön und passend. Die Leseprobe war für mich sehr vielversprechend, und der Roman hat auch in den ersten zwei Dritteln gehalten was ich mir erhofft hatte.
Der Erzählstil war überdurchschnittlich gut, man konnte sich sehr schnell in die Geschichte und insbesondere die beiden Hauptfiguren einfühlen. Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch immer abwechselnd aus den beiden Perspektiven geschrieben wurde. So ist es noch leichter, mehrere Seiten zu betrachten und Missverständnisse die zwischen den Figuren aufkommen, besser nachvollziehen zu können.
Thematisch fand ich den Roman ebenfalls sehr interessant, man hat tolle Einblicke in das Geschehen auf einer Kinderstation und in einem Krankenhaus im Allgemeinen bekommen und ich konnte sogar noch das ein oder andere darüber lernen - ohne, dass die Geschichte langweilig geworden wäre.
Die Hauptcharaktere fand ich von Anfang an sehr sympatisch, schon in der Leseprobe habe ich mich in Delaney und Josh verliebt. Beide haben eine gewisse Tiefe, eine interessante Vergangenheit, die mit der Zeit ans Licht kommt, und tolle Charaktereigenschaften.
Aber auch die Nebenfiguren wurden toll dargestellt. Auf der "guten" Seite gibt es zunächst Megan, die Freundin und Kollegin von Delaney, die diese stets unterstützt - mental und auch anders und einfach meiner Meinung nach eine absolut tolle Freundin ist. Dann gibt es Molly und Millie, beide eher in Joshs Umgebung, die diesen unterstützen. Gemeinsam sorgen die drei für die passenden humorvollen Szenen im Roman.
Auf der "schlechten" Seite gibt es hauptsächlich Kevin, einen radikalen Arbeitskollegen von Delaney. Auch er wird toll geschildert, bekommt einen klaren zu ihm passenden Charakter und macht die Dinge, die dazu passen.
Die Gefühle und Emotionen kommen in diesem Roman ebenfalls nicht zu kurz. Seien es jetzt die Gefühle zwischen Delaney und Josh oder die Gefühle die man selber beispielsweise den Patienten entgegenbringen kann und muss. Alles wird gut beschrieben und man kann das meiste auch direkt fühlen.
Bis hierhin also alles klasse, jetzt kommt mein großes ABER:
Nachdem das Buch in den ersten zwei Dritteln beinahe schon meine Topränge der Lieblingsbücher erreicht hat, war das letzte Drittel einfach sehr enttäuschend. Ohne jetzt zu viel vorweg nehmen zu wollen, sage ich nur, dass auf einmal zu viel Action geschieht, die an der Stelle einfach unpassend ist. Einiges Neues und Interessantes wird noch kurz angesprochen und dann ganz schnell wieder verworfen, ohne für den weiteren Verlauf in relevant gewesen zu sein. Die Fragen die zuvor aufgekommen sind werden zwar beantwortet, für mich ging das viel zu schnell und auch viel zu glatt über die Bühne.
Insgesamt war es ein tolles Buch, das viele starke Kapitel und Szenen hat und ganz viele tolle Figuren beinhaltet. Dennoch wirft der letzte Abschnitt leider einen Schatten über die ganze Geschichte, irgendwie bin ich mir sicher, dass das besser gewesen sein könnte...
Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung für dieses eher kurzweilige aber dennoch recht tiefgehende Buch mit interessanten Themen, vielen Gefühlen und tollen Charakteren.