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Veröffentlicht am 16.03.2020

Lass die Blumen sprechen- Atmosphärisch dichte, packende Fortsetzung, noch besser als der Vorgängerband!

VANITAS - Grau wie Asche
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Carolin ist zurück in Wien und hofft dass sie nun in Zukunft, nach ihrem erzwungenen Abstecher nach Deutschland, unbehelligt bleibt von der Polizei und natürlich auch von ihren Verfolgern. Carolin hat ...

Carolin ist zurück in Wien und hofft dass sie nun in Zukunft, nach ihrem erzwungenen Abstecher nach Deutschland, unbehelligt bleibt von der Polizei und natürlich auch von ihren Verfolgern. Carolin hat sich geschworen, nie wieder etwas zu tun, dass sie in den Fokus der Öffentlichkeit geraten lässt, doch das Schicksal meint es diesbezüglich nicht gut mit ihr. Ausgerechnet auf dem Wiener Zentralfriedhof gehen Grabschänder um, die sich nicht nur mit Grabschmierereien aufhalten, sondern auch noch die Gebeine der Toten hervorholen, um sie auf groteske Art zu inszenieren. Für die Presse ist das natürlich ein gefundenes Fressen und als dann auch noch ein Mord geschieht, der wohl ebenfalls von den Grabschändern verübt wurde, bekommt der Fall zusätzliche Brisanz.

Und ausgerechnet Carolin, die immer noch im kleinen Blumenladen am Friedhof arbeitet, findet wichtige Hinweise. Der leitende Ermittler wird neugierig, als er Carolin kennen lernt und ahnt, dass sie Geheimnisse hat. Sein Nachbohren macht die junge Frau nervös und so beschließt sie, sich in der Nacht heimlich selbst auf die Lauer zu legen um die Täter zu finden, damit möglichst bald wieder Ruhe einkehrt in ihrem Leben. Doch scheinbar wird daraus erst einmal nichts, denn ein weiterer, sehr neugieriger Mann tritt in ihr Leben. Wurde er womöglich von ihren Verfolgern geschickt? Wurde sie enttarnt? Und wieso meldet sich ihr deutscher Kontaktmann Robert nicht? Die Zeit läuft ihr langsam davon und Carolin wird immer nervöser…

Nachdem man die Romanheldin Carolin, deren Story in „Ich-Form“ geschildert wird, bereits im Vorgängerband „Schwarz wie Erde“, kennenlernen durfte, erfährt man diesmal etwas mehr über ihren bisherigen Werdegang, beispielsweise wie sie in ihre gefährliche Lage geriet, was sie tat und welche Verluste sie zu dem vorsichtigen und ängstlichen Menschen haben werden lassen, der sie nun ist. Die Romanheldin bekommt somit viel mehr Konturen und man kann sich gut in sie hineindenken. Aber man begreift nun auch, in welcher gefährlichen Lage sich Carolin befindet. Die ständig über sie schwebende Gefahr, sorgt für zusätzliche Spannung und ich fand diesen zweiten Teil daher noch ein Tickchen besser und atmosphärisch dichter, als den Einstiegsband.

Zugegeben, so ganz nachvollziehen konnte ich es auch diesmal nicht, dass sich Carolin wieder einmal einmischt, anstatt einen großen Bogen um den ungelösten Fall zu machen, der augenscheinlich ja nichts mit dem ihren zu tun hat. Einerseits ist sie dermaßen vorsichtig, vorausschauend und umsichtig, schafft sich einen zusätzlichen „sicheren“ Unterschlupf, andererseits verhält sie sich dann in anderen Situationen so fahrlässig. Abgesehen von diesem Kritikpunkt, fand ich den Roman jedoch wahnsinnig packend geschrieben. Was es mit den mordenden Grabschändern auf sich hat, offenbart sich dem Leser erst praktisch am Ende und die aufwühlende Auflösung hat es in sich. Und nun, nach dem Lesen des Krimis, den ich praktisch in einem Rutsch gelesen habe, würde ich nun gerne erfahren, wie es weiter geht mit Carolin, die sich im dritten Teil wohl in die Höhle des Löwen wagen wird…

Kurz gefasst: Lass die Blumen sprechen- Atmosphärisch dichte, packende Fortsetzung, noch besser als der Vorgängerband!

Vanitas Reihe:

1. Teil: Schwarz wie Erde
2. Teil: Grau wie Asche
3. Teil: Titel noch nicht bekannt

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein romantischer, prickelnder, herzerwärmender Liebesroman- so kann man es gut verschmerzen, dass der Roman ansonsten etwas handlungsarm ist.

Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft
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Der schwer verwundete, wochenlang ins Koma gefallene Captain Edward Rokesby, glaubt seinen Augen nicht zu trauen als er im Lazarett erwacht. An seinem Bett sitzt eine schöne, junge Frau, die er sogleich ...

Der schwer verwundete, wochenlang ins Koma gefallene Captain Edward Rokesby, glaubt seinen Augen nicht zu trauen als er im Lazarett erwacht. An seinem Bett sitzt eine schöne, junge Frau, die er sogleich als Schwester seines besten Freundes und Kameraden Thomas, erkennt. Denn Thomas pflegte stets eine Miniatur von Cecilia mit sich zu führen, seitdem beide in den amerikanischen Kolonien stationiert waren. Cecilia behauptet nun an Edwards Bett, sie hätten geheiratet. Da Edward, der bei einem Kampf einen kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen hatte, seit dem Erwachen unter Gedächtnislücken leidet, glaubt er Cecilias Behauptung, obwohl es ihm schon etwas seltsam vorkommt, dass sie angeblich durch eine Ferntrauung den Bund fürs Leben schlossen. Aber Edward weiß auch, dass er in den vielen Monaten, die er in den Kolonien verbringen musste, Cecilias Briefen an Thomas regelrecht entgegenfieberte, denn ihr Witz und ihre Warmherzigkeit spiegelten sich auch in ihren geschriebenen Worten wieder und halfen ihm und ihrem Bruder durch schwere Zeiten.

Als Edward erfährt, dass Cecilia auch den weiten Weg über Meer aus England wagte, weil sie beunruhigende Post vom Militär bekam, in der stand, dass Thomas schwer verwundet wurde, ist Edward alarmiert. Mehr noch, als Cecilia ihm mitteilt, dass Thomas Verwundung im örtlichen Lazarett, wo er sich eigentlich hätte befinden müssen, gar nicht notiert wurde. Es ist, als sei er vom Erdboden verschwunden. Edward, dem es insgeheim gefällt, dass Cecilia nun seine Frau ist, verspricht ihr alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen, um Thomas zu finden. Doch zunächst muss er wieder zu Kräften kommen. Beide beziehen eine kleine Soldatenwohnung und obwohl Cecilia sich geschworen hatte, Edward über ihr brisantes Geheimnis gleich nach dessen Erwachen aufzuklären, fehlt ihr so recht der Mut. Zudem mag sie Edward bereits sehr…

Nachdem im Sommer 2017 der erste Band der „Rokesby“ Reihe von Julia Quinn erschien, in dem Billie Bridgerton, die ältere Schwester von Edmund Bridgerton ( der mit seiner Frau später Violet, Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacynth zeugte und früh verstarb) hat sich der CORA Verlag sehr viel Zeit mit der Veröffentlichung des zweiten Teils gelassen. Doch nun ist er endlich zu haben und wir Leser dürfen endlich die Liebesgeschichte von Billies Schwager Edward Rokesby lesen. Bridgerton Fans werden sich sicherlich freuen, dass Billie nicht nur erneut kurz Erwähnung findet, sondern auch einen kleinen Auftritt hat in diesem Band. Doch abgesehen von den wenigen Zeilen, ist „Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft“ ein Zwei-Personen-Stück. Die Autorin nimmt sich viel Zeit damit, das Heldenpaar bekannt miteinander zu machen. Viele gemeinsame Gespräche untermauern ihre Zuneigung füreinander und ja, ich fand ihre Dialoge teils amüsant aber auch anrührend. Dennoch könnte ich Kritiker verstehen, die der Meinung sind, dass in diesem Roman einfach zu wenig geschieht. Das ist streng genommen tatsächlich der Fall. Allerdings wird man meiner Meinung dafür mit einer süßen, romantischen Liebesgeschichte belohnt- zudem hat Julia Quinn das Schreiben nicht verlernt und verleiht ihrem aktuellen Roman eine gewohnt leichte, beschwingte Note. Zwar hätte ich mir in einem Punkt gewünscht, dass die Autorin anders entschieden hätte, ( darf ich an dieser Stelle leider nicht erwähnen/ Spoiler!) doch hat mir „Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft“ sogar noch besser gefallen, als der erste Band, was vor allem auch daran lag, dass ich Cecilia und Edward so sympathisch fand. Edward ist einfach ein toller, sensibler Romanheld! Und selbst wenn Cecilia ihr Geheimnis eine Spur zu lang für sich behält, mochte ich sie dennoch. Ein wenig erinnerte mich die Handlung in groben Zügen an den romantischen Film „Während Du schliefst“, wenn auch in stark abgeänderter Form, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Romantikfaktor ist hier reichlich vorhanden, untermalt von prickelnden Liebesszenen und wem es lediglich um eine toll geschriebene Liebesgeschichte geht, wird hier voll auf seine Kosten kommen!

Kurz gefasst: Ein romantischer, prickelnder, herzerwärmender Liebesroman- so kann man es gut verschmerzen, dass der Roman ansonsten etwas handlungsarm ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein Debüt, das mich positiv überrascht hat!

Ein ungezähmtes Mädchen
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Nach dem Tode ihres Vaters, eines Wissenschaftlers, wird die junge Beatrice von der Familie ihres Onkels väterlicherseits aufgenommen. Während sie sich wunderbar mit ihrer schüchternen Cousine Sofia versteht, ...

Nach dem Tode ihres Vaters, eines Wissenschaftlers, wird die junge Beatrice von der Familie ihres Onkels väterlicherseits aufgenommen. Während sie sich wunderbar mit ihrer schüchternen Cousine Sofia versteht, bleiben ihr die Übrigen, Cousin Edvard, Tante Harriet und ihr Onkel Wilhelm persönlich, sehr fremd. Dennoch ist sie ihnen trotz der strengen Erziehung sehr dankbar dafür, dass sie bei ihnen leben darf.

Im Alter von siebzehn Jahren begegnet Beatrice, die zusammen mit Edvard und Sofia die Oper besucht, einem attraktiven Mann, der in Begleitung einer Halbweltdame ist. Und nur wenig später zeigt dieser in der Pause der gelangweilten Beatrice berühmte Gemälde, die in der Oper aushängen. Beatrice ist fasziniert vom Norweger Seth Hammerstaal, einem erfolgreichen Unternehmer, der jedoch in dem Ruf steht äußerst skrupellos zu sein. Doch bei weiteren Begegnungen muss sie feststellen, dass Seth in Wirklichkeit ein freundlicher und sympathischer Mann ist, der seine Familie über alles liebt und umsorgt und zudem auch sehr viel Geld für karitative Zwecke spendet. Dennoch sitzt der Stachel der Eifersucht tief, als ihr zugetragen wird, dass Seth sich um eine reiche Deutsche bemüht, obwohl er Beatrice zuvor bereits leidenschaftliche Küsse raubte. Als ihr Seth einen Heiratsantrag macht muss Beatrice ihn schweren Herzens abweisen. Was Seth nicht ahnt, ist, dass Beatrice Onkel sie mit einem älteren und grausamen Mann verheiraten will, der Edvards Karriere dienlich sein könnte- verweigert sie sich, muss Sofia den Mann an Beatrices statt heiraten. Da Beatrice genau weiß, dass das Sofias Ende bedeuten würde, die ebenfalls frisch verliebt ist, doch eine zartere Konstitution als sie besitzt, opfert sie sich für ihre Cousine. Nicht ahnend worauf sie sich einlässt und welches grausame Schicksal sie erwartet.

Unterdessen reagiert Seth wie betäubt auf Beatrices Abweisung und zieht sich enttäuscht zurück. Nun ist Beatrice allein auf sich gestellt und sieht sich Auge um Auge einem Ehemann gegenüber, der sie spüren lässt, wie sehr er sie eigentlich verachtet und hasst.
Wird es dennoch einen Ausweg für Beatrice geben und werden sie und Seth später ihr Glück finden?

Die Schwedin Simona Ahrstedt lässt in ihrem ersten historischen Roman in deutscher Übersetzung die Zeit um 1880 herum aufleben. Wirklich interessant fand ich dabei, dass dieser Roman nicht an den üblichen Schauplätzen spielt, die ich bislang gewohnt war, (England/Deutschland) sondern dass die Autorin ihre Leser in ihre Heimat, nach Stockholm entführt. Ein Setting das mir in Bezug auf die Zeitepoche, in der dieser Roman spielt; bislang noch nie untergekommen ist und der erste Grund dafür war, dass ich neugierig auf „Ein ungezähmtes Mädchen“ wurde. Zugegebenermaßen klingen die schwedischen Namen der Protagonisten zunächst ein wenig sperrig im Ohr und man muss sich konzentrieren, dass man anfangs nicht schnell den Faden verliert, da man beim Lesen dieser Geschichte einer Vielzahl an Nebenfiguren begegnet, doch wenn man sich einmal eingefunden hat, wird man durch die sehr fesselnde Story belohnt.

Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Liebesroman und Sittengemälde der damaligen Gesellschaft und beleuchtet die Art und Weise wie sehr Frauen in dieser Zeitepoche Einschränkungen unterworfen waren, näher. Es ist somit nicht nur ein Unterhaltungsroman für Romantiker, sondern spiegelt ebenfalls auf sehr eindringliche Weise die Ängste, Sorgen und Wünsche der Frauen; hier durch Beatrice und Sofia verkörpert, wieder.

Besonders Beatrices Schicksal hat mich dann auch sehr beschäftigt; eine Romanheldin die zugleich die typische Naivität einer behüteten jungen Frau als auch Intelligenz und Mut in sich vereint. Besonders imponiert hat mir jedoch an ihr, dass sie stets wusste was sie wollte und dass sie sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Glück für schwächere Personen aufopferte. Sicherlich mag die Geschichte ein wenig vorhersehbar gestrickt sein, dennoch unterhält sie und zudem wirken die Akteure durch die Art und Weise wie die Autorin zu schreiben vermag sehr lebendig. Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt erinnerte mich dabei ein wenig an den des Autorenduos Iny Lorentz.
Ein wenig enttäuscht war ich ehrlich gesagt davon, wie schnell sich Seth damit abgefunden hat, dass Beatrice ihn abgewiesen hat. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Hartnäckigkeit seinerseits gewünscht. Aber trotz diesem kleinen Kritikpunkt hat mich der Debütroman der Autorin positiv überrascht.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Spannender, knackiger und kurzweiliger Psychothriller

Das Echo deines Todes
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Lara und ihre Freundinnen Becca, Michelle und Eileen verbringen den Sommer auf einer kleinen schwedischen Insel, die der Familie von Becca gehört. Während Michelle als ihre Anführerin gilt, ist Becca eher ...

Lara und ihre Freundinnen Becca, Michelle und Eileen verbringen den Sommer auf einer kleinen schwedischen Insel, die der Familie von Becca gehört. Während Michelle als ihre Anführerin gilt, ist Becca eher der verträumte Künstlertyp. Sie liebt das Malen und hört dabei gerne laute Musik. Eileen ist dagegen sehr schüchtern und lediglich ein Mitläufer in der Clique, währen Lara, bis sie ihre Freundinnen kennenlernte, in der Schule als unverstandener Freak galt. Dass sie an einer Form von Asperger leidet, wurde erst kürzlich diagnostiziert. Doch seitdem sie weiß, woran es liegt, dass sie halt manchmal etwas anders reagiert, als ihre Mitmenschen, versucht sich Lara damit zu arrangieren. Nur in Augenblicken großer Angst gerät sie außer sich, zitiert laut Gedichtverse, um sich abzulenken. Während ihres Aufenthaltes auf der Insel lernen sie die beiden Jungen, Vincent und Leon, kennen und nach ihrer letzten Party, einen Tag vor der geplanten Abreise, verschwindet Becca spurlos…

Gegenwart:

Lara fällt aus allen Wolken, als sie ein anonymes Schreiben erhält. Es ist eine Einladung auf die Insel zurückzukehren, auf der sie, bis zu Beccas Verschwinden, unbeschwerte Sommertage verbrachte. Auch Michelle und Eileen haben eine Einladung erhalten, doch von wem? Ist Becca damals doch nicht ums Leben gekommen, mit einem Boot gekentert, wie bislang alle annahmen?
Michelle, mit der Lara all die Jahre in gutem Kontakt geblieben ist, beschwört die Freundinnen, die Einladung anzunehmen, schon allein um Gewissheit über Beccas Schicksal zu erhalten.

Als sie auf der Insel ankommen, ist für alles gesorgt. Der Kühlschrank ist gut gefüllt und alles im Haus für ihren Aufenthalt vorbereitet. Doch von Becca fehlt weiterhin jede Spur. Überhaupt lässt sich erst kein anderer auf der Insel blicken. Doch dann treffen überraschend Vincent und Leon ein, die ebenfalls eine Einladung erhalten haben und von diesem Zeitpunkt an, überschlagen sich die Ereignisse. Lara und Eileen beobachten eine, vor ihnen flüchtende Frau, die aussieht wie Becca. Ist es ein Mensch aus Fleisch und Blut oder nur ein Ausbund der überreizten Phantasie der Frauen?

Nach „Das Gesicht meines Mörders“ und „Mein Tod in deinen Augen“, ist nun bereits der dritte Psychothriller von Sophie Kendrick erschienen. Allerdings sind alle drei Romane Einzelbände. Die einzige Gemeinsamkeit; die Romanheldinnen in Sophie Kendricks Romanen haben etwas Besonderes an sich. Während Jennifer, beispielsweise an einer traumatisch bedingten Blindheit leidet, in „Mein Tod in deinen Augen“, hat Lara eine Asperger Syndrom Diagnose erhalten. Ich fand, dass die Autorin ihren Lesern sehr gut erklären kann, was Asperger mit Lara macht und auch die Gefühlswelt ihrer Heldin fand ich gut dargeboten.

Die „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ Story, mochte ich ebenfalls sehr, fand sie spannend, knackig und kurzweilig erzählt und obwohl ja letztendlich nicht viele mögliche Verdächtige in Frage kamen, für einen möglichen Mord, hatte die Autorin dennoch einige geschickte Wendungen eingebaut, so dass es nie langweilig wurde. Zugegeben, irgendwann kam dann doch der Punkt, an dem man sich denken konnte, wer etwas mit dem Verschwinden von Becca zu tun haben könnte, doch da das Motiv weiterhin im Dunklen blieb, wurde die Neugierde des Lesers bis zum Schluss geschürt.

Wer sich für diesen Roman entscheidet, bekommt jedoch keine metzelige Schlachterplatte geboten, sondern eher eine leichte, unterhaltsame Krimi/Thrillerlektüre.
Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Lara zu viel Vertrauen zeigte und zwar zu allen Akteuren, die ihr in dieser Geschichte begegneten, was für mich wenig glaubwürdig erschien. Daher habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen.

Kurz gefasst: Spannender, knackiger und kurzweiliger Psychothriller!

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Eine frische Brise weht auf der Insel- Humorvoller, luftig leichter Urlaubsschmöker, nicht nur für Syltfans zu empfehlen!

Ein Sommer auf Sylt
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Julia betreibt mit ihrem Freund Jo ein gut gehendes Architekturbüro. Doch das reicht dem ehrgeizigen Jo nicht. Er plant größer, moderner. Als Julias Vater überraschend verstirbt, vererbt er seiner Tochter ...

Julia betreibt mit ihrem Freund Jo ein gut gehendes Architekturbüro. Doch das reicht dem ehrgeizigen Jo nicht. Er plant größer, moderner. Als Julias Vater überraschend verstirbt, vererbt er seiner Tochter ein Haus auf Sylt. Ein Haus, von dem Julia gar nichts wusste. Tatsächlich gehörte es einst Julias Mutter und ihren zwei Schwestern. Nachdem diese ausgezahlt wurden, verblieb es jedoch in dem Besitz von Julias Vater. Jo ist außer sich vor Freude, als er von der Erbschaft erfährt und bedrängt seine Freundin, möglichst bald nach Sylt zu reisen, um das Haus gewinnbringend zu verkaufen. Obwohl es Julia nervt, dass Jo ihre Erbschaft so ganz selbstverständlich für sich beanspruchen will, reist sie auf die Insel. Mit im Schlepptau sind ihre Mutter und deren Schwestern, die Julia zuvor kontaktiert hatte, damit sie ihrer Mutter, in deren Not, Trost und Ablenkung spenden können. Doch Julias Plan geht leider nach hinten los. Was Julia nicht wusste- ihre Mutter und deren Schwestern haben sich bereits Jahre zuvor überworfen und streiten auf der Fahrt, gen Sylt, wie die Kesselflicker miteinander. Kurz vor dem Ziel ist Julia dermaßen genervt, dass sie einen Mann, der ihr an einer Raststätte, das letzte Brötchen in der Auslage vor der Nase wegschnappt, runterputzt. Der Mann sieht Julias Ausbruch aber eher gelassen und amüsiert sich prächtig.

Als sie, auf Sylt angekommen, das Haus in Besitz nehmen will, erlebt Julia allerdings eine böse Überraschung. Denn in dem Haus wohnt eine ältere Dame- angeblich zur Miete. Und diese Dame ist keine Unbekannte für Julias Mutter. Es ist Frau Engel, die Geliebte ihres Mannes. Julia fällt aus allen Wolken als sie davon erfährt. Besonders enttäuscht ist sie, weil ihre Mutter ihr diesen Umstand auf der ganzen Reise verschwiegen hat. Doch Julia lässt nicht so schnell locker und verlangt den Mietvertrag zu sehen. Bis die ältere Dame diesen vorweisen kann und bis Julia diverse Makler im Ort gefunden hat, kann jedoch noch einige Zeit vergehen und so suchen sich die vier Frauen eine Übernachtungsmöglichkeit. Ein Hotel hat noch Zimmer frei, die jedoch nicht gerade traumschön sind. Doch da alles ausgebucht ist, müssen sie in den sauren Apfel beißen. Der Haken an der Sache- ausgerechnet der unverschämte Brötchenmann, den Julia einen Tag zuvor verbal zusammengefaltet hatte, ist der Besitzer des Hotels.

Nachdem die Fronten zwischen Julia und Mats geklärt sind, entpuppt sich der attraktive Mann jedoch als freundlicher Gastgeber, der es sich zur Aufgabe macht, Julia zu zeigen, dass Sylt auch eine schöne Seite besitzt, abseits des Trubels und dass das Inselleben durchaus lebenswert und keinesfalls langweilig ist.
Julia, die fürchtet einen Inselkoller zu bekommen, lässt sich nur zögerlich auf seine Einladung ein…

„Ein Sommer auf Sylt“, ist nach „Sommer mit Aussicht“, mein zweiter Roman der Autorin Lena Wolf. Während ich „Sommer mit Aussicht“ zwar gut geschrieben fand, aber ein wenig mit den Romanfiguren haderte die ein bisschen blass blieben, konnten mich Julia und ihre Verwandten mehr von sich einnehmen. Ich fand die Dialoge die Julias Mutter mit ihren schrulligen Schwestern führt einfach nur klasse und witzig und auch die Geschichte liest sich kurzweilig und amüsant. Wie die Schwestern nach Jahren der Funkstille wieder lernen müssen, sich zusammenraufen, wird unterhaltsam erzählt, aber trotz aller Leichtigkeit, die diesem Roman anhaftet, sorgt dann und wann, die nötige Prise Ernsthaftigkeit zur rechten Zeit dafür, dass die Geschichte ein wenig mehr Tiefe bekommt und macht sie rund. Zwar erzählt Lena Wolf in ihrem Roman eine kleine Liebesgeschichte, doch überlässt sie dabei jegliche Liebesszenen lieber der Phantasie der Leser. Dafür beschreibt sie ausführlich und bildhaft die Sylter Landschaft, so dass sich beim Lesen schnell das richtige Urlaubsfeeling einstellt. Einen halben Punkt abgezogen bei meiner Bewertung habe ich jedoch, weil ich fand, dass die Romanheldin ein wenig zu lange auf der sprichwörtlichen Leitung stand, überhaupt zu zögerlich agierte und vor allem, weil sie sich dem Mann, den sie liebte, eine wichtige Angelegenheit zu lange verschwieg, was einfach unglaubwürdig anmutete.

Kurz gefasst: Eine frische Brise weht auf der Insel- Humorvoller, luftig leichter Urlaubsschmöker, nicht nur für Syltfans zu empfehlen!


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