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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Wieder bestens recherchiert und geschrieben

Gut Greifenau - Goldsturm
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Mit dem dritten Band über das Gut Greifenau, der Morgenröte, war die Reihe eigentlich beendet. Aber nur eigentlich. Leider wollte der Verlag dann doch noch ein weiteres Buch und das war meiner Meinung ...

Mit dem dritten Band über das Gut Greifenau, der Morgenröte, war die Reihe eigentlich beendet. Aber nur eigentlich. Leider wollte der Verlag dann doch noch ein weiteres Buch und das war meiner Meinung nach zu viel.

Goldsturm zeigt sehr eindrücklich, wie es vielen Menschen nach dem Ersten Weltkrieg ging. Der Adel verarmte und die Arbeiter standen auf der Straße. Der Kaiser dankte ab und was danach kam, war auch nicht besser als mit ihm. Kein Regierungschef schaffte es, dass alle Menschen genug zu essen hatten. Die galoppierende Inflation nahm überhand und nur wenige konnten davon profitieren. Das hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut geschildert. Wir treffen viele Bekannte wieder und können ihren weiteren Weg nachverfolgen. So richtig spannend war das Buch für mich aber nicht.

Was mir gefiel, das waren die Fakten, welche Frau Caspian wieder sehr genau zusammentrug und verarbeitete. Aber auch bei Gut Greifenau ist es so, wie bei vielen anderen Dingen. Wenn es am schönsten ist, dann sollte man aufhören. Dennoch, das Buch war nicht schlecht und ich fand mich gut unterhalten. Aus dem Grund gebe ich auch vier Sterne, um der alten Zeiten willen. Das Buch sollte nicht für sich alleine gelesen werden. Die Vorgeschichte zu kennen erleichtert das Verständnis.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Urga und das Glück

Aufgetaut
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Aufgetaut war das erste Buch, welches ich vom Autor David Safier las. Hier geht es um eine Frau, die in der Steinzeit lebte. Das unglückliche Zusammentreffen einiger „Zufälle“ führte dazu, dass sie für ...

Aufgetaut war das erste Buch, welches ich vom Autor David Safier las. Hier geht es um eine Frau, die in der Steinzeit lebte. Das unglückliche Zusammentreffen einiger „Zufälle“ führte dazu, dass sie für eine unvorstellbare Zeit (33.000 Jahre) in einem Eisblock eingeschlossen war. Zum Glück hatte sie Gesellschaft, sie hielt ein Baby-Mammut auf dem Arm.

Ein junger Selbstständiger namens Felix Sommer ist vom Pech verfolgt. Er will einfach mal abschalten und bucht mit seiner Tochter eine Seereise. Dabei wird ein großer Eisklotz entdeckt und wer sich darin befindet, das wissen Sie bereits. Der junge Mann und seine Tochter sind dabei, als Urga, die Steinzeitfrau und ihr kleiner Begleiter aus der Erstarrung befreit werden. Urga möchte am liebsten gleich ins Meer springen und der kleine Mammut hinterher. Zum Glück gelingt ihnen das nicht und die Leser begleiten Urga samt Freund ins Leben nach der Steinzeit.

Aufgetaut wurde in zwei Zeiten und an zwei Orten geschrieben. Einmal ist es die Beschreibung des Lebens von Urga damals, und dann ihre Abenteuer heute. Der Autor schreibt abwechslungsreich und sein Humor ist tiefgründig. Eine seiner Hauptpersonen ist die Tochter des Selbstständigen, die kleine Maya. Sie ist gewitzt und macht die Erwachsenen immer wieder auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam. Zuweilen erscheint sie mir doch ein wenig zu vorlaut. Der Humor des Herrn Safier ist gewöhnungsbedürftig aber seine Erfolge mit den vorherigen Büchern zeigen, dass er von vielen Lesern so gewünscht wird. Die Zeichnungen auf dem Cover und der Rückseite stammen von Oliver Kurth. Das Buch ist ein Schmöker für zwischendurch, da er vom Alltagsgeschehen ablenken kann. Ich gebe ihm vier Sterne und eine Leseempfehlung. Wer allerdings hochwertige Literatur erwartet, der wird enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Literarisch ein Genuss

Der Bananentourist
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Der Bananentourist ist ein weiterer Band rund um die Hauptperson Oscar Donadieu. Er lässt sich aber sehr gut ohne Kenntnisse des ersten Buches lesen. Der junge Mann ist 25 Jahre alt, schüchtern und äußerst ...

Der Bananentourist ist ein weiterer Band rund um die Hauptperson Oscar Donadieu. Er lässt sich aber sehr gut ohne Kenntnisse des ersten Buches lesen. Der junge Mann ist 25 Jahre alt, schüchtern und äußerst Menschenscheu. Das liegt wohl mit an der Vergangenheit seiner Familie. Sein Vater war ein reicher Reeder und nichts war für Oscar schon immer wichtiger als Geld durch seiner Hände Arbeit zu verdienen.

Oscar hat genug vom Leben und seiner Umwelt. Er steigt auf ein Schiff und reist in Richtung Tahiti. Dort möchte er leben, weitab von der Zivilisation und ganz für sich alleine. Auf dem Schiff geschieht ein Mord und der Täter reist mit auf die Insel. Oscars Vorhaben bleibt keine Idee, er setzt sie tatsächlich um.

Bananentouristen ist ein Spitzname für gewisse Leute, die nicht zu den Einheimischen Tahitis gehören. Der Autor Simenon reiste damals sehr viel und das merkte ich sehr gut bei seinen Ausführungen über das Leben auf Tahiti. Wie die Menschen leben, womit sie ihr Geld verdienen und dass sie kaum anders sind als die Europäer zum Beispiel. Ja es stimmt, das Buch ist aktuell und für mich kaum zu glauben, dass es bereits vor so vielen Jahren geschrieben wurde.

Thomas Bockelmann schrieb einen ausführlichen Anhang. Es ist eine Nacherzählung des Buches und klärt so manche Frage auf, die ich nach dem Lesen des Hauptteils hatte. Die Sprache lässt sich gut lesen und für mich war sie ein Genuss. Die vier Sterne gebe ich sehr gerne und eine Leseempfehlung für Leute, die anspruchsvolle Literatur mögen. Einen Stern zog ich ab, weil mir die Handlung nicht immer realistisch vorkam.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Aktuelles Thema, spannend verpackt

Feuerland
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Nachdem mir bereits „Der Patriot“ recht gut gefiel, wollte ich auch das neue Werk von Pascal Engman unbedingt lesen. Ein Ort des Geschehens ist wieder Stockholm und die Story reist bis ins ferne Südamerika. ...

Nachdem mir bereits „Der Patriot“ recht gut gefiel, wollte ich auch das neue Werk von Pascal Engman unbedingt lesen. Ein Ort des Geschehens ist wieder Stockholm und die Story reist bis ins ferne Südamerika. Aber der Reihe nach: Matilda Malm arbeitet in einem Geschäft, wo unter anderem die teuersten Uhren des Marktes verkauft werden. An einem Nachmittag wird es von einem Fremden aufgesucht. Der verlangt keine hochwertigen Stücke, nur eine Liste möchte er haben. Die bekommt er anstandslos und die Inhaberin des Geschäfts zeigt den Vorfall nicht an.

Dann gibt es noch Vanessa. Sie ist Kommissarin und vorübergehen vom Dienst suspendiert. Sie fuhr Auto und das unter Alkoholeinfluss. Jetzt wurde ihr geraten, dass sie eine Therapie macht. Weitere Hauptdarsteller sind unter anderem Flüchtlingskinder und Mitglieder einer gefährlichen Gang, die nicht nur in Stockholm agiert. Die Spur der Verbrechen führt bis zur Colonia Rhein, welche ähnlich wie die Colonia Dignidad aufgebaut ist. Nur das bei der erstgenannten auch die Klinik Bavaria eine Rolle spielt.

Der Thriller ist spannend und das Ende ist so nicht vorhersehbar. Für mich wer zwischendurch zu lang. Sprich, die vielen Personen und Orte irritierten mich. Auch gibt es lose Enden aber ich denke, dass das so gewollt ist. Denn, der Autor hat mit Feuerland wohl den ersten Band einer Serie veröffentlicht. Vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle Liebhaber spannender Literatur.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Christen kämpfen gegen Christen

Die brennenden Kammern
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„Welcher Gott würde es zulassen, dass in seinem Namen so viele in Qual und Furcht und Schrecken sterben?“ (Zitat aus dem Buch „Die brennenden Kammern)

Glaubenskriege gibt es seitdem es die Religion gibt ...

„Welcher Gott würde es zulassen, dass in seinem Namen so viele in Qual und Furcht und Schrecken sterben?“ (Zitat aus dem Buch „Die brennenden Kammern)

Glaubenskriege gibt es seitdem es die Religion gibt und leider hat sich an der Brutalität und der Mordlust bis heute nichts geändert. In dem Buch „Die brennenden Kammern“ von Kate Mosse geht es um die Hugenotten und Frankreich. Auf den ersten Seiten wird der Leser auf die Tatsachen der Hugenottenkriege aufmerksam gemacht. Dann folgt eine schlicht gezeichnete Landkarte, die den Ort des Geschehens zeigt. Auch eine Aufstellung der handelnden Personen fehlt nicht. Hier führt die Autorin an, welche Menschen tatsächlich damals lebten und bei wem sie von ihrer dichterischen Freiheit Gebrauch machte.

Minou, eine junge Frau aus Carcassonne, lebt mit ihrem katholischen Vater und den beiden Geschwistern in einem kleinen Haus. Sie arbeitet in der Buchhandlung ihres Vaters und erhält dort einen kurzen Brief. Dessen Inhalt ist lediglich ein Blatt mit dem Satz: „Sie weiß, dass ihr lebt.“ Leider kann sie ihren Vater nicht nach dem Sinn der Botschaft fragen, denn die Ereignisse überstürzen sich. Sie lernt den jungen Piet Reydon aus Amsterdam kennen und das wiederum hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei ihr. Sie reist mit ihrem Bruder nach Toulouse und damit in höchste Gefahr.

Mit gefiel das Buch gut, da es durch gleichbleibende Spannung recht unterhaltsam war. Die Kriege zwischen Christen hat die Autorin beeindruckend geschildert. Zugleich auch die Not sowie den Hass auf beiden Seiten. Was bei mir für den Abzug eines Sterns sorgte, waren die unnötig in die Länge gezogenen Schilderungen von Gemetzel. Trotzdem, das Buch ist, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert und zudem zeigt es ein relativ unbekanntes Geschehen der Geschichte in Europa.

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