Ein sehr atmospährischer Roman !
Die stummen Wächter von Lockwood ManorEigentlich sind Romane dieser Art ja nicht unbedingt mein favorisiertes Genre, aber von Zeit zu Zeit rutscht dann doch immer wieder mal einer auf die Wunschliste, sofern mich der Klappentext schon fesseln ...
Eigentlich sind Romane dieser Art ja nicht unbedingt mein favorisiertes Genre, aber von Zeit zu Zeit rutscht dann doch immer wieder mal einer auf die Wunschliste, sofern mich der Klappentext schon fesseln und neugierig machen kann. Und genau dies, war bei DIE STUMMEN WÄCHTER VON LOCKWOOD MANOR der Fall.
Die Zeit, das Setting, die angekündigte Mystik durch ein tragisches Geheimnis und seltsame Ereignisse. Da war ich schon direkt neugierig und habe mich dann sehr gefreut, als das Buch bei mir ankam und ich loslegen konnte.
Die Geschichte startet aus Sicht von Hetty, in London 1939. Der 2. Weltkrieg hat gerade begonnen und das Londoner Natural History Museum muss evakuiert werden. Weil sich die Herren schon freiwillig zum Kriegsdient gemeldet haben, hat man Hetty die Leitung und Räumung des Museums übertragen. Lord Lockwood hat dem Museum angeboten, einige der Exponate und auch Hetty in seinem Herrenhaus aufzunehmen.
Und damit geht die Geschichte richtig los, denn auf Lockwood passieren seltsame Dinge. Lockwood hat erst kürzlich seine Frau und Schwiegermutter durch einen tragischen Unfall verloren und wohnt nun nur noch mit seiner, irgendwie psychisch instabil wirkenden Tochter Lucy in diesem riesigen Herrenhaus. Lucy wird von Albträumen geplagt und auch das Haus selbst birgt jede Menge düstere Geheimnisse.
Die beiden Frauen nähern sich im Verlauf der Geschichte an, erst freundschaftlich, später auch auf der romantischen Ebene.
Was mir hier sehr gut gefallen hat, war der dichte und unglaublich atmosphärische Schreibstil der Autorin. Manch einem mag er vielleicht ein bisschen ausufernd und langatmig erscheinen, aber ich fand ihn genau richtig so. Sie erschafft mit ihren detailreichen Beschreibungen sehr sehenswertes Kopfkino.
Die Figuren hätten für meinen Geschmack noch ein bisschen tiefer gezeichnet sein dürfen und auch ein bisschen mehr Spannung, besonders im Mittelteil, wäre schön gewesen.
Alles in allem hat mich dieser Roman, der wirklich besonders durch diesen großartigen Schreibstil glänzt, sehr gut gefallen.