Platzhalter für Profilbild

Nilchen

Lesejury Star
offline

Nilchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nilchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2020

Ein wenig James-Bond, ein wenig Douglas Adams

Qube
0

Wir schreiben das Jahr 2020 und ein epidemischer Virus versetzt die Welt in Angst und Schrecken. Wem dies noch nicht genug an gruseligen Nachrichten ist und den Blick in die Zukunft richten möchte, sollte ...

Wir schreiben das Jahr 2020 und ein epidemischer Virus versetzt die Welt in Angst und Schrecken. Wem dies noch nicht genug an gruseligen Nachrichten ist und den Blick in die Zukunft richten möchte, sollte zu Tom Hillenbrands futuristischer Thriller-Reihe greifen um die Welt der Hologrammatica. Der erste Band ‚ Hologrammatica‘ erschien genau vor einem Jahr und wurde gefeiert, nun legt Tom Hillenbrand nach mit ‚Qube‘. Die Verschmelzung von Science-Fiction und Thriller geht weiter!

Ich kannte den ersten Band der Reihe nicht, daher fiel es mir in der Tat an der ein und anderen Stelle schwer so viele futuristische Elemente zu verarbeiten – eine Art Information-Overload, aber das gab sich und die Spannung überwog.

‚Qube‘ versetzt uns ins Jahr 2091. Ein Journalist ist dabei Informationen über einen Zwischenfall, den sogenannten Touring II, ans Licht zu bringen. Ein Supergau einer KI (Künstlichen Intelligenz) die Jahre zurück liegt. Und nicht nur das, ein ‚Qube‘, also einen kleinen Würfel mit besagter KI, soll es noch geben. Da dieses Thema bei der UNO höchste Priorität hat, wird der Investigativjournalist observiert. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Unbelehrbaren diesen Qube zu finden und nicht zu aktivieren. Wird die Menschheit gerettet?

Neben diesem spannenden Szenario gibt sich Tom Hillenbrand größt mögliche Mühe ein realistisches Zukunftsszenario zu entwerfen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Lebenswirklichkeiten in diese Richtung gehen können. Die Details sind durchdacht und abgefahren – es macht Spaß sich einzudenken und diese doch sehr veränderte Welt der Zukunft aufzusaugen.

Ironischerweise, liest sich dieses Buch wohl besser als physisches Exemplar, da am Ende ein Glossar ist, dass ich zumindest gerne mal Bemüht habe und sogar mit 2 ebook readern jongliert habe um das technische Defizit zu kompensieren.

Fazit: Abgefahren gut! Ein wenig James-Bond, ein wenig Douglas Adams – ein Sciene-Fiction Thriller für alle die Gehirnjogging auf andere Art betreiben wollen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2020

Findet sich alles wieder an? 3 Brüder auf der Suche!

Ich und meine Chaos-Brüder – Hilfe, Staubsauger entlaufen! (Ich und meine Chaos-Brüder 2)
0

Den ersten Band dieser neuen „Chaos-Brüder“-Reihe haben wir GELIEBT! Verschlungen und schwups war es um, daher musste der 2. Band sofort her. Wir mussten doch wissen was die drei Brüder weiter aushecken!

Sarah ...

Den ersten Band dieser neuen „Chaos-Brüder“-Reihe haben wir GELIEBT! Verschlungen und schwups war es um, daher musste der 2. Band sofort her. Wir mussten doch wissen was die drei Brüder weiter aushecken!

Sarah Welk hat wie immer wunderbare Idee, hier ist der neue automatische Staubsauger der Mittelpunkt und ein Diebstahl…Nein! Eigentlich 2 Diebstähle. Das Figurenkabinett ist herrlich orchestriert und wunderbar zusammengewürfelt.

Da ist der dicke Lolo vom Kiosk um die Ecke, dann gibt es die alte verwirrte Nachbarin, toll.

Nur eines muss der sprachempfindliche Mensch wissen, das Buch strotzt von aktueller Sprache, da der Älteste der 3 Brüder schon etwas älter ist. Da gibt es Wörter wie „geil“, „krass“, „Alter“. Aber irgendwie passt es super und ist dadurch authentischer. Meine Kinder gebrauchen sollte Ausdrücke (noch) nicht. Daher hab ich mich noch etwas schwer getan es so unkommentiert vorzulesen bzw. lesen zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Es lebe die Humanität!

Das Haus der Frauen
0

Ihr Debüt ‚Der Zopf‘ hat mich stark beeindruckt und war eines dieser Bücher, für die ich jede Minute Freizeit hergab, hauptsache ich konnte weiterlesen! Laetitia Colombani kann bestechend gut erzählen. ...

Ihr Debüt ‚Der Zopf‘ hat mich stark beeindruckt und war eines dieser Bücher, für die ich jede Minute Freizeit hergab, hauptsache ich konnte weiterlesen! Laetitia Colombani kann bestechend gut erzählen. Das beweist sie in ihrem zweiten Roman genauso wie sie es mit dem ersten schon tat. Laetitia Colombani liegen Frauenschicksale am Herzen, das verbindet beide Bücher. Im ersten ging es um eine Verkettung von Schicksalen starker Frauen. Im ‚Das Haus der Frauen‘ setzt sie ein Zeichen der Solidarität, die heutzutage immer mehr untergeht. Humanität, ein respektvoller Umgang miteinander, auch wenn man zu den Ärmsten gehört. Eine Botschaft die unsere Gegenwart bitter nötig hat. Erzählt wird zum einen die Geschichte einer Anwältin in der Gegenwart, die nach einem Burnout wieder Lebenskraft schöpfen will und eine Anstellung als Öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen. Eine andere Art der Herausforderung. Kontrastiert wird dagegen das Leben einer willenstarken Frau aus gutem Hause, die ihr Leben den Armen widmete in den Anfängen der Heilsarmee. Und wie das zusammengehört, nehme ich nicht vorweg.
‚Das Haus der Frauen‘ hat mich persönlich nicht so gefesselt wie das erste Buch. Es ist gut, aber nicht so bestechend gut wie der erste Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2020

Für die echte Bücherfreund-Seele und alle die es werden wollen

Tagebuch eines Buchhändlers
0

Mit Hinblick auf den Brexit, habe ich mir am letzten Wochenende ein schottisches Buch gegönnt:
„Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Autor, selbst dieser besagte antiquarischer Buchhändler, ...

Mit Hinblick auf den Brexit, habe ich mir am letzten Wochenende ein schottisches Buch gegönnt:
„Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Autor, selbst dieser besagte antiquarischer Buchhändler, offeriert uns sein Tagebuch zur Lektüre.
Ein kauzig, aber liebenswerter Zeitgenosse, der uns mit hinter die Kulissen seiner Buchhandlung nimmt und uns einen exklusiven Einblick ermöglicht.
Zum einen erfährt man viel über den Wandel der Zeit in der Buchhändlerbranche über die letzten 20 Jahre, besonders die Auseinandersetzung mit dem Internethandel und wie der Branchenriese dominiert.
Dann bekommt der Leser einen erhellenden Einblick auf die Kundeninteraktion aus der Buchhändlersicht – amüsierend und erschreckend zugleich. Eingestreut werden dann noch persönliche Belange, wie der ungewünschte Besuch einer fremden Katze in der Wohnung,
Natürlich werden auch unzählige Bücher erwähnt, die allesamt im britischen Raum entstanden sind. Generell, ist dies ein sehr britisches/schottisches Buch. Aus diesem Aspekt heraus, würde ich diese Lektüre, wenn möglich, eher auf Englisch empfehlen. Geht doch sicher die eine oder andere charmante britische Formulierung verloren, auch wenn die Übersetzungsarbeit von Mechthild Barth außerordentlich gut ist.
Insgesamt ein Buch ohne jegliche Action, herrlich ereignislos, wunderbar, wenn man den eigenen Alltag mal über Bord werfen will.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2020

Wann ist es stärkender Glaube und wann ist es blinder Gehorsam?

Ein wenig Glaube
0

Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar ...

Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar Lyle und Peg haben ihren eigenen Sohn im ersten Jahr verloren und Lyle auch den Glaube an Gott. Später adoptieren sie Shiloh mit der sie sich auseinanderlebten. Als Shiloh Mutter wird und den Kindsvater verlässt, kehrt sie zu Lyle und Peg zurück. Mittlerweile findet sie Trost bei einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Aus Nähe zu Shiloh begeleiten Lyle und Peg sie. Immer mehr wird Shiloh in diese Gemeinschaft hineingezogen und beginnt ein Verhältnis zum Pastor Steven. Issac, ihrem Sohn, werden heilerische Fähigkeiten unterstellt und so muss er oft mit zu den Kranken. Konflikte und Familiennähe schwingen auf vielen Ebenen bis das toxische Gemisch explodiert und mit einer Katastrophe endet.
Wirklich beeindruckend wie gut Nikolas Butler die innere Zerissenheit der Eltern genauso gut darstellen kann wie der Wille zu Glaube den Shiloh in die Arme des Pastors treibt und sie blind macht für die Gefahr in der ihr Sohn schwebt.
Ein iteressanter Roman in Zeiten in denen viele den Glauben nutzen um ihre Ideale zu verteidigen, ein Roman der uns zeigt, dass blinder Gehorsam sehr schädlich sein kann und auch der Glaube Grenzen haben sollte.
Aber er zeugt auch von warmherzigen familiären Beziehungen.
Das alles schreibt Nikolas Butler mit einer leisen, aber kraftvollen Sprache.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere