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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2020

Geister der Vergangenheit

Abgenagt. Kommissar Kempff kommt auf den Hund
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Mit „Abgenagt“ legt der Autor den zweiten Teil seiner Reihe rund um Kommissar Kempff vor. Und wieder wird es ungemütlich in Timmendorfer Strand.

Da mir der erste Teil recht gut gefallen hat, hatte ich ...

Mit „Abgenagt“ legt der Autor den zweiten Teil seiner Reihe rund um Kommissar Kempff vor. Und wieder wird es ungemütlich in Timmendorfer Strand.

Da mir der erste Teil recht gut gefallen hat, hatte ich natürlich eine gewisse Erwartungshaltung an den zweiten Teil. Und was soll ich sagen, diese wurden zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.
Das Buch liest sich schön locker weg, ist aber weit entfernt davon als Cosy-crime zu gelten. Die Geschichte mit alle ihren Erkenntnissen, Entwicklungen und Überraschungen bietet eine gute, handfeste Krimikost, angereichert mit teils einzigartigen Charakteren. Sowohl die Hauptcharaktere, wie Kempff, als auch die Nebencharaktere sind ihren Rollen entsprechend gut in Szene gesetzt und drücken der Geschichte bzw. der entsprechenden Szene, ihren ganz eigenen Stempel auf. Dabei entstehen auch durchaus heitere Momente, die mich beim Lesen hier und da zum Schmunzeln gebracht haben.
Aber für einen Krimi ist ein gutes Maß an Spannung natürlich wichtiger und darauf wird in diesem Buch auch nicht verzichtet. Die Spannung sorgt für die genau richtige Atmosphäre und lässt die Seiten nur umso schneller dahinfliegen.
Ich hätte nichts dagegen noch mehr von Kommissar Kempff zu lesen und bin schon gespannt ob es noch weitere Abenteuer geben wird.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Niedlich, kuscheliger Wohlfühlroman

Körbchen unterm Mistelzweig
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Obwohl ich um Weihnachtsromane normalerweise einen großen Bogen mache – sie sind meist einfach zu kitschig für meinen Geschmack – konnte ich um dieses Buch keinen Bogen machen. Das Coverhündchen hat mich ...

Obwohl ich um Weihnachtsromane normalerweise einen großen Bogen mache – sie sind meist einfach zu kitschig für meinen Geschmack – konnte ich um dieses Buch keinen Bogen machen. Das Coverhündchen hat mich einfach für sich eingenommen. Zum Glück war die Geschichte, die die Kleine mitgebracht hat, dann doch genau richtig für mich.
Zuerst einmal handelt es sich wohl um den 5. Band einer Reihe, aber das viel beim Lesen gar nicht auf, deswegen behaupte ich mal, dass das Buch auch unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann.
Dabei hilft dann auch der sehr angenehme Schreibstil der Autorin, die hier eine lockere und heimelige Atmosphäre geschaffen hat ohne in den befürchteten Weihnachtskitsch abzurutschen oder etwas zu überspitzt darzustellen.
Der Ton, den sie anschlägt, ist, je nach Situation, mal heiter und mal ernst und das in dem genau richtigen Maße. Die ganze Geschichte hat etwas lebensnahes, lebendiges als könnte es genau so jederzeit und überall passieren.
Natürlich tragen auch die gut gezeichneten Charaktere das ihre dazu bei. Viola, Lukas und natürlich auch die kleine Miss Daisy sind einfach Charaktere zum gern haben, mit all ihren Ecken und Kanten. Und nicht zu vergessen die große Schar an Nebencharakteren, die alle ihren eigenen Kopf zu haben scheinen.

Ein sehr schöner, niedlicher und kuscheliger Wohlfühlroman – nicht nur für die Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Gerne mehr davon

Die Monster, die ich rief
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Owen Pitts Job ist im Grunde langweilig, wäre da nur nicht sein Boss. Pitt steht nämlich unverhofft auf dessen Speisekarte.

Das Buch steigt gleich mit einer guten Portion Sarkasmus in die Geschichte ein ...

Owen Pitts Job ist im Grunde langweilig, wäre da nur nicht sein Boss. Pitt steht nämlich unverhofft auf dessen Speisekarte.

Das Buch steigt gleich mit einer guten Portion Sarkasmus in die Geschichte ein und trifft damit bei mir den richtigen Nerv. Die ganzen Geschichte hat genau den jeweils richtigen Anteil an Sarkasmus, Ironie, männlichen Machtgehabe, Gefühlen und natürlich Action um einen an die Seiten zu fesseln.
Dieser 600+ Seiten Wälzer machte zuerst einen ziemlich mächtigen Eindruck, aber nachdem ich angefangen hatte zu lesen schrumpfen die Seiten schnell in sich zusammen und eine teils recht seltsam überdrehte Welt voller Monster breitete sich vor mir aus.
Der Autor hat die typischen Genreklischees beiseite gelegt und sich seine eigene Welt erschaffen in der zwar bekannte Wesen durchaus vorkommen, aber garantiert nicht wie man sie kennt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Owen Pitt, der diese Welt genauso wenig kennt wie der Leser. Man erkundet sie also quasi gemeinsam mit ihm.
Die Charakterzeichnungen gefallen mir gut und die Geschichte weißt den ein oder anderen Haudegen auf.

Wer es gerne mal etwas skurriler mag und auch blutiger Action nicht abgeneigt ist, für den ist dieser Pageturner genau das Richtige.

Habe das Buch quasi verschlungen und freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Zurück bei den Bradfords

Bourbon Sins
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Lane versucht die Familie und das Familienunternehmen zusammenzuhalten, was angesichts der derzeitigen Lage gar nicht so einfach ist.

Der zweite Teil rund um die Bradford Bourbon Company knüpft nahtlos ...

Lane versucht die Familie und das Familienunternehmen zusammenzuhalten, was angesichts der derzeitigen Lage gar nicht so einfach ist.

Der zweite Teil rund um die Bradford Bourbon Company knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an und führt die Geschichte gekonnt weiter.
J. R. Ward, die ich zuvor nur durch ihre Reihe um die "Black Dagger Brotherhood" kannte, kann auch Familienintrigen und Skandale gekonnt in Szene setzen, wie sie schon im ersten Teil bewies. Die Haupt- und Nebencharaktere sind gut gezeichnet und passen sich hervorragend in die die Welt ein in der sie leben und deren Gepflogenheiten ganz eigenen Regeln folgen.
Eine Welt in der man Gefühle und Geschäftliches besser trennen sollte und Liebe auf einem ganz anderen Blatt steht.
Es gibt ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren wie Lane, Lizzie, Edward oder Miss Aurora.

Das Buch hat mich wie schon sein Vorgänger von Beginn an gefesselt und hineingezogen in diese Welt, die so ganz anders ist und doch so ähnlich.

Wer den ersten Teil verschlungen hat, der wird auch den zweiten nicht aus der Hand legen können. Freue mich schon auf den dritten Teil

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Kellergedanken

Das geschwärzte Notizbuch
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Es soll das beste Drehbuch werden, das je geschrieben wurde. Für einen Film der die Welt verändern soll. Um dies wahr zu machen sitzt Pablo im Keller des Regisseurs Santiago Salvaterra.

Und so nimmt Pablo ...

Es soll das beste Drehbuch werden, das je geschrieben wurde. Für einen Film der die Welt verändern soll. Um dies wahr zu machen sitzt Pablo im Keller des Regisseurs Santiago Salvaterra.

Und so nimmt Pablo den Leser mit in seinen Keller und lässt ihn an den Ereignissen teilhaben, sozusagen. Den Pablos Ich-Erzähler-Perspektive sind seine Aufzeichnungen, die Rekapitulation dessen was alles vorgefallen ist. Ein stetiger, niedergeschriebener, innerer Monolog, der nicht geradlinig verläuft und zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her wechselt. Es ist ein Gedankenstrudel in dem Niederschreibender und Leser Gefahr laufen sich zu verlieren, von dem man ich aber auch nicht abwenden kann.

Dieses Buch war faszinierend, bedrückend und an machen Stellen auch etwas verwirrend. Dabei aber auch so einnehmend, dass es mir zwischendurch schwer fiel es aus der Hand zu legen, da ich einfach wissen wollte was weiter passiert. Denn es passiert so viel und gleichzeitig doch so wenig, das ich gar nicht in Worte fassen kann, was genau mich so an dem Buch fasziniert hat. Es hat mich einfach gepackt und mit in diesen Keller genommen.

Ein Buch so minimalistisch was Setting und Charaktere angeht und doch hat es alles was es braucht.

„Das geschwärzte Notizbuch“ lässt sich nur schwer in Worte fassen. Einfach lesen.

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