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Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein verschwundenes Baby, ein undurchsichtiger Profiler und eine taffe Crime-Podcasterin

Die Frequenz des Todes
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„Die Frequenz des Todes“ von Vincent Kliesch nach einer Idee von Sebastian Fitzek ist ein AURIS Thriller, der im Mai 2020 im Droemer Verlag erschienen ist.
„Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut….“ ...

„Die Frequenz des Todes“ von Vincent Kliesch nach einer Idee von Sebastian Fitzek ist ein AURIS Thriller, der im Mai 2020 im Droemer Verlag erschienen ist.
„Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut….“ – danach Kampfgeräusche und dann bricht der Notruf ab. Oswald Holder weiß, wenn einer aus diesem Tonfragment Informationen ziehen kann, die ihm helfen, das Kind zu finden und zu retten, dann ist es Matthias Hegel, seines Zeichens forensischer Phonetiker, aber auch ein Mensch, der wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzt. Dieser wiederum bringt mit einer List die Crime-Podcasterin Jula dazu, ihn bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Dabei gerät die junge Frau mehr als einmal in tödliche Gefahr.
Es handelt sich hier um den zweiten Teil der AURIS Reihe und auch wenn ich den ersten Teil nicht kenne, konnte ich der Handlung problemlos folgen. Der Schreibstil und die fesselnde Geschichte um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel und der Crime-Podcasterin Jula sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Jula ist zwar eine starke Frau, hat aber auch ihre verletzlichen Seiten. Die Undurchschaubarkeit des Charakters von Matthias Hegel kommt durch das Zusammenspiel mit ihr erst richtig zur Geltung. Immer wenn man meint, man wüsste, wie es jetzt weitergeht, kommt eine erneute überraschende Wende. Und doch führen am Ende alle Fäden plausibel zusammen. Es bleibt nichts ungeklärt, was geklärt werden muss. Natürlich bleibt einiges offen, doch das wird mit Sicherheit im nächsten Band weiter geklärt werden. Durch die Geschichte zieht sich ein roter Faden, der offenbar in Band I begonnen wurde. Trotzdem kann Band II als Einzelband bestehen, denn die Erklärungen reichen aus, um gut genug im Bilde zu sein und alles zu verstehen.
Mir hat der Thriller gefallen und ich war so gefesselt, dass ich mir Band I geholt habe und nun voller Spannung und Ungeduld auf Band III warte. Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingsautor gefunden. Für Thrillerfans ist das Buch ein Muss – aber Vorsicht Suchtgefahr!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Chaos mit Lou und Leiche - die Couch ist hin

Mordsmäßig verkatert
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„Mordsmäßig verkatert“ von Saskia Louis ist ein humorvoller Krimi, der im Oktober 2019 bei Nova MD erschienen ist.
Louisa Manus fünfter Fall bringt sie in arge Bedrängnis. Der Junggesellinnenabschied ...

„Mordsmäßig verkatert“ von Saskia Louis ist ein humorvoller Krimi, der im Oktober 2019 bei Nova MD erschienen ist.
Louisa Manus fünfter Fall bringt sie in arge Bedrängnis. Der Junggesellinnenabschied ihrer Schwester war feuchtfröhlich und am nächsten Morgen liegt in ihrem Wohnzimmer auf der Couch eine Leiche. Lou hat keinerlei Erinnerungen an die letzte Nacht und hat keine Erklärung dafür, wie die Leiche auf ihre Couch kommt. Zunächst einmal zieht sie aus ihrer Wohnung aus und bei Kommissar Rispo ein, was zu weiteren Problemen ganz anderer Art führt. Um ihre Unschuld zu beweisen, ermittelt sie auf eigene Faust, begeistert unterstützt von ihrer Angestellten und ihrer Schwester. Aus das ist natürlich nicht ganz unproblematisch.
Mir hat die chaotische aber liebenswerte Protagonistin Louisa Manu sehr gefallen. Ich glaube, ich habe noch nie so herzhaft gelacht beim Lesen eines Krimis. Diese Frau hat ein seltenes Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen. Ihr Freund, Kommissar Josh Rispo, ist eine echte Ergänzung und passt hervorragend zu ihr. Ihre Angestellte Trudi hat trotz ihres Alters Pfeffer und eine Energie, das ist bewundernswert. Dieser Roman liest sich leicht und locker und man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schlechte Stimmung hat hier keine Chance. Und es ist alles wunderbar lebensecht und nachvollziehbar. Der Junggesellin-nenabschied, der feuchtfröhlich ausufert, wer kann sich da nicht reindenken. Ok, die Reaktion am nächsten Morgen beim Anblick der Leiche wäre vielleicht etwas anders, aber dennoch, alle Figuren sind auf ihre Art liebenswert, na gut, bis auf den Täter, doch der muss es ja auch nicht sein. Ich konnte mir jede Szene fast bildlich vorstellen – besonders verdeckte Ermittlung mit dem Wagen und muss immer noch grinsen. Selten hat mir ein Buch so viel Spaß gemacht. Die Bände 1 bis 4 stehen schon auf meiner Einkaufsliste, denn das hier ist ja bereits der 5. Band.
Wer humorvolle Krimis mag, für den ist dieser Krimi ein absolutes Muss. Aber vorsichtig – kann süchtig machen.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Entstelltes Lachen in den Fesseln des Bösen

Die Fesseln des Bösen
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„Die Fesseln des Bösen“ von Jean-Christophe Grangé ist ein Thriller, der am 31.01.202 im Lübbe Audio Verlag auf Audio CD erschienen ist. Gelesen wird das Hörbuch von Martin Keßler, bekannt als Synchronstimme ...

„Die Fesseln des Bösen“ von Jean-Christophe Grangé ist ein Thriller, der am 31.01.202 im Lübbe Audio Verlag auf Audio CD erschienen ist. Gelesen wird das Hörbuch von Martin Keßler, bekannt als Synchronstimme von Nicolas Cage und Vin Diesel.
In Paris werden die grausam zugerichteten Leichen zweier Tänzerinnen gefunden. Beide arbeiteten in demselben Nachtclub. Commandant Stéphane Corso stellt bei seinen Ermittlungen fest, dass beide mit Sobiesky, einem ebenso arroganten wie erfolgreichen Maler, liiert waren. Sobiesky hat absolut keine Moran und scheint somit der perfekte Täter zu sein, aber für beide Morde hat er ein Alibi. Dennoch lässt Corso nicht locker und droht von Sobieskys düsteren Geheimnissen selbst in den Abgrund gerissen zu werden.
Mit seiner tiefen Stimme schafft es Martin Keßler den Zuhörer sofort zu fesseln, auch wenn ich bei CD 1 das Gefühl hatte, dass er selbst erst einmal das richtige Gefühl für die Geschichte brauchte, doch je weiter die Geschichte voranschritt, umso besser wird er. Er vermag die düstere Stimmung genauso rüber zu bringen wie die Zerissenheit Corsos, der auch noch mit eigenen Problemen zu kämpfen hat. Die Geschichte ist nichts für empfindliche, denn die Grausamkeit mit der die Morde begangen werden und auch die Beschreibungen aus dem Pornofilmgeschäft sind brutal, teilweise so brutal, dass einem der Atem stockt. Für einen Thriller ist dieses Hörbuch wirklich brutal. Dennoch hat es mir gefallen. Besonders gut fand ich die Erklärungen des Bondage-Meisters. Das war interessant und informativ. Stéphane Corso ist ein verbissener Ermittler, der nicht jedermanns Sache sein wird, dennoch mag ich ihn. Er hat eigene Erfahrungen und kennt das Verbrechen. Mit Sobiesky bekommt er einen Gegenspieler, der ebenso intelligent wie wahnsinnig ist, aber Genie und Wahnsinn liegen ja dicht beieinander. Die Geschichte hält die Spannung bis zum Ende und ich muss zugeben, das Ende hat mich sehr überrascht, auf diese Lösung wäre ich nie gekommen. Die Aufklärung ist gelungen.
Wer Thriller mag, die etwas härter sind, ist hier genau richtig. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne, denn es hat meine Erwartungen zu 100 % erfüllt.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Ein Sheriff, Miss Kopp und ein schlauer Verbrecher

Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück
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„Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück“ von Amy Stewart ist ein Krimi mit geschichtlichem Hintergrund, der im Dezember 2019 im Insel Verlag erschienen ist.
Miss Kopp wurde 1915 zum ersten weiblichen ...

„Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück“ von Amy Stewart ist ein Krimi mit geschichtlichem Hintergrund, der im Dezember 2019 im Insel Verlag erschienen ist.
Miss Kopp wurde 1915 zum ersten weiblichen Sheriff ernannt und um das zu bleiben, muss sie sich in ihrem Job beweisen. Es gelingt ihr, einen Mann zu verhaften, der unschuldige junge Mädchen in eine Falle lockt. Eine alte Frau, die unter Mordverdacht geraten ist, entlastet sie. Doch dann passiert ihr ein gravierender Fehler: einem Häftling gelingt unter ihrer Aufsicht die Flucht aus dem Krankenhaus. Sie setzt alles daran, ihn wieder einzufangen, denn nur so kann sie verhindern, dass ihr Chef in ihrem eigenen Gefängnis landet.
Constance Kopp ist eine Frau, die genau weiß was sie will und sie will unbedingt Deputy werden, doch sie lebt in einer Zeit, in der eine Frau in Männerberufen nicht ernst genommen wurde. Ihr Chef Robert Heath schätzt ihre Arbeit und er würde ihr gern das begehrte Abzeichen geben, traut sich aber nicht, obwohl man merkt, dass er ihr die Arbeit zutraut. Auch wenn ihr Fehler ihn ins Gefängnis bringen könnte, hält er zu ihr. Mir gefällt, dass Constance nie aufgibt, auch wenn ihr mal etwas schiefgeht. Sie muss sich nicht nur in einer Männerwelt durchsetzen, auch die Frau ihres Chefs ist nicht davon begeistert, dass ihr Mann eine Frau in den Polizeidienst einstellt. Ihren Gegner könnte man fast mit Dr. Moriarty aus Sherlock Holmes vergleichen – was die Intelligenz angeht. Es ist faszinierend, mit welcher Zähigkeit sie sich behauptet, manchmal auch gegen den Willen ihres Chefs. Faszinierend finde ich auch, dass es auf einem historischen Fall beruht und Constance Koppe keine Fantasieperson ist. Die Angaben der Autorin im Nachwort verführen, einmal nachzulesen, was damals geschah. Zumindest ging es mir so und ich musste feststellen, dass meine Vorstellung von Constance gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt war.
Ich kann das Buch als Lektüre für einen gemütlichen Abend nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2019

Reden ist manchmal Gold, Verdrängen falsch

Die Schuld jenes Sommers
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„Die Schuld jenes Sommers“ von Katherine Webb ist ein Roman der besonderen Art und im Oktober 2019 im Diana Verlag erschienen.
Die junge Frances soll auf den kleinen Davy aufpassen, doch weil sie einfach ...

„Die Schuld jenes Sommers“ von Katherine Webb ist ein Roman der besonderen Art und im Oktober 2019 im Diana Verlag erschienen.
Die junge Frances soll auf den kleinen Davy aufpassen, doch weil sie einfach mal alleine sein möchte, lässt sie ihn bei einem Ehepaar. In dieser Nacht fallen Bomben auf die englische Stadt Bath und danach ist Davy verschwunden. Frances macht sich bittere Vorwürfe, doch es kommt noch mehr auf sie zu. Der Bombenangriff hat dazu geführt, dass das Skelett eines kleinen Mädchens freigelegt wurde. Bei der Toten handelt es sich um Wyn, Frances beste Freundin, die vor mehr als 20Jahren spurlos verschwand und deren Verschwinden Frances nie ganz verwinden konnte. Zu ihrer Suche nach Davy kommt die Suche nach ihren Erinnerungen, nach ihrer Vergangenheit, nach dem was vor mehr als 20 Jahren geschah.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt – das Jahr 1942, in dem das Verschwinden von Davy Schuldgefühle bei Frances auslöst, die dazu führen, dass sie sich an das Jahr 1918, in dem Wyn verschwand erinnert und dass es etwas gibt, dass sie unbedingt sagen muss, aber sie kann sich anfangs nicht daran erinnern. Für die Polizei ist der Vermisstenfall Wyn mit dem Fund des Skelettes abgeschlossen, doch nicht für Frances. Sie spürt, dass es Ungereimtheiten gibt, dass sie sich erinnern muss, doch sie weiß nicht an was. Dieser Zwiespalt, in dem sie sich befindet, wird von der Autorin wunderbar herausgearbeitet. Auf der einen Seite tut sie alles, um Davy zu finden, denn sie ist sich sicher, dass er noch lebt, auch wenn sie damit ziemlich allein dasteht. Auf der anderen Seite scheint es auch Schuldgefühle in Bezug auf das Verschwinden ihrer Freundin zu geben, die man aber erst im weiteren Verlauf der Geschichte versteht. Zur Seite stehen ihr gottlob zwei Menschen, denen sie vertrauen kann.
Die Autorin bettet einen Kriminalfall gekonnt in einen historischen Kontext ein. Es bleibt spannend bis zum Schluss. Für mich hätte es ein wenig kürzer sein können. Ich habe mir am Ende gewünscht, dass Frances sich schneller erinnert. Mein Verdacht hat sich fast bestätigt, aber nicht ganz. Trotzdem fand ich die Auflösung sehr gelungen.
Es war mein erstes Buch von dieser Autorin, wird aber stimmt nicht das letzte sein.

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