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Veröffentlicht am 27.01.2017

Aschermittwoch in Altötting

Fastenopfer
2

Im beschaulichen Altötting bahnt sich ein Skandal an: Das Tilly Benefizium, in dem bis in alle Ewigkeit täglich die Messe gelesen werden soll, steht kurz vor der Schließung. Am Aschermittwoch wird Rainer ...

Im beschaulichen Altötting bahnt sich ein Skandal an: Das Tilly Benefizium, in dem bis in alle Ewigkeit täglich die Messe gelesen werden soll, steht kurz vor der Schließung. Am Aschermittwoch wird Rainer Schutt-Novotny tot in seinem Büro gefunden. Der Verwalter des Tilly Benefiziums wurde brutal erstochen.
Oberkommissar Max Kramer ermittelt wieder und dabei geht es gewohnt lustig zu. Als Max nämlich an besagtem Aschermittwoch ohne Erinnerung aufwacht, findet er die Staatsanwältin in seinem Bett. Dabei denkt er doch eigentlich nur an seine Exfreundin, die aber mittlerweile als Nonne im Kloster lebt.

Dieser Krimi bietet, trotz des Mordes zu Beginn, kaum Spannung. Dafür gibt es bayrischen Lokalkolorit und herrlich schräge Bewohner und Verdächtige. Das Verbrechen gerät in den Hintergrund und auch die Fastenzeit spielt keine nennenswerte Rolle. Trotzdem ist es lesenswert, die Altöttinger durch diese (nicht immer leichte) Zeit zu begleiten und mit ihnen die wichtigen Fragen des Fastens zu ergründen: Wie kommt man im Kloster an einen ordentlichen Schokoriegel? Schmecken Nudeln ohne Kohlenhydrate überhaupt nach Nudeln? Und wie geht es in der dorfeigenen Abnehmgruppe zu?

Anton Leiss-Huber hat es geschafft, das kleine Dorf zum Leben zu erwecken und nimmt den Leser auch sprachlich mit ins Herzen Bayerns. Die Dialoge lassen sich auch für Auswärtige gut lesen, sind aber authentisch geschrieben. Die kurzen Kapitel sind mit Versen aus dem Lukas-Evangelium überschrieben und runden die Geschichte so ab.

Für mich ein netter „Häkelkrimi“ mit viel Humor, ohne dabei übertrieben albern zu sein.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Für alle Horror-Steampunk-Western-Zombie-Fans

Deadlands - Ghostwalkers
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Mir wird es nicht gelingen, dieses Buch in eine Schublade einzuordnen. Es bewegt sich aber recht konsequent im Rahmen des Rollenspiels „Deadlands“, dass im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt und mit viel ...

Mir wird es nicht gelingen, dieses Buch in eine Schublade einzuordnen. Es bewegt sich aber recht konsequent im Rahmen des Rollenspiels „Deadlands“, dass im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt und mit viel Steampunk, Western und natürlich allerlei todbringenden Monstern aufwartet. Dabei ist es in keiner Weise notwendig, dass Rollenspiel zu kennen, für Fans des Systems ist das Buch hingegen ein Must-Read!

Aber die Handlung ist tatsächlich angelehnt an ein klassisches Abenteuer: Die Helden finden zunächst einmal zusammen. Da wären Grey Torrance, Exsoldat und Kopfgeldjäger, der gut mit dem Colt umgehen kann. Raue Schale und natürlich ein weicher Kern, wie es bei einem echten Westernhelden sein soll.
Dazu kommt (natürlich!) ein Indianer, Thomas Schaut-Weg vom Stamm der Sioux. Nicht nur der Name, auch die Kleidung und das Verhalten sind auf den ersten Blick wenig indianisch und vielmehr britisch, denn dort hat Thomas lange gelebt und viel gelernt. Er ist der Intellektuelle und eher für die Kopfarbeit zuständig. Im Laufe der Geschichte kommen noch der unvermeidliche Priester und die Quotenfrau Jenny dazu, die das Duo unterstützen.

Schnell wird klar, dass sich vieles in der Geschichte um den mysteriösen „Geisterstein“ dreht, der seit dem großen Beben überall gefunden wird. Er ist wertvoll, gefragt und sehr gefährlich. Vieles rund um den Geisterstein bleibt im Dunkeln, anderes erfährt man nach und nach. Vielleicht ist das auch weniger wichtig, als die Reise der beiden ungleichen Partner, die natürlich allerhand Abenteuer bestehen müssen. Ihre Gegner sind dabei selten menschlich, neben Riesenwürmern, untoten Dinosauriern und Zombies kämpfen die beiden gegen ihre eigenen Geister. Ob in der Form von schattenhaften Untoten oder vampirischen Weissagern... hier ist fast alles vertreten was ein gutes Monster-Kompendium hergibt.

Insgesamt muss ich sagen, dass es mir schwer fällt eine Empfehlung abzugeben. Man muss dieses Buch einfach selbst lesen. Wem Cover und Beschreibung zusagen, der wird von der skurrilen und erfrischend anderen Story sicher nicht enttäuscht werden. Wer mit alldem rein garnichts anfangen kann, wird vermutlich schnell selbst merken, dass auch das Buch zu abgedreht ist.
Ein Schwachpunkt war für mich allerdings die Länge. 100 oder 200 Seiten weniger hätten dem Buch keine Spannung genommen, auch wenn dann natürlich weniger Platz für die Ausarbeitung der Figuren gewesen wäre. Trotzdem hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle eine kleine Kürzung gewünscht.

Veröffentlicht am 01.01.2017

Nicht ganz so lustig wie erhofft

Eltern haften an ihren Kindern
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Martin Zingheim ist Comedian und Vater. Das ist schon keine schlechte Kombination, aber er ist auch noch ein guter Autor.

Mit viel Selbstironie und guter Beobachtung schreibt Zingheim von seinem Leben ...

Martin Zingheim ist Comedian und Vater. Das ist schon keine schlechte Kombination, aber er ist auch noch ein guter Autor.

Mit viel Selbstironie und guter Beobachtung schreibt Zingheim von seinem Leben mit drei kleinen Kindern, vom vorsprachlichen Babyalter bis zum Schulkind.

Dabei gibt er nicht nur einen guten Überblick mit themenbezogenen Kapiteln, sondern geht oftmals auf die kleinen Anekdoten aus dem Leben mit Kindern ein.

Aber auch große Themen, wie Helikoptermütter oder die „Lesen-durch-Schreiben-Methode“ finden ihren Platz in seinem Werk.


Gestört hat mich, dass er teilweise sehr umständlich und lang ausholt. Viele Stellen sind wirklich genial beobachtet und beschrieben, andere fand ich dagegen eher zu langatmig. Insgesamt ein schönes Buch, dass noch kurzweiliger hätte sein können.

Veröffentlicht am 01.01.2017

Spannend, aber nicht unbedingt realistisch

Seelenschatten
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Nach „Märchenblut“ lässt Nadja Roth ihre Ermittlerin Elli Werner wieder in einen brisanten Fall ermitteln. Elli ist mittlerweile nach Speyer gezogen, sie wohnt bei der Tante eines Arbeitskollegen, der ...

Nach „Märchenblut“ lässt Nadja Roth ihre Ermittlerin Elli Werner wieder in einen brisanten Fall ermitteln. Elli ist mittlerweile nach Speyer gezogen, sie wohnt bei der Tante eines Arbeitskollegen, der sie bei ihrer Rückkehr zur Polizei unterstützt.

Ellie, die im letzten Band vom Täter selbst festgehalten wurde, ist noch ein wenig angeschlagen, ein Polizist liegt wegen der Rettungsaktion noch im Koma. Doch sie möchte unbedingt wieder arbeiten.

Das darf sie auch recht schnell wieder, denn ihre Vermieterin wird brutal ermordet. Außerdem ist ein junges Mädchen spurlos verschwunden...


Das ganze Buch ist spannend geschrieben und die Hauptfigur ist gut ausgearbeitet. Ich habe richtig mit Elli mitgefiebert und versucht die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei ging es recht blutig zu, dass hatte ich schon so erwartet, es sollte aber vor dem Lesen bewusst sein.

Was mir weniger gut gefallen hat war, dass quasi alle Personen zusammenhingen. Angefangen von dem Vermisstenfall, von dem Elli beim Joggen (statt auf dem Revier) erfährt bis zum Mord (natürlich ist es ausgerechnet ihre Vermieterin, die umgebracht wird).

Auch dem Ende konnte ich nicht viel abgewinnen, da es mich zu sehr an das Ende von „Märchenblut“ erinnert hat. Hier hätte ich mir einen deutlich anderen Schluss gewünscht, der eine Entwicklung der Hauptfigur zeigt.

Ich befürchte, dass genau dies auch meine Kritik am ersten Buch der Autorin war, aber weniger Zufälle, Verflechtungen und extremste Verhaltensweisen hätten mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 01.01.2017

Solider Krimi aus den Mooren um Köln

Mooresschwärze: Thriller
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Catherine Shepherd ist bekannt für packende Thriller und dies ist der Auftakt einer Reihe um das Duo Dr. Julia Schwarz (Rechtsmedizinerin) und Florian Kessler (Kriminalkommissar).


Eine Leiche wird im ...

Catherine Shepherd ist bekannt für packende Thriller und dies ist der Auftakt einer Reihe um das Duo Dr. Julia Schwarz (Rechtsmedizinerin) und Florian Kessler (Kriminalkommissar).


Eine Leiche wird im Moor gefunden, offensichtlich wurde die junge Frau ermordet. Doch auf dem Weg in die Gerichtsmedizin verschwindet der Körper und Julia Schwarz kann keine Autopsie vornehmen. Die Ereignisse überschlagen sich und sehr schnell wird eine zweite Tote gefunden. Sie trägt ein ungewöhnliches Tattoo, das Julia keine Ruhe lässt.


Der Krimi entwickelt sich in eine andere Richtung, als ich anfangs dachte und macht einen kleinen Schlenker in Richtung Maya-Kultur. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten.


Die beiden Hauptfiguren gefallen mir recht gut, wobei Florian Kessler eher blass geblieben ist. Als erfolgreicher Ermittler und Triathlet war er mir zu glatt und uninteressant.

Julia Schwarz dagegen trägt eine Tragödie aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, denn ihr jüngerer Bruder wurde vor vielen Jahren ermordet. Sie war selbst noch ein halbes Kind, gibt sich aber trotzdem eine gewisse Mitschuld. Auch Julias Eltern und ihrem Umgang mit dem Verlust lernen wir kennen.


Alles in allem finde ich das Buch spannend und einen tollen Auftakt für eine Krimireihe. Die Bezeichnung Thriller und das Cover finde ich fast etwas irreführend, man hätte das ganze auch komplett anders gestalten können. Aber mir gefällt es und ich freue mich, mehr von Julia und Florian aus Köln zu lesen.