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Veröffentlicht am 26.06.2018

Düster und geheimnisvoll, aber leider auch etwas wirr und langatmig

Witchborn
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Zu Fantasyromanen greife ich eher selten. Bei „Witchborn“ war ich daher auch kurz am Überlegen, ob es wohl wirklich das Richtige für mich sein wird. Da mich das Setting England im 16. Jahrhundert aber ...

Zu Fantasyromanen greife ich eher selten. Bei „Witchborn“ war ich daher auch kurz am Überlegen, ob es wohl wirklich das Richtige für mich sein wird. Da mich das Setting England im 16. Jahrhundert aber schon immer fasziniert hat und ich auch das Thema Hexenverfolgung sehr interessant finde, wanderte das Buch dann doch auf meine Want-to-read-Liste. Das Cover sprach mich übrigens auch sofort an. Ich mag die Farbgestaltung sehr gerne und dieses Düstere und Geheimnisvolle, das das Cover verströmt. Meine Neugier auf „Witchborn“ war also geweckt und ich war schon sehr gespannt, was mich hier wohl erwarten wird.

England, im Jahr 1577: Die 14-jährige Alyce gerät ins Visier der Hexenjäger, die gerade im Land ihr Unwesen treiben. Nur knapp entkommt Alyce ihren Verfolgern, anders als ihre Mutter, die den Jägern leider zum Opfer fällt. Alyce ist nun auf sich alleine gestellt und flieht aus ihrem Heimatdorf nach London. Dort versucht sie ihre magischen Kräfte besser zu verstehen und zu kontrollieren. Ihre Verfolger sind hier jedoch weiterhin auf den Fersen und ehe Alyce es sich versieht, gerät sie in den Konflikt zweier mächtiger Frauen: Königin Elisabeth I. und Maria Stuart. Warum haben die rivalisierenden Königinnen so ein reges Interesse an ihr? Alyce kommt einem großen – und gefährlichen - Geheimnis auf die Spur, welches sie zusammen mit ihrem neuen Gefährten Solomon zu entschlüsseln versucht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Mich konnte diese düstere und magische Atmosphäre sofort in ihren Bann ziehen und auch der Schreibstil gefiel mir auf Anhieb. Obwohl ich am Anfang nicht so wirklich den Durchblick hatte und ich von einigen Szenen etwas verwirrt war, gefielen mir die ersten Seiten des Buches richtig gut. Leider flachte die Geschichte für mich dann immer mehr ab. Das Ende war dann zwar wieder recht spannend und kam für mich auch überraschend, allerdings war es mir zu abrupt und hat mich mit dem Gefühl zurückgelassen, dass etwas fehlt. Ich könnte mir hier durchaus eine Fortsetzung vorstellen. Ob ich diese dann lesen werde, kann ich momentan nicht sagen. Vermutlich aber schon, denn durch das Ende, welches mich leider etwas unzufrieden zurückgelassen hat, bin ich schon neugierig, wie es mit Alyce und Solomon weitergehen wird.

Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Alyce. Diese habe ich recht schnell in mein Herz geschlossen, sie ist ein sehr mutiges und toughes Mädchen, das bereits im Alter von 14 Jahren viel durchmachen musste. Auch Solomon ist ein sehr interessanter Charakter wie auch die restlichen Nebenfiguren. Da waren mir einige zwar etwas zu blass gestaltet, ein paar allerdings empfand ich als sehr gelungen wie zum Beispiel Vitali, ein ziemlich schräger Typ, der mir alles andere als sympathisch war, dessen Rolle in der Geschichte ich aber sehr gut fand.

Das Buch besitzt einige überraschende Wendungen und auch mit spannenden Szenen kann die Story aufwarten. Nur hatte mir „Witchborn“ dann stellenweise doch zu viele Längen, die mir leider etwas meinen Lesespaß geraubt haben.
Was mir ausgesprochen gut gefiel, war das Setting. Da hat mir der Klappentext also nicht zu viel versprochen. Durch die anschaulichen Beschreibungen konnte ich mir von allen Orten ein sehr genaues Bild machen und die damit verbundene düstere Atmosphäre faszinierte mich ebenfalls sehr.

Fazit: „Witchborn“ hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Das Setting finde ich klasse, der Schreibstil ist ebenfalls super und auch die Grundidee und das Thema des Buches sind toll. Leider hat es mir etwas an der Umsetzung gehapert. Mir war die Handlung teilweise zu wirr und chaotisch aufgebaut. Auch die Längen und das zu abrupte Ende haben mich gestört.
Der Mix aus Historischem und Fantasyelementen ist meiner Meinung nach aber sehr gut gelungen. Wie gesagt, „Witchborn“ ist für mich ein Buch mit viel Licht und viel Schatten. So richtig begeistert bin ich nicht, weiterempfehlen kann ich es aber dennoch. Wer gerne Fantasybücher mit historischem Hintergrund liest und wie ich das Thema Hexenverfolgung spannend und interessant findet, dem „Witchborn“ könnte bestimmt sehr gut gefallen. Meinen Geschmack hat es leider nicht so ganz getroffen, daher vergebe ich hier gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.04.2018

Anders als erwartet

Zartbittertod
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Auf den neuen Jugendthriller von Elisabeth Herrmann habe ich mich sehr gefreut. Ich lese sowohl ihre Jugendromane, als auch ihre Krimis für Erwachsene richtig gerne, wobei ich ersteres bevorzuge. Meine ...

Auf den neuen Jugendthriller von Elisabeth Herrmann habe ich mich sehr gefreut. Ich lese sowohl ihre Jugendromane, als auch ihre Krimis für Erwachsene richtig gerne, wobei ich ersteres bevorzuge. Meine Freude war daher groß als ich in der Vorschau des cbj Verlages die Ankündigung von „Zartbittertod“ entdeckt habe.

Seit mehreren Generationen betreibt Mias Familie ein kleines Chocolaterie-Geschäft in Meißen. Mia ist also mit dem Herstellen von Schokolade groß geworden und versucht sich selbst immer wieder gerne an den kreativsten Rezepten. Sie könnte sich durchaus vorstellen, das Geschäft eines Tages zu übernehmen, nur wird dies vermutlich ihr Bruder tun, da er der ältere ist. Mia beschließt daher, Journalismus zu studieren. Für die Aufnahmeprüfung soll sie die Geschichte eines Familienfotos erzählen. Zum Glück muss Mia da nicht lange suchen, denn ihr fällt das rätselhafte Bild ein, welches ein lebensgroßes Nashorn aus Schokolade zeigt und das schon immer in der Wohnung hing, ohne je groß beachtet zu werden. Neben dem Schokoladennashorn befinden sich auf dem Bild auch Mias Urgroßvater, der ein Schwarzer war sowie dessen Lehrherrn, der weiß war. Mia weiß von ihrem Urgroßvater nur, dass dieser aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika kam, aber wie er nach Deutschland kam und wieso, darüber weiß Mia nichts. Sie beginnt daher zu recherchieren. Schnell findet sie heraus, dass es sich bei dem zweiten Mann um Gottlob Herder handelt, Gründer einer bekannten Schokoladenfabrik in Lüneburg. Mia nimmt telefonisch Kontakt zu den Nachkommen von Gottlob Herder auf und erreicht dessen Enkel, Wilhelm Herder. Dieser scheint sehr erfreut über Mias Anruf und lädt sie zu sich nach Lüneburg ein. Doch dort angekommen, erwartet sie eine böse Überraschung. Anscheinend hat jemand etwas dagegen, dass Mia in der Familiengeschichte nachforscht und möchte sie mit allen Mitteln daran hindern…

Der neue Jugendthriller von Elisabeth Herrmann hat mich leider etwas enttäuscht. Ich würde das Buch auch nicht als einen Thriller bezeichnen, obwohl „Zartbittertod“ vom Verlag so betitelt wird. Ein paar Thriller-Elemente sind zwar enthalten, allerdings habe ich selbst diese als nicht so wirklich spannend empfunden.

Für mich hat sich das Buch stellenweise etwas gezogen. Es liest sich zwar recht gut, da der Schreibstil von Elisabeth Herrmann, wie ich es von ihr gewohnt bin, richtig klasse und wunderbar flüssig ist – allerdings hatte ich mit deutlich mehr Spannung gerechnet.

Das Hauptthema des Buch ist die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika. Ein Thema, über welches ich kaum etwas weiß, da es nicht groß in der Schule behandelt wird und auch nicht so wirklich zu den Dingen zählt, für die ich mich interessiere. Ich fand es aber dennoch recht interessant, hier mehr über dieses Thema zu erfahren, wobei es mir manchmal dann auch schon wieder zu viel wurde und ich mich dabei ertappte, dass ich die besonders langen Passagen, die von der Kolonialgeschichte handelten, zu überfliegen begann.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich halte dieses Thema für wichtig und finde es auch gut, dass die Autorin es aufgreift – da ich mich aber einfach nicht so wirklich für die deutsche Kolonialgeschichte begeistern kann, haben mir die ausführlichen Beschreibungen darüber meinen Lesespaß etwas geraubt.

Es gab zwar einige Szenen, die mich dann doch packen konnten, allerdings würde ich nicht davon sprechen, dass ich das Buch deswegen nicht mehr aus der Hand legen konnte, das war leider nicht der Fall.

Was mir aber richtig gut gefallen hat, war der Schauplatz. Da Lüneburg nicht weit von mir ist und ich schon sehr oft dort war, hat es mich richtig gefreut, dass das Buch in dieser schönen Stadt spielt. Ich finde es immer klasse, wenn die Schauplätze in Büchern mir selbst sehr gut bekannt sind und Orte erwähnt werden, an denen ich selbst schon war.

Ebenfalls sehr gelungen fand ich die Charaktere, allen voran die Protagonistin Mia, die mir auf Anhieb sympathisch war. Auch die Nebencharaktere wurden sehr gut von der Autorin ausgearbeitet wie zum Beispiel der junge Mann Will, mit dem Mia zusammen beginnt, in der Familiengeschichte nachzuforschen.

Wie der Titel und der Klappentext verraten, geht es in dem Buch auch um Schokolade, ein Thema, was in meinen Augen immer geht. ;) Ich fand Mias einfallsreiche – und teilweise etwas verrückte und gewöhnungsbedürftige – Schokoladenrezepte sehr interessant und habe ihr richtig gerne beim Herstellen von Schokolade über die Schulter gesehen. Für meinen Geschmack hätte das Buch gerne etwas mehr von Schokolade und dafür weniger von der deutschen Kolonialgeschichte handeln können.

„Zartbittertod“ war wohl einfach nicht so ganz mein Fall. Für mich ließ es sich nett lesen und komplett enttäuscht bin ich jetzt nicht – ein Pageturner ist es aber auf jeden Fall nicht für mich und es zählt auch nicht zu meinen Lieblingsbüchern von Elisabeth Herrmann, da haben mir ihre anderen Werke deutlich besser gefallen.

Fazit: Anders als erwartet und leider nicht so ganz mein Fall. Das neue Jugendbuch von Elisabeth Herrmann ist nicht schlecht, nur hat es mich leider etwas enttäuscht, da es hier in meinen Augen um keinen Thriller handelt. Das Hauptthema des Buches, die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika, halte ich schon für wichtig, nur war mir die Handlung stellenweise dann doch zu geschichtlich und zu langweilig. Ich kann das Buch aber dennoch empfehlen. Man darf hier einfach keinen fesselnden Thriller erwarten. Wenn man dies weiß und sich zudem für das Hauptthema des Buch interessiert – und natürlich auch für Schokolade – dann ist „Zartbittertod“ bestimmt genau das Richtige für einen. Ich hatte hier leider nicht ganz so viel Spaß beim Lesen wie von mir erhofft und vergebe sehr gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Nicht jedermanns Sache. Das Buch ist aber sehr fantasievoll, lustig und toll illustriert!

Die 3 1/2 Musketiere mit dem goldenen L
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Dieses Buch habe ich beim Stöbern in der Buchhandlung entdeckt. Ich lese ja total gerne alte Kinderklassiker oder Märchen. Auch die Abenteuer der drei Musketiere kenne ich natürlich und als mir „Die 3 ...

Dieses Buch habe ich beim Stöbern in der Buchhandlung entdeckt. Ich lese ja total gerne alte Kinderklassiker oder Märchen. Auch die Abenteuer der drei Musketiere kenne ich natürlich und als mir „Die 3 1/2 Musketiere mit dem goldenen L“ bei meiner Stöbertour begegnet ist, konnten mich Cover, Titel und Klappentext sofort ansprechen. Auch der Innenteil hat mich extrem neugierig auf das Buch gemacht, da es sehr schön illustriert ist. Für mich stand daher fest, dass ich die 3 1/2 Musketiere mit dem goldenen L unbedingt kennenlernen muss!

Mut und Stärke muss belohnt werden, daher wird den vier Freunden Pozzo, Azzo, Tiramisu und Champignon vom König Loisel das goldene „L“ verliehen. Ab sofort dürfen sie sich die 3 1/2 MuskeLtieren nennen. 3 1/2, da Champignon sehr klein ist und daher nicht als ein ganzes MuskeLtier gezählt werden kann. Recht bald erhalten die vier einen äußerst wichtigen Auftrag: Sie sollen die Braut des Königs sicher zur Hochzeit bringen. Diese steht schon bald bevor, die Zeit drängt also. In einer Kutsche soll Prinzessin Rosabella zu ihrem zukünftigen Gemahlen gebracht werden. Allerdings stellt sich dies als ein schwieriges und recht gefährliches Unterfangen heraus. Der fiese Kardinal Rischelraschel hat einen hinterhältigen Plan ersonnen, mit welchem er selbst die Herrschaft erlangen möchte. Unsere 3 1/2 MuskeLtiere müssen auf ihrer Mission so einige Hürden überwinden und so mancher Gefahr ins Auge sehen. Ob es ihnen wohl gelingen wird, die Prinzessin rechtzeitig zum König zu bringen?

Zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, ist nicht leicht. Hat mir das Buch nun gut gefallen oder eher nicht? Da ich schon recht viel Spaß beim Lesen hatte, tendiere ich zu ersterem, aber leider gab es in dem Buch auch ein paar Dinge, die ich nicht so gut fand.

So habe ich den Schreibstil als sehr ungewöhnlich und etwas schwierig empfunden. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingefunden und mich an die altmodische Erzählweise gewöhnt habe. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob diese altmodische Sprache das Richtige für Kinder ist.
Junge Leser lernen hier zwar neue Wörter kennen und erfahren, dass man früher anstatt „fragte“, „frug“ schrieb, aber meiner Meinung nach hat der Autor zu oft zu komplizierte Wörter verwendet.

Auch ist der Satzbau zum Teil etwas schwierig. Kinder sollten auf jeden Fall schon geübt im Lesen sein, um dieses Buch lesen zu können.

Bei der Handlung habe ich ebenfalls manches zu kritisieren. Viele Witze und Anspielungen werden von jüngeren Kindern sicher nicht verstanden werden wie „Mon Alisa“ (Mona Lisa). Ich als Erwachsene habe mich sehr über die witzigen Ideen amüsiert. So erfahren wir hier zum Beispiel, woher eigentlich der Name Tiramisu kommt oder wie es wirklich dazu kam, dass der Eiffelturm gebaut wurde. Wobei diese Erklärungen so verrückt sind, dass auch Kinder verstehen werden, dass diese nicht wahr sind.

Der Spannungsbogen der Geschichte ist leider nicht ganz so gut gelungen. Mir war der Anfang zu langatmig und ich denke, dass Kinder hier sehr schnell die Lust am Lesen verlieren werden. In den ersten Kapiteln erzählen die Musketiere ihre Geschichte, wo sie herkommen und was sie vor ihrer Zeit als Musketiere erlebt haben. Diese Erzählungen sind zwar durchaus sehr kreativ, lesen sich aber leider etwas langweilig.

Erst nachdem unsere Helden mit der Prinzessin aufbrechen, um die Braut zum König zu bringen, wird es spannender. Unsere Gefährten begegnen auf ihrer Reise wundersamen Wesen wie sprechenden Ratten oder einem sehr redseligen Skelett. Auch erleben sie jede Menge Abenteuer und ob sie es noch rechtzeitig zur Hochzeit schaffen werden, bleibt bis zum Ende offen, sodass man auf den letzten Seiten richtig ins Mitfiebern gerät.

Etwas, was man ganz groß loben muss, sind die wundervollen Illustrationen von Tim Köhler. Diese sind wirklich großartig und zu meiner Freude auch sehr oft ganzseitig. Ohne die vielen tollen Bilder hätte mir das Buch sehr wahrscheinlich deutlich weniger gut gefallen.

Ich war nun einige Tage am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll. Nachdem ich einmal rein gefunden habe, war mein Lesespaß eigentlich schon recht groß. Witzige und herrlich verrückte Ideen hatte der Autor auf jeden Fall. Und die tollen Zeichnungen waren ganz klar meine Highlights. „Die 3 1/2 Musketiere mit dem golden L“ ist so ein Buch, was sich in meinen Augen eher für Erwachsene und Jugendliche eignet anstatt für Kinder. Ich empfehle das Buch älteren Kinder, die gerne Sagen und alte Klassiker lesen und sich nicht an einer altmodischen Sprache stören. Jüngere Kinder sollten das Buch besser zusammen mit den Eltern lesen, damit diese ihnen unbekannte Wörter erklären können. Allerdings werden manche sogar vom Autor näher erläutert. Hinter einigen Begriffen befinden sich Sternchen, die anzeigen, dass es Erklärungen unten auf der Seite gibt. Diese lesen sich oft recht unterhaltsam, besonders der schwierig zu lesende Dialekt der sprechenden Ratten wird sehr amüsant übersetzt.

Fazit: Dieses Buch hat mich zwiespältig zurückgelassen. Die Aufmachung ist klasse, die Illustrationen von Tim Köhler kann ich nur immer wieder loben. Die Story ist zwar sehr kreativ und hat auch viele spannende Szenen – allerdings befinden sich auch immer wieder langatmige Kapitel in dem Buch, bei denen Kinder schnell die Lust am Lesen verlieren können. Der Schreibstil ist sehr altmodisch und gewöhnungsbedürftig. Ich als Erwachsene hatte schon meinen Spaß beim Lesen und kann das Buch auch weiterempfehlen. Allerdings handelt es sich hier in meinen Augen eher um ein Jugendbuch, da Kinder vieles noch nicht verstehen werden. Von mir erhält das Buch 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Nett für zwischendurch

Liebe, Schnee und andere Desaster
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Hier hatte mich das Cover sofort angesprochen. Eigentlich mag ich es ja gar nicht so gerne, wenn vorne auf dem Buch richtige Menschen abgebildet werden; hier aber hat es mir auf den ersten Blick richtig ...

Hier hatte mich das Cover sofort angesprochen. Eigentlich mag ich es ja gar nicht so gerne, wenn vorne auf dem Buch richtige Menschen abgebildet werden; hier aber hat es mir auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Besonders schön finde ich ja die verschneite Bergkulisse im Hintergrund und die blassen Farben. Da auch der Klappentext sehr nett geklungen hat und ich romantische Teenieromane immer sehr gerne lese, war ich auf „Liebe, Schnee und andere Desaster“ schon sehr gespannt gewesen.

Juno ist eine Skeptikerin und fürchtet sich vor vielen Dingen. Daher führt sie sogar eine Liste, in welcher sie alle Punkte auflistet, die ihr Angst machen und die ein Risiko bedeuten. Von Klimawandel, Naturkatastrophen, schlechten Noten und Zombies ist alles mit dabei. Auch mit aufgeführt ist ein gemeinsamer Skiurlaub mit ihrer neuen Patchworkfamilie. Als es dann tatsächlich heißt, dass sie zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und dessen beiden achtjährigen Söhnen die Ferien in Österreich verbringen soll, ist Juno darüber alles andere als begeistert und schätzt ihre Überlebenschancen nicht sehr hoch ein. Ihre Meinung ändert sich aber recht schnell, als sie den jungen Skilehrer Boy kennenlernt. Anfangs versucht sie sich noch einzureden, dass er überhaupt nicht ihr Typ ist und sie ihn gar nicht leiden kann. Dann aber beginnt sie Boy doch sehr sympathisch finden und sie merkt recht schnell, dass sich verlieben ganz klar auf ihrer Risiko-Liste bisher gefehlt hat…

Das Buch beginnt mit Junos Risiko-Liste, welche sich sehr unterhaltsam lesen lässt. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, da man so schon direkt am Anfang merkt, was für ein skeptischer und ängstlicher Typ die Protagonistin Juno ist.

Der Einstieg in das Buch fiel mir so recht leicht. Der Schreibstil ist locker und lässt sich sehr angenehm lesen. Auch habe ich die Schrift als relativ groß empfunden, sodass ich mit dem Lesen wirklich sehr flott vorangekommen bin. Auch die Kapitel waren zum Teil ziemlich kurz, sodass es öfter mal Seiten gegeben hat, die nur sehr wenig Text enthielten.

Diese Dinge haben auch hauptsächlich dazu beigetragen, dass ich das Buch so schnell durchgelesen habe. Die Story konnte mich leider nicht so packen. Das Buch ist ganz nett für zwischendurch, für mich war es aber auch nicht mehr.

Juno war mir leider nicht so sympathisch. Zum Ende hin schon etwas mehr als am Anfang, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr einfach nicht. Mir ging ihre Meinungsänderung bezüglich Boy und ihrer Risikoeinstellung etwas zu schnell. Vom Typ her haben Juno und ich schon so unsere Gemeinsamkeiten, auch wenn ich vieles nicht so pessimistisch sehe wie sie es tut. Aber auch ich bin eher ein ängstlicher Mensch, daher hatte ich angenommen, dass ich mich recht gut in Juno hineinversetzen könnte. Nur irgendwie ist mir das nicht so wirklich gelungen.

Auch bei Boy habe ich etwas gebraucht, bis ich ihn mochte, da haben Juno und ich also noch eine weitere Gemeinsamkeit. Nachdem aber die erste Hürde überwunden war, habe ich den attraktiven Skilehrer doch sehr gerne gemocht.

Auch Junos Familie und die Mitarbeiter in dem Hotel fand ich sehr nett. Besonders Junos achtjährige Stiefbrüder. Die beiden sind total niedlich und haben mich öfters sehr zum Schmunzeln gebracht.

Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, war der Schauplatz. Das verschneite Österreich, die Alpen – ich liebe die Berge ja sehr, daher konnte mich vermutlich auch das Cover sofort ansprechen.

Die Story allerdings konnte mich nicht so überzeugen. Die Liebesgeschichte war so ganz okay, auch wenn ich mir mehr romantische Szenen gewünscht hätte. Juno und Boy zusammen waren recht süß, nur ging es mir, wie oben bereits erwähnt, bei Junos Meinungsänderung etwas zu schnell. Sie macht sich ständig Gedanken, wie gefährlich das Leben doch ist und handelt selten spontan. Daher habe ich es als ein wenig unrealistisch empfunden, dass sie für Boy, einen Jungen, den sie kaum kennt, etwas tut, was nach ihrer Lebenseinstellung eigentlich viel zu riskant ist. Ich fand es zwar toll, dass Juno im Verlaufe des Buches deutlich gelassener wird und nicht alles als ein Hochsicherheitsrisiko ansieht; dennoch kam mir dieser plötzlicher Umschwung etwas zu flott.

Fazit: Mir hat hier leider etwas gefehlt. Empfehlen kann ich das Buch denjenigen, die nicht zu viel Romantik brauchen und sich nicht an Klischees stören. Denn ein wenig klischeehaft ist die Geschichte ja schon. Zumindest habe ich es so empfunden. Mich stören Klischees ja selten, daher waren die auch nicht der Grund, warum mich das Buch nicht so begeistern konnte. Es gab zwar einige nette Szenen, die ich sehr unterhaltsam fand, aber leider muss ich dem Buch dennoch nur 3 von 5 Sternen geben.

Veröffentlicht am 06.03.2020

Deutlich schwächer als der Vorgänger

Lang lebe König Frosch!
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Die Kinderbücher von Martin Baltscheit lese ich immer unheimlich gerne. Besonders klasse von ihm finde ich „Nur ein Tag“. Meine Freude war daher groß gewesen, als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung ...

Die Kinderbücher von Martin Baltscheit lese ich immer unheimlich gerne. Besonders klasse von ihm finde ich „Nur ein Tag“. Meine Freude war daher groß gewesen, als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von dem Buch erscheinen wird. Auf das Wiedersehen mit dem Fuchs und dem Wildschwein habe ich mich schon riesig gefreut.

Fuchs und Wildschwein sehnen ungeduldig den Zeitpunkt herbei, an dem eine neue kleine Eintagsfliege schlüpfen wird und sie endlich wieder für einen Tag lang Eltern sein dürfen. Gespannt hocken sie am See und warten darauf, dass die Eintagsfliege schlüpft. Statt einer hübschen kleinen Fliege steigt aber ein grüner Frosch aus dem Wasser, der behauptet, eine Eintagsfliege zu sein. Da er sich verkleidet hat, glauben ihm Fuchs und Wildschwein seine Lüge. Auch seine weitere Schwindelei, dass er ein König sei – genauer gesagt ihr König – kaufen sie ihm ab. Angeblich wurden der Frosch, der Fuchs und das Wildschwein verzaubert und durch diesen Zauber haben die beiden Freunde vergessen, dass sie einst seine Untertanen waren. König Frosch verlangt nun ein Schloss sowie leckere gegrillte Fliegen und strikten Gehorsam. Und eine Mauer soll auch schleunigst gebaut werden! Ob Fuchs und Wildschwein wirklich auf dieses riesengroße Lügenmärchen hereinfallen werden? Wird der Frosch noch entlarvt werden?

Wie oben bereits erwähnt mag ich „Nur ein Tag“ von Martin Baltscheit richtig gerne. Meine Erwartungen an den zweiten Band waren daher natürlich ziemlich hoch gewesen. Da zudem das Cover so bezaubernd aussieht und der Klappentext so süß klingt, habe ich mir schon recht viel von dem Buch erhofft. Leider wurde ich von „Lang lebe König Frosch“ sehr enttäuscht. Mit dem Vorgänger kann es in meinen Augen überhaupt nicht mithalten. Ich finde die Geschichte viel zu komplex, tiefsinnig und ironisch für ein Kinderbuch ab 6 Jahren. Und zu wirr. Selbst ich, als Erwachsene, habe manches nicht auf Anhieb verstanden und musste einige Passagen ein zweites Mal lesen.
Der Schreibstil hat sich für mich zwar sehr angenehm lesen lassen, allerdings bin ich öfters über Formulierungen und Wörter gestolpert, die ich nicht so angemessen für ein Kinderbuch dieser Altersklasse finde. Keine Ahnung, ob ich das einfach zu streng sehe, aber Sätze wie „Leg dein Ei ab und geh sterben!“ sehe ich persönlich nicht gerne in Kinderbüchern.
Auch nicht so glücklich bin ich mit den vielen französischen Wörtern. Da der Frosch scheinbar Franzose ist, benutzt er öfters Begriffe aus seiner Muttersprache. Diese werden zwar unten auf den Seiten übersetzt, aber wie man sie ausspricht, wird nicht erläutert. Ich fand den Akzent des Frosches eigentlich sehr lustig und ein paar einfache französische Wörter wie „Bonjour“ hätte ich okay gefunden, aber hier waren es mir etwas zu viele französische Vokabeln.

Was mir sehr gut gefallen hat, sind die verschiedenen Schriftfarben. So sind die Sätze des Frosches zum Beispiel immer grün. Super fand ich auch, dass einige Wörter fett gedruckt sind und sich somit ebenfalls vom Text abheben.

Das Beste an dem Buch waren für mich ganz klar die vielen wunderschönen farbigen Illustrationen von SaBine Büchner. Ich mag den Zeichenstil von SaBine Büchner unglaublich gerne. Ihre Bilder haben immer so etwas herrlich Fröhliches an sich und machen mega gute Laune. Sie sind total lustig und stecken stets voller knuffiger und ulkiger Details. Mich hat es daher unbändig gefreut, dass wir in „Lang lebe König Frosch“ in den Genuss von jeder Menge ihrer zauberhaften Bilder kommen.

Die optische Aufmachung ist wirklich prima gelungen – was die Handlung angeht, habe ich oben ja schon deutlich gemacht, dass sie mich nicht so verzaubern konnte wie von mir erhofft. Die Idee der Geschichte fand ich großartig und sehr interessant, da sie wichtige Themen wie Manipulation, Population und Lügen anspricht, aber die Umsetzung fand ich nicht so gelungen. Wobei ich sagen muss, dass ich den Anfang noch richtig gut und witzig fand und da noch davon ausgegangen bin, dass mich das Buch begeistern wird. Dies änderte sich dann aber doch recht schnell. Das Ende konnte mich dann wieder mehr zufrieden stellen, aber ansonsten finde ich die Story leider nicht so dolle.
Am schwersten tue ich mich definitiv mit der Altersangabe. Ich denke nicht, dass Kinder sehr viel Freude mit dem Buch haben werden, da sie vieles nicht verstehen werden. Es kommt natürlich immer aufs Kind an, bestimmt gibt es auch welche, die „Lang lebe König Frosch“ toll finden werden, aber ich persönlich finde die Geschichte einfach nicht geeignet für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren.

Fazit: In meinen Augen ist „Lange lebe König Frosch!“ zu anspruchsvoll und tiefgründig für ein Kinderbuch ab 6 Jahren. Mir hat die Fortsetzung von „Nur ein Tag“ leider nicht so gut gefallen wie von mir erhofft. Selbst ich, als Erwachsene, hatte manchmal leichte Probleme damit, der Handlung zu folgen. Wirre Gedankengänge, ein schwerer Humor, teilweise eine etwas unangemessene und kindgerechte Sprache – echt schade, ich hätte das zweite Abenteuer mit Fuchs und Wildschwein so gerne geliebt. Wovon ich aber hellauf begeistert bin, sind die vielen fabelhaften farbenfrohen Illustrationen von SaBine Büchner. Diese sind wirklich wundervoll und hinreißend schön. Ich kann das Buch aber dennoch nicht so wirklich empfehlen, zumindest nicht für Kinder ab 6 Jahren. Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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