Cover-Bild Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 05.03.2020
  • ISBN: 9783462321364
Nick Hornby

Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst

Eine Ehe in zehn Sitzungen
Ingo Herzke (Übersetzer)

Wie im richtigen Leben – Hornby über eine Paartherapie.
Tom und Louise machen eine Paartherapie, denn nach vielen Ehejahren ist die Beziehung mehr oder weniger in eine Sackgasse geraten. Was die beiden umtreibt und wo der Hase im Pfeffer liegt, erfährt der Leser nach und nach von ihnen direkt – beim Warten auf die nächste Therapiesitzung im Pub gegenüber. Tom und Louise treffen sich. Regelmäßig. Doch es ist keine Verabredung im herkömmlichen Sinne, der Pub dient ihnen nur als Treffpunkt vor ihren Sitzungen bei einer Paartherapeutin. Die beiden sind seit vielen Jahren verheiratet, nach einem nicht so erfreulichen Ereignis könnte man sagen, seit zu vielen Jahren. Im Pub besprechen sie, was alles unter den Teppich gekehrt wurde und durch die Therapie hervorgekramt wird. Und das sind Sachen, die alle Verheirateten so oder so ähnlich kennen, aber bestimmt nie so lustig präsentiert bekamen. Mit seinem unvergleichlichen Humor und dem Blick für sympathische Antihelden zeigt uns Nick Hornby ein ganz normales Ehepaar und die komischen Seiten einer Ehekrise.
»Das Buch besteht fast ausschließlich aus schlagfertigen Antworten voller Witz.« Kirkus Reviews

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2020

Witzig und treffend - Hornby in Bestform

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In Janes und Toms Ehe läuft es nach Janes Affäre mit einem anderen Mann nicht mehr so richtig. Um ihre Probleme in den Griff zu bekommen, nehmen die beiden eine Eheberatung in Anspruch. Vor den Sitzungen ...

In Janes und Toms Ehe läuft es nach Janes Affäre mit einem anderen Mann nicht mehr so richtig. Um ihre Probleme in den Griff zu bekommen, nehmen die beiden eine Eheberatung in Anspruch. Vor den Sitzungen treffen sie sich noch kurz in einem Pub und sprechen über Gott und die Welt und natürlich ihre Beziehung.

Die Geschichte ist nahezu ausschließlich in direkter Rede verfasst. Es geht nur um die Gespräche - insgesamt sind es zehn-, die Jane und Tom jeweils im Pub führen, während sie darauf warten, dass ihre Sitzungen bei der Paartherapeutin beginnen. Der Roman liest sich unkompliziert und flüssig, Hornby schreibt wie gewohnt mit Witz, locker, klar, leicht verständlich und äußerst unterhaltsam.

Es passiert äußerlich sehr wenig. Hin und wieder bekommt der Leser durch Janes und Toms Kommentare mit, wie es anderen Paaren ergeht, die Jane und Tom beobachten. Aber das zentrale Thema sind natürlich die Dialoge des Paares. Und diese haben es in sich. Nick Hornby hat schon in seinen vorherigen Romanen bewiesen, dass er meisterhaft in der Lage ist, menschliche Kommunikation zu analysieren und realistisch, aber gleichzeitig voller Ironie, darzustellen. Egal, worüber die beiden Protagonisten sprechen, sei es über den Brexit, Lieblingsserien, Subtexte oder die Sitzung von letzter Woche, sie sprechen doch immer irgendwie über sich und ihre Beziehung. Beeindruckend, wie es Hornby gelingt, nur anhand von zehn Gesprächen, die Situation, die Ehe der beiden, perfekt und glasklar abzubilden. Zu lesen, wie Jane und Tom aufeinander oder nicht aufeinander eingehen, wie sie - stets schlagfertig- die Sätze des jeweils anderen auf manchmal recht absurde Art interpretieren, wie sehr sie - trotz aller Diskrepanzen- verbunden sind, ist faszinierend.
Dabei erfährt der Leser natürlich sehr viel über die zwei Figuren, die beide für mich nachvollziehbar, authentisch und trotz ihrer Fehler und Schwächen sympathisch sind.

Unglaublich amüsant und treffend: Prägnanter und witziger lässt sich das Bild einer Ehe wohl nicht zeichnen. Empfehlenswert für alle, die noch etwas über Kommunikation und Beziehungen lernen und dabei den Humor nicht verlieren möchten.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Ein originelles Kammerspiel.

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Ein ernstes Thema - eine Ehekrise - witzig-spritzig, schlagfertig und mit viel Humor an den Leser gebracht.

Im Zentrum stehen ein Ort (ein Pub), ein Ehepaar (Tom und Louise), ein Problem (eine Ehekrise) ...

Ein ernstes Thema - eine Ehekrise - witzig-spritzig, schlagfertig und mit viel Humor an den Leser gebracht.

Im Zentrum stehen ein Ort (ein Pub), ein Ehepaar (Tom und Louise), ein Problem (eine Ehekrise) und ein Lösungsansatz (eine Paartherapie).

Tom und Louise sind seit vielen Jahren verheiratet und jetzt ist der Wurm drin.

Die Ärztin Louise hat ihren Ehemann, den Musikjournalisten Tom betrogen. Die beiden haben zwei Kinder und einen Hund und über die Jahre ist etwas zu kurz gekommen und verloren gegangen. Die gegenseitige Aufmerksamkeit? Die Leidenschaft?

Eine Paartherapie soll aus der Sackgasse heraus helfen.

Höchst originell ist, dass es hier um eine Paartherapie geht, man aber nicht ein einziges Mal einer Sitzung beiwohnt.
Man erlebt nur, bzw. stattdessen die Sitzungen vor den Sitzungen in der Kneipe gegenüber der Praxis mit.
Und die sind äußerst amüsant, manchmal auch albern, erkenntnisreich, kurzweilig und unterhaltsam. Auch nachdenkliche, ernste, tiefgründige und bittere Momente gibt es.

Es ist wie ein aus 10 Akten bestehendes Kammerdpiel, das aus den Dialogen zwischen Tom und Louise besteht.

Bei aller zugrunde liegender Ernsthaftigkeit sind die 10 Episoden herzerwärmend und komisch.
Man muss schon wegen der häufigen Wiedererkennungseffekte aus dem Eheleben schmunzeln.
Ich bin mir sicher, dass jedes lange verheiratete Ehepaar sich im ein oder anderen wiederfindet.

Es zeigt sich hier, dass Nick Hornby ein scharfsinniger Beobachter ist, der das Beobachtete brilliert und pointiert wiedergeben kann.

Es ist sehr vergnüglich, den Wortgefechten der beiden zu lauschen.
Man fliegt regelrecht durch dieses äußerst schmale Bändchen, das ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Wer braucht schon eine Paartherapie?

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Nick Hornby schreibt wie in gewohnter Weise darüber, wie man es schafft, seine Ehe (vielleicht) zu kitten, ohne zur Paartherapie zu gehen. Alles was man dafür benötigt ist ein Pub in dem man sich wöchentlich ...

Nick Hornby schreibt wie in gewohnter Weise darüber, wie man es schafft, seine Ehe (vielleicht) zu kitten, ohne zur Paartherapie zu gehen. Alles was man dafür benötigt ist ein Pub in dem man sich wöchentlich trifft, ein Glas Wein und ein Glas Bier.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und wer Hornby´s Schreibweise mag wird ebenso denken. Es handelt sich dabei um ein Buch fast ausschließlich aus Dialogen zwischen den beiden Protagonisten. Der Autor vermag Alltagsprobleme gekonnt in die Sprache zu setzen und stellt die wahrscheinlich wichtigsten Fragen, die Paaren, die bereits jahrelang zusammen sind. Das einzige, was mir nicht so zugesagt hat, war, wie die Frau, trotz ihrer Verfehlungen in diesem Buch wegkommt. Der Mann wird als unsagbar langweilig dargestellt während sie sich fast unnahbar zeigt. Es war zwar gut, von einer toughen Frau zu lesen, jedoch auch ungewohnt, vor allem, da der Mann fast quasi in das Spießer-Eckchen gezwungen wird.
Vier Punkte von mir!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Szenen einer Ehe auf Hornby-Art

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»Wir fangen an zu reden, jemand sagt was Falsches, und dann reden wir nur noch über dieses Falsche.« (62%)

Tom und Louise sind schon seit einigen Jahren verheiratet, haben gemeinsame Kinder. Nach einem ...

»Wir fangen an zu reden, jemand sagt was Falsches, und dann reden wir nur noch über dieses Falsche.« (62%)

Tom und Louise sind schon seit einigen Jahren verheiratet, haben gemeinsame Kinder. Nach einem Fehltritt Louises gehen sie nun zur Paartherapie, um ihre Ehe zu retten. Sie treffen sich vor jeder Sitzung in einem Pub gegenüber der Therapiepraxis. Worüber sie sich dort unterhalten, erfahren wir im Roman. Zehn Sitzungen, zehn Vorabtreffen im Pub, zehn Kapitel.

Während man am Anfang noch denkt „Lasst es doch lieber, ihr beiden!“, kommt man ganz schnell zu der Einsicht, dass die beiden irgendwie zusammengehören. Was die Zeit eben so aus einer Beziehung macht, das zeigen die Schlagabtäusche der Eheleute sehr deutlich auf. Sehr real und gleichzeitig natürlich zugespitzt. Szenen einer Ehe auf Hornby-Art.

Leider ist die Geschichte so kurz. Kaum ein ganzes Buch. Aber es passt auch irgendwie zu der sehr szenischen, komprimierten Erzählweise.

Ich denke, dass dieses Büchlein sehr schlau ist. Dass es etwas aufzeigt, dass viele Leute in einer langjährigen Beziehung so bestätigen könnten. Und es hat ein schönes, mutmachendes Ende - wenn man das so vorwegnehmen darf…

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Veröffentlicht am 02.03.2020

nicht schlecht, aber nicht so gut wie andere Hornbys

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Louise hat Tom betrogen. Die beiden versuchen es mit einer Paartherapie. Vor den Sitzungen treffen sie sich noch in einem Lokal und dort findet in Hornbys Augen erst die richtige Therapie statt. Die beiden ...

Louise hat Tom betrogen. Die beiden versuchen es mit einer Paartherapie. Vor den Sitzungen treffen sie sich noch in einem Lokal und dort findet in Hornbys Augen erst die richtige Therapie statt. Die beiden reden über verschiedene Dinge und kommen sich langsam wieder näher.
Hornby packt ein spannendes Thema an: ein Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat und wieder zueinander finden möchte. Er verpackt seine Lektüre in 10 kurze Kapitel, jedes ein wenig anders humorvoll. Tom und Louise passen in meinen Augen so gut zusammen, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass es kein Happy End geben könnte.
Ich mag Hornby, aber mehr mag ich eigentlich seinen schwarzen Humor.
Das Zitat von der Kirkus Reviews „Das Buch besteht fast ausschließlich aus schlagfertigen Antworten voller Witz“ kann ich so eigentlich nicht bestätigen. Sicher, die beiden unterhalten sich gut und vergleichen ihre Eheprobleme auch schon mal mit dem Brexit oder ähnlichem, aber so richtig schmunzeln musste ich jetzt nicht über die Passagen. Ich fand das Buch eher ernst geschrieben und das Thema gibt das ja auch eher so her.
Teilweise war aber Hornbys Humor dann doch ein wenig am Durchblitzen, z.B. das ältere Ehepaar, das Tom und Louise zu Spekulationen anregt, das fand ich sehr erfrischend.
Fazit: für mich kein typischer Hornby, wenn auch schön zu lesen, aber nicht zu vergleichen mit „A long way down“. Dennoch ein schönes Buch, das Ehepaare auch gemeinsam lesen können. Man wird sich in ein paar Szenen sicher wiedererkennen.