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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2020

Jenny / Jonny

Jenny mit O
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Dieses Buch von Karen Susan Fessel konnte mich mal wieder richtig fesseln und berühren. Es handelt von der 17 jährigen Jenny, die im Rostocker Stadtteil Groß Klein lebt und dort keine Perspektive für sich ...

Dieses Buch von Karen Susan Fessel konnte mich mal wieder richtig fesseln und berühren. Es handelt von der 17 jährigen Jenny, die im Rostocker Stadtteil Groß Klein lebt und dort keine Perspektive für sich findet. So bricht sie eines Tages dort alle Zelte ab und geht nach Berlin, wo sie dann als Straßenkind lebt. Dies ist aber definitiv nicht so romantisch wie anfänglich gedacht, so dass sie schnell versucht andere Wege zu finden. Sie findet Halt in der queeren Community Berlins, findet dort Freund_innen und darf sich auch mit dem Teil ihrer Identität beschäftigen, den sie bisher eher verdrängt hatte.
Der Autorin gelingt mit "Jenny mit O" ein berührendes Buch über das Leben von Straßenkindern, die queere Community Berlins und ein Trans* Comming Out. Jennys Glück ist, das genau im richtigen Moment die passenden Menschen da waren und halfen. Ich hoffe, dass auch andere in ähnlichen Situationen diese Unterstützung bekommen werden und kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen: Schauen wir hin und lasst uns handeln.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Ein Kind ist alles

Jetzt zu dritt
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Viele Paare wünschen sich irgendwann ein Kind. Problematisch wird es meist dann, wenn die jeweiligen Partner_innen hier unterschiedliche Meinungen zu haben und es eventuell jemanden drittes braucht, damit ...

Viele Paare wünschen sich irgendwann ein Kind. Problematisch wird es meist dann, wenn die jeweiligen Partner_innen hier unterschiedliche Meinungen zu haben und es eventuell jemanden drittes braucht, damit ein Kind entstehen kann.
Eine solche Situation beschreibt die Autorin Mirjam Müntefering in dem Buch "Jetzt zu dritt". Es handelt von Michelin und Angela, die eine glückliche Beziehung führen, bis Michelin auf einmal den Wunsch äußert schwanger werden zu wollen, was Angela, die aus einer früheren Beziehung schon ein Kind hat, sehr verunsichert. Nach einigem hin und her machen sie sich nun auf die Suche nach möglichen Wegen? Eine Klinik mit künstlicher Befruchtung, ein Typ, der sich zur Samenspende bereit erklärt oder vielleicht eine einmalige Nacht mit einem Mann?
Auf dem Weg zum Kind erleben beide viel aufregendes, humorvolles und oft trauriges, doch Michelin lässt sich nicht beirren.
Das Buch überzeugt neben der lebendigen Geschichte und spannenden Charakteren durch die Thematisierung eines wichtigen gesellschaftspolitischen Themas. Denn immer noch bezahlen Krankenkassen eine künstliche Befruchtung nur bei hetero und nicht bei lesbischen Paaren.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Maria

Die Diva
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Wer an Maria Callas denkt, wird recht schnell zum Thema Oper kommen, aber auch bald zu den Gerüchten, die sich um sie und Aristoteles Onassis drehten.
Das folgende hier zu rezensierende Buch von Michelle ...

Wer an Maria Callas denkt, wird recht schnell zum Thema Oper kommen, aber auch bald zu den Gerüchten, die sich um sie und Aristoteles Onassis drehten.
Das folgende hier zu rezensierende Buch von Michelle Marly versucht etwas Licht ins Dunkel zu bringen, indem es beschreibt, wie sie Onassis kennenlernte, sich mit ihn verband, verraten wurde und vielleicht ein neues geheimes Glück fand. Dabei wird deutlich, wie Maria eingezwängt war unter Menschen, die nur ihren eigenen Vorteil sahen und nicht für sie als Mensch in ihrem So - Sein interessierten: Ob nun ihr erster Ehemann Meneghini, dem es nur um Geld und Erfolg ging, Onassis, der sich mit ihr schmücken und sie seiner Trophäensammlung hinzufügen wollte, ihre Mutter, die sie in Jugendtagen zwingen wollte, sich gegen Nahrung von Wehrmachtssoldaten vergewaltigen zu lassen oder den "Freund" Larry, der nur ihre weitere Karriere im Sinn hatte. Wer war wirklich für sie da, wer interessierte sich für Sie als Mensch? Aber trotz allem zerbrach sie nicht und ging weiter ihren ureigenen Weg.
Mit "Die Diva" ist der Autorin ein unvergleichbar berührendes Portrait einer mutigen und verletzten Frau gelungen, die nie aufgab, trotz des toxischen Umfeldes, in dem sie sich bewegte.
Das Buch ist definitiv lohnenswert und zwar nicht nur für Callas Liebhaber_innen.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Kurzgeschichten vom Feinsten

Abenteuer und Frauengeschichten
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Ich lese die Romane Karen Susan Fessels total gerne und habe sie auch schon live bei Lesungen erlebt, aber auch ihre Kurzgeschichten, wie sie hier in diesem Band versammelt sind, haben es auf jeden Fall ...

Ich lese die Romane Karen Susan Fessels total gerne und habe sie auch schon live bei Lesungen erlebt, aber auch ihre Kurzgeschichten, wie sie hier in diesem Band versammelt sind, haben es auf jeden Fall in sich und ich bin manchmal traurig, dass die Geschichten schon so schnell vorbei sind.
Es geht um unterschiedlichste Situationen, in die frauenliebende Frauen kommen können, so dass manche Geschichten humorvoll und lebendig, andere hingegen eher zum Nachdenken anregen. Die Leserinnen lernen zum Beispiel eine Studentin kennen, die bei der Post jobbt, eine Sanitätshausfachangestellte, eine Akademikerin und auch eine Handwerkerin.
Viele der Geschichten sind nicht unbedingt neu und sicherlich schon häufiger erzählt worden, den Reiz des Buches macht aber die Sprache aus, die die Autorin verwendet und in die mensch als Leser
in allzu gerne eintauchen möchte.
Dieses Buch lohnt sich sowohl für unterhaltsame Runden unter Freund_innen, zum alleine schmökern vor dem Kamin oder auch für interessante Stunden zu zweit.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Leo

Steingesicht
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Es gibt viele Coming Out Romane und nur wenige sind so gut wie der hier zu rezensierende. In diesem geht es um die 15 jährige Leo, die schon so viel erlebt und erlitten hat, das sie sich und ihre Gefühle ...

Es gibt viele Coming Out Romane und nur wenige sind so gut wie der hier zu rezensierende. In diesem geht es um die 15 jährige Leo, die schon so viel erlebt und erlitten hat, das sie sich und ihre Gefühle vor anderen komplett verschließt. Sie wirkt so unnahbar, das sie von ihrer Tante, zu der sie gerade erst gezogen ist, Steingesicht genannt wird. Doch mit viel Liebe, Zugewandtheit und Offenheit gelingt es der Tante Wanda Leos Herz zu berühren und einen Raum zu eröffnen, wo sie sich zeigen kann, wie sie ist. Und wo sie eine Partnerin findet und wegen ihres lesbisch - Seins nicht komisch angeschaut wird.
Erneut gelingt es der Autorin Karen Susan Fessel vor den Augen der Leser_innen ein beeindruckendes Portrait einer jungen Frau zu entwickeln, die in den Stürmen der Pubertät zu sich findet und die Aufgaben annimmt, die sich ihr in ihrem Leben stellen. Es wird deutlich, das es doch das wichtigste sein sollte, das die Jugendlichen glücklich und authentisch zu sich selbst werden und nicht nur normative Erwartungen erfüllen.

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