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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Genau mein Genre

Miracle Creek
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"Miracle Creek" von Angie Kim ist wahrhaftig ein leuchtendes Buch, wie man bereits auf dem Cover lesen kann. Das Buch selbst ist wunderschön, mit leuchtenden goldenen Punkten auf dem Cover. Das Cover ist ...

"Miracle Creek" von Angie Kim ist wahrhaftig ein leuchtendes Buch, wie man bereits auf dem Cover lesen kann. Das Buch selbst ist wunderschön, mit leuchtenden goldenen Punkten auf dem Cover. Das Cover ist zwar wenig aussagekräftig, fällt aber dennoch sofort ins Auge. Die Schrift selbst könnte für mich etwas größer sein, aber dann wäre der Band möglicherweise zu dick geworden.

Was mir gut gefällt, ist, dass Angie Kim viel von ihrer eigenen Biographie in den Roman gepackt hat, so z.B. die Arbeit mit dem Sauerstofftank, die Immigration nach Amerika und den Umzug in einen kleinen Ort, von dem man sich so viel versprach. Ich habe mich selbst wieder gefunden in der Beschreibung der Einwohner von Miracle Creek, die schon seit Generationen dort leben und kaum zugänglich sind. So schreibt Kim auf S. 24/25: "Miracle Creek war eine Insel [...]. Young dachte, sie bräuchten bloß etwas länger, um aufzutauen, [...]. Im Laufe der Zeit begriff Young aber, dass die Familie nicht nett war, sondern auf höfliche Weise unfreundlich." Ähnliches habe ich auch schon erlebt und kann dies gut nachvollziehen, und ganz sicher spricht die Autorin hier von ihren eigenen Erfahrungen.

Die Geschichte mit viel amerikanischem Kleinstadt-Lokalkolorit hat viele Facetten und ist gut und eher ungewöhnlich konstruiert, denn der Leser verfolgt den Prozess - die einzelnen Prozesstage - und dies immer wieder aus anderen Perspektiven. Dabei ist es nicht von Bedeutung, wenn man hier schon etwas vorhersehen kann. Aber schon im Kapitel "Der Vorfall" glaubt man ja erst einmal schon alles zu wissen.

Der Inhalt des Buches ist schnell zusammengefasst: Nach der Explosion eines Sauerstofftanks zur Heilung verschiedener Krankheiten scheint die Verantwortliche für den Tod zweier Menschen sofort klar zu sein - die Mutter eines toten Jungen. Aber so ganz einfach ist die Sache nicht. Der Prozess enthüllt sehr viel über die Stadt Miracle Creek und ihre Bewohner. Und diese Enthüllungen sind das, was ich wirklich spannend fand, aber das Buch ist nicht in erster Linie ein Krimi oder Thriller, sondern ein gelungenes Mixgenre.

Die Autorin Angie Kim werde ich auf jedem Fall im Auge behalten und vergebe hier mindestens 4,5 Sterne. Manchmal ist "Miracle Creek" auch etwas lang, aber ein toller Roman ganz nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Inspirierend

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
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"Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" von Carola Benedetto und Luciana Ciliento ist ein inspirierendes Buch für Kinder und Erwachsene. Schon die Aufmachung ist toll: Es ist ein sehr großes Buch ...

"Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" von Carola Benedetto und Luciana Ciliento ist ein inspirierendes Buch für Kinder und Erwachsene. Schon die Aufmachung ist toll: Es ist ein sehr großes Buch mit festem Einband, das auch gut als Geschenk an Kinder gemacht werden kann. Auch die Größe der Schrift ist schon für Erstleser geeignet, toll aber auch für alle, die hier ausnahmsweise die Lesebrille weglassen können.

Die Illustrationen sind wahre Kunstwerke, die genau durchdacht sind und zum Teil sehr aufwändig sind. Besonders das bei Dian Fossey mit den Gorillas könnte man gleichermaßen auch in einer Kunstgalerie finden.

Die Geschichten über vorbildliche und inspirierende Persönlichkeiten gefallen mir gut, vor allem auch, weil sie nicht so kurz sind wie beispielsweise bei einem sehr ähnlichen Buch, den "Bedtime Storys". Und was ganz deutlich wird, ist, dass diese Persönlichkeiten vor allem als Kinder ganz gewöhnliche Kinder waren, die dann einen besonderen Schritt gewagt haben. Die Botschaft lautet: Du kannst es auch!

"Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" zeigt, dass jeder ein kleines bisschen dazu beitragen kann, die Welt zu retten oder besser zu machen. Das Buch ist in Aussehen und Inhalt ein wahrer Schatz, dass alle Sterne verdient hat!

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Zufällig - Spion

Der Empfänger
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Mit "Der Empfänger" beleuchtet Ulla Lenze einen Teil deutscher und amerikanischer Geschichte, der bisher wenig Beachtung geschenkt wurde. Für mich sind aber einige Teile des Buches sehr viel prägnanter ...

Mit "Der Empfänger" beleuchtet Ulla Lenze einen Teil deutscher und amerikanischer Geschichte, der bisher wenig Beachtung geschenkt wurde. Für mich sind aber einige Teile des Buches sehr viel prägnanter und intensiver als nur die Tatsache, dass Josef Klein sich schuldig gemacht hat und Spion im Netzwerk der Nazis in den USA wurde.

Zurück in Deutschland, wohnt er zuerst bei seinem Bruder Carl und dessen Frau. Carl hatte den Auswandererwunsch nie leben dürfen, und die Familie hat in den Kriegs- und Nachkriegszeiten gelitten, haben aber das Gefühl, dass Josef gute Zeiten hatte; schließlich hat er ja auch immer die Care-Pakete nach Hause geschickt. Die wahre Geschichte bleibt ihnen verborgen.

Doch was mich sehr berührt hat, ist Josefs Verhältnis zu seinem Bruder und seiner Frau, das sich-wieder-Kennenlernen, das Misstrauen, vielleicht der Neid, ebenso aber auch das Verschweigen und Leugnen der Kriegsgeschehnisse. Atmosphärisch hat "Der Empfänger" hier einiges zu bieten.

Der Roman hat etwas Bedrückendes, das aber auch fesselnd wirkt. Er spricht außerdem ein Thema an, das mich sehr interessiert und über das ich bisher nichts wusste. Damit bekommt "Der Empfänger" von Ulla Lenze von mir alle Sterne.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Ich konnte es nicht aus der Hand legen

Freischwimmen
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"Freischwimmen - Wer die Wahrheit sucht, muss tief tauchen" von Adam Baron ist das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Immer wieder hat es mich magisch angezogen, und so musste ich es dauernd ...

"Freischwimmen - Wer die Wahrheit sucht, muss tief tauchen" von Adam Baron ist das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Immer wieder hat es mich magisch angezogen, und so musste ich es dauernd wieder zur Hand nehmen, bis ich es durchgelesen hatte.

"Freischwimmen" ist für Erwachsene genauso spannend wie für Kinder, würde ich sagen. Der Grundschüler Cym ist noch nie geschwommen, und das wird ihm zum Verhängnis, als die Klasse zum ersten Mal Schwimmunterricht hat. Aber die traumatischen Vorkommnisse im Schwimmbad sind gleichzeitig der Auslöser für eine Reihe von Begebenheiten, die nach und nach ein Familiengeheimnis oder auch gleich einige Geheimnisse enthüllen. Am Ende ist es für den Leser gar nicht so wichtig, wie das Buch ausgeht, aber der Schluss ist gut und rund.

Das Buch bleibt durchweg spannend und geht aber auch ans Herz. Ich musste im Laufe des letzten Teils auch ein Taschentuch zur Hand nehmen, weil mich das Buch berührt hat. "Freischwimmen" lebt einerseits von den Entwicklungen von Kapitel zu Kapitel, aber auch davon, wie Cym die Welt sieht. Dabei kann man immer mit ihm mitfiebern, aber auch schon mal lachen.

Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet, besonders Veronique Chang und Cyms zwei beste Freunde (die manchmal auch Feinde sind). Adam Barons Kinderbuch ist eines der wenigen, die einen bleibenden Platz in meinem Bücherregal bekommen. Auch, wenn man das Ende kennt, lohnt es sich ganz sicher, das Buch nach einer Zeit noch einmal zu lesen. Der Autor hat einen Schreibstil, der mich voll und ganz überzeugt hat. Seine Bücher für Erwachsene sind nicht auf den deutschen Markt gekommen, ich werde mir aber vielleicht einen seiner englischen Romane bestellen.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Magisch für jedes Alter

Die Magier von Paris
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Schon das Cover von "Die Magier von Paris" von Christina Wolff ist ein reines Kunstwerk. An diesem Buch kommt im Buchladen sicher keiner vorbei. Das
Buch selbst bleibt magisch bis zur letzten Seite und ...

Schon das Cover von "Die Magier von Paris" von Christina Wolff ist ein reines Kunstwerk. An diesem Buch kommt im Buchladen sicher keiner vorbei. Das
Buch selbst bleibt magisch bis zur letzten Seite und wird Kinder ab 10 Jahren ebenso begeistern wie Erwachsene.

Zum Inhalt: Zwei Magierfamilien in Paris, zwei Feinde. Die Familien Delune und Belleson sind seit quasi jeher Rivalen, aber ihre jüngsten Sprösslinge, Claire und Rafael, wissen nicht, warum. Die Väter und Großväter sind zwar schon verstorben, aber dennoch weiterhin ansprechbar. Sie können Tipps zum Handeln geben, selbst aber nicht agieren, weil sie, wie z.B. Claires verstorbene Vorfahren, in einer Mauer "festsitzen". Doch als ein dritter Magier das wirklich Böse verkörpert, schweißt das die beiden Magierfamilien Delune und Belleson zusammen, besonders Claire und Rafael.

Claire und Rafael sind sehr gegensätzliche Charaktere, die aber gerade deswegen gut zusammen passen. Sie verleihen dem Buch sehr viel Lebendigkeit und Energie. Beide sind von Anfang an Sympathieträger, die man einfach mögen muss, besonders auch, weil sie die Kunst der Magie noch nicht so ganz beherrschen, was das Buch auch sehr lustig macht.

"Die Magier von Paris" muss man einfach mit 5 Sternen bewerten, und ich denke, sie können Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern. Für Kinder ist dies ein tolles Buch, das bis zum Ende spannend bleibt. Andere Magierbücher können sich hier wirklich noch etwas abschauen.

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