Es ist Mai und das Filmfestival hat begonnen. Da wird Serge Thibaut, ein etwas umstrittener Regisseur ermordet. Léon Duval, der gerade erst von Paris nach Cannes gezogen ist, muss durch diesen Notfall sofort seine Stelle als Kommissar antreten. Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass er seine Kollegen noch nicht kennt und die Frage des Essens, vor allem wo und wann, sich als sehr schwierig erweist. 1 Tag darf er auch noch mal nach Paris, um mit seinen ehemaligen Kollegen eine Wohnung zu durchsuchen.
Was mir gefiel waren die Schilderungen von Cannes und den Filmfestspielen. Das konnte man sich so richtig plastisch vorstellen. Ich fühlte fast die Sonne auf der Haut und roch das Wasser und fühlte mich wohl. Die Schilderungen des Essens waren auch immer interessant und machten Appetit. Da ich unheimlich gerne Romane lese, die in Frankreich spielen machte dieser Teil richtig Spaß zu lesen.
Was mir nicht gefiel und den Spaß wieder eindämmte, war der Krimi. Sicher, die Macken der Personen, die die Autorin geschrieben hat, waren nicht schlecht, aber man wurde nicht wirklich warm mit den Akteuren. Auch der „Ausrutscher“ des Kommissars, dass er in den wenigen Stunden, die er in Paris verbracht hat, auch noch mit seiner Frau ins Bett ging, fand ich nicht gerade witzig und passend. Da gefielen mir die Annäherungen des Kommissars zu der Journalistin viel besser. Auch die Kollegen des Kommissars wirken sehr blass und man hat sie schnell wieder vergessen. Dadurch, dass er immer wieder gestoppt wird, in bestimmte Richtungen zu recherchieren wird auch immer wieder viel Spannung herausgenommen, finde ich. Die Autorin setzt dem Kommissar in manchen Richtungen zu viele Grenzen, während uninteressante Sachen ewig ausgebaut werden. Das ist irgendwie schade.
Ich habe sehr lange Zeit benötigt, den Krimi zu lesen, über eine Woche und das sagt wohl schon alles über die Spannung. Ich fand den Krimi überhaupt nicht spannend. Es wirkte so konstruiert und zufällig und überhaupt. Das gefiel mir überhaupt nicht.
Es gab durchaus nette Buchszenen. Als der Kommissar bei dem Einzelhändler eingekauft hat, obwohl der sein Geschäft noch nicht offen hatte. Duval hat einfach nie Zeit zum Einkaufen und kann schon froh sein, wenn er Zeit hat, irgendwo zu Essen. Was sich aber immer zufällig wunderbar fügt und das Essen ist auch immer sehr lecker.
Das Buch macht durchaus Laune auf mehr und auf Cannes und das Mittelmeer. Ich würde auch noch eine Fortsetzung lesen, falls es eine geben würde, allerdings wünsche ich mir dann eine spannendere Handlung und die Charaktere besser ausgebaut, damit man als Leser eine Beziehung aufbauen kann und mitfühlen kann. So ist das ganze sehr distanziert und ich war ehrlich froh, als ich das Buch ausgelesen hatte. Ich hätte mir bei diesem Thema einfach viel mehr erwartet und bin nun doch ein wenig enttäuscht.