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Veröffentlicht am 01.04.2020

Was macht einen Helden aus?

Silence & Chaos
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Mara Langs neues Buch "Silence & Chaos" erzählt eine Superhelden-Geschichte, wie ich sie bislang noch nicht gelesen habe. Im Zentrum der Erzählung stehen die Rookies - künstlich erschaffene Nachfahren ...

Mara Langs neues Buch "Silence & Chaos" erzählt eine Superhelden-Geschichte, wie ich sie bislang noch nicht gelesen habe. Im Zentrum der Erzählung stehen die Rookies - künstlich erschaffene Nachfahren echter Superhelden-Aliens, deren DNA mit menschlicher DNA vermengt wurde. Dabei entstanden Kinder, die nicht ganz den Erwartungen ihrer Schöpfer entsprachen. Sie sind zwar nicht normal, aber ihre Kräfte reichen lange nicht an die ihrer Vorfahren heran. Außerdem haben sie alle auch Schwächen wie Asthma, Autismus, Ängste oder Aggressionsprobleme. Doch genau das lässt sie so authentisch wirken, sind sie eben nicht übermächtig und perfekt, sondern haben alle ihre Stärken und Schwächen. Dadurch kann man sich wunderbar mit ihnen identifizieren. Dank eben dieser Eigenheiten ergänzen sie sich gegenseitig und machen im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung durch. Mit der Zeit lernen sie mit diesen ihnen gegebenen Stärken und Schwächen umzugehen und wachsen am Ende über sich hinaus.
Die Handlung, von der ich hier nichts verraten möchte, ist durchweg spannend und sehr actionreich. Auch eine Liebesgeschichte zwischen den beiden titelgebenden Charakteren Silence (Jill) und Chaos (Corvin) wird erzählt, allerdings nicht so raumgreifend, dass sie die Rahmenhandlung zur Nebensache macht. Das hat mir sehr gefallen, sowohl die eigentliche Geschichte, als auch dieser romantische Teil werden gleichwertig geschildert. Somit haben hier sowohl Fans von Superhelden als auch begeisterte Leser von Lovestorys sicher ihre Freude.
Die Handlung ist von vorne bis hinten sehr gut durchdacht und es kommt immer wieder zu unvorhergesehenen Wendungen. Das Setting hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, die von Mara lang erschaffene Welt ist mit liebevoll erdachten Details gefüllt, so dass man sie bildlich vor sich sehen kann. Einzig das Finale fand ich etwas zu rasant, da hätte sich die Autorin für meinen Geschmack etwas mehr Zeit lassen können.
Insgesamt ein tolles Buch mit schönen Botschaften, wie dass wahre Stärke erst durch die Gemeinschaft entsteht oder dass man nicht fehlerlos sein muss um ein Held zu werden.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Piety Blinders

Priest of Bones
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In "Priest of Bones", dem Auftakt zu der neuen Fantasy-Reihe von Peter McLean, kehrt Gangsterboss Tomas Piety mit seiner Bande, den Pious Men, nach dem Krieg zurück in seine Heimat und muss feststellen, ...

In "Priest of Bones", dem Auftakt zu der neuen Fantasy-Reihe von Peter McLean, kehrt Gangsterboss Tomas Piety mit seiner Bande, den Pious Men, nach dem Krieg zurück in seine Heimat und muss feststellen, dass hier nun andere das Sagen haben. Nach und nach muss er sich seine  alten Geschäfte zurückerobern, wobei er von einem Haufen skurriler und blutrünstiger Charaktere unterstützt wird und nicht gerade zimperlich vorgeht.
Die Charaktere sind gut beschrieben und wachsen einem ans Herz, je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt. Sprachlich geht es hier sehr düster und oft geradezu vulgär zur Sache, was aber hervorragend zu Setting und Figuren passt. Man taucht regelrecht ein in das dreckige Ellinburg und die Welt der vom Krieg traumatisierten Heimkehrer. Das alles wird aber durch den derben trockenen Humor des Protagonisten und Erzählers keinesfalls zu schwermütig, es gibt immer wieder auch ordentlich etwas zu lachen.
Stellenweise wird die Handlung leider ein wenig zu rasch heruntergespult und auch der Fantasy-Aspekt kommt in diesem ersten Band recht kurz - da hoffe ich aber ganz stark auf den zweiten Teil. Auch bin ich unsicher, wie ich die Parallelen zu der Fernsehserie "Peaky Blinders" einordnen soll. Wer diese kennt wird die Story hier eventuell wenig originell finden, andererseits stellt sich natürlich die Frage, ob ein leicht in der Zeit abgewandeltes Peaky Blinders mit Fantasy-Elementen denn unbedingt etwas schlechtes ist, nur weil man es so ähnlich halt schon kennt. Ich liebe die Serie und finde deshalb nicht, dass es ein "zu viel" davon gibt.
Alles in allem ein gelungener Auftakt, welcher kurzweilige Unterhaltung bietet und definitiv Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Jugendthriller der zum Nachdenken anregt

Bloom
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Kenneth Oppels neuer Roman handelt von drei Jugendlichen, welche nach einem heftigen Regen plötzlich eine dramatische Verbesserung von Beschwerden und Allergien, unter welchen sie bislang litten, feststellen. ...

Kenneth Oppels neuer Roman handelt von drei Jugendlichen, welche nach einem heftigen Regen plötzlich eine dramatische Verbesserung von Beschwerden und Allergien, unter welchen sie bislang litten, feststellen. Und nicht nur das, auch die anderen Menschen verändern sich, allerdings genau in entgegensetzte Richtung. Und als ob das noch nicht genug wäre, sprießen nun überall auf der Welt schwarze Pflanzen, von dem niemand zu wissen scheint, woher sie kommen oder wie man ihrer Herr wird.
Dieses gruselige Ausgangsszenario wird so bildlich beschrieben, dass mich die bedrückenden Atmosphäre sofort gefangen genommen hat und ich mich total in der Geschichte verlieren konnte. Dazu trägt nicht zuletzt auch die sehr glaubwürdige Beschreibung der einzelnen Charaktere bei. Unsicherheit und Besorgnis sowohl bei den Jugendlichen als auch deren Eltern und der restlichen Bevölkerung sind realitätsnah beschrieben und in Zeiten von Erderwärmung und Klimawandel gut nachvollziehbar. Das macht die Geschichte dann auch weniger abwegig, als es zu Anfang vielleicht noch scheinen mag.
Der Autor versteht es, von Seite zu Seite mehr Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende zu halten, so dass "Bloom" ein echter Pageturner ist.
Einzig die Auflösung des ganzen hat mich nicht vollends überzeugt, dafür gibt es einen Stern Abzug.
Das Buch wird zwar mit einem Cliffhanger beendet, aber nur um zu Band 2 hinzuführen, die eigentliche Geschichte ist aufgelöst. Darum ist man auch nicht gezwungen Band 2 zu lesen, was ich aber trotzdem sicher gerne tun werde.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Gelungener Serienauftakt

Wie viele willst du töten
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"Wie viele willst du töten" ist der Auftakt zu Joana Schaffhausens Krimi-Reihe um die Polizistin Ellery Hathaway und gleichzeitig der Debüt-Roman der Autorin.
Zu Beginn lernen wir die junge Abigail kennen, ...

"Wie viele willst du töten" ist der Auftakt zu Joana Schaffhausens Krimi-Reihe um die Polizistin Ellery Hathaway und gleichzeitig der Debüt-Roman der Autorin.
Zu Beginn lernen wir die junge Abigail kennen, die in der Nacht auf ihren 14. Geburtstag Opfer einer Entführung wird. Doch sie kann aus den Fängen eines Serienkillers gerettet werden und lebt fortan unter neuer Identität. In einem Kaff in Massachusetts wird sie unter dem Namen Ellery Hathaway Polizistin und niemand dort ahnt etwas von ihrer Vergangenheit. Diese droht sie allerdings einzuholen, denn bereits seit drei Jahren verschwinden Menschen aus der Stadt, immer um ihren Geburtstag herum und jedes mal geht eine anonyme Karte an Ellery dem Verschwinden voraus. Doch niemand will den Zusammenhang sehen und in ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Reed Markham, ihren damaligen Retter und FBI-Agenten, welcher auch prompt angereist kommt um gemeinsam mit Ellery der Sache auf den Grund zu gehen.
Die einzelnen Kapitel werden abwechseln aus Sicht von Ellery und Reed erzählt, wobei sowohl die Handlung von vor 14 Jahren, als auch die aktuellen Ermittlungen geschildert werden. Dabei werden die beiden Protagonisten sehr glaubwürdig beschrieben, beide haben Narben auf der Seele und man spürt ihre Zerrissenheit, was sie zu sehr interessanten Charakteren macht.
Die Handlung ist nicht vorhersehbar und kommt ohne allzu brutale Details aus, weshalb dieser Thriller auch für die Freunde von weniger blutigen Spannungsromanen geeignet ist.
Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach das doch recht plakative Ende. Ich hatte zwar nicht mit dieser Auflösung gerechnet, aber dieses "Superschurke erklärt nochmal detailiert seinen Plan und scheitert kurz vor Abschluss dann doch" hatte was von einem (eher mittelmäßigen) Kinofilm. Da ich aber wie gesagt nicht schon im Vorraus wusste, wer hier der Bösewicht ist, ist das Jammern auf recht hohem Niveau; der Weg zu diesem etwas gestellten Ende hat mir nämlich gut gefallen. Ich würde also definitiv auch den nächsten Band der Reihe lesen und kann diesen Thriller trotz klitzekleinem Manko jedem empfehlen, der auf der Suche nach spannender und kurzweiliger Unterhaltung ist.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Falsche Erwartungen

Lips Don't Lie
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Riley, die schon an vielen trostlosen Orten gelebt hat, ist neu in Miller. Ihr Vater kann sich keine Wohnung in einer besseren Gegend leisten, doch diesmal ist es besonders schlimm, denn Miller wird von ...

Riley, die schon an vielen trostlosen Orten gelebt hat, ist neu in Miller. Ihr Vater kann sich keine Wohnung in einer besseren Gegend leisten, doch diesmal ist es besonders schlimm, denn Miller wird von Gangs regiert. Hier trifft sie auf Tristan, der in eine dieser Gangs quasi hineingeboren wurde. Austreten ist keine Option, denn seine Freiheit müsste er mit dem Leben bezahlen. Also hat er sich bereits mit seinem Schicksal abgefunden - bis eines Tages Riley auftaucht und er Gefühle für sie entwickelt. Doch diese Gefühle versucht er mit aller Macht zu unterdrücken, denn sie könnten Riley in große Gefahr bringen. Und trotzdem beginnt er, die ihm vorherbestimmte Zukunft zu überdenken, denn auch Riley hat sich inzwischen in Tristan verliebt und möchte ihm helfen, den Absprung zu schaffen und für sie beide kämpfen. Aber hat ihre Liebe überhaupt eine Chance, oder wird sie tödlich enden?
Die Hauptcharaktere dieser Geschichte sind sehr unterschiedlich und genauso unterschiedlich waren beim Lesen auch meine Gefühle den beiden gegenüber. Die toughe Riley muss seit dem Fortgehen ihrer Mutter sehr viel Verantwortung übernehmen und hat gelernt, sich durchzubeißen und Respekt zu verschaffen. Sie findet überall schnell Anschluss, doch hinter ihrer Fassade ist sie sehr verletzlich und so leidet sie auch zunehmend unter Tristans abweisendem Verhalten. Dieser verhält sich ihr gegenüber die meiste Zeit wirklich total unmöglich - ja, ich weiß, er will sie auf Abstand halten, doch selbst, wenn ich seine Beweggründe nachvollziehen konnte, war mir das teilweise einfach etwas too much.
Und obwohl die Autorin sprachlich absolut alles richtig macht - jugendlich, flüssig, spannend - war die eigentliche Geschichte in meinen Augen einfach nichts Halbes und nichts Ganzes. Zu viel Gangalltag, um eine Liebesgeschichte zu sein, zu wenig Gangalltag um als Millieustudie durchzugehen und definitiv viel zu viel Basketball, um nur als Rahmen zu dienen. Es wirkt ein wenig, als ob die Autorin selbst nicht ganz sicher war, welche Art Roman sie eigentlich schreiben wollte. Das wäre an sich auch gar nicht so schlimm, wenn nicht Cover und Klappentext eindeutig andere Erwartungen schüren würden.
So fällt es mir leider schwer, eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen, denn obwohl ich das Buch nicht schlecht fand, wüsste ich nicht, wem genau ich es empfehlen würde, da mir die Geschichte in zu vielen Kategorien angesiedelt ist, aber in keine davon wirklich gut passt. Darum bleibt bei mir nur der Eindruck von "Kann man lesen, muss man aber nicht".

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