Cover-Bild Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 10.03.2016
  • ISBN: 9783733601904
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Estelle Laure

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Du bist niemals so allein, wie du dich fühlst!
»In der perfekten Kino-Version meines Lebens würde Digby mich einfach irgendwann küssen. Aber er hat eine Freundin, die er liebt. Und das bin nicht ich.«
Eigentlich hat Lucille Wichtigeres zu tun, als sich ausgerechnet in den Bruder ihrer besten Freundin zu verlieben. Zumal Digby eine Freundin hat. Vor allem aber muss sie dafür sorgen, dass zu Hause alles läuft: Sie verdient Geld, bezahlt Rechnungen und kümmert sich um ihre kleine Schwester. Da bleibt keine Zeit für große Gefühle. Aber manchmal passieren einem die besten Dinge, wenn man gar nicht damit rechnet. Denn gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Jugendroman mit Tiefgang

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Ein wirklich außergewöhnliches Jugendbuch, welches nur kleine Schwächen in der Sprache hat. Einige Sätze sind zu umständlich formuliert, um in ein Buch für junge Erwachsene zu passen - das ist aber wirklich ...

Ein wirklich außergewöhnliches Jugendbuch, welches nur kleine Schwächen in der Sprache hat. Einige Sätze sind zu umständlich formuliert, um in ein Buch für junge Erwachsene zu passen - das ist aber wirklich auch das einzige Manko.

"Was soll der Sinn des Lebens sein, wenn ihr nicht bereit seid, für die Wahrheiten in eurem Herzen zu kämpfen und zu riskieren, dass ihr verletzt werdet?
Ihr müsst wüten, rasen."

Diese und andere wortgewaltige Lebensweisheiten wurden hier in einem wirklich unfassbar guten Jugendroman verpackt. Als cleverer Fingerzeig - als Aufforderung der Autorin, zu sich zu stehen, sein Ding zu machen und nicht aufzugeben, auch wenn gerade die Selbstfindungsphase eine der schwersten im Leben eines jungen Menschen ist.

Wir treffen auf 2 Mädchen - 10 und 17, die von ihrer Mutter verlassen werden und deren Vater schon lange vorher mit psychischen Problemen in Behandlung kam.
Niemand darf wissen, dass sich ihre Mum aus dem Staub gemacht hat, sonst werden die beiden womöglich getrennt.
Also muss die Große schauen, wie sie das Leben der beiden irgendwie auf die Reihe bekommt. Das komplette Leben - inklusive Rechnungen, die bezahlt werden müssen und dem täglichen Gang zur Schule, damit ja niemand Verdacht schöpft.
Eine schier unerfüllbare Aufgabe.
Gäbe es da nicht viele Menschen, die helfen - oftmals völlig unerwartet. Freunde, die man als solche gar nicht vermutet hätte.

Und dann ist da noch die Liebe. Die sich erst leise anschleicht um dann mit einem gewaltigen Knall völlig ungebeten auf den Plan zu treten.

Alles in allem großartig erzählt, mit Tiefgang, glaubwürdigen Charakteren, Witz, Dramatik und Charme.
Ein toll geschriebenes Buch, welches definitiv im Gedächtnis bleibt. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 21.03.2019

Lucille sucht das Glück

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Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ...

Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ihre Töchter mit unbekannten Ziel. Lucille, die in einigen Monaten volljährig wird, möchte mit allen Mitteln verhindern, dass die das Jugendamt merkt, dass sie ganz allein sind und verheimlicht vor allen Erwachsenen das Fortgehen der Mutter. Sie kümmert sich um ihre kleine Schwester, sucht sich einen Job in einem Lokal und schafft es eine ganze Weile lang ganz gut, den Schein der heilen Welt aufrecht zu erhalten. Nur ihre beste Freundin Eden und deren Bruder wissen von allem und helfen ihr, so gut sie können. Aber dann passiert ein Unfall und alles wird anders.

Der Jugendroman mit einer Heldin in einer Krise ist ja fast schon ein eigenes Genre. Unter den Büchern die ich da gelesen habe gehört dieses hier sicher in das obere Drittel. Das sehr ästhetische Cover zieht den Leser sofort an und der Titel verspricht ein Buch mit einem glücklichen Ende.

Was mir gefallen hat?

Der Erzählstil hat einen ganz eigenen Rhythmus. Manchmal liest sich der Text fast wie ein Gedicht. Die Autorin beschreibt Gefühle sehr schön und wechselt oft das Tempo, um Stimmungsänderungen anzudeuten. Sie spielt mit den Worten und Sätzen, fordert Aufmerksamkeit und steigert die Intensität. Lucille ist ein sympathischer Charakter und auch die Nebendarsteller bekommen Raum und Zeit für Entwicklung und Tiefe. Es gibt natürlich auch einen jugendlichen Helden und eine aufkeimende Liebesgeschichte und wie es sich gehört ist sie etwas kompliziert und man muss bangen, ob die beiden wirklich zusammen kommen. Ich mochte auch das Ende, welches trotz des Buchtitels nicht schmalzig und rosarot war sondern durchaus realistisch mit hoffnungsvollem Unterton.

Was mir nicht gefallen hat?

Eigentlich nur eine Wendung am Schluss, die mir etwas zu viel des Guten war. Und vielleicht hätte es noch eine klitzekleine Erklärung in Bezug auf die verschwundene Mutter gebraucht.

Fazit:

Das Buch hat sich schnell und leicht lesen lassen. Es hat durchaus Emotionen geweckt und ein paar Sätze und Abschnitte waren wirklich wertvoll und wunderschön. Ich denke, es hätte gerne noch ein paar Seiten länger sein dürfen. Ich mochte Lucille, Wren, Digby und Eden.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Plötzlich erwachsen

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Zu Beginn ihres letzten Schuljahres muss die 17-jährige Lucille plötzlich sehr viel Verantwortung tragen. Ihr Vater ist in einer Nervenklinik, ihre Mutter wollte sich eine Auszeit nehmen und kommt nicht ...

Zu Beginn ihres letzten Schuljahres muss die 17-jährige Lucille plötzlich sehr viel Verantwortung tragen. Ihr Vater ist in einer Nervenklinik, ihre Mutter wollte sich eine Auszeit nehmen und kommt nicht mehr zurück. Nun ist sie auf sich allein gestellt und muss sich um ihre 9-jährige Schwester kümmern, ohne dass jemand davon Wind bekommt. Doch das Geld wird knapp, der Kühlschrank ist leer und die Rechnungen stapeln sich. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, verliebt sie sich unsterblich in den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin, der allerdings eine Freundin hat.

Keine leichte Kost für einen Jugendroman. Denn neben den typischen Teenagerproblemen geht es hier um viel mehr: Wie kann eine 17-jährige, die selbst noch ein Kind ist, so viel Verantwortung tragen? Wann wird es ihr zu viel?

Um über die Runden zu kommen, nimmt sie einen Job an, den sie abends nach der Schule ausüben kann und der eigentlich zu erwachsen für sie ist. Die Betreuung ihrer Schwester übernehmen in der Zeit ihre beste Freundin und deren Bruder, aber auch das geht nicht lange gut. Ihre mühevoll aufrecht gehaltene Fassade beginnt zu bröckeln.

Lucille versucht tapfer, sich durchzuschlagen und mit ihren Gefühlen klar zu kommen. Ihre Liebe zum Bruder ihrer Schwester wird beschrieben, häufig sehr idealistisch, blumig, eben teenagerlike. Weniger thematisiert wird allerdings der Verlust ihrer Eltern. Wie sie wirklich darüber denkt, wird nur oberflächlich behandelt, tiefere Gefühle lässt sie nicht zu, versucht, alles richtig zu machen. Ein sehr harter Ansatz, der nachdenklich und traurig macht.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Es wird aus der Sicht Lucilles in der Ich-Form geschildert. Die Kapitel sind übersichtlich und in Tage seit dem Verschwinden ihrer Mutter geteilt. Der Leser leidet mit Lucille, möchte sie manchmal anschreien.

Mir hat das Buch gefallen, denn es ist sehr emotional. Keine Heile-Welt-Geschichte, im Gegenteil. Das Ende ist offen, lässt aber hoffen.