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Veröffentlicht am 02.01.2017

Etwas spezieller, hocherotischer 1. Teil der neuen „Firefighter“ Reihe…

Flames of Love - Erik & Olivia
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Die Psychologin Olivia, leidet immer noch schwer unter dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und hat sich seitdem nicht mehr getraut, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Doch nun glaubt sie soweit ...

Die Psychologin Olivia, leidet immer noch schwer unter dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und hat sich seitdem nicht mehr getraut, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Doch nun glaubt sie soweit zu sein, zumindest für einen One Night Stand. Ausgerechnet der Feuerwehrmann Erik Grady läuft ihr an dem Abend, als sie sich sehr sexy aufgestylt hat, über den Weg und ihm gefällt sehr, was sich ihm darbietet, denn Olivia hat nicht nur ein attraktives Äußeres, sondern dazu auch noch Köpfchen und eine spitze Zunge. Als ihr jedoch klar wird, dass der Exfreund ihrer besten Freundin mit Erik bekannt ist, will sie den geplanten One Night Stand mit Erik gleich wieder kippen, doch Erik kann sie umstimmen. Beide verbringen eine heiße Nacht miteinander, doch am nächsten Morgen kommt dann das böse Erwachen für Erik und nur wenige Stunden später auch für Olivia. Erik entdeckt nämlich, dass er sich ausgerechnet seine zukünftige Psychologin herausgepickt hat, die ihn wegen posttraumatischer Belastungsstörung behandeln soll, die sich erst seit kurzer Zeit bei ihm bemerkbar macht und wegen dieser er kurzfristig vom Dienst freigestellt wurde.

Als Olivia und Erik sich in ihrer Praxis erneut gegenüber stehen, macht Olivia ihm unmissverständlich klar, dass sie ihn keinesfalls behandeln kann. Vor allem, weil Erik sie tatsächlich dazu bringt, sich mit drei zukünftigen Dates, einverstanden zu erklären, wenn er sich im Gegenzug von ihrem Kollegen behandeln lässt. Olivia lässt Erik dennoch zunächst zappeln…

Der erste Teil der neuen „Firefighter“ Reihe von Gina L. Maxwell lässt sich zunächst eher ruhig an. Spannungsmomente bezüglich des Feuerwehralltags, sucht man hier leider vergebens, doch dafür bekommt man eine interessante Liebesgeschichte zwischen zwei Akteuren geboten, die beide seelische Altlasten mit sich herumschleppen. Während Olivia ihren Mann bei einem Unfall verlor und mit ihrem Verlust noch nicht richtig abschließen konnte, versucht Erik seine Probleme lange Zeit zu unterdrücken, so dass sie letztendlich immer schlimmer werden. Er bevorzugt im Bett eine härtere Gangart, die ihm hilft, kurzfristig abzuschalten von seiner PTBS. Für Olivia ist Soft SM jedoch etwas völlig Neues und wie sie feststellen muss, ein Gebiet, das ihre Neugierde weckt und sie anmacht. Zugegeben, man sollte vielleicht als Leser schon ein gewisses Interesse an dieser Spielart mitbringen, wenn man sich auf diesen Roman einlässt, mich hat diese leider nicht wirklich reizen können, doch muss ich zugeben, dass die Liebesszenen dennoch sehr „hot“ geschrieben sind und alle Leser, die so etwas mögen, sicherlich auf dieser Linie ganz auf ihre Kosten kommen werden. Ich hätte es dennoch gut gefunden, wenn innerhalb des Klappentextes zumindest eine Andeutung bezüglich der sexuellen Spielarten gefallen wäre, weil ich dann diesen Roman eher nicht ausgewählt hätte.

Die Liebesgeschichte zwischen Erik und Olivia entwickelt sich gemächlich, allerdings ist es in erster Linie ein erotischer Roman, so dass die Story angefüllt ist, mit vielen sehr explizit geschriebenen Liebesszenen. Zwar konnte ich die Anziehungskraft zwischen dem Paar nachvollziehen, doch wieso sich beide ineinander verlieben, verstand ich leider nicht, da beide so unterschiedlich gestrickt sind und sich besonders anfangs in vielen Streitgesprächen verlieren. Erik tritt dazu sehr dominant auf- zu dominant für meinen Geschmack- wäre nicht sein Humor gewesen, man hätte ihn auch gut für einen Stalker halten können.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten lässt sich der Roman aber gut lesen, was vor allem an Gina L. Maxwells locker leichten Schreibstil liegt. Besonders gut gefallen hat mir der lässige Umgang der Feuerwehrmänner untereinander. Und auch Eriks Probleme mit seiner PTBS hat die Autorin glaubwürdig für den Leser dargeboten, so dass man sich gut in Eriks Seelenleben hineindenken kann. Allerdings fand ich die Übersetzungsleistung leider nicht so gut gelungen, was aber nicht der Autorin anzulasten ist und somit nicht mit in die Wertung einfließt.

Somit bietet der erste Teil der neuen Serie viel Licht aber leider auch Schatten, so dass ich dafür 4 von 5 Punkten vergebe und gespannt darauf bin, ob die Autorin in ihrem nächsten Teil in Sachen Spannung „noch eine Schippe“ drauflegen kann.

Kurz gefasst: Interessante Love Story vs. Soft-SM Szenen- Etwas spezieller, hocherotischer 1. Teil der neuen „Firefighter“ Reihe…

Veröffentlicht am 02.01.2017

Rowena und Lachlan- humorvoller, spritziger dritter Teil der „Scandalous Highlanders“ Reihe...

Was Highlander wollen
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Von Kindesbeinen an, war Rowena MacLawry, verliebt in den Nachbarssohn und besten Freund ihrer Brüder, Lachlan MacTier. Doch dieser liebte sie lediglich wie eine Schwester. Während ihres längeren Aufenthaltes ...

Von Kindesbeinen an, war Rowena MacLawry, verliebt in den Nachbarssohn und besten Freund ihrer Brüder, Lachlan MacTier. Doch dieser liebte sie lediglich wie eine Schwester. Während ihres längeren Aufenthaltes in London, begreift Rowena plötzlich, dass es Zeitverschwendung ist, Lachlan weiterhin nachzulaufen und so zeigt sie langsam auch Interesse an anderen Männern. Vor allem ihr Bruder, das Familienoberhaupt, Ranulf MacLawry, freut sich über Rowenas Sinneswandel, denn so kann er möglichst gute Partien für seine Schwester in Betracht ziehen, die seinem Clan zur Ehre gereichen. Dass Rowena langsam ans Heiraten denkt, hat sie ihm nämlich unmissverständlich klar gemacht.

Zurück in Schottland, um die Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Bruders zu begehen, trifft Rowena aber wieder auf Lachlan. Und dieser fällt aus allen Wolken, als Rowena ihm begreiflich machen möchte, dass sie nicht mehr in ihn verliebt ist; mehr noch, dass sie mehr vom Leben erwartet, als einen sturen Schotten, der unromantisch ist und in ihr lediglich eine kleine Nervensäge sieht. Um sich geschart hat Rowena, aber auch einen Haufen an englischen Höflingen, die Rowena umschwärmen wie die Motten das Licht. Und seltsamerweise fühlt sich Lachlan plötzlich gar nicht mehr erleichtert und frei. Er begreift, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hat, als er Rowena ablehnte. Ist es nun bereits zu spät für ihn? Schließlich hat sich Rowena entliebt und Ranulf plant längst, sie mit einem anderen zu verheiraten und hat Lachlan gedroht, ihm dabei nicht in die Quere zu kommen…

Nachdem Lachlan und Rowena bereits in den beiden Vorgängerbänden in Erscheinung traten und ich beide schnell in mein Leserherz geschlossen hatte, freute ich mich schon sehr auf ihre gemeinsame Geschichte. Und die erste Hälfte des Romans lässt sich dann auch wunderbar humorvoll, spritzig und kurzweilig an. Zwischen Lachlan und Rowena sprühen die Funken und sie versteht es wirklich gut, den armen Lachlan in seine Schranken zu weisen. Bis dato habe ich mich beim Lesen prima amüsiert und gebannt die Geschehnisse verfolgt. Ebenfalls amüsant geschrieben, fand ich die Romanpassagen in denen es um diverse Wettbewerbe geht, die Lachlan ins Leben ruft, um Rowenas Bewerber um ihre Hand zu vergraulen und so habe ich dabei sozusagen Tränen gelacht.

Dann aber, als Ranulf das sprichwörtliche Zepter in die Hand nimmt und wieder einmal glaubt, zu wissen, was das Beste für seine Familie, hier seine Schwester, ist und auf unsympathisch despotische Art zur Tat schreitet und als Rowena sich in ermüdender Wankelmütigkeit darüber ergeht, ob sich Lachlan nun doch liebt oder nicht, schleichen sich diverse Längen ein und die Story verliert plötzlich an Leichtigkeit und Spannung. Selbst gewisse Einfälle der Autorin, um den Spannungsbogen gegen Ende doch noch anzuziehen, fand ich nicht wirklich gelungen. Mir persönlich hätte eine etwas kürzere, aber intensive Liebesgeschichte zwischen Rowena und Lachlan persönlich völlig ausgereicht.

Dennoch, Rowena und Lachlans Story ist schön, romantisch und humorvoll zugleich geschrieben und das Lesen dieser, ist definitiv keine Zeitverschwendung! Eine Warnung habe ich jedoch für Quereinsteiger. Da die Autorin viel Bezug nimmt auf Geschehnisse, die in den Vorgängerbänden behandelt wurden, sollte man beim Lesen lieber die richtige Reihenfolge der Bände einhalten, um nicht den Überblick zu verlieren.

Kurz gefasst: Rowena und Lachlan- humorvoller, spritziger dritter Teil der „Scandalous Highlanders“ Reihe, dem allerdings in der zweiten Hälfte etwas die Luft ausgeht.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Trotz leichter Längen, ein solider, gut geschriebener sozialkritischer Krimi, der etwas leisere Töne anschlägt

Die stille Zeugin
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Ein eigentlich harmloser Streit zwischen zwei benachbarten Parteien eskaliert. Die Polizei wird dazu gerufen, damit das ewige Hin und Her endlich ein Ende hat, doch wer von den Nachbarn sagt die Wahrheit? ...

Ein eigentlich harmloser Streit zwischen zwei benachbarten Parteien eskaliert. Die Polizei wird dazu gerufen, damit das ewige Hin und Her endlich ein Ende hat, doch wer von den Nachbarn sagt die Wahrheit? Diese Frage lässt sich nicht leicht für die Ermittler PC Lizzie Griffiths und PC Hadley Matthews herausfinden, so dass sie selbst vorstellig werden müssen, im Haus des angeblichen Aufrührers. Doch dieser ist nicht zu Hause, lediglich Mutter und dessen Tochter; doch die Mutter, ist der englischen Sprache nicht mächtig und bittet die Ermittler mehrfach darum, das Haus wieder zu verlassen. Während Lizzie Griffith die ältere Dame im Garten verhören möchte, ist ihr Kollege einige Zeit allein mit der Tochter, was sich im Nachhinein als fataler Fehler entpuppt, denn das Mädchen behauptet, Lizzies Kollege hätte sich ihr gegenüber rassistische Äußerungen herausgenommen. Ein Wort steht gegen das andere, doch Lizzies Kollege schwört, dass er keinesfalls etwas in dieser Richtung zu dem Mädchen gesagt hat. Dennoch kommen der Ermittlerin Zweifel, als Hadley sie darum bittet, in ihrem Bericht auszusagen, dass sie die ganze Zeit mit Hadley zusammen war. Was soll sie nur tun, sich gegen ihren Partner stellen?

Ein toter Polizist und ein totes Mädchen, die von einem Hochhaus fielen, liegen zerschmettert am Boden. Doch die Partnerin des toten Polizisten, finden die zum Tatort eilenden Ermittler mitsamt eines Jungen, den diese in letzter Sekunde retten konnte, noch auf dem Dach. Sarah Collins und Ihr Partner haben viele Fragen an PC Lizzie Griffiths, doch diese taucht, sobald sie zu Hause ist, unter und ist nicht mehr auffindbar, was den Ermittlern große Rätsel aufgibt. Was geschah auf dem Hochhaus wirklich und wieso waren Lizzie Griffith und ihr Kollege so schnell vor Ort, nachdem sie von der Geiselnahme des kleinen Jungen erfahren hatten?

„Die stille Zeugin“, von Kate London ist der Debütroman der Autorin, die jahrelang selbst im Polizeidienst tätig war. Dass sie viel Hintergrundwissen mitbringt, was die Arbeit in Polizeibehörden angeht, spürt man beim Lesen sehr deutlich, denn die Ermittlungsarbeit wirkt realistisch dargestellt und kommt ganz ohne „coole Sprüche“ oder andere Effekthascherei aus, was mir positiv aufgefallen ist. Es ist allerdings eher ein Krimi der leisen Töne; wer hier auf nervenzerfetzende Verfolgungsjagden hofft, könnte daher eventuell enttäuscht sein, wenn er zu dieser Krimilektüre greift. Das über allem schwebende Thema ist der Ehrenkodex unter Polizeikollegen und die allgemeine Moral. Soll man seinem Partner blind vertrauen oder stets kritisch und unvoreingenommen ermitteln? So gerät PC Lizzie Griffiths zwischen die Fronten. Auf einer Seite ihr älterer Kollege, auf der anderen Seite, die Tochter eines vermeintlichen Aufrührers in einem Nachbarschaftsstreit. Beide schildern Lizzie eine völlig andere Sicht auf vergangene Geschehnisse, doch wem soll Lizzie nun glauben? Schließlich verzettelt Lizzie sich, was zu fatalen Folgen führt.

Obwohl den ungeklärten Fall größtenteils Sarah Collins und ihr Partner bearbeiten, blieben sie mir im Vergleich zu Lizzie, der eigentlichen Hauptfigur des Romans, etwas zu blass und ich ertappte mich dabei, lieber die Romanpassagen über Lizzie weiterlesen zu wollen, die den Leser an ihren zahlreichen Gedankengängen teilhaben lässt, und welche sich mit allem beschäftigen, was vorher war und letztendlich zu der Katastrophe auf dem Hochhausdach führten. Die Autorin hat einen sehr eingängigen Schreibstil und schildert diverse Ermittlungsarbeiten auf akribische Art und Weise, was auch für Obduktionsszenarien in diesem Buch gilt. Das ist einerseits interessant, führt aber zwischenzeitlich auch zu kleinen Längen innerhalb der Geschichte; etwa wenn die Autorin für meinen Geschmack etwas zu sehr abschweift, während sie Lizzies familiären Hintergrund darbietet.

Kurz gefasst: Trotz leichter Längen, ein solider, gut geschriebener sozialkritischer Krimi, der etwas leisere Töne anschlägt, aber mit ausreichend Durchschlagskraft punkten kann.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Riley und Lexie- Wunderschöner, romantischer und hocherotischer Abschlussband der „Pound of Flesh“ Reihe

Dunkle Liebe - Sühne
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Riley Moore lässt alles liegen und fallen, als er erfährt, dass sein Vater in Michigan einen zweiten Herzinfarkt hatte und reist von New York nach Michigan zurück. Allerdings auch mit gemischten Gefühlen, ...

Riley Moore lässt alles liegen und fallen, als er erfährt, dass sein Vater in Michigan einen zweiten Herzinfarkt hatte und reist von New York nach Michigan zurück. Allerdings auch mit gemischten Gefühlen, denn das Verhältnis zu seinem Dad, ist, seitdem Riley im Gefängnis saß, nicht ungetrübt. Zwar hat Riley für seine Dummheit, gestohlenes Autozubehör für einen Freund in seiner Werkstatt zu lagern, schwer bezahlen müssen, doch konnte sich sein Vater immer noch nicht dazu aufraffen, dem reuigen Riley zu verzeihen. Und im kleinen Heimatort lebt auch eine andere Person, die Riley nicht kalt lässt- seine beste Freundin seit Kindertagen und nun Ex-Freundin Lexie, die ihm einst das Herz brach.

Während sich nach Rileys Ankunft schnell herauskristallisiert, dass sein Vater wieder gesund wird, hält sein Aufenthalt im Kreise seiner Familie dann doch noch eine Überraschung für ihn bereit. Zusammen mit seiner Mutter trifft er Lexie, in ihrem Laden und diese hat tatsächlich einen kleinen Jungen. Noah sieht Riley überraschend ähnlich, was Riley in ein tiefes Gefühlschaos stürzt. Was hat Lexie ihm zu sagen?

Während die ersten beiden Teile um Rileys Freunde mich nicht reizen konnte sie zu lesen, hat mich dieser dritte Teil der Reihe dann doch neugierig gemacht, denn ich vermutete laut des Klappentextes ganz richtig einen „Hidden Baby Plot“ und ich mag Geschichten, in denen Paare zusammenfinden, die sich schon lange kennen, sowieso sehr gerne.

Mit Riley hat die Autorin einen Romanhelden geschaffen, der schon rein optisch alle Attribute eines Bad Boys erfüllen soll ( unzählige Tätowierungen, Bart, Zauselhaar, Frauengeschichten und Gefängnisaufenthalt- weniger wäre hier wirklich mehr gewesen, fand ich), doch obwohl all dieses auf Riley zutreffen mag, ist er doch absolut kein Bad Boy, sondern ein sensibler, völlig normal gestrickter Mann, der lediglich einen dummen Fehler begangen hat, der ihm seine berufliche Karriere kostete. Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt, bzw. Riley erinnert sich in Rückblenden an seine Zeit mit Lexie und diese Rückblenden haben mich so berührt, dass ich den Roman gar nicht weglegen konnte. Wie aus Freundschaft zwischen den beiden schließlich Liebe wurde; all das beschreibt die Autorin so süß, romantisch und sensibel, dass einem selbst als Romantikmuffel hier das Herz aufgehen dürfte. Während Riley nun zum einen verarbeiten muss, dass er Vater ist und seinen zukünftigen Werdegang gründlich überdenkt und zum anderen das gestörte Verhältnis zu seinem Vater wieder kitten möchte, hat Lexie ganz andere Probleme. Sie hat Angst davor, Riley wieder in ihr Leben zu lassen. Sie litt, Jahre zuvor, an schweren Depressionen nach dem Tod ihres Vaters und nur die Geburt von Noah, konnte ihr diesbezüglich wieder Halt geben. Aber ihre Verlustängste sind nach wie vor vorhanden und nun ist es also an Riley, Lexie zurückzuerobern.

Dies geschieht auf behutsame Art und Weise, das Timing stimmt absolut genau, wie auch die Chemie zwischen dem Heldenpaar. Es knistert förmlich zwischen den Seiten und die hocherotischen Liebesszenen untermalen dann zusätzlich diese tolle Liebesgeschichte.

Sympathisch ist aber auch Rileys Familie gestrickt. Seine Eltern und seine Brüder sorgen für die richtige Portion an heimeliger, familiärer Wohlfühlatmosphäre und lockern die Geschichte durch die richtige Dosis an Humor auf. Einen kleinen Punktabzug meinerseits, gibt es lediglich, weil ich finde, dass der Roman zwischendurch kleine Längen aufwies.

Kurz gefasst: Riley und Lexie- Wunderschöner, romantischer und hocherotischer Abschlussband der „Pound of Flesh“ Reihe. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt

Das Versprechen der Wüste
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Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert ...

Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert und unermüdlich erzählte. Nun, erwachsen und viele Jahre später, ist ihr geliebter Vater tot und ihr jüngerer Bruder Daniel als Soldat in Bait al-Faladsch stationiert. Durch Beziehungen gelingt es ihr, zusammen mit ihrem Verlobten Rory, selbst in den Oman zu reisen, um dort ihren Bruder besuchen zu können. Doch die politische Lage ist schlechtweg brisant zu nennen und es wird Joan ausdrücklich untersagt, sich weiter von ihrem Aufenthaltsort zu entfernen; sie wohnt bei einem guten Freund ihres verstorbenen Vaters, der gute Beziehungen zum Militär genießt. Dabei hätte sie zu gerne berühmte Orte und Sehenswürdigkeiten, sowie die Wüste selbst mit eigenen Augen gesehen und erkundet. Immerhin ermöglicht ihr es der Aufenthalt im Oman zumindest, ein Idol näher kennen zu lernen. Die Forscherin Maude Vickery, die den Ruf genießt, als erste Frau, eine gefährliche Expedition durch die Wüste und diverse geheime Orte, gemacht zu haben. Doch Maude ist mittlerweile in die Jahre gekommen und entpuppt sich als scharfsinnige, aber verbitterte alte Frau, die Joan eher mürrisch empfängt. Daher wundert sich Joan über alle Maßen darüber, dass sie eine weitere Einladung der alten Dame erhält. Doch Maude scheint nicht mit offenen Karten zu spielen und schneller als es Joan lieb ist, steht sie zwischen zwei Fronten und muss sich entscheiden…

Hampshire, 1890:

Die junge Maude freut sich jedes Mal, wenn ihre älteren Brüder in der Ferienzeit zurückkehren. Und auch Nathaniel Elliott, der Sohn eines verstorbenen Freundes von Maudes Vater, ist stets bei ihnen. Nathaniel kommt aus bescheidenen Verhältnissen und wird von Maudes Vater, zumindest was schulische Dinge angeht, protegiert. Mit Nathaniel hat Maude viele Gemeinsamkeiten und was zunächst als harmlose Schwärmerei für den Jungen beginnt, wandelt sich aus Maudes Sicht im Laufe der Jahre, in Liebe. Doch Nathaniel lässt sie zunächst im Unklaren über seine Gefühle. So beginnt die abenteuerlustige Maude damit, ihre beruflichen, ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen. Sie ist viel auf Reisen und schreibt interessante Artikel über Land, Leute und ihre Erlebnisse, die auch in der Männerwelt für Furore sorgen. Doch das soll nur der Anfang sein. Maude will in die Wüste, obwohl alle Welt ihr sagt, dass das für eine Frau nicht zu schaffen sei…

Ich mag Katherine Webbs Romane sehr, weil die Autorin einfach einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, so dass man beim Lesen stets das Gefühl bekommt, man wäre mitten im Geschehen. Besonders stark habe ich das nun beim Lesen ihres neuen Romans „Das Versprechen der Wüste“, wahrgenommen. Man glaubt plötzlich, die beschriebenen exotischen Düfte selbst zu riechen, den heißen Sand auf der Haut zu spüren oder aber auch die grenzelose Weite der Sahara wahrzunehmen, so dass das Kopfkino hier perfekt animiert wird.

Wie immer wird die Handlung abwechselnd auf zwei Zeitebenen vorangetrieben. Der Leser lernt diesmal zwei Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Joan eine junge, naive, weltfremde Frau ist, die von Abenteuerlust gepackt wird und die auf der Suche nach sich selbst ist, verkörpert Maude alles, was eine taffe, durchsetzungsstarke Frau ausmacht. Ob bereits in jungen Jahren, oder im Alter- Maude ist eine außergewöhnliche Frau, die nur eine Schwäche hat, die ihr letztendlich zum Verhängnis wird. Zwischen Joan und Maude entspinnt sich nach und nach eine Art Freundschaftsverhältnis, doch man ahnt bereits früh, dass Maude noch einige andere Dinge im Sinn hat- sie ist der Strippenzieher im Hintergrund, der aber nebenbei auch dafür sorgt, dass Joan erwachsen wird.

Sowohl Maudes Werdegang als auch Joans Selbstfindung und Reife fand ich interessant beschrieben; allerdings hat es mich beim Lesen etwas gestört, dass es Joan oftmals so an Entschlossenheit mangelt und sie praktisch nur durch die Hilfe anderer, also auf recht passive Art und Weise und dazu sehr zufällig, dorthin gelangt, wo sie hin möchte. Nie macht sie auf offene Art „Nägel mit Köpfen“ und steht für sich ein. Stattdessen hofft zu zumeist, die Dinge würden sich einfach alleine fügen, was ich sehr schade fand.

Maudes Geschichte hat es dagegen in sich. Ihre Cleverness ist sprichwörtlich, und ihre Schachzüge sind brillant, was sie zwar nicht unbedingt zum Sympathieträger in diesem Roman macht, aber doch zu einer Figur mit Ecken und Kanten, die neugierig macht, auf ihre Geschichte. Und spätestens, wenn man diese dann am Ende kennt, kann man Verständnis für Maude aufbringen.

„Das Versprechen der Wüste“, ist ein unterhaltsamer Roman, man erfährt am Rande auch etwas über die politischen Hintergründe, doch im Fokus des Geschehens stehen in Katherine Webbs Roman eindeutig die beiden weiblichen Hauptfiguren und ihr Werdegang. Ich mochte das Setting sehr, allerdings muss ich zugeben, dass die Autorin ein wenig mit Spannungsmomenten in ihrem immerhin 542 Seiten langen Roman geizt. So fand ich, hätte sie Maudes Abenteuer in der Wüste ein wenig packender und ausführlicher schildern können oder auch Joans Bergbesteigung. Das Geheimnis, das Joan Bruder mit sich herumschleppt, erahnt man dagegen recht schnell, hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht, denn die Auflösung kommt ehrlich gesagt etwas plump daher und dient eher als Mittel zum Zweck. Vor allem aber, hätte ich mir dann doch zumindest am Ende des Romans eine Aussprache zwischen Daniel und der Person gewünscht, die in dieses Geheimnis involviert war. Stattdessen bleibt vieles offen, wird zwar angedeutet, doch am Ende ist es lediglich Maudes Story, die ein befriedigendes Ende findet.

Kurz gefasst: Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt. Unterhaltsame Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, doch leider werden manche Handlungsstränge nur oberflächlich abgehandelt. Etwas mehr Tiefgang hier und da, hätte dem Roman sicherlich gut getan. Dennoch, ein abenteuerlicher Schmöker für alle Leser mit Fernweh.