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Veröffentlicht am 19.01.2017

Atmosphärisch dichter, spannender Historical- der bislang beste Teil der Spymaster’s Men Reihe, trotz kleiner Kritikpunkte

König der Schmuggler dreister Verführer
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Evelyn ist bereits seit ein paar Jahren mit dem viel älteren Comte d’ Orsay verheiratet und hat mit ihm eine gemeinsame Tochter- Aimee. Als die französische Revolution auf ihrem Höhepunkt ist und sich ...

Evelyn ist bereits seit ein paar Jahren mit dem viel älteren Comte d’ Orsay verheiratet und hat mit ihm eine gemeinsame Tochter- Aimee. Als die französische Revolution auf ihrem Höhepunkt ist und sich die Familie bereits in Lebensgefahr befindet, beschließen sie nach England zu flüchten. Doch am Hafen angekommen, müssen sie verzweifelt feststellen, dass ihr Schiff bereits abgelegt hat. Da hört Evelyn vom berüchtigten Captain der See Wolf, der als Schmuggler und Spion gilt. Jack Greystone ist Brite, wie sie und er lässt sich nach einem Gespräch tatsächlich dazu überreden, Evelyn, ihren Mann und ihre Tochter mitzunehmen. Die Flucht wird von Erfolg gekrönt, doch Jahre später ist Evelyns Mann, der zuvor von der Schwindsucht heimgesucht wurde, tot und Evelyn ist verarmt. Ihr Stolz lässt es nicht zu ihre Familie um Almosen anzubetteln, doch als ihr der brave Diener ihres Mannes, Laurent, offenbart, dass der verstorbene Comte eine Kiste mit Gold im Schlosspark ihres Anwesens in Frankreich vergraben ließ, ist sie wie paralysiert. Doch wie soll sie nur an das Gold kommen? Die Zeiten sind immer noch äußerst gefährlich! Es gibt nur einen Mann, dem sie vertrauen kann- Jack Greystone. Doch wird der sich erneut auf ein solch gefährliches Abenteuer einlassen? Evelyn ist hin und hergerissen, als sie dem attraktiven Jack erneut begegnet, denn schon wie damals, übt er eine gewisse Faszination auf sie aus…

Nachdem ich die ersten beiden Teile der Spymaster’s Men Reihe von Brenda Joyce gelesen hatte, in denen Jack bereits kleine Auftritte hatte, war ich sehr gespannt auf seine eigene Geschichte. Um es vorweg zu nehmen. Ich fand „König der Schmuggler- Dreister Verführer“, viel besser, als die beiden Vorgängerbände und hätte diesem Roman sogar um ein Haar die Höchstnote gegeben. Doch ein paar Dinge haben mich beim Lesen dann doch gestört. Zum einen ist die Heldin des Romans Evelyn, wieder einmal so eine unglaublich naive junge Frau, die sich ständig in Dinge einmischt, die ihr äußerst gefährlich werden können. Obwohl sie ein Kind hat, um dass sie sich kümmern muss und das ohne sie zur Vollwaise würde, bringt Evelyn Jack dazu, dass er sie mitnimmt nach Frankreich, was ich als total unglaubwürdig inszeniert empfand. Zudem reist sie ständig ohne ihre Tochter durch die Weltgeschichte und diese hat leider auch nur sehr wenige Sätze zu sagen, so dass das Kind eher als unnötige Staffage wirkt, auf die die Autorin lieber ganz verzichtet hätte.

Auch Evelyns plötzliche Kehrtwendung, in Bezug auf ihre Gefühle, fand ich ganz seltsam dargebracht. Erst ist sie ihrem verstorbenen Gatten angeblich in Liebe zugetan gewesen und dann, plötzlich, als sie erfährt, dass er sie mittellos zurückgelassen hat, beschließt sie, dass sie ihre Trauerzeit nicht mehr einhalten muss; schließlich hätte sie den guten Mann ja immerhin ein paar Jahre zuvor hingebungsvoll gepflegt. Und so steht ihrer Affäre mit Jack natürlich auch nichts mehr im Wege. Plumper geht es wirklich nicht und ehrlich gesagt erwarte ich hier, von einer solch guten Autorin wie Brenda Joyce, eine etwas ausgefeiltere Story.

Ungewöhnlich knapp und züchtig geschrieben, erschienen mir dann auch die Liebeszenen. Wer Brenda Joyces alte Historical Romances kennt, weiß, dass sie früher hocherotische Bettszenen schrieb, doch in dieser Beziehung sollte man hier nicht allzu viel erwarten.

Soviel zu meinen Kritikpunkten. Obwohl mich einiges an der Heldin gestört hat, was einfach nicht so rund wirkte, konnte mich die Autorin mit der historischen Hintergrundstory dann wieder mehr in den Bann ziehen. Diese ist wirklich sehr packend in Szene gesetzt worden und dazu ist Jack ein äußerst interessanter und vielschichtiger Romanheld; allerdings auch recht undurchschaubar. Er ist, genau wie auch die Helden der Vorgängerbände, ein Spion. Es deutet anfangs vieles darauf hin, dass er aber sowohl für die Briten, als auch die Franzosen spioniert und ein Verräter ist. Und so tappt die Heldin lange Zeit im Dunkeln und gerät, weil sie einen Hang zum heimlichen Lauschen hat, leider dann auch ins Visier der Franzosen und somit in Lebensgefahr. Der Grund, wieso Jack und Evelyn sich lieber nicht miteinander einlassen sollten, erscheint plausibel und da dem Paar ganz schön zugesetzt wird, von Seiten ihrer Gegner, bleibt es auch weiterhin spannend. Das Schreiben hat die Autorin gottlob nicht verlernt und so hatte ich trotz kleiner Kritikpunkte viel Spaß beim Lesen dieses Romans. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Überzeugender 1. Teil der „Scottish Brides“ Reihe- Beschwingte Historical Romance, mit liebenswerten Haupt und Nebenfiguren, die mir viel Lesespaß bereitet hat

Die süße Rache des Highlanders
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Lady Lucy MacMoran hat geschworen niemals zu heiraten und Kinder zu bekommen. Zu groß ist ihre Angst davor, im Kindbett zu sterben wie ihre geliebte Zwillingsschwester Alice vor einigen Jahren. Doch leider ...

Lady Lucy MacMoran hat geschworen niemals zu heiraten und Kinder zu bekommen. Zu groß ist ihre Angst davor, im Kindbett zu sterben wie ihre geliebte Zwillingsschwester Alice vor einigen Jahren. Doch leider scheint das Schicksal andere Pläne mit ihr zu haben. Der Stein kommt ins Rollen, als Lucy sich von ihrem leichtfertigen Bruder Lachlan dazu überreden lässt, in seinem Namen, einen erotischen Brief für seine Angebetete zu schreiben. Denn diese ist bereits verlobt und soll bald keinen geringeren heiraten, als Robert, Marquis of Methven, den Lucy vor Jahren kennenlernte, als dieser Gast im Haus ihres Vaters war. Schon damals knisterte es zwischen ihr und Robert und sie erinnert sich noch gut an den Kuss, den er ihr gab. Obwohl Lucy größte Gewissensbisse quälen, tut sie ihrem Bruder den Gefallen. Daraufhin werden Roberts Braut in spe und Lachlan ein Paar, das kurzerhand durchbrennt und so steht Robert am Tag der Hochzeit allein vor dem Altar. Als ihm klar wird, dass Lucy verwickelt ist in diesen Skandal, schwört er ihr Rache. Denn er braucht unbedingt eine Frau, die ihm innerhalb einer gewissen Zeit einen Erben schenkt. Ansonsten ist sein Land verloren und fällt Lucys grausamen Cousin zu, der Land und Pächter ausbeuten/ausbluten lassen will.

Durch einen Wink des Schicksals stellt sich heraus, dass aber auch Lucy als mögliche Braut in Frage kommt und so setzt Robert ihr die sprichwörtliche Pistole auf die Brust. Lucy muss ihn heiraten. Doch Lucy hat eigentlich ganz andere Pläne. Wird Robert überzeugende Argumente finden?

„Die süße Rache des Highlanders“, markiert den ersten Teil der neuen „Scottish Brides“ Reihe der Autorin und mit Lucy und Robert bekommt der Leser ein interessantes, sympathisches Heldenpaar geboten, das sich in vielen spritzigen und amüsant geratenen Wortgefechten ergeht. Aber auch die Romantik kommt hier nicht zu kurz. Es knistert gewaltig zwischen dem Paar und da Nicola Cornick die Annäherung zwischen Robert und Lucy sehr langsam vonstatten gehen lässt, passt dieses Vorgehen auch gut zur Hintergrundstory. Sowohl Lucy als auch Robert haben geliebte Geschwister verloren, doch während es Lucy etwas leichter fällt, über ihren Verlust zu reden, nachdem sie Robert besser kennengelernt hat, schweigt sich Robert lange Zeit darüber aus, so dass man zunächst annehmen muss, dass er sich die Schuld am Tod seines Bruders gibt. Daher war ich auch etwas überrascht ob der Auflösung gegen Ende des Romans, die ich nicht ganz so passend fand. Und auch der Handlungsstrang um den Bösewicht, der Robert und Lucy auseinander bringen will, endet zu unspektakulär und knapp verfasst, für meinen Geschmack. Daher habe ich mich auch dazu entschieden, einen halben Punkt abzuziehen. Ansonsten aber, war ich positiv überrascht vom ersten Teil dieser neuen Reihe, der sich so spritzig lesen lässt, wie ein Roman von beispielsweise Sabrina Jeffries/Deborah Martin. Wer leichte, beschwingte Liebesromane liebt, die nicht nur mit viel Romantik und tollen Liebesszenen aufwarten, sondern dazu auch eine Prise Tiefgang zu bieten haben, sollte hier definitiv zugreifen. Es lohnt sich. Mir hat „Die süße Rache des Highlanders“ viel Lesespaß bereitet und ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil über Mairi (Lucys Schwester) und Jack, der hoffentlich ebenfalls bald im CORA Verlag erscheinen wird. 4.5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 02.01.2017

Opulenter, vielschichtiger historischer Roman, der historisches Flair zuhauf verströmt, allerdings auch leichte Längen aufweist

Die Tochter des Fechtmeisters
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Mecklenburg 1566:

Die Mutter der beiden Jungen Fritjoff und Carl, wird bei einem ungleichen Kampf gegen einen Gutbesitzer getötet und somit müssen sich die beiden von nun an, allein durchschlagen. Während ...

Mecklenburg 1566:

Die Mutter der beiden Jungen Fritjoff und Carl, wird bei einem ungleichen Kampf gegen einen Gutbesitzer getötet und somit müssen sich die beiden von nun an, allein durchschlagen. Während in Carl Hass und Wut über die Ungerechtigkeit der Welt brodelt und er auf Rache sinnt, fügt sich Fritjoff schneller in sein neues Schicksal. Allerdings nützt ihm das recht wenig, das Carl bei neuen Arbeitgebern immer wieder aneckt und sie deswegen nie lange an einem Ort bleiben können. Erst bei dem Schmied, Meister Thies, finden sie Unterschlupf. Fritjoff freundet sich sogar mit des Meisters Sohn, Jodocus an und dort treffen Fritjoff und Carl auch das erste Mal auf einen berühmten Fechtmeister, der unterwegs ist zu einer neuen Anstellung und bei seinem Freund Thies unterkommt. Als Carl erneut in Ungnade fällt, weil er eine Anweisung missachtet, ist es so weit. Die Wege der Brüder müssen sich trennen. Während Fritjoff bleiben darf und in den folgenden Jahren eine Ausbildung von Meister Thieß erhält, zieht es Carl in die Ferne und er wird über diverse Umwege ein harter Mann des Schwertes, der sich in zahlreichen Schlachten bewährt. Werden sich die Brüder jedoch eines Tages wieder begegnen?

Rostock 1608:

Fritjoff hat es mittlerweile zum geachteten Fechtmeister gebracht und ist Ehemann und Vater geworden. Seine Tochter Clarissa, die ihn ob seiner Kampfkünste bewundert, eifert ihm fleißig nach und besitzt das Geschick ihres Vaters. Als zwei Lehrlinge im Haus ihres Vaters von Widersachern angegriffen werden, gelingt es ihr, diese Männer in die Flucht zu schlagen. Einer der beiden Lehrlinge, Marius, hat ein Auge auf die schöne Clarissa geworfen, doch diese interessiert sich mehr für Marius Freund Alexander, selbst wenn dieser das Mädchen recht schroff behandelt.

Als Fritjoff eine Reise plant, zögert er nicht lange und nimmt Clarissa, sowie Marius und Alexander mit auf die Reise. Eine Reise die beschwerlich und gefährlich zugleich ist, denn ihre Feinde lauern schon auf sie, während Clarissa sich darauf freut, das Buch ihres Vaters diversen Druckern feilzubieten. Schnell aber treiben sie ganz andere Sorgen an, als sie verwickelt wird in den Kampf der Mächtigen und ihren religiösen Disputen…

„Die Tochter des Fechtmeisters“, ist ein Roman, der gleich auf mehreren Zeitebenen spielt. Im Wechsel erfährt man sowohl Fritjoffs, Carls und auch Clarissas Geschichte; aber auch die anderer Akteure, die eine wichtige Rolle im Ringen um die Macht einnehmen. Damit man nicht den Überblick verliert, was ansonsten schnell der Fall sein könnte, hat die Autorin vor den Anfang ein Personenverzeichnis gestellt, das sehr übersichtlich und eine große Hilfe ist. Besonders Fritjoffs Werdegang fand ich sehr spannend erzählt; er ist ein starker Charakter, der im Laufe der Zeit viele Schicksalsschläge erdulden musste, aber auch Clarissa nimmt im Laufe des Geschehens an Konturen zu und mausert sich zu einer vielschichtigen Romanheldin.

Der Handlungsverlauf ist sehr umfangreich geraten und erfordert viel Aufmerksamkeit von Seiten des Lesers. Einige Romanpassagen empfand ich als etwas zu langatmig erzählt, dennoch hat mich „Die Tochter des Fechtmeisters“, interessiert weiter lesen lassen- schon allein, weil die Romanheldin einige überaus gefährliche Situationen überstehen muss. Besonders gut gefallen hat es mir, dass Sabine Weiß ausreichend historisches Flair zu verströmen vermag, was auch zum Teil daran liegt, dass ihre Romanfiguren sich der Zeit entsprechend ausdrücken. Man bekommt nebenbei, auch sehr detaillierte Informationen über die Fechtkunst geliefert und ein großes Plus ist es, dass die Szenen, in denen sich Kämpfer gegenüberstehen, sehr bildhaft geschrieben wirken, so dass man gespannt mitfiebern kann. Zugegeben, manche Handlungsstränge habe ich zunächst erst etwas widerwillig gelesen, weil mich nicht alle Akteure in dem Maße zu fesseln vermochten, wie ich es mir gewünscht hätte, doch waren diese Handlungsstränge nötig für den Verlauf der Geschichte.

Kurz gefasst: Opulenter, vielschichtiger historischer Roman, der historisches Flair zuhauf verströmt, allerdings auch leichte Längen aufweist, die jedoch in Anbetracht der spannenden Story zu verschmerzen sind.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Wer sich einfach nur unterhalten lassen möchte, kann hier unbesorgt zugreifen...

Nach ihm die Sintflut
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Anne ist Mutter einer süßen Tochter und eigentlich glücklich verheiratet, dachte sie jedenfalls bis kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag. Denn da wird sie eiskalt abserviert von ihrem Mann, einem Bestsellerautor ...

Anne ist Mutter einer süßen Tochter und eigentlich glücklich verheiratet, dachte sie jedenfalls bis kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag. Denn da wird sie eiskalt abserviert von ihrem Mann, einem Bestsellerautor für Heftromane, der sich mittlerweile zu sehr mit seinem Romanhelden, einem Arzt, identifiziert. Denn genau wie dieser sich in seinen Geschichten, in Sachen Frau, anders orientiert, wendet sich Annes Mann einer anderen, jüngeren Frau zu. Nachdem Anne aus ihrem Schockzustand erwacht ist, wird sie mit Hilfe ihrer besten Freundinnen und der unkonventionellen, fröhlichen Tante Martha, wieder auf die Spur gebracht. Eine Beerdigung soll Anne helfen, mit ihrer Ehe abzuschließen, denn die Gummipuppe, mitsamt Roberts bestem Anzug, dient allein einem Zweck; sie ist Roberts Stellvertreter und segelt nach Annes letzten Worten schnell gen Erde.

Aus einer witzigen Idee zur Aufmunterung, wird schließlich ein Geschäftszweig und ehe Anne sich versieht, avanciert sie mit Hilfe ihrer Freundinnen zur Geschäftsführerin von „Ex und Hopp“- einer Firma, die sich diverse Abschiedpakete für verlassene Frauen ausgedacht hat und anbietet. Keine Idee, den Exgatten unter die Erde zu bringen, (natürlich nur dessen Gummikopie) scheint zu abwegig und so hat „Ex und Hopp“ schnell viele interessierte Kundinnen. Doch Felix, der Sohn des neuen Lebensgefährten von Tante Martha, scheint Annes Firma kritisch zu sehen. Überhaupt nörgelt er ziemlich viel herum und hat sich schnell eine erste Meinung über Anne gebildet. Die beiden Streithähne müssen sich aber zusammenraufen, denn sie sind gezwungen, zusammen auf Tante Marthas Anwesen zu leben. Als Anne schließlich Felix Geschichte erfährt, kann sie ihn plötzlich besser verstehen. Doch reicht das für eine neue Beziehung oder soll sie sich lieber wieder von ihrem Ex-Gatten einfangen lassen?

„Nach ihm die Sintflut“, ist ein leichter, beschwingter Frauenroman eines Autorenduos, dass unter dem Pseudonym Jule Maiwald schreibt. Da der Klappentext eine witzige Liebes- und Selbstfindungsstory suggerierte, sprach mich der Roman gleich an und in der Tat beginnt die Geschichte sehr skurril-amüsant mit „Roberts Beerdigung“. Im Mittelpunkt der Story steht Anne, die von ihrem Mann, einem ziemlich selbstverliebten Egoisten, verlassen wurde und nun in großen Geldnöten steckt. Aber dank ihrer Freunde, gelingt es ihr schnell wieder auf die Füße zu kommen, was ich im Grunde klasse fand, andererseits hat es das Autorenduo ihrer Heldin sehr leicht gemacht. Dinge wie die Jobsuche, den Richtigen zu finden… all das beruht nicht auf Annes Selbstfindung. Eher werden ihr diese Dinge aufgehalst, was ich etwas schade fand, weil Anne daher nicht so sehr aus sich herausgeht, wie ich es mir gewünscht hätte. Immerhin begreift sie in Bezug auf ihren Ex-Mann recht schnell, was sie zu erwarten hat; ansonsten tappt sie leider ziemlich lange im Dunklen, streitet sich mit denen, die es gut mit ihr meinen und verliert so beinahe auch noch denjenigen, der ihr alles bedeutet. Da ich Anne ziemlich sperrig fand und auch mit dem Humor des Autorenduos leider nicht viel anfangen konnte (was sicherlich vielen anders gehen wird, schließlich ist Humor Geschmackssache), habe ich einen Punkt abgezogen.

Dennoch ist es ein unterhaltsamer, leichter, flüssig und gut geschriebener Frauenroman, der nebenbei auch eine kleine Liebesgeschichte erzählt. Wer sich einfach nur unterhalten lassen möchte, kann hier unbesorgt zugreifen, er wird bestimmt auf seine Kosten kommen. Wer sich jedoch zusätzlich etwas Tiefgang erhofft, könnte enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Etwas spezieller, hocherotischer 1. Teil der neuen „Firefighter“ Reihe…

Flames of Love - Erik & Olivia
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Die Psychologin Olivia, leidet immer noch schwer unter dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und hat sich seitdem nicht mehr getraut, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Doch nun glaubt sie soweit ...

Die Psychologin Olivia, leidet immer noch schwer unter dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und hat sich seitdem nicht mehr getraut, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Doch nun glaubt sie soweit zu sein, zumindest für einen One Night Stand. Ausgerechnet der Feuerwehrmann Erik Grady läuft ihr an dem Abend, als sie sich sehr sexy aufgestylt hat, über den Weg und ihm gefällt sehr, was sich ihm darbietet, denn Olivia hat nicht nur ein attraktives Äußeres, sondern dazu auch noch Köpfchen und eine spitze Zunge. Als ihr jedoch klar wird, dass der Exfreund ihrer besten Freundin mit Erik bekannt ist, will sie den geplanten One Night Stand mit Erik gleich wieder kippen, doch Erik kann sie umstimmen. Beide verbringen eine heiße Nacht miteinander, doch am nächsten Morgen kommt dann das böse Erwachen für Erik und nur wenige Stunden später auch für Olivia. Erik entdeckt nämlich, dass er sich ausgerechnet seine zukünftige Psychologin herausgepickt hat, die ihn wegen posttraumatischer Belastungsstörung behandeln soll, die sich erst seit kurzer Zeit bei ihm bemerkbar macht und wegen dieser er kurzfristig vom Dienst freigestellt wurde.

Als Olivia und Erik sich in ihrer Praxis erneut gegenüber stehen, macht Olivia ihm unmissverständlich klar, dass sie ihn keinesfalls behandeln kann. Vor allem, weil Erik sie tatsächlich dazu bringt, sich mit drei zukünftigen Dates, einverstanden zu erklären, wenn er sich im Gegenzug von ihrem Kollegen behandeln lässt. Olivia lässt Erik dennoch zunächst zappeln…

Der erste Teil der neuen „Firefighter“ Reihe von Gina L. Maxwell lässt sich zunächst eher ruhig an. Spannungsmomente bezüglich des Feuerwehralltags, sucht man hier leider vergebens, doch dafür bekommt man eine interessante Liebesgeschichte zwischen zwei Akteuren geboten, die beide seelische Altlasten mit sich herumschleppen. Während Olivia ihren Mann bei einem Unfall verlor und mit ihrem Verlust noch nicht richtig abschließen konnte, versucht Erik seine Probleme lange Zeit zu unterdrücken, so dass sie letztendlich immer schlimmer werden. Er bevorzugt im Bett eine härtere Gangart, die ihm hilft, kurzfristig abzuschalten von seiner PTBS. Für Olivia ist Soft SM jedoch etwas völlig Neues und wie sie feststellen muss, ein Gebiet, das ihre Neugierde weckt und sie anmacht. Zugegeben, man sollte vielleicht als Leser schon ein gewisses Interesse an dieser Spielart mitbringen, wenn man sich auf diesen Roman einlässt, mich hat diese leider nicht wirklich reizen können, doch muss ich zugeben, dass die Liebesszenen dennoch sehr „hot“ geschrieben sind und alle Leser, die so etwas mögen, sicherlich auf dieser Linie ganz auf ihre Kosten kommen werden. Ich hätte es dennoch gut gefunden, wenn innerhalb des Klappentextes zumindest eine Andeutung bezüglich der sexuellen Spielarten gefallen wäre, weil ich dann diesen Roman eher nicht ausgewählt hätte.

Die Liebesgeschichte zwischen Erik und Olivia entwickelt sich gemächlich, allerdings ist es in erster Linie ein erotischer Roman, so dass die Story angefüllt ist, mit vielen sehr explizit geschriebenen Liebesszenen. Zwar konnte ich die Anziehungskraft zwischen dem Paar nachvollziehen, doch wieso sich beide ineinander verlieben, verstand ich leider nicht, da beide so unterschiedlich gestrickt sind und sich besonders anfangs in vielen Streitgesprächen verlieren. Erik tritt dazu sehr dominant auf- zu dominant für meinen Geschmack- wäre nicht sein Humor gewesen, man hätte ihn auch gut für einen Stalker halten können.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten lässt sich der Roman aber gut lesen, was vor allem an Gina L. Maxwells locker leichten Schreibstil liegt. Besonders gut gefallen hat mir der lässige Umgang der Feuerwehrmänner untereinander. Und auch Eriks Probleme mit seiner PTBS hat die Autorin glaubwürdig für den Leser dargeboten, so dass man sich gut in Eriks Seelenleben hineindenken kann. Allerdings fand ich die Übersetzungsleistung leider nicht so gut gelungen, was aber nicht der Autorin anzulasten ist und somit nicht mit in die Wertung einfließt.

Somit bietet der erste Teil der neuen Serie viel Licht aber leider auch Schatten, so dass ich dafür 4 von 5 Punkten vergebe und gespannt darauf bin, ob die Autorin in ihrem nächsten Teil in Sachen Spannung „noch eine Schippe“ drauflegen kann.

Kurz gefasst: Interessante Love Story vs. Soft-SM Szenen- Etwas spezieller, hocherotischer 1. Teil der neuen „Firefighter“ Reihe…