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Veröffentlicht am 17.05.2020

Spannend, düster und gefühlvoll, aber dennoch kein absolutes Highlight

Too Late
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Sloan durchlebt in ihrer Beziehung zu Asa, einem Drogenboss, die Hölle und doch ist sie abhängig von ihm. Denn er unterstützt sie finanziell und im Gegenzug lebt sie bei ihm wie eine Gefangene, denn Asa ...

Sloan durchlebt in ihrer Beziehung zu Asa, einem Drogenboss, die Hölle und doch ist sie abhängig von ihm. Denn er unterstützt sie finanziell und im Gegenzug lebt sie bei ihm wie eine Gefangene, denn Asa liebt sie über alles und möchte sie um keinen Preis der Welt verlieren. Doch dann tauft der Undercover-Cop Carter auf und nichts ist mehr so, wie es mal war.

Sloan konnte ich am Anfang nicht so ganz einschätzen. Sie hat auf mich eher zurückhaltend und ruhig gewirkt. Nach und nach wurden aber immer mehr Geheimnisse um ihre Person aufgedeckt. Sie hatte es in ihrer Kindheit nicht leicht und auch heute kämpft sie sich mehr oder weniger durchs Leben. An erster Stelle steht dabei ihr Bruder, denn dieser ist die einzige Familie, die sie noch hat. Ich bewundere Sloan für ihre Stärke, die sie Tag für Tag beweist. Dabei agiert sie ziemlich klug und mit viel Humor. Trotzdem ist sie mir manchmal auch etwas auf die Nerven gegangen, denn sie wurde ziemlich schnell emotional (was in ihrer Situation aber irgendwie auch verständlich ist) und handelt manchmal doch etwas zu naiv.
Asa ist ein Drogenboss und hat einen der größten Drogenringe am hiesigen College aufgebaut. Seine Gedankengänge und Handlungen (vor allem in Bezug auf Sloan) sind teilweise wirklich verstörend, krank und auch angst einflößend. Trotzdem hat Colleen Hoover mit Asa auch einen Charakter geschaffen, mit dem man teilweise sogar Mitleid hat. Denn es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit von Asa und diese war nun wirklich alles andere als schön. Genau aus diesem Grund waren einige Dinge doch noch nachvollziehbar.
Carter hingegen ist ein echter Good Guy, der das Herz am rechten Fleck hat. Er ist charmant, liebevoll und mitfühlend. Genau diese Eigenschaften stehen ihm bei seiner Arbeit als Polizist oftmals im Weg, denn Carter setzt sich zu 100 Prozent für die Leute ein, die er liebt. Dabei stellt er auch das ein oder andere Mal seine Tarnung auf die Probe und handelt mehr oder weniger leichtsinnig. Trotzdem kann man ihm nie so wirklich böse sein.
Eigentlich bin ich kein Fan von Dreiecksbeziehungen. Trotzdem konnte mich Colleen Hoover hiermit einfach in den Bann ziehen. Vor allem die Beweggründe für die Beziehung zwischen Sloan und Asa haben mich sehr bewegt und ich habe mich oftmals gefragt, wie ich an Sloans Stelle gehandelt hätte. Umso schöner war dafür die Liebesgeschichte von Sloan und Carter, denn zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und es war so schön zu lesen, wie sich Carter bemüht hat ihr das Leben so schön wie möglich zu gestalten.

"Die Liebe findet dich in der Tragödie. Das war der Moment, in dem Carter mich gefunden hat. Inmitten einer Serie von Tragödien." (Seite 163)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Vor allem Ryan, Carters Kollege, mochte ich total gerne. Er ist genau so hilfsbereit wie Carter aber dennoch ein ganz anderer Charakter! Abgesehen von ihm und Sloans Bruder (von dem man aber leider nicht so viel liest) war mir aber nicht wirklich einer der Charaktere sympathisch. Vor allem die "Freunde/Kollegen" von Asa mochte ich überhaupt nicht, denn sie sind fast so schlimm wie ihr Boss selbst.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, denn Colleen Hoovers Schreibstil ist zwar locker leicht aber auch überaus fesselnd, sodass man nur so in den Bann gezogen wird. Dabei schafft sie es nicht nur eine düstere Grundstimmung sondern auch sehr viel Spannung aufzubauen. Dennoch gibt es auch immer wieder gefühlvolle und auch humorvolle Szenen, die die gesamte Geschichte hin und wieder auflockern. Dadurch, dass das Buch abwechselnd aus Sloans, Asas und Carters Sicht erzählt wird, bekommt man nicht nur einen sehr guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt sondern es werden auch die ein oder anderen Geheimnisse aufgedeckt. So kommt es immer wieder zu unerwarteten Wendungen und ich habe geradezu mit den Charakteren mitgefiebert. Vor allem die Kapitel aus Asas Sicht haben geradezu süchtig gemacht, denn seine Gedankengänge waren nicht nur verstörend sondern auch mitreißend ohne Ende.

"Weil ich jetzt Hoffnung habe. Die Hoffnung, dass er doch einen Plan hat, um mich irgendwie aus dieser Hölle rauszuholen." (Seite 220)

Doch dann kamen die letzten 150 Seiten - der Epilog, ein Prolog und nochmal ein Epilog zum Epilog - und ich muss leider sagen, dass diese 150 Seiten die Geschichte, die mich davor wirklich begeistern konnte, für mich etwas kaputt gemacht haben. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber irgendwie hat es für mich einfach nicht gepasst und es war einfach zu lang. Vieles wurde überdramatisiert, ging teilweise zu schnell und war dabei noch etwas klischeehaft. Auch das Ende war für mich leider nicht so ganz rund und ich bin mir sicher, dass man dies auch irgendwie anders hätte lösen können. Trotzdem überwiegen für mich die positiven Aspekte und auch wenn das Buch kein absolutes Highlight war, hat es mir dennoch einige tolle Lesestunden beschert.

Das Cover entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack. Trotzdem finde ich es durch die dunkle Farbgestaltung ganz passend für die Geschichte.

Insgesamt hat mir Too Late wirklich gut gefallen. Vor allem die ersten 300 Seiten konnten mich komplett in den Bann ziehen, denn die Geschehnisse rund um Sloan, Asa und Carter waren nicht nur spannend und düster sondern teilweise auch sehr gefühlvoll und humorvoll. Allerdings wurde meine Stimmung mit den restlichen 150 Seiten etwas getrübt. Trotz allem ist Too Late ein weiteres gelungenes Buch von Colleen Hoover, das sich 4 von 5 Sternen verdient hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2020

Gelungener Reihenauftakt

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Thea stellt ihren Mann vor unvollendete Tatsachen, denn sie will die Scheidung. Gavin ist am Boden zerstört und verzweifelt, denn Thea ist die Liebe seines Lebens und die Mutter seiner Zwillinge, die er ...

Thea stellt ihren Mann vor unvollendete Tatsachen, denn sie will die Scheidung. Gavin ist am Boden zerstört und verzweifelt, denn Thea ist die Liebe seines Lebens und die Mutter seiner Zwillinge, die er über alles liebt. Doch dann nimmt ihn sein bester Freund Del mit zu einem Treffen des Secret Book Clubs, wo eine Gruppe von Männern Liebesromane lesen und darüber diskutieren. Ob diese Club Gavin auf den richtigen Weg bringt?

Thea Scott war mir auf den ersten Blick eigentlich recht sympathisch. Sie kümmert sich liebevoll um ihre beiden Zwillinge, ist künstlerisch begabt und konnte mich mit ihrer sarkastischen und selbstbewussten Art überzeugen. Nach und nach wurde ich aber leider immer genervter von ihr, denn sie handelt teilweise sehr impulsiv und egoistisch. Dadurch wirken ihre Handlungen oftmals sehr kindisch. Trotzdem konnte ich sie auch ein Stück weit verstehen, denn sie leidet noch sehr unter ihrer Vergangenheit, obwohl sie rein gar nichts dafür tut, um diese aufzuarbeiten.
Dafür ist Gavin Scott einfach ein Charakter, den man lieben muss! Er ist Profi-Baseballer und dabei recht erfolgreich. Trotzdem ist er total bodenständig geblieben und würde alles für seine kleine Familie tun. Dabei sind seine Handlungen meist sehr einfühlsam und voller Liebe, sodass man einfach nur mit ihm gelitten hat als Thea ihn immer und immer wieder zurück gedrängt hat. Durch sein Stottern hat Gavin schon seit seiner Kindheit Probleme mit seinem Selbstwertgefühl und die Taten von Thea tragen nicht gerade zu einer Steigerung bei. Trotzdem hat er nie aufgegeben und immer weiter gekämpft, was mir sehr gut gefallen hat!

Ihr gehörte die Hälfte seines Herzens schon so lange, dass das wilde, volle Klopfen ganz ungewohnt geworden war, ebenso wie das Gefühl, vollständig zu ein, das er nur mit ihr je erfahren hatte. (Seite 309)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige und bis auf wenige Ausnahme waren sie mir alle sehr sympathisch. Vor allem die Jungs aus dem Buchclub mochte ich total gerne und sie haben das Buch mit ihren Sprüchen und Ratschlägen immer wieder aufgelockert. Auch die Zwillinge des Ehepaares waren total süß. Theas Schwester Liv hingegen war mir leider sehr unsympathsich! Zwar war sie immer an der Seite von ihrer Schwester aber statt sie zu unterstützen, hat sie Gavin mehr oder weniger die ganze Zeit schlecht gemacht und teilweise total überreagiert.

Der Schreibstil von Lyssa Kay Adams hat mir sehr gut gefallen, denn er ist locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Vor allem hat sie es geschafft eine tolle Mischung aus emotionalen, fast schon herzzerreißenden Szenen aber auch humorvollen und erotischen Szenen zu finden. Die Autorin hat mich teilweise mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen, denn ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und auch gelacht. Dabei wurde das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben, die aber abwechselnd Thea und Gavin beleuchtet hat. Normalerweise bin ich nicht so der Fan von dieser Perspektive, aber hier hat es irgendwie gepasst und ich konnte mich gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen.
Vor allem finde ich die Idee mit dem Buchclub richtig toll und ich hätte mir noch viel mehr Szenen mit den Charakteren gewünscht! Neben den eigentlichen Geschehnissen rund um Gavin und Thea liest man so nämlich fast nebenbei noch ein zweites Buch, ein Regency-Roman, aus dem sich Gavin den ein oder anderen Tipp abguckt.

"Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und unsere Reaktionen sind davon geprägt. Genau wie in Liebesromanen. Was eine Figur vor dem Beginn der Geschichte durchgemacht hat, bestimmt, wie sie auf die Dinge reagiert, die im Verlauf der Handlung passieren." (Seite 125)

Das Cover des Buches finde ich einfach nur wunderschön! Es wirkt durch die zarte Farbwahl total stimmig und auch der leicht schimmernde Effekt gefällt mir richtig gut.

Meiner Meinung nach ist die Geschichte von Gavin und Thea ein gelungener Reihenauftakt. Die Idee dahinter hat mir total gut gefallen und auch die Umsetzung konnte mich überzeugen. Allerdings wurde meine Stimmung durch Theas Art etwas getrübt, wodurch ich 4 von 5 Sternen vergebe. Trotzdem freue ich mich schon total auf die nächsten beiden Bänder der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 19.04.2020

tolle Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren, die auch ernstere Themen behandelt

Für immer und dich
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Als Jonas mit der Berliner Ringbahn unterwegs ist und den chaotischen Tag am liebsten vergessen möchte, trifft er auf ein Mädchen, das ihm so gleich den Kopf verdreht. Die beiden kommen ins Gespräch und ...

Als Jonas mit der Berliner Ringbahn unterwegs ist und den chaotischen Tag am liebsten vergessen möchte, trifft er auf ein Mädchen, das ihm so gleich den Kopf verdreht. Die beiden kommen ins Gespräch und fahren viel weiter als sie eigentlich sollten. Sie verabreden sich für den nächsten Tag, aber das Mädchen taucht nicht auf und Jonas kann sie einfach nicht vergessen. Bis sie sich wieder treffen und das Schicksal zugeschlagen hat..

Jonas mochte ich als Charakter so gerne. Er ist ein kleiner Chaot, fährt gerne Skateboard und ist trotz geringer Mittel voller Ideen. Dabei konnte er mir mit seiner humorvollen Art und seinen sarkastischen Sprüchen immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. In der Schule läuft es für ihn allerdings nicht so gut, was ihn aber nicht weiters stört. Viel lieber möchte er sein Leben in vollen Zügen genießen. Allerdings hält ihn seine Familie dabei etwas zurück. Nachdem sein Vater einfach abgehauen ist und seine Mutter im Schichtdienst arbeite, muss er sich um seine kleine Schwester Rosa kümmern. Dies tut er unheimlich liebevoll und bringt ihr jede Menge Liebe entgegen.
Josephine wirkt am Anfang sehr verschlossen. Sie tanzt Ballett und kommt aus einer reichen Familie, die sie zum Teil sehr unter Druck setzt. Nachdem sie ein schwerer Schicksalsschlag trifft, verliert sie fast ihre komplette Lebensfreude. Trotzdem konnte ich sie mit ihrem trockenen Humor immer mehr in mein Herz schließen und mir hat ihre Entwicklung sehr gut gefallen.
Obwohl zwischen den beiden von Beginn an eine gewisse Anspannung spürbar ist, entwickelt sich die Geschichte meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Mir hat es vor allem gefallen, wie Jonas' Josephine immer wieder aus der Reserve lockt.

Aber da war viel mehr. Die Spannung, die zwischen uns herrschte, war greifbar, und ich fühlte, dass sie endlich ihren Schutzwall heruntergefahren hatte. Fühlte, dass sie mich langsam in ihr Herz ließ. (Position 2909)

Die Nebencharaktere mochte ich auch unglaublich gerne. Vor allem Rosa, die nach einem Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist, mochte ich unglaublich gerne, denn sie sprüht nur so vor Lebensfreude. Jonas' Mutter Heike mochte ich ebenfalls gerne, denn sie tut alles dafür, um ihre Familie über Wasser zu halten und kümmert sich liebevoll um alle. Auch Rick, Jonas' bester Freund war mir sympathisch. Auch wenn er mir mit seinen Sprüchen manchmal etwas auf die Nerven gegangen ist, ist er doch immer für Jonas da. Mit Jonas' Bruder Karl sieht es da etwas anders aus. Er ist durchs Abitur gefallen und hat sich in die Welt der Computerspiele geflüchtet. Nach und nach findet aber auch er wieder ins Leben zurück.

Das Buch ist insgesamt in zwei Teile gegliedert. Ehrlich gesagt hat mir der erste Teil dabei ein paar Schwierigkeiten bereitet. Zwar mochte ich die Idee total gerne, dass jede S-Bahn-Station ein eigenes Kapitel hatte, aber es war verwirrend, dass nicht darüber stand aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel erzählt wurde. Hier wurde das Kennenlernen nämlich abwechselnd aus Jonas' und Josephines Sicht erzählt, was mir sehr gut gefallen hat.
Der zweite Teil wurde dann nur noch aus Jonas' Sicht erzählt, was mir zum einen gut gefallen hat, weil man so einen sehr guten Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Zum anderen hätte ich hin und wieder aber gerne Mal in Josephines Gedankenwelt geschaut, denn so hätte ich sie glaube ich noch besser verstehen können.
Dabei ist der Schreibstil der Autorin aber zu jeder Zeit locker leicht und an das Alter der Protagonisten angepasst. Vor allem hat es mir gefallen, dass es nicht nur sehr viele humorvolle und auch richtig schöne Szenen gab sondern die Autorin auch einige ernstere Themen behandelt hat. Meiner Meinung nach wurde die Geschichte von Josephine und Jonas so nochmals gefühlvoller und hat auch mehr Tiefe bekommen.

"Es ging mir schlecht." Wieso auch sollte ich das Offensichtliche leugnen? "Aber das ist okay. Jedem muss es mal schlecht gehen, so bleibt unsere Welt halbwegs im Gleichgewicht." (Position 4221)

Das Cover des Buches ist sehr schlicht gehalten, gefällt mir durch die Farbwahl aber sehr gut!

Obwohl ich am Anfang etwas Probleme mit dem Buch hatte, konnte es mich dennoch überzeugen. Anna Rosina Fischer ist es mit Für immer und dich gelungen eine tolle Liebesgeschichte mit authentischen und sympathischen Charakteren zu schreiben, die auch ernstere Themen behandelt. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Schönes Buch für zwischendurch mit einer tollen Message

Catching Hope - Leighton und Kaleb
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Für Leighton geht ein Traum in Erfüllung: Neben ihrem Journalismus Studium darf sie bei der Chicago Tribune arbeiten. Doch schon am ersten Tag wird sie zu einem Artikel über die Windy City Bulls und ihrem ...

Für Leighton geht ein Traum in Erfüllung: Neben ihrem Journalismus Studium darf sie bei der Chicago Tribune arbeiten. Doch schon am ersten Tag wird sie zu einem Artikel über die Windy City Bulls und ihrem Starspieler verdonnert, obwohl sie von Sport gar keine Ahnung hat. Promt interviewt sie nicht den Starspieler Karter Young, sondern Kaleb, den jüngeren und zudem verletzten Bruder. Wird sie trotzdem in der Redaktion bestehen und wie geht es mit ihr und Kaleb weiter?

Leighton Baker studiert in Chicago Journalismus und arbeitet nebenbei im Sportresort der Chicago Tribune, obwohl sie von Sport absolut keine Ahnung hat. Trotzdem arbeitet sie ehrgeizig für ihre Karriere. Auf der einen Seite wirkt Leighton dabei sehr selbstbewusst, aber auf der anderen Seite merkt man ihr ihre Unsicherheit immer wieder an. Irgendwie hat sie eine teilweise ungewollt lustige, aber auch verletzliche Art an sich. Teilweise ist es mir schwer gefallen einige Handlungen von ihr nachzuvollziehen, aber das hat sich nach und nach immer mehr gelegt. Denn Leighton hatte keine einfach Kindheit und ihre Familiengeschichte lässt sie noch immer nicht ganz los.
Kaleb Young steht bei den Windy City Bulls unter Vetrag und ist aktuell zum Zuschauen verdonnert, denn nach einem Unfall muss er sich zurück auf den Court kämpfen. Trotz Schmerzen verliert er (fast nie) seinen Mut und kämpft ehrgeizig für sein Comeback. Außerdem unterstützt er seine Mannschaft, obwohl es ihm schwer fällt und man merkt einfach, wie viel ihm Basketball bedeutet. Kaleb mochte ich als Protagonist total gerne, denn er ist sehr charmant, mitfühlend und findet immer die richtigen Worte. Auch seinen Humor mochte ich total gerne.
Zwischen Leighton und Kaleb war meiner Meinung nach von Anfang an eine gewisse Chemie spürbar. Trotzdem lassen es die beiden langsam angehen und es war nicht nur schön die ganzen humorvollen Dialoge mitzuverfolgen, sondern auch zu sehen, wie die beiden sich immer gegenseitig unterstützen.

Zwischen uns war etwas gewachsen, das ich nicht benennen konnte. Es war wie ein Band aus Vertrauen und Zuversicht, das sich um unsere beider Handgelenke gewunden hatte, um uns miteinander zu verbinden. (Position 3252)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch eher weniger, aber das braucht es auch gar nicht. Zum einen lernt man Leightons beste Freundin Madelyn kennen. Irgendwie konnte ich zu ihr keinen Draht aufbauen, aber trotzdem hat es mir gefallen, wie sehr sie Leighton unterstützt. Außerdem gibt es da noch Karter, Kalebs älterer Bruder, der ebenfalls Basketball spielt. Ihn konnte ich von Beginn an nicht so richtig einschätzen und im Verlauf des Buches wurde er mir immer unsympathischer. Auch Leightons Familie (bis auf ihren Bruder) war mir nicht gerade sympathisch.

Der Schreibstil von Natalie Elin lässt sich sehr angenehm lesen, denn er ist locker leicht. Vor allem die vielen humorvollen Chatverläufe und Dialoge zwischen den Protagonisten haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Nebenbei gab es auch viele süße und auch emotionale Szenen und das Buch kommt fast ohne erotische Szenen aus, was ich sehr erfrischend fand. Allerdings gab es leider auch ein paar Sprünge innerhalb der Geschichte, die mich manchmal etwas aus dem Konzept gebracht haben. Nichtsdestotrotz wurde das Buch gegen Ende nochmals richtig spannend und ich habe richtig mit den beiden Charakteren mitgefiebert.
Besonders gut hat mir außerdem gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus Leightons und Kalebs Sicht erzählt wurde. So hatte man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt und konnte die ein oder andere Handlung doch nochmal besser nachvollziehen.
Meine Meinung nach hat Natalie Elin auch eine richtig schöne Message in die Geschichte eingebaut. Denn Leighton und Kaleb zeigen uns, dass man immer stolz auf sich selbst sein soll - egal, was andere sagen!

"Perfekt gibt es nicht, Leighton! Und danach muss man auch nicht streben." (Position 3369)

Das Cover ist leider nicht so ganz mein Fall. Trotzdem finde ich es toll, dass man direkt sieht, um welche Sportart es sich in diesem Teil der "Read! Sport! Love!"-Reihe handelt und das Cover auch zu den anderen Teilen passt.

Insgesamt ist Catching Hope ein richtig schönes Buch für zwischendurch, das sich sehr angenehm lesen lässt und durch eine tolle Message besticht. Auch die beiden Charaktere mochte ich recht gerne. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Gelungenes Debüt mit einigen kleineren Schwachstellen

The Right Kind of Wrong
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Zoe teilt sich mit ihrer besten Freundin Kate eine WG in London. Als Kate sie bittet, dass ihr neuer Freund Noah einziehen kann, ist Zoe zuerst alles andere als begeistert, stimmt aber trotzdem zu. Schon ...

Zoe teilt sich mit ihrer besten Freundin Kate eine WG in London. Als Kate sie bittet, dass ihr neuer Freund Noah einziehen kann, ist Zoe zuerst alles andere als begeistert, stimmt aber trotzdem zu. Schon das erste Aufeinandertreffen mit Noah läuft alles andere als gut ab und doch fühlen sich die beiden immer mehr zueinander hingezogen..

Zoe stammt aus einem reichen Elternhaus, wovon sie sich aber distanziert. Viel lieber möchte sie alles aus eigener Kraft erreichen und vor allem frei sein. Sie studiert Journalismus, ist etwas chaotisch und ihr größter Traum ist eine Reise durch Europa. Oftmals steht sie sich dabei aber selbst im Weg, weil sie viel zu sehr auf die Meinung anderer hört und sich mehr um das Glück anderer kümmert als um ihr eigenes. Außerdem hat sie immer mal wieder mit Panikattacken zu kämpfen. Trotzdem finde ich, dass Zoe eine starke Persönlichkeit ist und vor allem eine tolle Entwicklung durchgemacht hat - auch wenn sie immer mal wieder in alte Verhaltensmuster zurück gefallen ist.
Noah mochte ich total gerne, obwohl ich ihn zu Beginn nicht so ganz einschätzen konnte. Er kommt ursprünglich aus Liverpool und möchte nun in London Kunstgeschichte studieren. Neben der Kunst liest er sehr gerne, was ihn nochmal Sympathiepunkte eingebracht hat. Aber auch sonst ist Noah sehr charmant, mitfühlend und immer für seine Freunde da. Vor allem aber hat er auch ein Händchen dafür Situationen mit seinen Sprüchen aufzulockern. Trotzdem hat er auch er eine verletzliche Seite, die er sehr lange versteckt hält, denn er möchte seine Vergangenheit am liebsten ungeschehen machen.
Obwohl zwischen Zoe und Noah von Anfang an eine gewisse Anziehung spürbar ist, entwickelt sich die Beziehung in einem langsamen und authentischen Tempo. Mir hat es einfach total gut gefallen, dass man das Kennenlernen der beiden hautnah mitverfolgen konnte und es war schön zu sehen, wie sie sich immer wieder gegenseitig aus der Komfortzone gelockt haben.

"Ein Lächeln stiehlt sich auf Noahs Lippen. Ein so echtes Lächeln, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass genau dieses Lächeln mein Verderben sein wird." (Position 2078)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige. Vor allem Kate spielt zu Beginn eine große Rolle. Sie ist nicht nur Zoes beste Freundin, sondern auch Noahs (Ex-)Freundin. Kate mochte ich eigentlich ganz gerne, auch wenn sie manchmal etwas sprunghaft war. Zoes Opa hingegen habe ich total ins Herz geschlossen, denn er hat mit seinen Weisheiten und Ratschlägen jede Situation aufgelockert und man hat gemerkt, wie sehr er Zoe liebt. Somit ist er auch schon das genaue Gegenteil von Zoes Eltern. Vor allem ihre Mutter war einfach unausstehlich.

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Einstieg in das Buch etwas schwerer gefallen ist. Zu Beginn ist der Schreibstil von Jennifer Bright nämlich nicht nur sehr ausschweifend und detailreich, sondern es ist auch einfach nicht viel passiert, wodurch sich bei mir kein Lesefluss einstellen wollte. Nach und nach hat die Geschichte dann aber immer mehr Fahrt aufgenommen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Meiner Meinung nach sind der Autorin vor allem die zahlreichen emotionalen Szenen gelungen. Allerdings gab es aber auch viele schöne und humorvolle Szenen, die immer wieder für Abwechslung gesorgt haben. Trotzdem gab es hin und wieder auch noch ein paar langatmige Szenen und vor allem gegen Ende war mir das ganze hin und her einen Ticken zu viel.
Die Geschichte wird dabei überwiegend aus Zoes Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt hat und einige Emotionen hautnah miterleben kann. Zwischendrin gab es auch einige wenige Einblicke in Noahs Gedanken. Hier hätte ich mir noch ein paar mehr Einblicke gewünscht, denn so hätte man sich so manches Verhalten vielleicht doch nochmal besser erklären können.

Das Cover ist ehrlich gesagt nicht so mein Fall. Mir gefällt die Farbgestaltung nicht wirklich und meiner Meinung nach ist es etwas nichtssagend und stellt keine Verbindung zur Geschichte her.

Insgesamt ist The Right Kind of Wrong ein gelungenes Debüt, das mich trotz anfänglicher Schwierigkeiten doch noch überzeugen konnte. Deshalb gebe ich 4/5 Sterne.

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