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Veröffentlicht am 09.03.2020

Die Todesseherin

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Bereits seit dem ersten Band ihrer Zeitenwanderer Chroniken bin ich ein riesiger Fan von Karolyn Ciseau und ihren Büchern. Ihre geschriebenen Worte erwecken jeden Charakter auf eine ganz besondere Weise ...

Bereits seit dem ersten Band ihrer Zeitenwanderer Chroniken bin ich ein riesiger Fan von Karolyn Ciseau und ihren Büchern. Ihre geschriebenen Worte erwecken jeden Charakter auf eine ganz besondere Weise zum Leben und bisher konnte mich jede ihrer Geschichten verzaubern. Und natürlich freue ich mich deshalb umso mehr, dass ihr neues Buch ein Zuhause bei einem großartigen Verlag gefunden hat! Denn seit dem 05.03.2020 ist ihr neuer Roman „Ezlyn. Im Zeichen der Seherin“ im Carlsen Verlag zu finden.

„Ezlyn. Im Zeichen der Seherin“ erzählt die Geschichte um die gleichnamige Ezlyn, die die besondere Gabe besitzt bei Berührung den Tod anderer Menschen vorherzusehen. Gemeinsam mit anderen Seherinnen wird sie von klein auf darauf vorbereitet, ihr Leben für das Wohl der oberen Gesellschaft aufzugeben und auf dem Hof eines adligen Lords ihrer Aufgabe als Todesseherin nach zu kommen. Doch schon bald wird ihr bewusst, dass der Tod sich nicht so einfach austricksen lässt und immer ein Opfer fordert.
Bleibt nur die Frage: Wird Ezlyn ihrer eigenen Gabe zum Opfer fallen? Und welche Rolle spielt der mysteriöse Schattenkrieger, der Ezlyns Herz zum Höher schlagen bringt und den sie bereits aus einem ihrer Visionen kennt?
Als ich das erste Mal den Klappentext zu „Ezlyn“ las, wurde ich schon richtig neugierig auf die Geschichte. Das ganze Konzept um die Todesseherinnen und die daraus resultierenden Konsequenzen für junge Mädchen, die als Seherinnen geboren werden, konnte mich wirklich begeistern. Zudem finde ich die gesamte Gesellschaftsstruktur, die in der Geschichte dargestellt wird, sehr spannend. Ist es moralisch vertretbar den eigenen Tod zu seinen Gunsten zu verhindern, weil man es eben kann und die finanziellen Mittel dazu hat? Wohl wissend, dass verarmte Teile der Gesellschaft nicht dazu in der Lage sind? Und darf ich mir ein Individuum unterwerfen, nur weil ich der Meinung bin, dass dessen bloße Existenz lediglich dazu dient einen höheren Zweck zu erfüllen? Und wer entscheidet überhaupt darüber, wann ein menschliches Leben wichtiger ist als das eines anderen? Wem gehöre ich, wenn nicht mir selbst?
Dies sind einige Themen, die von der Autorin innerhalb des Buches angesprochen werden. Und es wird deutlich, was unsere Protagonistin im Laufe ihrer Geschichte alles erleben muss. Träume und Wünsche sind im Leben von Ezlyn fehl am Platz und bringen lediglich Herzschmerz. Ein selbstbestimmtes Leben ist für eine Todesseherin nämlich nicht vorgesehen, da sie von den Göttern angeblich dazu bestimmt ist das Leben der oberen Gesellschaft mit ihrer Fähigkeit zu beschützen. Zu Beginn der Geschichte sind diese Kerngedanken in ihrem Bewusstsein verankert, wie auch bei ihren Seher-“Schwestern“, allerdings wird bereits deutlich, dass sie sich nicht so einfach mit ihrem Schicksal abfinden möchte. Denn wenn andere Menschen ihr Schicksal verändern dürfen, wieso wird ihr nicht das gleiche Recht zuteil? Wieso bleibt ihr ihre eigene Zukunft verwehrt? Ezlyn durchläuft im Laufe der Geschichte eine regelrechte Wandlung von der naiven Seherin zur selbstbewussten Heldin. Zudem wird es deutlich, welche Situationen und welche Geschehnisse ihr Weltbild ins Wanken bringen und welche Schlüsse sie daraus zieht. Außerdem hat sie gute Eigenschaften, die es mir ermöglichten, sie von Beginn an zu mögen. Sie ist loyal, schlagfertig und charakterstark. Dennoch muss sie zunächst einiges ertragen, ehe sie sich in eine neue Linie begibt.
Die Autorin hat neben der Protagonistin auch die weiteren Charaktere schön ausgearbeitet und insbesondere der Schattenkrieger Dorian Arcane, welcher eine wichtige Rolle in Ezlyns eigener Vorhersehung spielt, hat es mir angetan. Was soll ich sagen? Ich liebe einfach geheimnisvolle und düstere Kerle mit einem Hang zur Melancholie in Büchern :D. Neben Ezlyn besitzt auch Dorian eine mächtige Gabe, die eindrucksvoll und furchteinflößend zugleich ist. Zu Beginn der Geschichte war er für mich daher zunächst nicht ganz greifbar, da seine Persönlichkeit förmlich hinter seiner Fähigkeit verborgen blieb. Im weiteren Verlauf der Erzählung erfährt man allerdings mehr über sein Schicksal und lernt ihn besser kennen. Auch Ezlyn hatte vorläufig so ihre Schwierigkeiten ihn einzuschätzen, was nicht nur an ihrer eigenen Vorhersehung liegt.
Ein paar der Nebenfiguren konnten mich auch das ein oder andere Mal richtig täuschen, sodass ich sie im Laufe der Handlung erst mochte und zum Ende hin regelrecht verachtete. Aber mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten ;)
Das gesamte Setting war wunderbar aufgebaut und beschrieben, so wie ich es von Karolyn bereits aus ihren anderen Büchern her kenne und liebe. Man verliert sich richtig in ihrem Schreibstil und vergisst beim Lesen gerne mal die Zeit.
Einzig das Ende kam mir etwas schnell herbei, was aber auch daran liegen kann, dass ich das Buch in relativ kurzer Zeit gelesen habe und daher noch nicht bereit war, die Geschichte und ihre Figuren vollends abzuschließen.
Im Großen und Ganzen konnte mich die Welt der Todesseherinnen, Schattenkrieger und adliger Lords wirklich begeistern und ich bin gespannt, ob die Autorin vielleicht irgendwann zu Ezlyn und Co. zurück kehren wird. Das Ende des Buches würde dies zumindest zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2017

Wundervolles Buch, das mich sehr berührt hat.

The Hate U Give
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(Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe)

“A hairbrush is not a gun.”

Durch Bookstagram bin ich auf ein ganz wundervolles Buch aufmerksam gemacht worden. Natürlich passiert das relativ häufig ...

(Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe)

“A hairbrush is not a gun.”

Durch Bookstagram bin ich auf ein ganz wundervolles Buch aufmerksam gemacht worden. Natürlich passiert das relativ häufig – wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Der tägliche Austausch über Bücher bringt das zum Glück nun mal mit sich. Aber The Hate U Give von Angie Thomas ist anders. So anders, dass es mein Halbjahres-Highlight geworden ist und vielleicht sogar mein Jahres-Highlight wird. Ich habe geweint, ich habe gelacht, ich habe vor Wut getobt und ich habe mir gewünscht, dass jeder dieses Buch einmal lesen wird. Und das tue ich noch immer.

Diese Geschichte bringt ein gewaltiges Thema auf den Tisch, was nicht ignoriert werden darf. Und zudem mehr als aktuell ist. Wie oft sieht man in den Nachrichten, dass es schon wieder passiert ist. Ein Mann, eine Frau oder ein Jugendlicher mit dunkler Hautfarbe sind von einem weißen Polizisten erschossen worden. Doch die genauen Hintergründe, wer das Opfer wirklich war und wie es dazu kommen konnte, werden nicht ausreichend thematisiert. Der Fall scheint in eine Schublade geschoben zu werden, dessen Ausgang meist der gleiche ist. Die Handlung des Polizisten wird mit verdrehten Tatsachen gerechtfertigt, der Täter fast schon zum eigentlichen Opfer erklärt und nicht belangt. Die Angehörigen des Ermordeten bleiben machtlos zurück.

Mit einer solchen Situation sieht sich Starr in „The Hate U Give“ auseinandergesetzt. Sie wird Zeuge wie ihr Freund Khalil von einem weißen Polizisten auf offener Straße niedergeschossen wird. Und von nun an ist nichts mehr so wie es war. Starr gerät in einen Strudel aus Vorurteilen, Ungerechtigkeiten und ihrer eigenen Angst. Denn zu groß ist die Furcht vor dem was sie erwartet, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass sie alleinige Zeugin der Erschießung Khalils war.

„I always said that if I saw it happen to somebody, I would have the loudest voice, making sure the world knew what went down. Now I am that person, and I’m too afraid to speak.“

Schon von klein auf wurde Starr von ihren Eltern darin unterrichtet, wie man sich in der Gegenwart eines Polizisten zu verhalten hat: keine hastigen oder schnellen Bewegungen; nur reden, wenn man dazu aufgefordert wird und vor allem keine Widerworte geben. Und dazu kommt, dass Starr in zwei Welten lebt, zum einen in ihrer schwarzen Nachbarschaft, die von Drogengangs und Gewalt geprägt ist und zum anderen in der komplett gegensätzlichen Welt ihrer weißen Elite-Schule, welche sie als eine von wenigen Dunkelhäutigen auf den Wunsch ihrer Eltern hin besucht. Bisher konnte sie beide Welten gut voneinander trennen, da sie sich viel Mühe gibt nicht mit dem Ruf ihres Viertels identifiziert zu werden. Was ihr allerdings nicht immer leicht fällt, da Starrs Vater selbst bereits als ehemaliges Gangmitglied im Gefängnis gewesen ist und die vorherrschenden Vorurteile nur weiter füttert. Doch Starr leidet genauso unter den Gangs wie die meisten in ihrem Viertel und auch darunter, welches Bild dadurch in der Öffentlichkeit von ihnen verbreitet wird.

„That's the problem. We let people say stuff, and they say it so much that it becomes okay to them and normal for us. What's the point of having a voice if you're gonna be silent in those moments you shouldn't be?”

Der Druck, der von der Polizei, den Medien und ihrer eigenen Nachbarschaft auf Starr ausgeübt wird, steigert sich ins Unermessliche und schon bald muss sie sich entscheiden, welche Seite sie wählt. Und ob sie die Stille durchbrechen und ihre Stimme dazu nutzen will, etwas zu verändern, oder es zumindest zu versuchen. Egal, welche Konsequenzen dies mit sich bringt. Denn Khalil hat immerhin nicht mehr die Möglichkeit für sich selbst einzustehen.

Bei dieser Entscheidung wird sie von ihrer liebevollen Familie wundervoll unterstützt, die allerdings selbst von der ganzen Situation mehr als überfordert ist und an ihre Grenzen gerät. Während Starrs Eltern hinter ihrer Tochter stehen, sind sie sich jedoch selbst nicht sicher, welcher Weg nun das Richtige für Starr ist. Natürlich wollen sie Gerechtigkeit für Khalil, aber ist diese es wert die Sicherheit der eigenen Tochter dafür zu opfern?

Starrs Freundeskreis besteht aus den verschiedensten Charakteren. Manche sind mir sehr ans Herz gewachsen und manch andere hätte ich gerne geohrfeigt und kräftig geschüttelt. Auch hier muss sich Starr mit Problemen wie Voreingenommenheit, Intoleranz, Respektlosigkeit und Diskriminierung auseinandersetzen und weiß manchmal gar nicht wirklich wo ihr der Kopf steht.

Angie Thomas hat es geschafft, dass ich mich ebenso mit diesen Themen auseinandergesetzt habe – mehr als ich es in meinem normalen Alltag tue. Der packende Schreibstil und die spannende Erzählweise haben mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Ich war gefesselt von Starrs Geschichte und zugleich wütend, erschrocken und beschämt. Dieses Buch öffnet Augen, regt zum Nachdenken an und zeigt die derzeitige Lage von Polizeikriminalität und dem parteiischen Rechtssystem Amerikas auf realistische Weise auf.

Jeder sollte dieses Buch lesen. In der Schule. Auf dem Weg zur Arbeit. Zu Hause auf der Couch. Überall.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Schönes Jugendbuch

Keep on Dreaming
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Ich bin letztens über das tolle Autorenlabel Ink Rebels gestolpert und habe mich mal fleißig durch die Leseproben dort gelesen. Und bei Kira Minttu’s „Keep On Dreaming“ bin ich stehen geblieben und war ...

Ich bin letztens über das tolle Autorenlabel Ink Rebels gestolpert und habe mich mal fleißig durch die Leseproben dort gelesen. Und bei Kira Minttu’s „Keep On Dreaming“ bin ich stehen geblieben und war direkt verliebt in die Geschichte. Ich lese ja für mein Leben gern Jugendbücher und Coming-of-Age-Geschichten, wenn es sich zusätzlich dann noch um einen Rockstar-Roman handelt, da bin ich wirklich Feuer und Flamme.

Also habe ich bei der lieben Autorin ein Rezensionsexemplar angefragt und dieses auch prompt bekommen. Vielen lieben Dank dafür!

Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen und wäre wahrscheinlich noch wesentlich schneller damit fertig gewesen, wenn ich nicht hätte arbeiten müssen. Direkt vom ersten Satz an war ich gefesselt und wollte mehr über die Hauptfigur Katinka, ihren Musikblog und ihre Freunde erfahren.

In „Keep On Dreaming“ geht es also um die 16-Jährigen Katinka und ihren erfolgreichen Musikblog „Listen Up!“, den sie gemeinsam mit ihren besten Freunden Juli, Jako und Levin führt. Ein wahrer Mädchentraum, denn der Blog verschafft ihr Interviews mit angesagten Bands und Backstagepässe zu deren Konzerten. Doch natürlich ist das alles kein Zuckerschlecken und nicht ganz so einfach, wie man sich das vorstellt. So muss sich Katinka mit nervigen Groupies vergleichen lassen und mit blöden Sprüchen von überheblichen Rockstars herum ärgern, während sie sich insgeheim fragt, ob ihr Blog überhaupt ernst genommen wird. Doch erst richtig aufregend wird es, als sie den unverschämt gutaussehenden James McMillan, Leadsänger der Band „Keep On Dreaming“, trifft und mit ihm eine ganz neue Welt kennenlernt. Doch eigentlich ist da ja auch noch Jako, Mädchenschwarm der Schule und Katinka’s bester Freund, den sie zu ihrem Schreck plötzlich mit ganz anderen Augen wahrnimmt. Und spätestens seit dem Nicht-Kuss weiß Katinka nicht mehr, wo ihr der Kopf steht und was sie eigentlich will…image3

Das Buch ist von außen, sowie von innen wirklich wunderschön. Das Cover ist nicht überladen, der Buchtitel springt dem Leser direkt in den Blick, wobei der restliche Teil des Covers eher simpel gehalten ist, was ich sehr passend finde. Die Graffiti und das sich küssende Pärchen bzw. die Füße des sich küssenden Pärchens (ich gehe mal davon aus, dass sich hier jemand küsst ;)) passen super ins Gesamtkonzept des Buches und das aufgeschürfte Knie des Mädchens bringt nochmal eine gewisse Verletzlichkeit und eine gewisse Unvollkommenheit mit ins Bild, was ich sehr schön finde und auch ideal zum Plot passt.

Der Schreibstil ist richtig angenehm, locker und sehr flüssig. Kira Minttu benutzt eine schöne Jugendsprache, die weder aufgesetzt noch überzogen wirkt. Ihre Protagonistin, sowohl als auch die restlichen Figuren in ihrem Werk, kommen realistisch, natürlich und vor allem authentisch rüber, was in einem Jugendbuch sehr wichtig ist und nicht jedem Autor so gut gelingt. Auch die Gefühlswelt von Katinka kann sehr gut nachvollzogen werden – auch wenn sie (typisch für ein Mädchen in ihrem Alter) ihr eigenes Gefühlswirrwarr nicht mehr durchblicken kann, aber wer könnte es ihr verübeln. Ein verdammt gut aussehender Rockstar scheint Interesse an ihr zu haben und ihr bester Freund Jako scheint auf einmal nicht mehr nur ihr bester Freund zu sein.

Katinka ist mir direkt von der ersten Seite an sympathisch gewesen, da sie sich nichts auf ihren erfolgreichen Musikblog einbildet. Sie weiß, dass sich dahinter viel Arbeit verbirgt und möchte aufgrund ihrer Mühe ernst genommen und mit Respekt behandelt werden. Auch wenn einige ihrer Interviewpartner ihre Absicht hinter dem Blog falsch zu interpretieren scheinen und sie eher abschätzig behandeln, versucht sie sich nicht unterkriegen zu lassen und verliert nicht den Mut.

Mit ihrer besten Freundin Juli verbindet sie eine ganz wunderbare Freundschaft, die es mir besonders angetan hat. Und auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist wirklich realistisch dargestellt, insbesondere die Reaktion ihrer Mutter auf Katinkas Verhalten.

keepondreaming1Jako ist mir sehr ans Herz gewachsen – er ist einfühlsam, süß, hilfsbereit, sieht gut aus und ist immer für Katinka da. Auch wenn sich Mädchenscharen in der Schule um ihn versammeln, geht er damit sehr diskret und bescheiden um. Er bildet sich nichts darauf ein und nimmt es eher mit Humor, aber ohne die Gefühle der Mädchen verletzen zu wollen. Er ist einfach ein richtiger Traumtyp. Ich habe mich immer sehr auf Szenen mit ihm und Katinka gefreut, da die beiden eine tolle Chemie haben und man es förmlich knistern hören konnte.

James McMillan hingegen ist mir nicht ganz so sympathisch gewesen, was sicher auch damit zusammen hing, dass ich von Anfang an für Jako war. Natürlich ist James ein gutaussehender Kerl, der das Blut der Mädchen in seiner Umgebung in Wallungen bringt, aber der sich dieser Tatsache auch sehr bewusst ist. Er zeigt Katinka gegenüber eine sehr liebevolle Seite von sich, die mich allerdings nicht ganz von ihm überzeugen konnte. Trotzdem ist er ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, aber wie bereits erwähnt, bin ich Jako gänzlich verfallen ?

Das Setting der Geschichte hat mir sehr gut gefallen – man sieht die Protagonistin in der Schule, in Konzerthallen, Backstage und mit ihren Freunden in Bars. Die Ortswechsel in unterschiedliche Städte fand ich zusätzlich großartig und brachten der Geschichte zusätzlichen Schwung.

Das Ende des Buches hat mich persönlich sehr zufrieden gestellt, wobei mir gut gefallen hat, dass die Geschichte ganz ohne unnötiges Drama und unnötige Liebesszenen auskommt.

Kira Minttu hat in meinen Augen ein wundervolles Jugendbuch geschaffen, dass durch großartige Charaktere, witzige Dialoge und realistische Probleme der Protagonistin besticht. Zusätzlich hat die Autorin eine sehr schöne Freundschaft-zur-Liebe-Situation geschaffen, die mich wirklich begeistern konnte. Ich habe mich sehr amüsiert, als ich Katinkas Gefühlswirrwarr verfolgte und mit ihr von Konzerthalle zu Konzerthalle eilte.

Ich werde von nun an auf jeden Fall begeisterte Kira Minttu-Leserin sein und dem nächsten Werk der Autorin entgegen fiebern.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Highlight 2016

Begin Again
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Durch Instagram bin ich auf dieses Buch und auch auf die liebe Mona Kasten aufmerksam geworden. Der Inhalt des Buches hatte mich direkt neugierig gemacht. Als ich dann aber in der Buchhandlung stand, das ...

Durch Instagram bin ich auf dieses Buch und auch auf die liebe Mona Kasten aufmerksam geworden. Der Inhalt des Buches hatte mich direkt neugierig gemacht. Als ich dann aber in der Buchhandlung stand, das Buch in die Hand nahm und die erste Seite aufschlug und die Begin Again – Playlist sah, war es gänzlich um mich geschehen. Ich sage nur: Busted UND Taylor Swift. Ich musste dieses Buch kaufen. Und ehe ich mich versah, stand ich an der Kasse und war kurze Zeit später glückliche Besitzerin eines wirklich wunderschönen Buches. Denn nicht nur die Playlist hat mich für sich gewinnen können, auch die Geschichte.

„Begin Again“ erzählt die Geschichte von Allie Harper, die für ihr Studium nach Woodshill zieht, einen Neuanfang wagen und endlich unabhängig sein möchte. Doch so einfach ist das leider nicht, denn um ihren Plan in die Tat umzusetzen, braucht sie erst mal ein Dach über dem Kopf. Und hier kommt Kaden White ins Spiel. Denn genauso dringend wie Allie ein Zimmer braucht, sucht Kaden einen neuen Mitbewohner für seine Wohnung. Erst ist der Bad Boy alles andere als begeistert eine Frau in seine bisher strikte Männer-WG zu lassen, doch schließlich gibt er sich geschlagen – jedoch nicht ohne Regeln. Die wichtigste: Kein Verlieben. Für Allie natürlich kein Problem, immerhin steht ein Bad Boy suchen und sich verlieben momentan ganz sicher nicht auf ihrer To-Do-Liste. Doch je näher sie Kaden kennenlernt, desto schneller wird ihr klar, dass das Einhalten der Regeln wohl doch nicht so einfach ist wie anfangs gedacht. Und auch Kaden merkt bald, dass es gar nicht so schlecht ist eine Frau um sich zu haben – wäre da nur nicht die lästige Vergangenheit der beiden, die wie eine dicke, dunkle Wolke über ihren Köpfen schwebt und einen Neuanfang fast unmöglich erscheinen lässt.

Monas Schreibstil ist wirklich sehr flüssig, leicht und gefühlvoll. Zudem ist das Buch genau mit der richtigen Menge Humor ausgestattet, sodass ich manchmal richtig über Allie und Kaden und die witzigen Situationen, in die sie gelangten, lachen musste. Ich habe das Buch an einem Sonntagmorgen begonnen und am Abend war ich bereits damit durch, da die Seiten nur so dahin geflogen sind. Ich habe das Buch den ganzen Tag kaum aus der Hand legen können und wurde immer trauriger, je weniger Seiten zum Lesen übrig blieben. Natürlich wollte ich gleichzeitig aber auch das Ende erfahren und wissen, wie es mit Allie und Kaden ausgeht. Ich war also wahrlich hin und her gerissen.

Allie ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und konnte mich ab der ersten Seite an begeistern. Sie ist eine starke junge Frau, die bereits einiges durchgemacht hat und trotzdem durch ihre positive, liebenswürdige Art und ihren Hang zu Duftkerzen, Badekugeln und Lichterketten besticht. Es ist quasi unmöglich sie nicht zu mögen. Und wenn man ihre Vorgeschichte betrachtet, die sich Stück für Stück in ihren Neuanfang zurück zu drängen scheint, dann ist es ein Wunder, dass sie ihren Optimismus und ihre Offenheit noch nicht verloren hat.

Aber auch Kaden war mir von Anfang an sehr sympathisch und konnte mich mit seiner gutmütigen und liebenswerten Art überzeugen. Der erste Eindruck lässt zunächst einen selbst verliebten Macho erwarten, der mit seinen Tattoos und dem Drei-Tage-Bart jedes Frauenherz erst zum Schmelzen und dann zum Zerbrechen bringt. Doch schnell wird klar, dass das lediglich eine Fassade ist, die er versucht aufrecht zu erhalten, damit niemand merkt, was für ein lieber Kerl er ist. Auch er hat seine ganz eigene Regenwolke, die ihm überall hin folgt und der er nicht entkommen kann.

Allie und Kaden nähern sich einander langsam an und bauen nach und nach eine Bindung auf, die beide bitter nötig haben. Es handelt sich hier zum Glück um keines der Bücher, in denen die Protagonisten von der ersten Seite an von schmerzhaftem Verlangen und hingebungsvoller Liebe auf den ersten Blick getrieben werden und sich übereilt in eine Affäre stürzen. Die Beziehung zwischen Allie und Kaden beginnt zunächst mit Freundschaft – oder zumindest etwas ähnlichem. Und das hat mir sehr gut gefallen. Insbesondere dieses langsame Kennenlernen, das Aufarbeiten der eigenen Vergangenheit und das Herantasten an etwas Neues – etwas wie Liebe – haben die Geschichte so spannend für mich gemacht.

Die Handlung ist zudem auch sehr vielseitig. Die Wendungen und Überraschungen konnten mich packen und wirkten äußerst real auf mich. Auch wenn die eine Sache aus Kadens Vergangenheit (ich werde nicht verraten, um was es sich handelt ;)) ein bisschen zu viel „Drama“ für mich war. Aber trotzdem konnten mich die Emotionen mitreißen und überzeugen. Die Nebencharaktere sind ebenfalls schön detailliert ausgearbeitet und scheinen alle ihre eigene Geschichte mit sich herum zu tragen, weshalb ich auf die Folgebände der Again-Reihe sehr gespannt bin.

„Begin Again“ stellt auf jeden Fall ein Jahreshighlight für mich dar und konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Die Protagonisten sind äußerst facettenreich gestaltet und bestechen durch ihre Unvollkommenheit und Verletzlichkeit. Mona Kasten weiß es genau eine spannungsgeladene Liebesgeschichte zu schreiben, die einem unter die Haut geht, sich ins Herz schleicht und einen festen Platz dort findet. Wer also emotionale, aber auch humorvolle New-Adult-Romane liebt, in denen sich die Protagonisten erst die Köpfe einschlagen wollen und dann doch verlieben, wird hier sicher auf seine Kosten kommen!

Veröffentlicht am 13.02.2017

Großartige Rockstar-Romanze

Rock my Heart
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„Rock My Heart“ erzählt die Liebesgeschichte von Adam und Rowan, die sich auf einem Rockkonzert kennenlernen. Adam, der Leadsänger der Band, verdreht ihr recht schnell den Kopf, allerdings ist ein angehender ...

„Rock My Heart“ erzählt die Liebesgeschichte von Adam und Rowan, die sich auf einem Rockkonzert kennenlernen. Adam, der Leadsänger der Band, verdreht ihr recht schnell den Kopf, allerdings ist ein angehender Rockstar und Frauenheld alles andere was Rowan jetzt braucht, hat sie doch erst ihren langjährigen Freund beim Fremdgehen erwischt. Am ersten Tag am College trifft sie ihn dann überraschend wieder, ausgerechnet im Französischkurs – doch Adam scheint sich nicht an sie zu erinnern. Während eines chaotischen Tour-Wochenendes kann sich Rowan seinem Charme nicht länger entziehen, aber kann sie auch mit all den freizügigen Groupies konkurrieren, die sich Adam an den Hals werfen?
Eine fantastische Liebesgeschichte, die mich nach den ersten Seiten bereits so in ihrem Bann gefangen genommen hatte, dass ich völlig die Zeit vergaß und das Buch nach wenigen Stunden beendete. Jamie Shaw hat einen sehr schönen und flüssigen Schreibstil, der einen locker und leicht durch die Geschichte führt, die Figuren sind wirklich schön charakterisiert und auf ihre ganz individuelle Art alle sehr liebenswürdig, authentisch, real und vor allem humorvoll. Die Dialoge waren witzig, frech, sexy und vor allem natürlich. Einmal angefangen, wird es wirklich schwer das Buch zur Seite zu legen.

Rowan ist mir direkt von Beginn an sympathisch gewesen. Sie ist ein wirklich liebes Mädchen, das anfangs noch sehr schüchtern und zurückhaltend ist, im Laufe der Geschichte aber wirklich auftaut. So stelle ich mir eine tolle Protagonistin vor. Sie ist schlagfertig und besitzt einen großartigen Humor, der mich nicht selten laut auflachen ließ.

Adam hingegen ist anfangs das genaue Gegenteil von Rowan – übermütig, selbstsicher, frech, frei und unabhängig. Er weigert sich Versprechungen und Verpflichtungen einzugehen, die er sowieso nicht halten wird und lebt von Tag zu Tag – ohne einen Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verschwenden. Als Rowan in sein Leben tritt, ändert sich sein Verhalten erst langsam und dann Schlag auf Schlag. Er zeigt eine sanftere Seite von sich und kümmert sich liebevoll um sie. Auch als Rowan ihm ständig eine Abfuhr erteilt und ihn zurückweist, gibt er nicht auf.

Auch die Nebencharaktere waren wirklich großartig – insbesondere Rowan's Freunde Dee und Leti, aber auch die restlichen Bandmitglieder bezaubern den Leser und brachten mich vermehrt zum Lachen. Die entstandene Freundschaft zwischen Adam und Rowan, aber auch zwischen den anderen Charakteren war wirklich wundervoll mit an zu sehen und nimmt einen besonderen Platz in diesem Buch ein. Die Backstage-Szenen wirken vielleicht ein wenig überzogen, insbesondere was die Groupies angeht, aber ich fand das nicht weiter störend, da es vielmehr zu meiner Begeisterung beitrug und manche interessante Situationen erst dadurch entstanden. Mir hat es zudem sehr gut gefallen, dass das Buch ganz ohne unnötiges Drama auskam. Der Plot war leicht, erfrischend und locker, aber es fehlte ihm nicht der nötige Tiefgang.
Auch wenn die Geschichte und die Idee dahinter nicht ganz neu zu sein scheinen, hat Jamie Shaw es wirklich verstanden ihre Story von anderen Rockstar-Romanzen abzuheben und diese in meinen Augen sogar zu übertreffen.
Das Ende ist wirklich sehr schön und rundet die ganze Geschichte stimmig ab, deutet aber gleichzeitig auf den Folgeband hin, der sich um Rowans beste Freundin Dee dreht.
Besonders gut gefallen hat mir der Epilog, der überraschenderweise aus Adams Sicht geschrieben war und so nochmal einen Einblick in seine Gefühlswelt ermöglicht.

Wer also auf Rockstar-Liebesgeschichten steht, die mit viel Witz und Emotion geschrieben sind, der wird hier sicher nicht enttäuscht werden.