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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein magischer Serienauftakt mit spannend-schrägen Gruselmomenten

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
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„Mitternachtsstunde - Emily und die geheime Nachtpost“ ist der erste Teil einer Reihe für Kinder ab 10 Jahren des Autorenduos Benjamin Read und Laura Trinder. Das Hörbuch erschien 2020 im Hörbuch Hamburg ...

„Mitternachtsstunde - Emily und die geheime Nachtpost“ ist der erste Teil einer Reihe für Kinder ab 10 Jahren des Autorenduos Benjamin Read und Laura Trinder. Das Hörbuch erschien 2020 im Hörbuch Hamburg Verlag und wurde von Sandra Keck eingelesen.

Gerade wenn man eher ein Lesemuffel ist und sich lieber vorlesen lässt, sollte man auf keinen Fall „Die Mitternachtsstunde“ als Hörbuch verpassen. Als Hörer ist man genauso ahnungslos über die Zusammenhänge und zukünftigen Ereignisse wie die Heldin der Geschichte - man kann also alles mit den selben staunenden Ohren entdecken, wie Emily.

Schließt die Augen und taucht ein, in eine Welt, geteilt in das Nachtvolk und das Reich des Tageslichts. Emily gehört zum Tagesvolk und lebt ein stinknormales Leben. Ihre Mutter ist etwas speziell, wie Emily sagen würde, und mit ihrem irischen Akzent höchst unterhaltsam. Ihr Motto lautet: „Gerate nie wissentlich in eine Snack-Unterversorgung.“
Nachdem ein seltsamer Brief bei ihnen eintrudelt, bricht Emily’s Mum eilig auf und bleibt verschwunden. Nur ein rätselhafter Brief ihrer Mutter, mit ihrem beiliegendem Glücksbringer für Emily, erreicht Tage später die Familie, worauf hin Emilys Vater ebenfalls aufbricht. Emily bleibt sorgenvoll allein zurück und hat keine Ahnung, was eigentlich los ist. Als die Angst immer größer wird und es zu Hause nicht mehr sicher scheint, packt Emily ihre Sachen und macht sich auf die Suche, nach ihren verschollenen Eltern.

Eine schaurig spannende Welt voller verrückter Nachtgestalten und Magie im Gebiet der Mitternachtsstunde wartet auf Emily und den Hörer, großartig vorgetragen von Sandra Keck, die mit unterschiedlichen Stimmfarben und Akzenten den Figuren Leben einhaucht. Eine Reise durch das viktorianische London von 1859 in einer Nacht, die nie endet und in der Emily nicht nur Miss Rose kennenlernt, sondern auch Tarkin, den jungen Nachtwächter in Ausbildung.

Emily ist bei ihrer Mission sehr beharrlich und gegebenenfalls setzt sie ihren Willen eisern durch, da ihr nichts mehr am Herzen liegt, als ihre Familie zu finden. Zusammen mit ihrem Igel Hoggins, der besonders liebenswert ist, obwohl oder gerade weil er kein Wort spricht, und weiteren Nachtgestalten beantwortet sich Emily nach und nach die vielen Fragen.

Ein wunderbarer Serienauftakt, der in die magische Mitternachtswelt entführt und Lust auf mehr macht, aber in sich abgeschossen ist. Es gibt nicht nur für junge Zuhörer viel zu entdecken, auch die Älteren werden den unvorhersehbaren Erzählstil lieben.

Ein magischer Serienauftakt mit spannend-schrägen Gruselmomenten und einer geheimnisvollen Welt mit historischem Setting.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Einfach alles (!) zum Staunen

Einfach alles!
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„Einfach alles! Die Geschichte der Erde, Dinosaurier, Roboter und zu vieler anderer Dinge, um sie hier aufzuzählen“ ist ein Buch von Christopher Lloyd und erschien 2020 im Theiss Verlag als Imprint der ...

„Einfach alles! Die Geschichte der Erde, Dinosaurier, Roboter und zu vieler anderer Dinge, um sie hier aufzuzählen“ ist ein Buch von Christopher Lloyd und erschien 2020 im Theiss Verlag als Imprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft.

In diesem chronologischen Nachschlagewerk werden die wichtigsten Fakten der Entstehungsgeschichte der Welt, wie wir sie jetzt kennen, erzählt; angefangen mit dem Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren bis in die Gegenwart. Manche Dinge sind so unglaublich, dass man nur staunen kann, wie die Natur es schafft, all unsere Vorstellungskraft zu sprengen.

Auf dem Weg dorthin werden vor allem kindgemäß viele Fragen beantwortet und trotzdem liest es sich nicht wie ein Sachbuch, sondern wie ein Erlebnisroman, den man nicht mehr aus der Hand legen will. Ein Werk voller faszinierender Fakten, Hypothesen, einprägsamer Zitate, wundervoller Illustrationen, Karten, Schaubildern und Fotos, das Zusammenhänge spielerisch leicht und zugänglich veranschaulicht. Eine spannende, wissenschaftliche Reise über unseren Heimatplaneten, das Leben und welch kleine Rolle wir in dieser Geschichte spielen. Wenn beispielsweise der Lystrosaurus das Massensterben vor 250 Millionen Jahren nicht überlebt hätte, gäbe es den Menschen vielleicht gar nicht. Mein Sohn liebte es, wenn ich ihm daraus vorgelesen habe und wenn wir über etwas mehr erfahren wollten, haben wir recherchiert und dabei noch so einiges dazugelernt.

Christopher Lloyd veranschaulicht durch die 24-Stunden-Uhr gut, wie jung die Menschheit eigentlich ist und was sich bis dahin unglaubliches auf dem Planeten Erde abspielt hat, bis vor 4 Millionen Jahren die ersten Vorfahren der Menschen in Afrika auf zwei Beinen gehen konnten. Im Vorwort räumt der Autor bereits ein, dass dieses Buch gar nicht wirklich alles repräsentieren kann, was es zu wissen gibt. Das wäre schließlich unmöglich. „Es soll vielmehr ein Tor zu all dem Wissen sein, das in der Welt bereits vorhanden ist“ und Inspiration zum Verständnis der Zusammenhänge bieten und zum Weiterforschen animieren.

Dieses Buch ist für alle, die es lieben Fragen zu stellen, auch mal querdenken und stets Antworten und Gegenbeweise suchen. Und für all jene, die neugierig geblieben sind und ein wunderbares Geschenk für alle, die es werden wollen.
Aufgrund der zahlreichen Grammatik- und Rechtschreibfehler werde ich leider einen Stern abziehen, aber ich empfehle, sich davon trotzdem nicht abschrecken zu lassen.

Christopher Lloyd blickt selbst mit neugierigen Augen auf die Welt und nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Reise über die Geschichte unseres Planeten und allen Lebens, das sich darauf entwickelt hat.

Obwohl ich das Ende der Geschichte schon kannte, hatte ich bei der Lektüre meine wahre Freude.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Eintauchen in die spannende Welt der Ninjas und Drachen

Dragon Ninjas, Band 1 - Der Drache der Berge
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„Dragon Ninjas. Der Drache der Berge“ bildet den Auftakt einer Abenteuer-Reihe von Michael Petrowitz und erschien 2020 im Ravensburger Verlag. Marek Bláha hat die Geschichte durchgehend illustriert.

Vor ...

„Dragon Ninjas. Der Drache der Berge“ bildet den Auftakt einer Abenteuer-Reihe von Michael Petrowitz und erschien 2020 im Ravensburger Verlag. Marek Bláha hat die Geschichte durchgehend illustriert.

Vor 100 Jahren gab es einen regelrechten Boom über die ausgebildeten Kämpfer des alten Japans, als immer mehr Romane über die Abenteurer der Spione nach Deutschland kamen. Ninjas beherrschen nicht nur die Kampfkunst mit Waffen, sondern auch die Kunst der Spionage und Tarnung. Michael Petrowitz hat die Ninjas wiederentdeckt und durch die Kombination mit Drachen eine abenteuerliche Buchreise für Kinder kreiert, die einiges bereit hält.

Zu Beginn der Geschichte lernen wir den Oberbösewicht O-Gonsho kennen, der schurkenhaft seine Rache verkündet und sich nach Macht und Reichtum sehnt. Seine Gefolgschaft nennt sich Tiger Ninjas und beabsichtigt, sich die vier magischen Ninja Waffen unter den Nagel zu reißen. Doch nur ein menschlicher Nachfolge der Hüterdrachen, ein Drachenblut, besitzt die Fähigkeiten, den vier mächtigen Hüterdrachen die vier Bu-shu-kai abzunehmen.
Lian Flemming ist ein Drachenblut, nur weiß er davon nichts und schwebt in höchster Gefahr, als sich an seinem zehnten Geburtstag die ersten Ninja-Fähigkeiten offenbaren. Erst nach und nach erfährt er von seinen neuen Freunden, Pepp und Sui, alles über das Ninjufu, die Kampfkunst der Dragon Ninja und das Ninja-Internat Chipanea. Voller Ungeduld stürzt Lian sich in die Ninja-Ausbildung, doch niemand darf erfahren, dass er ein Drachenblut ist.

„Ein guter Dragon Ninja kämpft nur, wenn es kein anderen Ausweg mehr gibt. Gewalt ist immer die Waffe des Schwachen.“ Alle Schüler, die auf Chipanea unterrichtet werden, „wollen lernen, wie man die Welt zu einem besseren Ort machen kann.“ Passend zum Thema werden, wie in jedem guten Kinderbuch, auch wichtige Werte vermittelt, wie Freundschaft, Mut, Durchhaltevermögen, Geduld, Aufrichtigkeit und dass es völlig okay ist, wenn einem Fehler passieren. Der Großmeister des Ninjufu: Sensei Sun, verkörpert den weisen alten Mann und besitzt damit die Freiheit, seine lebensklugen Erkenntnisse vorzubringen, ohne dabei lästig zu sein. Es geht also weniger darum, einen Krieg anzuzetteln und gewaltige Kämpfe zu führen, als um Freunde, die spannende Abenteuer erleben, sich Herausforderungen stellen und daran wachsen.

Der dahin gleitende Schreibfluss, ist besonders hervorzuheben. Es ist tatsächlich so, dass die Geschichte bestens für leseschwächere Kinder geeignet ist und bevorzugt von Jungs, als besonders spannend empfunden wird. Für Kinder ab 8 bis 10 Jahren ist die Handlung auch nicht zu vorhersehbar - dass ein Erwachsener das anders empfindet, ist ja klar.

Man könnte sich durch den Zeichenstil, die Story auch als Comic oder Zeichentrickserie gut vorstellen - zudem Michael Petrowitz auch Drehbücher schreibt und es versteht, eine Geschichte so zu schreiben, dass das eigene Kopfkino anspringt, selbst dann, wenn man nicht über so viel Fantasie verfügt.

Die drei Hauptcharakter erinnern an Harry Potter und seine treuen Gefährten, Ron und und Hermine. Auch Sui ist clever und hilft den beiden Jungs, genau wie Hermine. Lian, ist wie Harry der Auserwählte, der an seinem Geburtstag erfährt, dass er ins Internat einziehen darf. Diese Kombination der unterschiedlichen Charaktere funktioniert gut und bringt viel Lesespaß!

Das Ende des ersten Bandes ist sehr zufriedenstellend, um nicht zu viel zu verraten. Es bleiben zwar einige Fragen offen, jedoch überwiegt unsere Vorfreude auf die Fortsetzung der Dragon Ninjas. Bis dahin müssen wir uns, ganz nach Ninja-Art, in Geduld üben.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Weckt Interesse für essbare Wildpflanzen

Wilde Pflanzen essen
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Christine Rauch erklärt als Siglinde auf amüsante Art und Weise die Welt der essbaren Wildpflanzen, während Ernestine Donnerberg die farbenfrohen Comic-Bildchen liefert, die hier absolut zu recht im Rampenlicht ...

Christine Rauch erklärt als Siglinde auf amüsante Art und Weise die Welt der essbaren Wildpflanzen, während Ernestine Donnerberg die farbenfrohen Comic-Bildchen liefert, die hier absolut zu recht im Rampenlicht stehen. Je eine Doppelseite stellt krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume vor. Dazu gibts interessante Fakten, Serviervorschläge und auch schon mal einen Warnhinweis. Ingesamt ist alles aber reduziertes Know-how - knapp und kompakt. Bei jedem Pflanzenamen stehen Nummern, die leider nicht weiter erklärt werden. Zum Schluss gibts Rezepte und Inspiration. Hier findet man zum Beispiel Kräutersalz, Gewürzöl, Pesto, Dressing und vieles mehr. Die Bandbreite ist vielfältig und zeigt, es lässt sich viel Ausprobieren. In einem Register werden sowohl die Pflanzen als auch die Rezepte noch einmal aufgeführt. Zum Schnökern und sich inspirieren lassen, hat es mir richtig gut gefallen. Ich habe mich beim Lesen gefragt, für welche Zielgruppe ich das Sachbuch empfehlen würde, denn mit den Illustrationen statt Fotos lassen sich die Pflanzen schwieriger bestimmen, wenn man sich nicht auskennt, aber wer sich gern visuell aufbereitet und mit viel Humor Wissen aneignet, ist hier genau richtig. Deshalb ist es für mich eine gelungene Einführung in die Welt der essbaren Wildpflanzen, die Interesse weckt und zeigt, was alles möglich ist.

Veröffentlicht am 02.03.2025

Kriminelles Naturwissen spannend vermittelt

True Crime in Nature
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Dieses Buch ist eine „Hommage an das Böse, denn es ist sehr gut“. Eine Welt, in der die Naturgesetze gelten und es keine Konsequenzen hat, als blinder Passagier zu reisen oder auf Kosten anderer zu leben. ...

Dieses Buch ist eine „Hommage an das Böse, denn es ist sehr gut“. Eine Welt, in der die Naturgesetze gelten und es keine Konsequenzen hat, als blinder Passagier zu reisen oder auf Kosten anderer zu leben. Denn es braucht natürliche Gegenspieler und raffinierte Taktiken um zu überleben. Hier kommt man als Insekten-Schurke straffrei davon oder wechselt die Seite, um bei der Aufklärung zu helfen, während Identitätsdiebstahl und Vergiftung an der Tagesordnung stehen.

Ich fand diesen durchaus düsteren Blick in die Natur überraschend interessant und heiter. Denn die Illustrationen von Cornelis Jettke sind ein großer Gewinn und geben eine andere Horror-Sichtweise auf die unerbittliche Natur. Seine Bilder sind witzig, bitterböse und unverkennbar - perfekt untermalt in Schwarz-Weiß mit rotem Akzent. Mir gefällt besonders die True Crime-Herangehensweise und Farina Graßmann hat nicht nur den Einfallsreichtum der Natur bewiesen und damit wissenschaftliche Fakten interessant aufbereitet, sondern den Humor der Illustrationen auch in den Schreibstil übernommen. Einiges konnte mich überraschen, wie der „ansteckende Schneckenschnodder“ und manches wusste ich schon. Ich hätte mir lediglich, abgesehen von den wenigen vorhandenen, mehr Fotos gewünscht, um zu wissen, wie die genannten Tiere aussehen. Insgesamt so unterhaltsam und lehrreich wie gehofft.