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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Techno
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 17.11.2017
  • ISBN: 9783499291333
Daniel Suarez

Bios

Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Das Wild, das du jagst: Du bist es selbst
Im Jahr 2045 ist das Zeitalter der Technik Geschichte; die biologische Moderne ist angebrochen. Algen und Pilze bauen Autogehäuse, die Boomstädte Asiens werden nachts von Leuchtbäumen erhellt. Auch vor dem menschlichen Körper macht die Bio-Revolution nicht halt. Jeder will hochgezüchtete Designer-Babies, ob legal oder nicht. Die Zeche zahlen andere.
Kenneth Durand leitet bei Interpol den Kampf gegen diese Genkriminalität. Und ein Mann steht dabei im Fadenkreuz: Marcus Demang Wyckes, Kopf eines so mächtigen wie skrupellosen Kartells. Eines Tages erwacht Durand aus dem Koma. Man hat ihn entführt. Er sieht anders aus. Seine DNA ist verändert. Er ist Marcus Demang Wyckes. Der Mann, der weltweit gesucht wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Spannender Zukunfts-Thriller

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Die neueren Bücher von Daniel Suarez haben ja immer einen interessanten Wissenschaftsansatz, wie sich der aktuelle Wisschenschaftsstand eventuell entwickeln könnte. So auch in "Bios" in dem es um Genmanipulation ...

Die neueren Bücher von Daniel Suarez haben ja immer einen interessanten Wissenschaftsansatz, wie sich der aktuelle Wisschenschaftsstand eventuell entwickeln könnte. So auch in "Bios" in dem es um Genmanipulation von Embrionen oder gar von ganzen Menschen.
Wir lernen als Leser Kenneth Durant kennen der bei Interpol arbeitet und gegen Gen-Kriminalität vorgeht, und sich so gegen ein mächtiges Kartell anlegt.
Durch ein missglückten Mordversuch seitens des Kartells, "verwandelt" sich der Polizist in den Boss des Kartels. Quasi seine komplette DNA wird neu umgeschrieben, so dass er vom Aussehen her genauso aussieht wie der Kartelloberste.
Von seiten Interpols und der Polizei wird nun Durant gejagt, weil sie ihn ja für den anderen halten. Und Durant macht sich seinerseits auf die Suche nach dem Gegenmittel bzw. der Kartellzentrale um diese Metamorphose rückgängig zu machen.
An der Gesamtgeschichte fand ich faszinieren, in welche Richtung unsere Gesellschaft sich vielleicht entwickeln wird und auch wie sich die Technik generell weiter entwickelt. Handys werden wahrscheinlich komplett abgelöst durch Screens innerhalb von Brillen, Bezahlung fast ausschließlich nur noch durch Cryptowährungen und Fortbewegung nur durch autonome Fahrzeuge.

Wenn man schon so einige Bücher von Daniel Suarez gelesen hat, merkt man dass die Handlung einem gewissen Schema folgt, dennoch wird es so spannend beschrieben, dass das Buch schwer wegzulegen ist.
In der Hörbuchversion hat mir besonders der Sprecher Uve Teschner gefallen. Er hat die einzelnen Charaktere sehr gut rüber gebracht, besonders wenn sie mit einem Akzent gesprochen haben.

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Veröffentlicht am 30.06.2018

Grauenhafte Zukunftsaussichten

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Die Zukunftsvision, die dieser Thriller inszeniert interessiert mich total. Vieles, das in die Handlung eingebaut ist und bearbeitet wird, gibt es tatsächlich schon. So manches ist uns nur aus dem Gedächtnis ...

Die Zukunftsvision, die dieser Thriller inszeniert interessiert mich total. Vieles, das in die Handlung eingebaut ist und bearbeitet wird, gibt es tatsächlich schon. So manches ist uns nur aus dem Gedächtnis gefallen, oder wurde zu wenig beachtet.
Klonen zum Beispiel. Suarez beschränkt sich in seinem Thriller nicht nur auf das Kopieren von Tieren. Nein, in seinem Szenario wird mit menschlicher DNA gehandelt und exakte Kopien erstellt. Er geht aber noch einen Schritt weiter. Er verändert die DNA von lebenden Menschen, tauscht sie aus, gewollt oder ungewollt. So erging es seinem Helden Kenneth Duarand. Außer seinen Erinnerungen, ist nichts mehr so wie es war. Er erwacht als ein komplett anderer Mensch und soll für die Taten des Mannes, den er selber jagd, angeklagt werden.
Eine grausige Vorstellung oder? Man ist seiner eigenen DNA nicht mehr sicher. Bösewichte entführen Menschen und rauben ihnen ihre DNA um ihnen die eigene einsetzen zu lassen. Um so ungestört weiterzumachen. Natürlich mit Hilfe von viel Geld von Leuten die es haben und die sich selber in ihren „Wunschbody“ hüllen möchten. Denn Geld regiert die Welt. Schönheitsoperationen waren heute, DNA Austausch ist moren.
EVOLUTION NACH PLAN
Designer-Babys werden in den USA in Labors ja schon kreiert, sind also keine Zukunftsvision mehr. Dies ist ebenfalls eine Thematiken, welche der Autor in diesem Thriller aufgreift. Mit Hilfe von sogenannten Edits, können interessierte Paare in den illegalen Einrichtungen ihr Wunschkind kreieren und austragen lassen. Da geht es nicht mehr nur um Aussehen, Intelligenz, Wachstum, Krankheitsvermeidung, Hautfarbe sind nur einige Aspekte, mit denen Kindern eine möglichst gute Zukunft von Beginn an erkauft wird. Denn nur die Elite schafft es in dieser Zukunft zu bestehen. Alle anderen siechen in Armut dahin, ohne Arbeit, ohne Perspektive.
Mit Hilfe eines Wissenschaftlers, der sich nicht uneigennützig mit Duarand auf den beschwerlichen Weg macht um Wyckes zu finden, möchte sich der Kommissar seine DNA wieder zurück holen um wieder der Alte zu werden. Denn ein Zurück zu seiner Familie und zu seinem früheren Leben ist nur möglich, wenn er wieder so aussieht wie vor der Entführung. Eine wilde Jagd durch Thailand und durch die Wälder Myanmars, sorgt für den Nervenkitzel den die doch etwas trockene, aber interessante, Thematik durchaus gebrauchen kann.
Die Technologie ist weit fortgeschritten. Autos fahren selbstständig, ebenso Flugzeuge und Helikopter. Dronen sind nicht mehr nur klein, es gibt sie in allen möglichen Größen, ausgestattet mit der neuesten Technologie. Auch Militärisch hat sich vieles geändert.
Aber auch Biologisch hat sich viel getan. Fleisch wird künstlich erzeugt, Gemüse und Obst wird in Türmen produziert und auch in die DNA von Pflanzen und Tieren wird eingegriffen um sie zu verändern. All das zu lesen ist schon etwas befremdlich, doch auch nicht allzuweit hergeholt. Die Zukunft wird kommen, wie viel sich aus diesem Biopunk Thriller bewarheiten wird, wird sich zeigen.
Mein Fazit:
Ein wirklich gut struktuierter Science Fiction Thriller, der eine Zukunft vorhersieht, die beängstigend ist. Vieles, das in diesem Roman beschrieben wird gibt es schon, allerdings noch nicht in dem Ausmaß. Die Forschung wird aber nicht halt machen und möglichweise genau auf solche oder ähnliche Szenarien, wie im Roman beschrieben, hinarbeiten. Keine schöne Vorstellung für meine – unsere – Kindeskinder :(.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Evolution nach Plan – Bizarres Science-Fiction-Szenario über Gen-Kriminalität

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Stell dir vor du schaust in den Spiegel und dir blickt ein dir fremder Mensch entgegen. So geschehen in Daniel Suarez Science-Fiction-Thriller BIOS. Die Story schreibt das Jahr 2045. Die Gentechnologie ...

Stell dir vor du schaust in den Spiegel und dir blickt ein dir fremder Mensch entgegen. So geschehen in Daniel Suarez Science-Fiction-Thriller BIOS. Die Story schreibt das Jahr 2045. Die Gentechnologie ist inzwischen so weit, dass das Gen-Editing zur Vermeidung von Gendefekten und tödlichen Erkrankungen an Embryonen erlaubt ist. Die UN-Konventionen erlauben jedoch nicht, dass das Ungeborene durch Gen-Manipulation maßgeschneidert wird.

High-Tech-Kriminelle und Syndikate ermöglichen Eltern, durch eine Editierung die Gen-Ausstattung ihrer ungeborenen Kinder zu beeinflussen. Ob sie ihren Kindern blaue Augen wünschen, eine hohe Intelligenz anstreben oder ob sie ihnen eine Sportlerkarriere durch eine höhere Leistungsfähigkeit ermöglichen wollen, ist illegal nur noch eine Frage des Geldes.

Michael Durand ist Interpol-Agent und jagt Verbrecher, die weltweit unethische Gen-Kriminalität betreiben. Im Fokus steht dabei das Syndikat der Huli jing mit dem brutalen Marcus Demang Wyckes an der Spitze.

Als Durand durch ein kriminelles IT-Manöver mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Singapur vorliebnehmen muss, spürt er plötzlich den Einstich einer Injektion, bevor er bewusstlos zusammenbricht und ins Koma fällt. Wochen später erwacht er an einem fremden Ort und sieht sich im Spiegel Marcus Demang Wyckes gegenüber, dem brutalen Verbrecher, Massenmörder und Sklavenhändler, den er unermüdlich, aber bisher erfolglos gejagt hat. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn nun jagt Interpol Durand.

Der Autor:

Bevor Daniel Suarez mit dem Schreiben begann, machte er als Systemberater Karriere und entwickelte Software für zahlreiche große Firmen der Militär-, Finanz- und die Unterhaltungsindustrie. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 2006 unter Pseudonym im Eigenverlag. Nachdem das Buch die Internet- und Gaming-Community im Sturm erobert hatte, wurde ein großer Verlag darauf aufmerksam. In der neuen Ausgabe avancierte «Daemon» zum Bestseller; eine Verfilmung ist in Vorbereitung. Daniel Suarez lebt und arbeitet in Kalifornien. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Reflektionen:

Mit seinem Roman BIOS hat Daniel Suarez ein bizarres, erschreckendes, aber vor allem vorstellbares Gentechnik-Szenario gezeichnet. Als Leser kann man nur hoffen, dass die hier düster beschriebene Gen-Kriminalität noch lange utopisch bleiben wird.

Der Einstig in die Geschichte gelingt durch den flüssigen Schreibstil mühelos. Suarez zeichnet ein Bild der Technologien, die im Jahre 2045 selbstverständlich sind. Von Drohnen-Lieferservices, automatisiert fahrenden E-Mobilen, Helikopterflügen ohne menschliche Piloten, bis hin zu leuchtenden Bäumen, die als Lichtquelle dienen, taucht man ein in eine Welt, die uns so fern gar nicht mehr ist.

Leider überspitzt Suarez meines Erachtens die schriftstellerische Freiheit der Wortfindung, wenn er Begrifflichkeiten der Zukunfts-Technologien benennt. Mit Fortschreiten der Handlung bin ich davon sogar genervt, obwohl ich andererseits eine gute Recherche zur Thematik Gen-Technologie erkennen kann.

Die Geschichte um den Interpol-Agenten Durand ist zunächst sehr spannend und ich verfolge interessiert das Horror-Szenario, als sich Durand mit dem Blick im Spiegel dem Verbrecher gegenübersieht, den er bisher mit Herzblut gejagt hat. Früh erklärt es sich, dass der brutale Massenmörder und Syndikats-Chef Wyckes Durands Gene manipuliert hat. Auch das Warum ist für den Leser nachvollziehbar und intelligent ins Bild gesetzt, so dass man zügig durch die Seiten liest. Doch mit Zunahme der Seitenzahl durchschaut man, dass da außer Action nichts Großes mehr kommt, außer das Durand auf der Flucht viele gefährliche Hürden meistern muss, die durchaus spannend erzählt sind, aber zahlreiche Nebenschauplätze plämpern vor sich hin, ohne das Bewegung in die Spannungskurve kommt.

Zitat:

„Er ist ein Enantiomorph.“Durand starrte weiter auf den Screen. „Spiegelbildliches Leben. Deshalb können ihm Biotoxine nichts anhaben. Auch keine Humanviren, - parasiten oder – kranheiten. Weil er die Umkehrung von Leben ist.“„Verstehe ich nicht“. Frey schnippte mit den Fingern, auf der Suche nach Worten. „Chiralität. >Händigkeit> - nicht buchstäblich natürlich, aber eine bestimmte Anordnung der Atome. Die lässt sich umkehren – von links nach rechts und von rechts nach links. Dann haben die Moleküle zwar noch dieselbe chemische Formel, sind aber spiegelbildlich zueinander. Und interagieren deshalb verschieden mit anderen Substanzen, obwohl sie rein formal dieselbe Verbindung darstellen.“ „Und Sie glauben, dieser Mann...“„Ist eine Umkehrung. Alle komplexen Organismen auf der Erde bestehen aus linksdrehenden oder Levo- Aminosäuren. ...

Daniel Suarez hat seinen inhaltlichen Schwerpunkt sehr stark auf die Technologien im Jahr 2045 fokussiert. Absolut gut recherchiert und verargumentiert wird Gentechnik, Gen-Manipulation und Gen-Kriminalität in die fiktive Geschichte mit eingebunden, doch vielen Charakteren nimmt er so den Raum für Intensität. Ansatzweise gelingt es Suarez eine Tiefe zu produzieren, doch sie blitzt nur viel zu gelegentlich auf. Was Suarez jedoch schafft ist, dass man während des Lesens selbst eine Tiefe in die Geschichte hineininterpretiert, da Gentechnik, wie zum Beispiel die embryonale Genforschung, schon manches Mal in unserer heutigen Zeit zur Diskussion stand. Man beginnt nachzudenken und überlegt für sich, was moralisch richtig oder falsch sein kann und Nachdenken tut uns bekanntlich recht gut.

Im Nachhinein würde ich Suarez ans Herz legen wollen, seine Charaktere intensiver zu zeichnen und das Agieren der Figuren noch mehr in den Vordergrund zu rücken.

Fazit und Bewertung:

Daniel Suarez hat mit Bios ein bizarres, erschreckendes, aber vor allem vorstellbares Gentechnik-Szenario gezeichnet. Als Leser kann man nur hoffen, dass die hier düster beschriebene Gen-Kriminalität noch lange utopisch bleiben wird.

BIOS ist ein lesenswerter, spannender und actiongeladener Science-Fiction-Thriller, doch eine Spur mehr inhaltliche Dramaturgie und das Handeln vielfältigerer Figuren hätte diesem Roman das gewisse Fünkchen an Tiefe verliehen.

Was bleibt ist die Frage:

„Kommt unsere Identität aus unserem Herzen oder aus unserer DNA?“

4 Sterne

©nisnis-buecherliebe