Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2020

Sehr interessant

Die brennenden Kammern
0

Minou, ihr katholischer Vater sowie ihre zwei Geschwister leben in Carcassonne. Der Vater betreibt eine Buchhandlung, in der auch Minou arbeitet. Dort erhält sie eines Tages einen Brief mit nur einem Satz: ...

Minou, ihr katholischer Vater sowie ihre zwei Geschwister leben in Carcassonne. Der Vater betreibt eine Buchhandlung, in der auch Minou arbeitet. Dort erhält sie eines Tages einen Brief mit nur einem Satz: "Sie weiß, daß ihr lebt". Dann überstürzen sich die Ereignisse, Minou lernt Piet kennen und reißt mit ihrem Bruder nach Toulouse. Dort befinden sie sich in großer Gefahr...

Kate Mosse hat mit "Die brennenden Kammern" einen soliden historischen Roman geschrieben. Spannung wird hier direkt im Prolog erzeugt und bleibt bis zum Schluß unverändert hoch. Ihre Beschreibungen der Zeit sind bildgewaltig. Hier wird der Krieg zwischen den Christen mit all seinen Facetten sehr deutlich gemacht. Man erlebt die Not der Bevölkerung hautnah und leidet mit. Die Schlachten und Folterungen sind sehr deutlich beschrieben und sind nichts für zartbesaitete Gemüter. Aber so war die Realität und das Buch beschönigt halt nichts. So muß es für mich sein. Man erfährt viel über die Hugenotten und merkt, daß hier akribisch recherchiert wurde. Die Charaktere gefallen. Sie sind sympathisch und glaubhaft, man kann sich ihrem Schicksal nicht entziehen und fiebert mit ihnen. Man hält bei den Gefahren, die sie durchleben müssen, förmlich die Luft an. Kate Mosse ist es auf wunderbare Weise gelungen, reale Geschichte mit Fiktion zu verbinden. Die Grenze ist hier sehr fließend und man muß sehr aufpassen, um die Fiktion nicht für Wahrheit zu halten. Dies alles und natürlich der sehr gute Schreibstil der Autorin, machen dieses Buch zu einem besonderen Erlebnis!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.03.2020

Gelungene Fortsetzung

Der Ring des Lombarden
0

Köln im Jahre 1423. Die junge Witwe des Lombarden Nicolai Golatti, Aleydis, hat viele Feinde und Konkurrenten, die behaubten, sie wäre unfähig, die Wechselstube ihres Mannes weiterzuführen. Doch damit ...

Köln im Jahre 1423. Die junge Witwe des Lombarden Nicolai Golatti, Aleydis, hat viele Feinde und Konkurrenten, die behaubten, sie wäre unfähig, die Wechselstube ihres Mannes weiterzuführen. Doch damit nicht genug: Sie muß sich auch gegen die von ihrem Mann gesponnenen Intrigen und Erpressungen zur Wehr setzen. Als auf Nicolais Mörderin ein Brandanschlag verübt wird, benötigt sie Hilfe - ausgerechnet von Gewaltrichter Vinzenz...

"Der Ring des Lombarden" ist die direkte Fortsetzung von "Das Gold des Lombarden". Beide Bücher hat Petra Schier in sich abgeschlossen geschrieben, jedoch sollte man wirklich mit Band 1 beginnen - zu viel passiert in den Büchern und um Aleydis und ihre Probleme zu verstehen wäre dies wirklich zu empfehlen. Wie gewohnt entführt Petra Schier den Leser auf wunderschöne Weise ins Mittelalter. Das alte Köln wird von ihr sehr lebendig dargestellt und man sieht die Gassen und ihre Bewohner deutlich vor sich. Man erlebt alltägliche Situationen, wodurch man sich sehr gut in die Handlung und vor allem in die Charaktere hinein versetzen kann. Aleydis entwickelt sich mit jeder Seite und ihr Selbstbewusstsein wächst. Diese Entwicklung ist spannend zu verfolgen. Überhaupt Spannung - die ist hier ebenfalls wieder hoch und hält bis zum Ende des Buches. Hier schafft es Petra Schier immer wieder, mich an das Buch zu fesseln. Sehr praktisch sind übrigens die Karte sowie das Personenverzeichnis. Dies bereichert ein Buch immer sehr!

Auch dieses Buch von Petra Schier kann nur eine Bewertung bekommen: Volltreffer!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2020

Packend

Blutige Gnade
0

Mara Billinsky hat einen neuen Fall, der sehr mysteriös ist. Sie bekommt es mit einem Einbruch ohne Diebstahl, einer Mordserie ohne Spuren und einem Journalisten, der kurz davor war, etwas sehr heikles ...

Mara Billinsky hat einen neuen Fall, der sehr mysteriös ist. Sie bekommt es mit einem Einbruch ohne Diebstahl, einer Mordserie ohne Spuren und einem Journalisten, der kurz davor war, etwas sehr heikles aufzudecken zu tun. Als ob dies alles nicht schon genug wäre, bekommt sie es noch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun. Die Zusammenhänge erkennt sie fast zu spät...

"Blutige Gnade" ist der vierte Fall von Mara, der Krähe, aus der Feder von Leo Born. Wieder erschafft er von der ersten Seite an eine ganz besondere Spannung. Dieser Fall ist von Beginn an mysteriös und die Spannung wird durchgängig gehalten. Leo Born vermittelt dem Leser die Geschehnisse sehr glaubhaft, so daß man der Handlung gut folgen kann und die Zusammenhänge versteht. Mit Mara hat er eine außergewöhnliche Charaktere geschaffen. Sie fällt auf - sowohl durch ihre Optik, als auch durch ihr Wesen. Sie ist einzigartig und somit unverwechselbar, dadurch absolut authentisch. Man könnte schon sagen: Sie ist das Markenzeichen des Autors. Leo Born wäre nicht er selbst, hätte er einen durchschaubaren Fall vorgelegt. Im Gegenteil. Man rätselt bis zum Ende hin und her, hat ständig neue Ideen und wird von der Handlung gepackt. Man kann die Bücher dieser Serie übrigens getrennt lesen und jederzeit einsteigen. Die Fälle sind abgeschlossen. Jedoch entwickelt sich Mara immer weiter. Zwar bekommt man alles wissenswerte vermittelt, aber die Entwicklung von ihr ist sehr lesenswert - wie halt die ganze Serie.

Dieses Buch bekommt eine ganz klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Gelungener Auftakt

Im Zeichen des Löwen
0

Der junge Zimmermann Jann Wilken lebt im Jahre 1351 in Friesland. Sein großer Traum ist es Schiffe zu bauen. Er will sich bei der Hanse mit seinen Schiffen einen Namen machen. Doch sein Weg ist nicht leicht. ...

Der junge Zimmermann Jann Wilken lebt im Jahre 1351 in Friesland. Sein großer Traum ist es Schiffe zu bauen. Er will sich bei der Hanse mit seinen Schiffen einen Namen machen. Doch sein Weg ist nicht leicht. Geboren als Bastard des mächtigen Wilke Tammen Osinga wird er in dessen Fehde gegen Enne Rycken verwickelt. Jann selbst ist heimlich in Jorien verliebt. Als er sich ihr offenbaren möchte, wird das Dorf von Enne angegriffen, was katastrophale Folgen hat.

"Im Zeichen des Löwen" ist der Auftakt einer neuen Saga aus der Bestsellerschmiede von Daniel Wolf. Und auch dieses Buch ist absolut gelungen. Der Leser wird in das mittelalterliche Friesland entführt - und das kann man wörtlich nehmen. Denn man erlebt die Handlung, als wenn man dabei wäre. Geschickt wird hier dem Leser das Leben der damaligen Zeit näher gebracht. Man erhält Informationen, die neu sind, so daß man noch dazulernt. So wird man z. B. in die Geheimnisse des Schiffsbaues eingeweiht. Man merkt, daß der Autor im Vorfeld sehr genau recherchiert hat. Aber auch die Charaktere werden hier genauestens dargestellt. Sie alle haben ihre Eigenarten, leben von ihrem speziellen Wesen und sind vielseitig gehalten. Sie bleiben nicht fremd, sondern werden zu Vertrauten. Genauso vertraut wird man mit den Örtlichkeiten. Daniel Wolf beschreibt das Friesland des 14. Jahrhunderts wunderbar. Anschaulich dazu ist die Karte von Warfstede zu Beginn des Buches. Am Ende des Buches befindet sich noch eine tolle Zeichnung einer Kogge im 14. Jahrhundert sowie ein Glossar der friesischen und maritimen Begriffe. Diese Zugaben haben mir sehr gut gefallen und runden dieses wunderbare, trotz des Umfanges zügig zu lesende Buch perfekt ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2020

Absolut gelungener Ostfrieslandkrimi!

Juister Düne. Ostfrieslandkrimi
0

Die Juister Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte erhalten frühmorgens den aufgeregten Anruf der Bürgermeisterin. Sie hat einen nackten toten Mann in der Nähe der Aussichtsplattform gefunden. Es ...

Die Juister Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte erhalten frühmorgens den aufgeregten Anruf der Bürgermeisterin. Sie hat einen nackten toten Mann in der Nähe der Aussichtsplattform gefunden. Es handelt sich um Lukas Flechsner, einem berüchtigten Baugutachter, der mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar seinen Urlaub auf Juist verbrachte. Die Obduktion ergibt, daß er mit der Kugel einer Duellpistole aus dem 18. Jahrhundert erschossen wurde. Die vier Freunde waren Mitglied einer Rollenspielgruppe, stellten einen Krimi aus dem 18. Jahrhundert nach. War tatsächlich seine Frau die Mörderin? Wenn ja - war es Absicht oder ein Unfall? Oder steckt doch ein Opfer eines Baugutachtens dahinter?

Sina Jorritsma überzeugt mit "Juister Düne" auf der ganzen Linie. Dieser Ostfrieslandkrimi hat alles, was man sich wünscht. Man erhält sympathische Ermittler, deren Privatleben eine Rolle spielt, die Handlung aber nicht dominiert und nebenbei auch einfach herzlich schön ist. Fedder und Witte mochte ich von Beginn an und hatte eine klare Vorstellung von ihnen. Obwohl dies mein erstes Buch der Serie ist, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, eine Wissenslücke zu haben. Die Autorin vermittelt das Gefühl, schon immer dabei gewesen zu sein. Der Kriminalfall ist außergewöhnlich, sehr interessant und vor allen Dingen spannend, ohne reißerisch zu sein. Hier herrscht eine unterschwellige Spannung, die durch viele Wendungen aufrecht gehalten wird. Man verfolgt mit den Kommissaren immer wieder neue Spuren, neue Rätsel entstehen und aufgelöst wird erst auf der letzten Seite. Sina Jorritsma nimmt den Leser mit auf das Zauberland - und so zauberhaft beschreibt sie die Insel Juist. Man sieht die Insel vor sich, hört das Getrappel der Pferdehufe und wenn man, so wie ich, die Insel kennt, werden Erinnerungen wach.

Das Töwerland ist anders und wunderschön - so wie dieses Buch. Beide beweisen, daß man auch mit weniger eine wundervolle Zeit verbringen kann. Das Buch ist nicht künstlich aufgeplustert, sondern konzentriert sich auf den Fall - und das gefällt mir sehr gut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere