Berührende Suche nach den eigenen Wurzeln
In ihrem Roman „Geteilt durch zwei“ beschreibt Autorin Barbara Kunrath die verzweifelte und teils fast verbissene Suche von Protagonistin Nadja, die als Kleinkind adoptiert wurde, nach ihren eigenen Wurzeln.
Zu ...
In ihrem Roman „Geteilt durch zwei“ beschreibt Autorin Barbara Kunrath die verzweifelte und teils fast verbissene Suche von Protagonistin Nadja, die als Kleinkind adoptiert wurde, nach ihren eigenen Wurzeln.
Zu Klappentext:
Seit Langem hat Nadja Kleman das Gefühl, dass in ihrem Leben etwas Entscheidendes fehlt. Sie wusste schon immer, dass sie adoptiert ist und hat damit kein Problem, auch wenn ihr die genauen Umstände und die Geschichte ihrer biologischen Eltern nicht bekannt sind. Eigentlich könnte sie also zufrieden sein, sie ist verheiratet, ihre Tochter erwachsen, sie fühlt sich geliebt und gebraucht. Ihr beschauliches Leben ändert sich allerdings schlagartig, als sie durch einen Zufall erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Diese Neuigkeit stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle, einerseits ist da endlich dieses fehlende Puzzleteil in ihrem Leben, andererseits ergeben sich jetzt jede Menge neue Fragen und auch schmerzhafte Erkenntnisse. Gemeinsam mit ihrer neuen Schwester macht sie sich daran, die gemeinsame Vergangenheit aufzuarbeiten. Gelingt es den Frauen, die Wunden der Kindheit zu heilen?
Die Geschichte thematisiert in gewisser Weise ein heikles Thema: das Recht auf die eigene Abstammung - auch wenn es in dem Buch mehr um die stillen Widerstände der Adoptiveltern geht, die zunächst auf selbstsüchtigen Motiven zu beruhen scheinen, im Laufe der Geschichte aber immer verständlicher werden.
Ich kann nicht sagen, dass mir Protagonistin Nadja während des Lesens immer sympathisch war, manchmal hatte ich das Gefühl, sie rolle wie ein Panzer auf der Suche nach ihren Wurzeln über alle Mitmenschen und deren Gefühle hinweg, auch ihre nüchtern bis emotionslose Sichtweise machte es mir schwer, mich mit ihr sowie ihren Gefühlen und Wünschen zu identifizieren, aber letztendlich musste ich sie doch für ihren Mut und ihre Ausdauer bewundern.
Der Verlauf dieser tiefgründigen Familiengeschichte nimmt viele unerwartete und überraschende Wendungen, bleibt aber immer nachvollziehbar und logisch, sie liest sich flüssig, bleibt interessant und berührt den Leser auch im Nachgang. Eine klare Leseempfehlung!