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Veröffentlicht am 26.03.2020

Wunderschönes Buch für Groß und Klein

Die Magier von Paris
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Die Magier von Paris von Christina Wolff
erschienen bei Hummelburg

Zum Inhalt

Schon viele Jahrzehnte lang sind die beiden Magierfamilien Delune und Belleson Rivalen. Warum? Das wissen Claire und Rafael, ...

Die Magier von Paris von Christina Wolff
erschienen bei Hummelburg

Zum Inhalt

Schon viele Jahrzehnte lang sind die beiden Magierfamilien Delune und Belleson Rivalen. Warum? Das wissen Claire und Rafael, die beiden Nachkommen der Clans, nicht. Seit ihre beiden Väter zum gleichen Zeitpunkt einen unerklärlichen Unfall hatten, ist es an den beiden jungen Zauberern, den dauernden Wettstreit fortzuführen. Doch es gibt noch einen dritten Magier in Paris, und der geht einem Plan mit gefährlichen Folgen nach. Um das Schlimmste zu verhindern, müssen Claire und Rafael sich zusammentun.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist durch seine etwas leuchtenden Farben schon einmal ein Eye-Catcher. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert und die Kapitel haben für das empfohlene Alter die passende Länge. Die Illustrationen sind richtig klasse geworden – es hätten gerne ein paar mehr sein können ;)

Die Story spielt in Paris, was nicht nur mir sehr gut gefiel. Auch mein Sohn hatte Gefallen daran und spürte das französische Flair.
Claire und Rafael haben uns beiden sehr gut gefallen. Augenscheinlich zwei ganz normale Kinder, die die Begabung zum Zaubern haben – oder auch nicht wirklich … Ihre Familien sind ein wenig skurril, gerade wenn der Leser an die Gartenmauer oder die Büste im Arbeitszimmer denkt.
Gabriel ist ein Geist, der einfach nur niedlich war. Außer, wenn er am Pupsen ist …
Und Fantin war mein persönlicher Favorit. Sein Aussehen, seine Art und sein Akzent – eine richtig tolle Figur, die sich sofort in meinem Herzen breitgemacht hat.
Es kommen auch noch bizarre Gegenstände in der Geschichte vor und ich fühlte mich an die Fantasie von Kai Meyer in Die Seiten der Welt erinnert. So etwas zu lesen macht mir immer besonders viel Spaß.

Christina Wolff hat meinen Sohn und mich mit ihrem Debüt wunderbar unterhalten. Wir haben viel gelacht und die Geschichte der Charaktere mit Spannung verfolgt. Es herrscht ein hohes Tempo, bei dem man kaum zum Luftholen kommt. Die Illustrationen sind klasse gemacht und unterstreichen das Erzählte noch zusätzlich. Es gibt jede Menge Magie in diesem Buch, was uns beiden sehr gut gefiel. Nach diesem Ende würden wir uns eine Fortsetzung wünschen – Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Ein richtiges Wohlfühlbuch, das nicht nur die kleinen Leser vom Alltag ablenkt.


Zum Autor

Christina Wolff studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie, bevor sie Grundschullehrerin wurde. Schon als Kind schrieb sie gerne Geschichten, und 2018 bekam sie das Kinder- und Jugendbuchstipendium der Niedersächsischen Literaturkommission. Ihr Kinderbuchdebüt „Die Magier von Paris“ erschien im Frühjahr 2020 im Hummelburg Verlag. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt sie in Hannover.


WERBUNG
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ab 10 Jahren
256 Seiten
illustriert von Maximilian Meinzold
ISBN 978-3-7478-0015-7
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.ravensburger.de/wcm/menu/Entdecken/Buchtipps/Hummelburg%20Verlag/Hummelburg%20Verlag.xml#ueberuns
Leseprobe https://www.ravensburger.de/produkte/kinderbuecher/kinderliteratur/die-magier-von-paris-06400015/index.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchten mein Sohn und ich uns noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Erschreckendes Szenario

Mein Name ist Monster
1

Mein Name ist Monster von Katie Hale
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen ...

Mein Name ist Monster von Katie Hale
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen Spitzbergen ausgeharrt und die Welt gemieden. Doch dort kann sie nicht bleiben. Auf ihrer Reise nach Süden wird sie an die Küste Schottlands angespült – und trifft auf ein verwildertes Mädchen. Für die beiden letzten Überlebenden einer versunkenen Welt ist es die Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch wie soll man seinen Weg fortsetzen, wenn es kein Zuhause mehr gibt? Wie soll man ohne Wurzeln wieder wachsen? Wie neues Leben säen einzig unter Frauen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, passt aber zur eindringlich geschilderten Story. Geschildert wird die Geschichte in der personalen Erzählform. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert.

Monster ist eine junge Frau Ende Zwanzig, die die vermeintlich letzte Überlebende auf dieser Welt ist. In Rückblenden erfährt der Leser, dass sie schon als Kind und Teenager ein wenig rebellisch war - und auch in diesem Alter sieht man davon noch Spuren. Eine Portion Egoismus ist ebenfalls vorhanden. Wenn man als Einzige eine weltweite Katastrophe überlebt, muss man schon eine Kämpfernatur sein, um zu überleben, und genau das ist Monster. Der Name stammt übrigens von ihrem Vater, was eigentlich als Kosename gemeint war.
Wie der Klappentext aber verrät, gibt es noch eine Überlebende – ein kleines Mädchen. Sie spricht erst nicht und lernt alles von Monster. Die Beziehung der beiden ist schon speziell, aber auch beeindruckend.

Ich glaube, wenn es alle anderen nicht schaffen, kann man nur als Monster überleben.
Seite 16

Dieses Buch in der derzeitigen Situation zu lesen, hat mir einiges abverlangt. Denn es wird ein Endzeit-Szenario beschrieben, das Parallelen zu der gerade herrschenden Corona-Krise aufweist. Umso erschreckender wirkte die Geschichte auf mich und man liest es einfach irgendwie anders. Darüber sollte man sich als Leser im Klaren sein! Ich muss aber auch sagen, dass ich schon mit den ersten Sätzen vollkommen in der Geschichte gefangen war. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell weg. Der Schreibstil hat schon fast etwas Poetisches an sich. Stellenweise wirken die Sätze abgehackt, aber es passt zur Story. Der Lesefluss ist die ganze Zeit über vorhanden.
Monsters Reise nach Hause wird von der Autorin realistisch dargestellt. Sie muss sich Sorgen um Essen und Trinken machen, wo soll sie unterwegs schlafen und was passiert, wenn sie sich eine Wunde zuzieht und keine Medikamente vorhanden sind? Die junge Frau streift durch eine komplett verlassene Welt. Zudem fragt sich der Leser, wer eigentlich Erik ist und was im Saatgut-Tresor passiert ist.

Es hieß, ein Mensch könne drei Tage ohne Wasser, drei Wochen ohne Nahrung und drei Monate ohne Gesellschaft überstehen.
Seite 25

Katie Hale hat einen absolut gelungenen Debüt-Roman hingelegt, der zeitlich nicht passender hätte erscheinen können. Gerade der erste Buchteil bezieht sich auf die zerstörte Welt, das Überleben und das Warum. Wem das momentan zu heftig ist, sollte erst einmal von dem Buch Abstand halten! Ich hatte auch so meine Schwierigkeiten damit … Aber für mich ist es trotz der belastenden Situation ein Meisterwerk geworden. Der Schreibstil ist besonders, ebenso der Aufbau der Geschichte. Zuerst ist es eine Ein-Frau-Show, dann werden im zweiten Teil die Perspektive und auch der Schreibstil noch einmal verändert, der Situation angepasst. Mir hat Teil 1 noch besser gefallen, aber insgesamt fand ich die Story einfach nur gelungen. Ich bin mit den ersten Seiten in die Geschichte eingetaucht und fand mich nach dem Lesen in meiner Realität wieder – einer Realität, die momentan von einem Virus beherrscht wird und einen Großteil der Bevölkerung weltweit infiziert und auch einen Teil davon tötet … So verwischten die Grenzen beim Lesen dieses Romans gänzlich. Ganz klare Leseempfehlung von mir.



Zum Autor

Katie Hale hat sich als Lyrikerin in ihrem Heimatland bereits einen Namen gemacht. Die Gedichtbände der jungen Britin wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter der Jane Martin Poetry Prize and der Ware Poetry Prize. Ihr Musical »The Inevitable Quiet of the Crash« wurde 2017 beim Fringe Festival in Edinburgh uraufgeführt und gefeiert. Im gleichen Jahr wurde sie für das renommierte Mentorenprogramm »WriteNow« von Penguin Random House ausgewählt. Inspiriert von den Klassikern »Robinson Crusoe« und »Frankenstein« und fasziniert von den existentiellen Fragen um Schöpfertum, Menschlichkeit und Einsamkeit, entstand dort ihr Debütroman »Mein Name ist Monster«. Hale lebt in Cumbria, England.


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384 Seiten
übersetzt von Eva Kemper
ISBN 978-3-10-397469-0
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/sfischer
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/katie
halemeinnameistmonster/9783103974690

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Absolutes Highlight

World Runner (1). Die Jäger
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WorldRunner (1). Die Jäger von Thomas Thiemeyer
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Sie nennen sich Runner und spielen vor laufender Kamera das gefährlichste Spiel der Welt. Im Grenzbereich zwischen Gesetz ...

WorldRunner (1). Die Jäger von Thomas Thiemeyer
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Sie nennen sich Runner und spielen vor laufender Kamera das gefährlichste Spiel der Welt. Im Grenzbereich zwischen Gesetz und Kriminalität treten einhundert Jugendliche an, um sich in einem Kampf um Rätsel, Schätze und verborgene Orte zu messen und zu inszenieren ...
Es ist ein Rennen gegen die Zeit, bei dem der größte Gegner die eigene Furcht ist. Überall lauern Gefahren. Eine einzige falsche Entscheidung und das Spiel ist verloren. Vielleicht sogar das eigene Leben.
Doch das Risiko schreckt sie nicht, denn auf sie wartet ein Preis, der größer ist als alles, wovon sie zu träumen gewagt haben.
Tim ist einer von ihnen. Ein Runner aus Leidenschaft, bereit über Grenzen zu gehen. Als er eines Tages einen Brief von GlobalGames erhält, zögert er keine Sekunde, die Challenge anzunehmen. Sieben Caches wurden an sieben Orten versteckt. 100 Jugendliche jagen ihnen nach. Einer gegen den anderen. Doch Tim merkt bald, dass er es nicht alleine schaffen kann. In der faszinierenden Annika, genannt Sakura, findet er eine Verbündete. Doch kann er ihr wirklich trauen? Oder rennt am Ende doch jeder für sich allein?
Wer ist bereit am Weitesten zu gehen, um am Ende den größten Cache der Welt zu finden?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover verspricht schon gleich ein echt cooles Abenteuer, was es letztendlich auch für mich wurde. Erzählt wird die Story in der dritten Person aus drei, manchmal auch vier verschiedenen Perspektiven. Die eingebundenen Illustrationen wirken sehr lebensecht, fast schon wie Fotos.

Tim ist absoluter Fan der 80er Jahre, 15 Jahre alt und verlor seine Mutter vor gut einem Jahr. Er ist leidenschaftlicher Gamer und ist einer Community beigetreten, die dem Geocaching sehr ähnelt ‒ ab 12 Jahren erlaubt und man muss als Runner bestimmte Claims innerhalb eines angegebenen Zeitfensters finden. Manchmal erreicht man diese Schätze nur durch spektakuläre Stunts, was mitunter eben auch sehr gefährlich werden kann … Tim sorgt hingebungsvoll für seine jüngere Schwester Emily, wenn ihr Vater arbeitet. Ein tolles Gespann, die beiden!
Annika ist ebenfalls 15 Jahre alt und wohl eine Legende unter den Spielern. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und strahlte eine gewisse Überlegenheit und Ruhe aus.
Den beiden schließen sich mit der Zeit noch weitere Runner an und es tauchen natürlich auch gegnerische Parteien auf. Diese sind teilweise mit unlauteren Mitteln am Start, was für Tim und Annika nicht immer einfach ist …

Die Geschichte fand ich von der Idee her schon klasse, die Umsetzung hatte es dann in sich. Es geht für die Runner darum, sieben versteckte Claims zu finden, die sie nur durch das Lösen von Rätseln finden können. Bei diesen Rätseln kann der Leser sehr gut mitmachen – mein Sohn war gleich voller Begeisterung dabei :) Die Charaktere werden durch ganz Deutschland geführt, was ich interessant fand. Ebenso das Einbringen von geschichtlichen Fakten zu den Orten. Nicht zu viel, nicht zu wenig – genau die richtige Mischung.

Thomas Thiemeyer hat mir mit diesem Auftaktband spannende Lesestunden beschert. Nicht nur die Figuren sind durch Deutschland von Ort zu Ort gereist – ich konnte auch dabei sein. Ein Luxus in der gerade herrschenden Krise. Die Charaktere waren authentisch und einige von ihnen konnte ich direkt in mein Herz schließen. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig, man liest die Geschichte relativ schnell weg. Einziger Kritikpunkt für mich sind einige Dialoge, die ich zu gestelzt fand. Aber durch die gleichbleibend hohe Spannung, die tollen Rätsel und die interessante Umsetzung wurde mein Lesefluss nicht behindert. Ich wurde von meinem Alltag total gut abgelenkt, und das spricht ja schon allein für ein tolles Leseerlebnis, oder? Da es sich bei diesem Band lediglich um den Vorentscheid für die Runner handelt, folgt die Fortsetzung des Ganzen voraussichtlich schon im Herbst – ich bin sehr gespannt und kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen.





Die Reihe

WorldRunner (1). Die Jäger
WorldRunner (2). Die Gejagten (erscheint voraussichtlich im Herbst 2020)


Zum Autor

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich über eine halbe Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er mittlerweile eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des Öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.


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ab 12 Jahren
448 Seiten
ISBN 978-3-401-60506-7
Preis: 19 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
Leseprobe https://www.arena-verlag.de/artikel/world-runner-1-die-jager-978-3-401-60506-7

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Absolute Leseempfehlung

Sanctuary
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Sanctuary von V.V. James
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Als Daniel Whitman, der gefeierte Footballstar der Sanctuary Highschool, auf einer Party unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, ist die ...

Sanctuary von V.V. James
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Als Daniel Whitman, der gefeierte Footballstar der Sanctuary Highschool, auf einer Party unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, ist die ganze Stadt in Aufruhr. Auf den ersten Blick deutet alles auf einen tragischen Unfall hin, doch jeder in Sanctuary weiß, dass Dans Ex-Freundin Harper die Tochter einer stadtbekannten Hexe ist. Ist Harper, die mehr als einen Grund hatte, wütend auf Dan zu sein, möglicherweise selbst eine Hexe? Hat sie ihn gar durch den Einsatz von Magie getötet? Als Harper schwere Anschuldigungen gegen Dan vorbringt und die Polizei in diesem Fall zu ermitteln beginnt, steht Sanctuary kurz vor einer neuen Hexenjagd …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Gleich zu Anfang des Buches findet der Leser ein Personenverzeichnis, was auch dringend notwendig ist. Es gibt eine Menge Figuren, die unterschiedlich miteinander verbandelt sind – da kommt so eine Aufstellung genau richtig. Erzählt wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven, jeweils in der ersten Person.

Maggie ist die Ermittlerin vor Ort. Ich mochte sie recht gerne, fand aber ihre Ermittlungsarbeit nicht immer sehr gut aufgebaut. Da habe ich schon bessere Detectives gesehen.
Abigail ist Daniels Mutter und natürlich voller Trauer. Ihre Gefühle hat die Autorin sehr gut zum Leser transportiert, ich spürte förmlich dieses Nichtwahrhabenwollen und auch ihre Verzweiflung. Je weiter die Geschichte fortschritt, umso weniger konnte ich aber Sympathien für diese Frau aufbringen.
Sarah ist Harpers Mutter und die einzige registrierte Hexe in Sanctuary. Auch hier haben wir wieder die Perspektive einer Mutter, die sich im Wesentlichen nicht sehr von Abigail unterscheidet und doch ganz anders ist.
Harper gehören der Prolog und auch der Epilog, ansonsten erschien sie mir eher wie ein Geist – weitere Erklärungen dazu müsst ihr aber selbst lesen ;)
Die anderen Figuren, wie zum Beispiel auch die anderen Kinder, kommen nur am Rande vor. Mich erstaunte es, da ich damit gerechnet hatte, die Story aus der Sicht jener Jugendlicher erzählt zu bekommen. Aber so hat die Autorin sehr unterschiedliche und auch interessante Perspektiven erschaffen, die ich allesamt gern verfolgt habe.

Wir Mütter sind im Grunde alle gleich. Wir würden alles tun, um unsere Kinder vor Gefahren zu beschützen.
Seite 207

Es geht natürlich in erster Linie um Daniels Tod und darauf stützen sich auch die Ermittlungen. War es ein Unfall und folgt darauf eine Routine-Untersuchung der Polizei? Oder steckt doch mehr dahinter ‒ und was ist vor sechs Jahren passiert? Hat Daniel wirklich einen so tadellosen Ruf? Fragen über Fragen und auch jede Menge Lügen, Geheimnisse und Manipulationen stehen hier auf dem Programm. Eine bunte Mischung, die zudem noch ein ernstes Thema aufgreift.
Abgesehen von den Erzählperspektiven findet der Leser in diesem Buch auch noch Vernehmungsprotokolle, Zeitungsberichte und Berichterstattungen, was ich sehr interessant und abwechslungsreich fand.

V.V. James hat mich mit diesem Buch positiv überrascht und mir mehr geboten als ich erwartet hatte. Die Atmosphäre rund um das kleine Örtchen Sanctuary war teilweise beklemmend und auch magisch. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen und wollte zeitweise gar nicht mehr weg ;) Die unterschiedlichen Perspektiven fand ich sehr gut gewählt und abwechslungsreich. Es geht hier nicht nur um Magie und Hexen, sondern auch um Ermittlungsarbeit, Freundschaft, Geheimnisse, Lügen, Verleugnung, Verleumdung und Manipulation. Ein großer Punkt ist auch die Frage, wie weit sollte Freundschaft gehen? Es war oft so ein Gefühl, als wenn ein großer schicker Mantel all das vermeintlich Schlechte überdeckt oder gar vom Tisch fegt. Denn, was man nicht sieht, ist schließlich auch nie passiert, oder?
Die Autorin hat eine Spannung der besonderen Art erschaffen, die mich zu jeder Zeit mitriss. Eine große Leseempfehlung von mir für alle, die eine andere Art von Fantasy mögen.



Zum Autor

V. V. James studierte Geschichte und Englisch am Merton College in Oxford, wo Tolkien einst Professor war. In Rom promovierte sie im Vatikanischen Geheimarchiv und verbrachte dann als Journalistin einige Jahre in Tokio, wo sie Japanisch lernte. Zurück in Großbritannien arbeitete sie als Produzentin für Channel 4 News und führte Regie für BBC-Dokumentationen. Ihr Leben ist voller Abenteuer und hat sie auf Reisen in die ganze Welt geführt. Sie lebt in Londons Notting Hill und widmet sich ganz dem Schreiben.


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448 Seiten
übersetzt von Sabine Thiele
ISBN 978-3-453-32063-5
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Sanctuary/V-V-James/Heyne/e562354.rhd

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Überraschend anders

Liebe mich, töte mich
1

Liebe mich, töte mich von Jennifer Hillier
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte ...

Liebe mich, töte mich von Jennifer Hillier
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte Leiche gefunden. Für die Polizei ist schnell klar: Angela ist das Opfer des berüchtigten Serienmörders Calvin James. Doch für Geo ist Calvin nicht nur ein Serienmörder. Für sie ist er ihre erste große Liebe. Seit vierzehn Jahren weiß sie, was in dieser einen Nacht geschah, und vierzehn Jahre lang hat sie niemandem davon erzählt. Doch dann werden weitere Frauen ermordet, auf dieselbe Weise wie damals Angela. Der Mörder hinterlässt am Tatort eindeutige Botschaften. Und diese Botschaften gelten Geo ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Vorweg kann ich schon einmal sagen, dass in diesem Buch wesentlich mehr steckt als der Klappentext vermuten lässt. Dieser trifft es zwar von den Fakten her, aber sie werden in einen anderen Zusammenhang gebracht. Ich war absolut überrascht von dieser Geschichte, die in der dritten Person geschildert wird. Außerdem beinhaltet das Buch fünf Teile, die entweder von Geo oder von Kaiser geprägt sind. Ein wirklich interessanter Aufbau, der mir richtig gut gefiel. Hauptsächlich spielt die Story in der Gegenwart, doch es gibt auch einen Teil, der sich vor fünf Jahren zuträgt und natürlich Rückblicke auf die Mordnacht und die Tage drumherum.

Geo war mir eine sympathische Protagonistin, die einiges erleiden musste. Doch sie ist stark und steht immer wieder auf. Sie hat Geheimnisse, die erst mit der Zeit gelüftet werden und mit denen ich nicht im Geringsten gerechnet hatte …
Kaiser ist ein Freund aus der Jugendzeit, heute ist er Detective bei der örtlichen Polizei und für die neuen Mordfälle zuständig. Die Beziehung zu Geo war schon immer ein wenig speziell – das hat sich auch nach vielen Jahren nicht geändert.
Calvin ist einfach nur unsympathisch und absolut widerlich. Ich kann zwar verstehen, was Geo in ihm gesehen hat, aber so einem Mann sollte man schleunigst den Rücken kehren …
Insgesamt fand ich die Charaktere (inklusive der Nebenfiguren) authentisch und sehr unterschiedlich. Gerade auch die verschiedenen Zeitabschnitte zeigen ihre Entwicklung und Veränderung.

Die Vergangenheit bleibt immer bei einem, egal, ob man daran denkt, oder nicht, egal, ob man die Verantwortung dafür übernimmt, oder nicht. Man trägt die Vergangenheit in sich, denn sie verändert einen.
Seite 178

Jennifer Hillier hat mich mit ihrem Thriller absolut überraschen und mitreißen können. Ich hatte mir anhand des Klappentextes ein anderes Szenario vorgestellt und bekam dafür gleich auf den ersten Seiten etwas völlig anderes geboten. Die ersten Seiten sind schon recht schockierend, genau wie einige Textstellen im weiteren Verlauf der Geschichte. Brutal und entsetzlich sind wohl die richtigen Adjektive dafür. Ich versuche auch wirklich, nicht auf die Details einzugehen, da es euch zu sehr spoilern würde – daher alles etwas vage. Der Schreibstil der Autorin ist klasse und sehr gut zu lesen. Sie hat authentische Figuren erschaffen und eine mitreißende Story kreiert. Das Motiv des Täters wird am Ende schlüssig dargelegt und die Geschichte beinhaltet einige Überraschungen. Mir hat der Aufbau des Ganzen sehr gut gefallen, auch wenn ich den abrupten Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart in einigen Absätzen nicht mochte. Ich war sehr schnell durch mit dem Buch, denn es hat mir auch über Nacht keine Ruhe gelassen – eine wahre Leseempfehlung für jeden Thriller-Fan!



Zum Autor

Jennifer Hillier hat Angst im Dunkeln – bevor sie schlafen geht, überprüft sie mehrmals, ob alle Türen gut verschlossen sind. Trotzdem ist ihr Lieblingsautor Stephen King. Mit ihrem Mann und dem gemeinsamen kleinen Sohn lebt sie in Toronto, Kanada. »Liebe mich, töte mich« ist ihr erstes Buch auf Deutsch.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

464 Seiten
übersetzt von Charlotte Breuer/Norbert Möllemann
ISBN 978-3-328-10389-9
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Penguin/71000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Liebe-mich-toete-mich/Jennifer-Hillier/Penguin/e534631.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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