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Veröffentlicht am 25.03.2020

Wunderbar warmherzig und ehrlich

Das Rosie-Resultat
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (25. März 2020)
ISBN-13: 978-3810530660
Originaltitel: The Rosie Result
Übersetzung: Annette Hahn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wunderbar ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (25. März 2020)
ISBN-13: 978-3810530660
Originaltitel: The Rosie Result
Übersetzung: Annette Hahn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wunderbar warmherzig und ehrlich

Inhalt:
Don Tillman ist mittlerweile 52 Jahre alt und seit 13 Jahren mit Rosie liiert. Die beiden sind Eltern des 11-jährigen Hudson. Hudson, der seinem Vater in vieler Hinsicht frappierend ähnelt, bekommt immer wieder Schwierigkeiten in der Schule, was Dons Vater-Instinkt auf den Plan ruft. Er schmeißt seinen Job als Professor und widmet sich fortan der Weiterentwicklung seines Sohnes …

Meine Meinung:
Ich mochte die beiden ersten Bände dieser Reihe sehr und war recht überrascht, als ich von einem dritten hörte. Da stand für mich sofort fest, dass ich diesen auch lesen muss, und ich wurde nicht enttäuscht.

Eigentlich müsste der Roman „Das Hudson-Projekt“ und nicht „Das Rosie-Resultat“ heißen, denn es geht vor allem um Don und Hudson. Rosie tritt hier ein wenig in den Hintergrund gegenüber den anderen Bänden, verschwindet aber nie ganz und bringt Don auch immer wieder auf Linie.

Graeme Simsion erzählt wieder sehr warmherzig und offen von seinem speziellen Protagonisten Don Tillman, der sich und seinen Mitmenschen nicht eingestehen will, dass er „im Spektrum“ ist, also Autist. Don hat sich seit dem 1. Band stark weiterentwickelt und tut dies auch hier noch. Trotzdem behält er seine unverwechselbare Art, für die man ihn einfach mögen muss.

Herrlich die Szenen, wenn er Hudson Sozial- oder sportliche Kompetenzen beibringen will, was in vielen Fällen von vornherein zum Scheitern verurteilt scheint. Doch Hudson löst seine Probleme auf seine Weise und mit Unterstützung vieler Menschen. Im Endeffekt profitiert auch Don davon.

Von diesen beiden, aber auch von Rosie, kann man so viel lernen in Bezug auf Toleranz und Empathie, Ehrlichkeit und Mut.

Fazit:
Ein warmherziger Roman mit tollen Protagonisten, von denen sich jeder eine Scheibe abschneiden sollte, ein Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Vorurteile. Absolut lesenswert!

★★★★★

Veröffentlicht am 21.03.2020

Klasse Schreibstil und wichtiges Thema

Radio Activity
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Gebundene Ausgabe: 351 Seiten
Verlag: C.H.Beck (28. November 2019)
ISBN-13: 978-3406740930
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse Schreibstil und wichtiges Thema

Inhalt:
Nora ...

Gebundene Ausgabe: 351 Seiten
Verlag: C.H.Beck (28. November 2019)
ISBN-13: 978-3406740930
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse Schreibstil und wichtiges Thema

Inhalt:
Nora Tewes kehrt von New York nach Hause zurück, weil ihre Mutter im Sterben liegt. In den letzten gemeinsamen Tagen erfährt sie Ungeheuerliches, das den Wunsch nach Vergeltung in ihr wachruft. Mit Hilfe eines neuen Radiosenders möchte sie ein lange verjährtes Verbrechen bestrafen.

Meine Meinung:
Karin Kalisas Schreibstil ist einfach klasse. Sie spielt mit den Wörtern, erzählt eindringlich und dabei sehr gut verständlich. Insofern war die Lektüre für mich ein echter Genuss. Inhaltlich ist es allerdings ein harter Brocken, nicht leicht zu verdauen, dabei umso wichtiger, dass dieses Thema immer wieder - und auch in der Belletristik - zur Sprache kommt. Mir geht es hier wie Nora. Auch ich kann oft kaum glauben, wie milde Gerichtsurteile für dermaßen abscheuliche Verbrechen ausfallen, wenn es denn überhaupt einen Prozess gibt.

Auch wenn Nora als Hauptfigur den größten Raum einnimmt, kommen auch die Nebencharaktere zu ihrem Recht. Jede noch so kleine Rolle ist gut besetzt mit einer plastischen Figur, die mit einer enormen Tiefe ausgearbeitet wurde. Hier vereinen sich mehrere besondere Einzelschicksale und ergeben insgesamt ein rundes Ganzes.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärtslesen):
hcuarbssimsednik

★★★★★

Veröffentlicht am 15.03.2020

Sehr einfühlsam erzählt, aber auch humorvoll

Zusammen werden wir leuchten
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Broschiert: 383 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (10. Dezember 2015)
ISBN-13: 978-3733500764
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The art of being normal
Übersetzung: Angelika ...

Broschiert: 383 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (10. Dezember 2015)
ISBN-13: 978-3733500764
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The art of being normal
Übersetzung: Angelika Eisold Viebig
Preis: vergriffen
als E-Book erhältlich

Sehr einfühlsam erzählt, aber auch humorvoll

Inhalt:
David fühlt sich schon lange als Mädchen und ihr größter Wunsch ist es, als solches zu leben. Doch hat sie es bis jetzt nicht über sich gebracht, sich ihren Eltern anzuvertrauen. Nur ihre Freunde Felix und Essie wissen Bescheid. Alle drei sind die Außenseiter in ihrem Jahrgang und vor allem David muss sich ständig mit Pöbeleien und Mobbing herumschlagen.

Leo kommt als Neuer an Davids Schule. Der gutaussehende Bad Boy erobert die Mädchenherzen im Sturm, was aber gar nicht sein Ziel ist. Auch David ist von Leo in gewisser Weise fasziniert.

Meine Meinung:
Als lockerer Einstieg in die Transgender-Thematik eignet sich dieser Roman für Jugendliche sehr gut. Lisa Williamson versteht es hervorragend, die Hemmungen vor dem Outing darzustellen. Einfühlsam beschreibt sie die Ängste von David sowohl was das Outing betrifft als auch das Leben im anderen Geschlecht.

Auch Leo hat es nicht leicht. Er musste seine alte Schule verlassen. Über den Grund gibt es zahlreiche Gerüchte, die Leo alle in keinem guten Licht stehen lassen. Er lebt nicht nur in einem sozial benachteiligten Stadtviertel, sondern hat es auch mit seiner Patchworkfamilie nicht leicht.

Erzählt wird abwechselnd aus Davids und Leos Ich-Perspektive. So kommt man den beiden Protagonisten sehr nahe. Für mich waren ihre Handlungsweisen stets gut nachvollziehbar. Sie wirkten sehr authentisch auf mich.

Obwohl in diesem Jugendbuch etliche Problemfelder angesprochen werden, ist es sehr unterhaltsam geschrieben. Viele Szenen sind durch die lebendigen Dialoge richtig witzig und die beiden Protagonisten sowie auch ihre Freunde sehr liebeswert. Ich habe sie schnell ins Herz geschlossen und sie gerne durch die Wirren ihrer besonderen Pubertät begleitet.

★★★★★

Veröffentlicht am 11.03.2020

Überleben in der Hölle

Das Lachen und der Tod
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Gebundene Ausgabe: 319 Seiten
Verlag: Karl Blessing Verlag (19. August 2013)
ISBN-13: 978-3896674647
Originaltitel: De lach en de dood
Übersetzung: Christiane Burkhardt
Preis: als Hardcover vergriffen
als ...

Gebundene Ausgabe: 319 Seiten
Verlag: Karl Blessing Verlag (19. August 2013)
ISBN-13: 978-3896674647
Originaltitel: De lach en de dood
Übersetzung: Christiane Burkhardt
Preis: als Hardcover vergriffen
als Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Überleben in der Hölle

Inhalt:
Der Komiker Ernst Hoffmann aus Amsterdam wird 1944 nach Auschwitz verschleppt. Schon bald tritt er auch im Konzentrationslager als Komiker auf, was ihm und anderen das Leben rettet. Die Hölle ist es trotzdem …

Meine Meinung:
Sehr anschaulich beschreibt Pieter Webeling diese schreckliche Zeit und vor allem das Leben im Konzentrationslager aus der Sicht des Ernst Hoffmann, der in der Ich-Form erzählt. Man ist dadurch als Leser*in an dieser Figur ganz nah dran, bekommt die Gedanken und Gefühle hautnah mit und kann sich einwandfrei in diese Person hineinversetzen.

Humor ist nichts weiter als die strikte Weigerung, der Tragödie das letzte Wort zu überlassen. (S. 105)

In diesem Sinn versucht der Komiker, seinen Mitgefangenen das Leben zu erleichtern, sie dem tristen Lagerleben gedanklich entkommen zu lassen, ihnen ein wenig Lebensfreude zu schenken..

Und auch vor den SS-Offizieren soll er auftreten. Dabei steckt Hoffmann in einem Dilemma: Er hat die Möglichkeit, sich als Instrument der SS-Offiziere herzugeben und sie zu unterhalten und dafür im Gegenzug sein Leben und das einer ihm nahestehenden Person zu retten, oder sich zu weigern und dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. So ist er oft von Zweifeln geplagt, ob er das Richtige tut, aber sein Lebenswille ist überwältigend. Und auch seine Liebe zu Helena, die er auf dem Transport nach Auschwitz kennengelernt hat. Mit viel Mut und Menschlichkeit laviert er sich durch die Hölle.

Fazit:
Ein sehr beeindruckender Roman, der einige der damaligen Gräuel beschreibt, aber auch Hoffnung sät. Absolut lesenswert!

★★★★★

Veröffentlicht am 10.03.2020

Berührend und fesselnd erzählt

Das Versprechen des Bienenhüters
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Limes Verlag (2. September 2019)
ISBN-13: 978-3809027157
Originaltitel: The Beekeeper of Aleppo
Übersetzung: Bettina Spangler
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Berührend ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Limes Verlag (2. September 2019)
ISBN-13: 978-3809027157
Originaltitel: The Beekeeper of Aleppo
Übersetzung: Bettina Spangler
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Berührend und fesselnd erzählt

Inhalt:
Nuri Ibrahim lebt mit seiner Familie in Aleppo. Hier arbeitet er mit seinem Cousin und besten Freund als Bienenzüchter. Doch eines Tages holt der Krieg ihn ein. Sein kleiner Sohn Sami kommt durch eine Bombe ums Leben, seine Frau Afra erblindet. Nuri und Afra bleibt schließlich keine andere Wahl als die Flucht aus ihrer Heimat. Es ist ein langer, beschwerlicher und gefährlicher Weg nach England. Beiden Ehepartnern setzt der Verlust des gemeinsamen Kindes auf seine ganz eigene Weise zu und sie drohen auch noch sich gegenseitig zu verlieren.

Meine Meinung:
Sehr eindrücklich schildert Christy Lefteri das Schicksal von syrischen Flüchtlingen, beispielhaft vertreten durch Nuri und Afra. Dabei thematisiert sie zum einen ihre Liebe zu ihrer Heimat, zum anderen die Gefahr der Reise. Es kommen die Hilfsbereitschaft, aber auch die Skrupellosigkeit der Mitmenschen zur Sprache.

Hauptsächlich geht es hier aber um die seelische Belastung, die der unsinnige Tod des eigenen Kindes mit sich bringt und darum, wie man mit der Trauer umgehen kann.

Erzählt wird durchgehend aus Nuris Ich-Perspektive. Dabei gibt es zwei Handlungsstränge, einmal der gegenwärtige Aufenthalt in England und rückblickend das vergangene Leben in Aleppo und die Flucht quer durch Europa.

Mich hat der Roman stark berührt. Christy Lefteri schreibt sehr bildhaft. In meinem Kopf lief sofort ein Film ab, in dem ich mir die Personen und auch die Örtlichkeiten und Landschaften einwandfrei vorstellen konnte.

Fazit:
Ein wirklich empfehlenswerter Debütroman, der trotz vieler bedrückender Ereignisse doch Hoffnung gibt.

★★★★★