so schmeckt Franken...
Paul Flemming, Fotograf, ist quer duch Franken immer zahlreichen Kriminalfällen auf der Spur. Durch seine Beziehung zu Katinka, der Oberstaatsanwältin ist er oft auch noch näher am Fall bzw. gibt ihr auch ...
Paul Flemming, Fotograf, ist quer duch Franken immer zahlreichen Kriminalfällen auf der Spur. Durch seine Beziehung zu Katinka, der Oberstaatsanwältin ist er oft auch noch näher am Fall bzw. gibt ihr auch mal die ein oder andere Anregung. (Er macht u.a. Tatort-Fotos.) Da er so – natürlich immer rein zufällig – zu den verschiedensten Orten in Franken kommt, genießt er auch die regionale Küche – und da hat Franken natürlich einiges zu bieten. Nach jeder Kurzgeschichte findet sich mindestens ein, manchmal zwei Rezepte von den Gerichten, die er gerade verspeist hat. So sind im Buch 16 Kurzgeschichten enthalten, die man relativ schnell gelesen hat, man kann also jederzeit aufhören zu lesen (vorzugsweise natürlich eine Geschichte beenden… ) und muss keine langen Kapitel lesen bzw lange überlegen, wo man gerade war (in der Geschichte). Die Kriminalfälle und deren Auflösung find ich richtig gut gemacht, da die Aufklärung eines Mordfalls nicht immer leicht ist. Hier kann man selbst mitknobeln und mitüberlegen und sehen ob man richtig liegt oder welche Spur Paul Flemming verfolgt. Natürlich sind manche Fälle ziemlich spannend und auch lustig, andere hingegen interessieren nicht so sehr, wie eben in jedem Buch mit mehreren Geschichten. Die anschließenden Rezepte sind Geschmackssache – im doppelten Sinn… so ist eine fränkische Mostsuppe z.B. auch nicht unbedingt mein Fall, ein Bachsaibling auf Gemüsebett und Rosmarinkartoffeln jedoch absolut mein Geschmack. Die Rezepte sind schon sehr ausgesucht, finde ich, schon ein bisschen mehr die aufwändige, exquisite Küche. Weitere Rezepte sind z.B.: Weizenbier-Creme Karpfen-Kräuter-Crepes Kräuter-Krustenbraten mit Brezenknödeln Apfelküchle in Bierteig Weckla-Auflauf Die Rezepte sind genau aufgegliedert, zuerst natürlich die Zutaten und dann die Zubereitung, so dass es hier auch ziemlich übersichtlich zur Sache geht, was in der Küche ja immer ganz gut ist. Natürlich kommen hier die jeweiligen fränkischen Dialekte auch ein bisschen ins Spiel, denn – so würde ich sagen – aber dem Bamberger Raum, evtl. schon ab den Haßbergen ist die Endung – la und –li sehr beliebt, von der Rhön her und auch hier in Würzburg sind wir eher die –le -Typen… (Weckla, Brödla, Würstla - Brödli, Würstli, - Weck, Brödle, Würstle, … etc.). Und meiner Ansicht nach gibt’s hier bei uns keine Brezen sondern eine Brezeln. Brezen würde ich eher nach hüstel München runter schieben. (Es gibt wohl bisher schon fünf Bücher mit Paul Flemming, diese muss man allerdings nicht vorher gelesen haben – habe ich auch nicht.)
ch finde die Mischung aus Krimi, Franken und Rezepten durchaus gelungen. Bei der Reise durch Franken habe ich mich selbst entdeckt (Bergkirchweih, Bamberg, …) und in die jeweiligen Örtlichkeiten „reinfühlen“ können. Kriminalfälle lese ich durchaus gerne, so wie ich eben auch ein großer Tatort-Fan bin. Ja und mit dem Kochen wurde noch ein Punkt mehr getroffen, wenn gleich ich dazu sagen muss, dass ich keines der Rezepte gekocht habe… Für eine Person allein einen Krustenbraten zu kochen, ist mir dann doch zuviel Aufwand, außerdem bevorzuge ich momentan eher die leichten fränkischen Gerichte wie „Mehlklöß mit Gurkensalat“. (Die Rezepte sind toll, so manche Dinge esse ich eben auch gerne auswärts.)
Dennoch kann ich das Buch empfehlen, wer eine kleine, kriminalistische wie kulinarische Rundreise durch Franken machen möchte, ist hier gut bedient.
Einzig und allein den Preis finde ich etwas hoch gegriffen… ich habe es ja nicht gekauft, sondern ausgeliehen bekommen, aber 14,90 Euro finde ich etwas übertrieben, max. 11 Euro wären da auch ausreichend gewesen.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung aus.